Bulimie 'raus aus der Höhle'!

Bulimie, Anorexie, Adipositas, EDNOS (mehr zur Unterscheidung finden Sie in meinen themenbezogenen Artikeln im Archiv, darüber hinaus finden Sie auf der Website auch Selbsttests zum Thema)
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LaJennieVida
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Bulimie 'raus aus der Höhle'!

Beitrag Fr., 15.11.2013, 22:56

Liebe mitglieder
Kurz zu meinem Fall : vor 10 Monaten Bin Ich mahersuchtig geworden Ich wog Bei einer Größe Von 162 , 65 kg. Mein niedrigstes Gewicht war vor kurzem 44,8 kg . Ab da fing Der bulimische Horror an !

Seit ca 4 Wochen hab ich tägliche fressattacken und das mehrfach und habe anschließend erbrochen. Seit kurzer zeit geht das Aber nicht mehr worüber Ich froh Bin ! Jedoch mache Ich Jetzt noch mehr Sport als eh schon weil ich nicht nochmehr zunehmen möchte den mit diesem Gewicht könnte Ich sehr gut leben. Bin Jetzt Bei 50kg seit diesen 4 Wochen fressattacken!

Mein verlobter ist eingeweiht er will mir helfen Aber weiß natürlich auch nicht wirklich Wie.
Fakt ist Ich möchte zu keinem Arzt / Therapie den Ich weiß aus Erfahrung mir bringt es nichts ! Ich will das Von selber schaffen und ich weiß das Ich es kann.

Könnt ihr mir irgendwelche Tipps geben welche Lebensmittel Ich beim einkaufen Bzw zuhause meiden sollte Die vielleicht fressattscken fördern ?! Meistens ist es Bei mit Süßigkeiten(Krise,Schokolade !) Brot (toastbrot), Müsli usw
Ganz schlimm ist es besonders wenn Mein verlobter und ich Probleme haben ,Was wir in letzter zeit sehr Oft haben :'(
Mein Wille ist da wieder normal zu essen Ich versuche es bereits auch schon mit Frühstück,Mittag ,Abend jedoch endet das meist dann Bei extrem viel essen oder es klappt alles super und plötzlich ist so eine fressattacke wieder da und macht alles kaputt.
Ich liebe prinzipiell auch gesunde Ernährung Ich habe volkorn-brot/reis/nudeln, Milchprodukte, Gemüse , obst Ich liebe diese Sachen schon allein wegen meinen sportlichen Leistungen

Vorallem geht das auch unheimlich ins Geld ständig einkaufen gehen zu müssen !


Ich hoffe ihr habt irgendwelche guten Tipps für mich , und bitte verurteilt mich nicht den Vorwürfe musste Ich mir bereits genügend anhören , Ich weiß das es meine schuld ist und Ich will es aufjedenfall ändern.

Liebe grüße

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hope_81
[nicht mehr wegzudenken]
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Beitrag Fr., 15.11.2013, 23:03

Hi Vida,
es wird schwer werden wieder normal zu essen.
Du hast den Klassiker mitgenommen. Der Sprung von Anorexie zur Bulimie ist typisch. Es liegt daran, dass Dein Körper Nährstoffe braucht und diese dann einfordert. Dadurch die unkontrollierbare Gier.

Mein Rat, fange nicht an jetzt Lebensmittel in "gut" und "schlecht" zu teilen. Bleibe dabei wieder "normal" zu essen.
Morgens, Mittags und Abends und erlaube Dir auch mal einen Schokoriegel/ Chips und Co. dann dürfte sich das bald wieder reguliert haben. So lange bist Du ja noch nicht essgestört. Bei 162cm sind 50kg in Ordnung (etwas wenig vielleicht, aber nicht pathologisch).

Ansonsten schreibst Du, dass Du bei z.B. Streit zum Essanfall neigst, dass kann daran liegen, dass Du mit bestimmten Gefühle Probleme hast, beobachte das vielleicht mal.
Das Beste, was du für einen Menschen tun kannst, ist nicht nur deinen Reichtum mit ihm zu teilen, sondern ihm seinen eigenen zu zeigen.
Benjamin Disraeli

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Beitrag So., 17.11.2013, 10:33

Hallo LaJennievida,

also bei mir das genauso, ich hatte zuerst Anorexie und dann haben irgendwann Fressanfälle angefangen. Ich kann dir erklären, wie es bei mir war und was mir geholfen hat, wieder ein normales Essverhalten zu haben.
Ich bin schon einige Jahre normalgewichtig und habe mit dem Essen keine Probleme mehr.

