Hallo euch allen ersteinmal
Ich wende mich verweifelt an euch, weil ich einfach nicht mehr weiter weiß. Wo fängt man an am Besten an, ohne seine ganze Lebensgeschichte zu erzählen...?
Kurzum: Die letzten Jahre war ich mehr von der Welt fern, als da! Hatte wiederkehrende, monatelange stationäre Aufenthalte mit Therapien und internistischen Betreuungen, aufrgund von Essstörungen, Depressionen, Flashbacks, PTSD. Bis zu meinem ersten Aufenthalt gab es keine - noch so schwierige Situation, die nicht für mich zu schaffen war. Doch dann.... dann kam der tiefe Fall. Tiefer als ich ihn mir je erträumt hätte. Seit dem bin ich nur mit mir am Kämpfen. Ich hatte in dieser Zeit sehr viel Unterstützung... bin gefallen, wieder aufgestanden und das immer wieder. Seit etwa 10 Monaten bin ich weg von Therapien, irgendwann habe auch ich erkannt, dass dies nicht à la longue mein Lebensinhalt sein kann. Ich habe auch - von außen betrachtet - einiges erreicht. Ich versuche jeden Tag aufs Neue - nach langer Abstinenz und Depressionen - wieder ins Leben zu steigen. Doch obwohl viele meinen, ich wäre am besten Wege der Besserung, sieht es in mir so düster aus, als ich damals in den Abgrund fiel.
Letztlich bin ich mir immerhin bewusst, dass so vieles schlechter sein könnte. Doch was mich innerlich komplett auffrisst ist die Tatsache, dass ich mich selbst so fühle, als wäre ich in meinem eigenen Körper in einem Gefängnisloch gefangen. Mittlerweile zweifle ich sehr daran, dass sich das jemals löst, oder ich gar ein "glückliches und von mir befreites" Leben führen kann. Niemand aus meinem Umfeld kann sich vorstellen, wie das ist. Es zählt immer nur das Außen! Ich habe und werde es Ihnen nie vorwerfen, aber es ist wirklich scheußlich!
Worauf ich hinaus will ist, dass ich mich seit Wochen wieder in einer - meiner Meinung nach - schlimmen Depression befinde. "Manche meinen, ich will vielleicht einfach nicht weiter!" Danke, das hat gesessen. Zusätzlich habe ich starke Existenz- und Zukunftsängste. Ich denke wiederkehrend mehr darüber nach, dem Leben ein Ende zu setzen, als mir eine schöne Zukunft zu phantasieren.... ich weiß einfach nicht wie es weiter gehen soll.
Tja, danke auf alles Fälle dass ich dies mal loswerden durfte....
Ganz liebe Grüße, GinaAmy
Die Luft wird wirklich knapp...
- Werbung
Hallo GinaAmy,
ich verstehe dich voll und ganz, nur dass ich weder eine Therapie noch sontige Behandlungen zur Seite stehen hatte.
Ich möchte dir folgende Ratschläge ans Herz legen / bzw. wissen, in wie weit du dich daran versucht hast:
- Versuche dir in den ganz schlimmen Situationen, in denen nichts mehr geht dir selbst nicht mit der Ausrede zu kommen: "Ich bin krank, ich kann nichts dafür." Diese habe ich viel zu oft genutzt und das zieht nur weiter runter, man fühlt sich Machtlos.
Stattdessen solltest du dir sagen: "Was tut mir gerade JETZT gut?" Ein heißes Bad, ein gutes Buch, Freunde oder ein Gespräch mit einem Familienteil, soetwas kann Wunder wirken.
Werde dir deiner Bedürfnisse bewusst und lebe sie aus, sei egoistisch und denk mal nur an dich.
- Versuche nicht dich durchs essen zu beruhigen (Fressattacken) oder dich durch nichts essen zu bestrafen.
Halte regelmäßige Mahlzeiten ein und achte darauf nicht nur Kalorienbomben oder nur magere Sachen zu essen, sondern ein Gleichgewicht zu schaffen, denn die Ernährung und die dadurch aufgenommenen Nährstoffe beeinflussen auch unsere Psyche.
-Glaub an dich selbst, gehe den Kampf bewusst an, mach dir keine Vorwürfe, wenn du nicht schaffst, was du dir vorgenommen hast.
Sei dir bewusst was du alles an dem Tag geschafft hast und sei stolz drauf.
-Nimm dir deine Auszeiten wenn du sie brauchst, sie sind wichtig um eine innerliche Ruhe zu erhalten.
Lege Termine nicht zu straff, sondern lass dir dazwischen Zeit für dich.
- Mach dir bewusst wer du bist und wie du bist und welcher Teil nicht zu dir gehört (die Krankheit) achte darauf, wann du DICH spürst und wann du die Krankheit in dir spürst, sei dir bewusst "Jetzt geht es mir wirklich schlecht, warum ist das so? Was war der Auslöser?" Sorge dafür, dass der Auslöser ausgeschaltet oder auf ein Minimum reduziert wird, damit du weniger dieser Tiefpunkte hast.
-Du kannst leider nicht davon ausgehen, dass dich ein nicht erkrankter versteht, das Selbe habe ich auch in meiner Partnerschaft, egal wie oft man versucht es zu beschreiben, die Menschen hatten dieses Gefühl nie und können es daher nicht nachvollziehen. Trotzdem darfst du mit deinen Liebsten darüber reden, wenn es dir schlecht geht.
