Liebe Forumsleser...
Leider hab ich immer diese Probleme, die so dazwischenzuhängen scheinen: es ist weder unwichtig, noch dramatisch! ein bissl misbraucht, ein bissl gemobbt, ein bissl selbstverletzt, ein bissl burnout... und eben auch ein bissl essgestört. Auf jeden Fall: ne ganze Menge traurig... (bin eh auch in Behandlung...)
Am wichtigsten ist mir eigentlich, nur mal endlich gegenüber jemandem EHRLICH zu sein... auch wenns vielleicht nicht die spannendste super-story ist.
Also... meine Geschichte mit dem essen...
das fing an nachdem sich mein Freund vor einem Jahr von mir getrennt hat. Ich war am Boden zerstört, und bin es sehr oft heute immer noch.
Ich bin eigentlich schon ein Geniesser, aber damit hab ich erstmal schlagartig nur noch das nötigste gegessen. Innerhalb von 3 Monaten hatte ich dann auch mal 10 Kilo runter, und wiege nun bei 1,70m 53 Kilo. Ich finde, das geht ja noch. Ich hab auch viele Komplimente bekommen von Freunden.
Natürlich hab ich allen immer beteuert, dass ich das arg find mit dem Abnehmen. Ich fand auch meine neuen "knochigeren" Stellen am Körper irgendwie befremdlich.
Aber im Geheimen: ich hab mich mehr und mehr gefreut, und ich verzichte immer noch gerne aufs Essen, bzw. versuche mich sehr gesund zu ernähren, was früher nie so mein Interesse war. Also... wenn ich ehrlich bin: jedes verlorene Pfund freut mich insgeheim, und mein gewicht geht zwar langsamer runter, aber es geht runter.
Manchmal hab ich extreme Unlust auf Essen, und das ist wirklich schlimm, wenn ich zB selbst Leute zum essen eingeladen habe.
Ganz schlimm ist es besonders mit Sachen, die ich oft für oder mit meinem Freund damals gekocht habe (alle meine Lieblingssachen und "Spezialitäten"). Ich meide auch alles, was ich in dieser Trennungsphase scheinbar zufällig viel gegessen habe (Orangen, Nüsse, sogar eine bestimmte Sorte Reis...). Da kann ich förmlich die ganzen Tränen von damals drin schmecken, meine Gefühle scheinen unglaublich eng mit den bestimmten Ess-Sachen verwoben zu sein.
Wenn mir dann schon bei Tee oder einem Frühstücksei die Tränen in die Augen steigen, nur weil sie mich an ein Erlebnis mit meinem Freund erinnern, wirds schon manchmal schwierig bei der Essensauswahl...
Kennt das jemand von euch?
Ich find das ja auch bis zu einem bestimmten Punkt normal, aber sooooooo lange?
In der Therapie hab ich natürlich schon manchmal drüber geredet (aber da gibts ja immer noch so viel anderes zu reden)...
aber mich würde einfach der Austausch mit ähnlich Betroffenen freuen... damit ich mich nicht so einsam damit fühlen muss...
könnt ihr das verstehn?
liebe grüße... ich freu mich, wenn jemand zeit zum antworten hat.
Essen und ich...
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Hallo Ninette!
Gib nur gut acht, dass Du nicht in eine richtig heftige Essstörung 'rein rutschst. Das was Du scheibst, klingt zumindest wie der Anfang davon, bei allem Verständnis.
Diese Situation, dass Deine Beziehung endet, aus Kummer Gewicht verloren, und in der Folge dann die Komplimente, mehr so aus Zufall heraus - aber das gab Auftrieb ... UND bestimmt auch ein Gefühl der Kontrolle ... auf das Essen fixiert - und jetzt das Ende rechtzeitig finden -
Also, ich fürchte, Du bist schon mehr als "ein bissl" gefährdet.
LG Eve
Gib nur gut acht, dass Du nicht in eine richtig heftige Essstörung 'rein rutschst. Das was Du scheibst, klingt zumindest wie der Anfang davon, bei allem Verständnis.