Erstens: Du bist erst seit ganz Kurzem in der Phase. Das ist gut. Je kürzer du das hast, desto leichter ist es, das wieder zu verändern.

Bei mir war es auch so:
Als ich über längere Zeit wirklich ein niedriges Gewicht hatte, fingen die Fressattacken an.
Aus heutiger Sicht ist das eine Überlebensstrategie des Körpers. Der merkt einfach, jetzt wird das Gewicht zu wenig, ich kriege nicht genug Nahrung, also macht der alles, damit er die Energie kriegt. Da brennen quasi die Sicherungen durch.
Und daraus kann man lernen, wie man da wieder rauskommt:
Mir hat es geholfen, möglichst regelmäßig zu essen. Frühstück, Mittag, Abendessen zu möglichst gleichen Zeiten. Warum? Mein Körper war einfach durcheinander. Der war einfach über Monate daran gewöhnt, dass es nicht genug zu essen gibt, deshalb reagiert er darauf, wenn man eine Mahlzeit ausfallen lässt oder später isst, einfach darauf mit: Oh, es gibt wieder nicht genug zu essen, also muss ich schnell dafür sorgen, dass ich genug Nahrung bekomme -> Essanfall.
Wenn ich zB mehrere Stunden nichts gegessen habe, also eben nicht in üblichen Zeitabständen, dann hat das bei mir die Gefahr bedeutet, später unkontrollierbaren Hunger zu bekommen und dann war ich im Essanfall, vor allem Abends.
Auch war mein Hunger-Sättigungsgefühl ziemlich durcheinander. Ich wusste oft einfach nicht, hab ich jetzt schon Hunger, bin ich schon satt, wieviel ist genug?
Ich habe meinen Körper einfach irritiert durch dieses chaotische Essverhalten. Durch das regelmäßige Essen habe ich dann irgendwann auch wieder zu den gleichen Urhzeiten Hunger bekommen.
Also wenn ich immer ca 13 Uhr gegessen habe, habe ich irgendwann auch ungefähr um diese Zeit gemerkt: Oh, ich habe anscheinend Hunger, klar, es ist ja auch 13 Uhr! Das hat mir dann nicht soviel Angst gemacht, weil ich wusste, es ist normal, dass ich jetzt Hunger habe.

Also wenn du jetzt 50kg hast, kann es gut sein, dass sich dein Körper langsam dem Bereich nähert wo er findet, das ist ein gutes gesundes Gewicht für dich und dann sinkt die Wahrscheinlichkeit, dass du Essanfälle bekommst. Sei nicht traurig, wenn das erst bei 52kg der Fall ist - das pendelt sich dann schon ein. Ich hatte zuerst auch 54kg und über die Zeit, wo ich immer besser mit dem Essen zurecht gekommen bin, hab ich dann von selbst wieder 4kg verloren. Jetzt musst du nur darauf schauen, dass sich dein Essverhalten mit Fressanfällen nicht verselbstständigt - dafür gebe ich dir jetzt auch noch ein paar Tipps, was mir geholfen hat.

Tipp:
Dein Verlobter als Eingeweihter kann dir viel helfen, auch wenn er selbst nicht vom Fach ist.
Ich habe es meinem Freund auch gesagt und was wir gemacht haben, wir haben häufig zusammen gegessen. Denn wenn er dabei war und er es wusste, dann wollte ich vor ihm keinen Essanfall produzieren und wenn ich nachher aufs WC gegangen wäre, dann hätte er natürlich auch gewusst, was los ist.
Er war so eine Art soziale Kontrolle, das hat mir am Anfang total geholfen und mich beruhigt.
Einmal hatte ich auch einen Tag, wo ich totale Lust auf einen Fressanfall hatte, aber ich wollte nicht, dass es passiert. Also habe ich ihm gesagt: Hör zu, ich bin heute gefährdet einen Fressanfall zu haben, bitte frag mich heute am Abend, was ich gemacht habe. Dadurch war ich motiviert, es den ganzen Tag zu schaffen ohne Essanfall, denn ich wollte ihm am Abend sagen können, dass ich es geschafft habe - und auf diese Art habe ich es auch geschafft!
Gib ihm das Gefühl, dass du ihn einbeziehen möchtest und überlegt euch zusammen wie er dir helfen kann.