Erkläre Ihnen wie sie besser mit dir umgehen und dir helfen könnten, wichtig sind dabei (unter anderem):
- Keine Standart-Floskeln, wie "Das wird wieder" "Du übertreibst maßlos" "Du steigerst dich in etwas rein" zu verwenden.
- Erkläre ihnen, dass deine Krankheit eine solche ist und Aufmerksamkeit bedarf, du benötigst genau so eine stärkere Zuwendung, wie jemand der körperlich erkrankt ist.
Überlege dir genau was du brauchst und was dir hilft und sage ihnen auch, dass du Verständnis hast, wenn sie dich nicht verstehen, aber du ihre Hilfe brauchst, da du es alleine nicht bewältigen kannst.
(Ich beherzige meine Tips ebenfalls und habe auch nur einen der mir helfen will - meinen Freund, meine Eltern lachen haben mich sogar ausgelacht, als ich versuchte ihre Hilfe zu erhalten. Und auch wenn er meine Krankheit nicht versteht, seit ich meinem Freund erklärte, wie er mir helfen kann, indem er sich etwas anders verhält, beherzigt er diese Tips und ich bin mir sicher, mit ihm an meiner Seite kann ich es schaffen.)
Lieben Gruß
Sinsunny
ich verstehe dich voll und ganz, nur dass ich weder eine Therapie noch sontige Behandlungen zur Seite stehen hatte.
Ich möchte dir folgende Ratschläge ans Herz legen / bzw. wissen, in wie weit du dich daran versucht hast:
- Versuche dir in den ganz schlimmen Situationen, in denen nichts mehr geht dir selbst nicht mit der Ausrede zu kommen: "Ich bin krank, ich kann nichts dafür." Diese habe ich viel zu oft genutzt und das zieht nur weiter runter, man fühlt sich Machtlos.
Stattdessen solltest du dir sagen: "Was tut mir gerade JETZT gut?" Ein heißes Bad, ein gutes Buch, Freunde oder ein Gespräch mit einem Familienteil, soetwas kann Wunder wirken.
Werde dir deiner Bedürfnisse bewusst und lebe sie aus, sei egoistisch und denk mal nur an dich.
- Versuche nicht dich durchs essen zu beruhigen (Fressattacken) oder dich durch nichts essen zu bestrafen.
Halte regelmäßige Mahlzeiten ein und achte darauf nicht nur Kalorienbomben oder nur magere Sachen zu essen, sondern ein Gleichgewicht zu schaffen, denn die Ernährung und die dadurch aufgenommenen Nährstoffe beeinflussen auch unsere Psyche.
-Glaub an dich selbst, gehe den Kampf bewusst an, mach dir keine Vorwürfe, wenn du nicht schaffst, was du dir vorgenommen hast.
Sei dir bewusst was du alles an dem Tag geschafft hast und sei stolz drauf.
-Nimm dir deine Auszeiten wenn du sie brauchst, sie sind wichtig um eine innerliche Ruhe zu erhalten.
Lege Termine nicht zu straff, sondern lass dir dazwischen Zeit für dich.
- Mach dir bewusst wer du bist und wie du bist und welcher Teil nicht zu dir gehört (die Krankheit) achte darauf, wann du DICH spürst und wann du die Krankheit in dir spürst, sei dir bewusst "Jetzt geht es mir wirklich schlecht, warum ist das so? Was war der Auslöser?" Sorge dafür, dass der Auslöser ausgeschaltet oder auf ein Minimum reduziert wird, damit du weniger dieser Tiefpunkte hast.
-Du kannst leider nicht davon ausgehen, dass dich ein nicht erkrankter versteht, das Selbe habe ich auch in meiner Partnerschaft, egal wie oft man versucht es zu beschreiben, die Menschen hatten dieses Gefühl nie und können es daher nicht nachvollziehen. Trotzdem darfst du mit deinen Liebsten darüber reden, wenn es dir schlecht geht.
Erkläre Ihnen wie sie besser mit dir umgehen und dir helfen könnten, wichtig sind dabei (unter anderem):
- Keine Standart-Floskeln, wie "Das wird wieder" "Du übertreibst maßlos" "Du steigerst dich in etwas rein" zu verwenden.
- Erkläre ihnen, dass deine Krankheit eine solche ist und Aufmerksamkeit bedarf, du benötigst genau so eine stärkere Zuwendung, wie jemand der körperlich erkrankt ist.
Überlege dir genau was du brauchst und was dir hilft und sage ihnen auch, dass du Verständnis hast, wenn sie dich nicht verstehen, aber du ihre Hilfe brauchst, da du es alleine nicht bewältigen kannst.
(Ich beherzige meine Tips ebenfalls und habe auch nur einen der mir helfen will - meinen Freund, meine Eltern lachen haben mich sogar ausgelacht, als ich versuchte ihre Hilfe zu erhalten. Und auch wenn er meine Krankheit nicht versteht, seit ich meinem Freund erklärte, wie er mir helfen kann, indem er sich etwas anders verhält, beherzigt er diese Tips und ich bin mir sicher, mit ihm an meiner Seite kann ich es schaffen.)
Lieben Gruß
Sinsunny
-
- Vergleichbare Themen
- Antworten
- Zugriffe
- Letzter Beitrag