Diese Situation, dass Deine Beziehung endet, aus Kummer Gewicht verloren, und in der Folge dann die Komplimente, mehr so aus Zufall heraus - aber das gab Auftrieb ... UND bestimmt auch ein Gefühl der Kontrolle ... auf das Essen fixiert - und jetzt das Ende rechtzeitig finden -
Also, ich fürchte, Du bist schon mehr als "ein bissl" gefährdet.
LG Eve
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- sporadischer Gast
- , 42
- Beiträge: 8
Hallo Ninette,
ich kenne das sehr gut, was du gerade durchmachst. Der Schmerz über den Verlust ist noch so groß. Das früher Vertraute, das früher Gemeinsame, all das meiden zu wollen, ist so verständlich. Deine Trennung ist erst ein Jahr her. Mit einer Trennung fertig zu werden, braucht seine Zeit. Du musst dir selbst diese Zeit auch zugestehen. Das ist etwas völlig normales.
Problematisch ist, dass du durch die Trennung zu dem Wenig-Essen gefunden hast.
Ich kenne das auch aus eigener Erfahrung. Am Anfang kann man nichts essen, weil man nichts runter bekommt. Und auf einmal ist es irgendwie verführerisch. Aber es ist ein ganz gefährlicher Teufelskreis. Versuch bitte, da raus zu kommen. Sonst rutscht du immer weiter rein. Auch wenn die Komplimente der anderen verührerisch sind. Wenn du dich gut fühlst, bei jedem Gramm das du weniger auf die Waage bekommst...... Du kannst echt ganz tief reinrutschen in eine ausgewachsenen Magersucht. Ich habe den Absprung damals nicht geschafft, ich habe auch die Gefahr nicht erkannt. Jetzt bin ich irgendwie drin, zwar nicht ganz, bin also nicht grenzwärtig was das Gewicht betrifft, aber es beeinträchtigt doch sehr mein Leben.
Die von dir erwähnten Probleme beim Job (Mobbing, Burn out) kenne ich leider auch.
Da fordert das Leben schon so einiges von uns.
Ich war auch immer eine Genießerin beim Essen, zwar in Maßen, aber.....
Jetzt esse ich hauptsächlich nach meinen eigenen festen Plänen, die ich aber immer wieder mal bewusst abändere. Die Pläne brauche ich, um sicherzustellen, dass mein Körper nicht zu wenig bekommt, weil ich z.B. grad keinen Hunger habe. Mit dem Essen kommt dann meistens der Appetit und auch das genießen können.
Lass dir einfach Zeit. Versuche, dir darüber klar zu werden, wo du hin möchtest, wie du dein Leben führen möchtest. Möchtes du dein Leben als untergewichtige energie- und antriebslose Frau führen (villeicht nicht jetzt, aber in ein paar Jahren würde es wohl so weit sein) - oder möchtest du doch ein eigenständiges, selbst bestimmtes und erfülltes Leben haben.....
Das hört sicht jetzt alles wahrscheinlich sehr oberwisserisch und altklug an. Ich möchte nicht so rüberkommen. Aber mir selbst haben diese Gedanken sehr geholfen.
Ich wünsche dir jedenfalls Alles alles Gute....
Carpediem
ich kenne das sehr gut, was du gerade durchmachst. Der Schmerz über den Verlust ist noch so groß. Das früher Vertraute, das früher Gemeinsame, all das meiden zu wollen, ist so verständlich. Deine Trennung ist erst ein Jahr her. Mit einer Trennung fertig zu werden, braucht seine Zeit. Du musst dir selbst diese Zeit auch zugestehen. Das ist etwas völlig normales.
Problematisch ist, dass du durch die Trennung zu dem Wenig-Essen gefunden hast.