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Beitrag So., 17.11.2013, 10:38

Nächster Tipp:
Ich konnte nach einer eigentlich gelungenen Mahlzeit oft nicht aufhören.
Ich habe deshalb immer zum Abschluss einen Stopper eingebaut, also etwas, wo ich wusste, wenn ich mehr davon esse, macht es nichts. In meinem Fall einen großen Apfel. An dem konnte ich lange herumkauen und das hat mich beruhigt und in der Zwischenzeit hat das Sättigungsgefühl eingesetzt.

Zu deiner Frage, welche Lebensmittel zu Hause "gefährlich" sind:
ja klar Süßigkeiten, Müsli, das sind so Sachen, die prädestiniert dafür sind, dass man sie anfängt zu essen und dann im Handumdrehen in einem Essanfall landet.
Also wenn du merkst, dass das Sachen sind, die was auslösen, dann würde ich die einfach nicht zu Hause haben. Oder nur in sehr kleinen Mengen. Man kann Süßigkeiten ja auch einzeln kaufen, zB 1 Praline.
Ich persönlich habe aufgehört, Süßigkeiten zu essen. Also ich esse schon mal Süßigkeiten oder ein schönes Stück Torte, aber ich hab jetzt keine ganze Packung Pralinen zu Hause.

Zum Frühstück könntest du zB auch kein Müsli essen, sondern zB dir Maisgrießbrei oder Hirsebrei oder Reisbrei zubereiten. Das schmeckt auch gut, hat aber den Vorteil, dass man mit den rohen Sachen einfach keinen Essanfall anfangen kann ; ) weil man die erst kochen muss.

Nächster Tipp:
Nicht entmutigen lassen, wenn du noch ab und zu Essanfälle hast.
Das bedeutet nicht: Ich kann es nicht schaffen. Es bedeutet nur: Ich hab muss noch mehr lernen, wie ich wieder normal essen kann. Ich hatte zB eine ganze Zeit, wo ich untertags schon gut zurecht kam, also Frühstück und Mittagessen hat immer geklappt, aber am Abend hatte ich noch häufig Essanfälle. Irgendwann hat sich auch das gegeben.

Und zuletzt:
Wenn du keine Therapie möchtest (ja hab auch nicht nur gute Erfahrungen gemacht, aber mir hat ein Arzt auch sehr geholfen (Arzt und Psychotherapeut spezialisiert auf Essstörungen)
dann könntest du auch einfach nur eine Beratung machen oder auch eine Selbsthilfegruppe in deiner Nähe suchen. Kostet meist auch fast nichts. Oder such dir Bücher und Internetseiten mit Tipps. Die Welt ist voll Hilfestellungen wie man es schaffen kann, du musst nur das Passende für dich finden!

Halt uns am Laufenden, wie es weitergeht (auch das kann helfen)

LG Captcha

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georgeherz
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Beiträge: 15

Beitrag Di., 14.01.2014, 18:56

hey,ähm hatte jetzt sicher gut 3 Jahre keine probleme mehr mit essen und jetzt fängt schon wieder alles von vorne an?!...-dachte eigentlich dass ich das unter kontrolle hab...
Wie kann ich denn meiner ärztin beibringen dass ich scheinbar wieder rückfällig wurde und ausserdem hab ich angst dass das heute nicht bleibt weil ich im moment total überfordert bin und mir das erbrechen das gefühl gibt es wird leichter...-mensch was soll ich nur tun?
Kann es vielleicht auch sein dass das nicht gut war mich seit kurzem die ganze zeit zu fragen wie´s denn mit meinem gewicht steht ,denn so fing ich ja auch wieder an mich damit auseinanderzusetzen(ohne jetzt irgendjemanden die schuld zu geben,ausser mir )...

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