Ich kenne das auch aus eigener Erfahrung. Am Anfang kann man nichts essen, weil man nichts runter bekommt. Und auf einmal ist es irgendwie verführerisch. Aber es ist ein ganz gefährlicher Teufelskreis. Versuch bitte, da raus zu kommen. Sonst rutscht du immer weiter rein. Auch wenn die Komplimente der anderen verührerisch sind. Wenn du dich gut fühlst, bei jedem Gramm das du weniger auf die Waage bekommst...... Du kannst echt ganz tief reinrutschen in eine ausgewachsenen Magersucht. Ich habe den Absprung damals nicht geschafft, ich habe auch die Gefahr nicht erkannt. Jetzt bin ich irgendwie drin, zwar nicht ganz, bin also nicht grenzwärtig was das Gewicht betrifft, aber es beeinträchtigt doch sehr mein Leben.
Die von dir erwähnten Probleme beim Job (Mobbing, Burn out) kenne ich leider auch.
Da fordert das Leben schon so einiges von uns.
Ich war auch immer eine Genießerin beim Essen, zwar in Maßen, aber.....
Jetzt esse ich hauptsächlich nach meinen eigenen festen Plänen, die ich aber immer wieder mal bewusst abändere. Die Pläne brauche ich, um sicherzustellen, dass mein Körper nicht zu wenig bekommt, weil ich z.B. grad keinen Hunger habe. Mit dem Essen kommt dann meistens der Appetit und auch das genießen können.
Lass dir einfach Zeit. Versuche, dir darüber klar zu werden, wo du hin möchtest, wie du dein Leben führen möchtest. Möchtes du dein Leben als untergewichtige energie- und antriebslose Frau führen (villeicht nicht jetzt, aber in ein paar Jahren würde es wohl so weit sein) - oder möchtest du doch ein eigenständiges, selbst bestimmtes und erfülltes Leben haben.....
Das hört sicht jetzt alles wahrscheinlich sehr oberwisserisch und altklug an. Ich möchte nicht so rüberkommen. Aber mir selbst haben diese Gedanken sehr geholfen.
Ich wünsche dir jedenfalls Alles alles Gute....
Carpediem
Liebe Leute,
danke für eure Gedanken. Wirklich! Ich habe so oft das Gefühl, als bekäme ich zu wenig Gehöhr, weil ich eben noch nicht irgendwo ganz dramatisches bis mit meiner Lage... gut, Therapie, Antidepressiva... die meisten meinen, das macht man aus "Wellnessgründen", so wie Yoga
Mein Gewicht ist eh nun eher stabil... aber das Tamtam ums essen hör nicht wirklich auf, diese ewigen Wanderungen durch die Supermarktregale auf der Suche nach etwas, worauf man LUST hat... aber alles wirkt schal.
Ok, manchmal macht es mir Spass, mehr gesunde Sachen zu kaufen, Vollkornsachen, Obst, Haferflocken, Gemüse... weniger Trashfood. Das find ich eigentlich ganz gut, aber vielleicht misst es dem Essthema schon wieder viel zu viel Bedeutung zu...
wia mas mocht, mocht mas foisch!
Ich kann nichts wirklich neues berichten von mir... nur, dass ich mich freue, dass mir jemand zugehört hat.
Ich wünsch euch alles Liebe!
danke für eure Gedanken. Wirklich! Ich habe so oft das Gefühl, als bekäme ich zu wenig Gehöhr, weil ich eben noch nicht irgendwo ganz dramatisches bis mit meiner Lage... gut, Therapie, Antidepressiva... die meisten meinen, das macht man aus "Wellnessgründen", so wie Yoga
Mein Gewicht ist eh nun eher stabil... aber das Tamtam ums essen hör nicht wirklich auf, diese ewigen Wanderungen durch die Supermarktregale auf der Suche nach etwas, worauf man LUST hat... aber alles wirkt schal.
Ok, manchmal macht es mir Spass, mehr gesunde Sachen zu kaufen, Vollkornsachen, Obst, Haferflocken, Gemüse... weniger Trashfood. Das find ich eigentlich ganz gut, aber vielleicht misst es dem Essthema schon wieder viel zu viel Bedeutung zu...
wia mas mocht, mocht mas foisch!
Ich kann nichts wirklich neues berichten von mir... nur, dass ich mich freue, dass mir jemand zugehört hat.
Ich wünsch euch alles Liebe!
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