Essstörung - Holt sie einen immer wieder ein?
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Thread-EröffnerIn - Helferlein
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Essstörung - Holt sie einen immer wieder ein?
Ich selbt würde von mir behaupten, das ich seit meinem 8. Lebensjahr essgestört bin. In meiner Pubertät kam es zur Anorexie und Bulimie. Viele Therapien habe ich begonnen und wieder abgebrochen. Habe gelernt "brav" in meiner Welt zu funktionieren. Hinsichtlich des Essens, im Bezug mit anderen Menschen, mit gesellschaftlichen Verpflichtungen. Aktuell habe ich ein normales Gewicht, ernähre mich seit knapp 4 Jahren nun "gesund", bin bei einer Ernährungsberatung, welche mich seit Jahren begleitet. Aber warum ich hier schreiben, was mich belastet und mich immer wieder einholt, ist die Tatsache, dass ich das Gefühl habe gelegentlich mich nach dieser Zeit wieder zu sehnen. Das klingt absurd und völlig krankhaft, dessen bin ich mir bewusst. Ich sehen mich nicht danach jetzt wieder 37 Kilo zu wiegen, sondern nach den Gefühlen die dabei entstanden sind...absurd ich weiß. Ich bin aktuell ja in Therapie und meine Essstörung ist für mich noch präsent, auch wenn sie schon viele Jahre her ist...Verrückt
Ich frage mich die ganze Zeit nur, ob man nicht immer ein Stück weit essgestört bleibt und nie völlig genesen sein wird. Ob es immer wieder Phasen gibt in denen man schwach wird und in alte Verhaltens- oder Ernährungsmuster zurückfällt..
Was meint ihr?
Ich frage mich die ganze Zeit nur, ob man nicht immer ein Stück weit essgestört bleibt und nie völlig genesen sein wird. Ob es immer wieder Phasen gibt in denen man schwach wird und in alte Verhaltens- oder Ernährungsmuster zurückfällt..
Was meint ihr?
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Hallo flugunfähig,
ja, ich würde mal vermuten, dass das so ist. Nicht umsonst heißt die Anorexie ja auch Magersucht, und bei anderen suchtartigen Verhaltensweisen ist es ja auch so, dass man lebenslang darauf achten muss, dass man nicht wieder hineinrutscht. Letztlich ist die Essstörung ja auch "nur" ein Symptom und hat sich irgendwann entwickelt, weil man das Verhalten (ursprünglich) als (kurzfristige) Erleichterung bei psychischer Belastung "erlernt" hat, so wie auch andere Symptome - und dann hat es sich eben leider verselbständigt. Ich bin selbst nicht essgestört, kenne das aber von anderen Symptomen auch und fürchte auch, dass es ein lebenslanger Kampf bleiben wird, weil die Anwendung langfristig wirksamer Bewältigungsmechanismen meist anstrengender und vielleicht nicht so schnell wirksam ist und weil die unmittelbare Wirkung die Gefühle, von denen Du schreibst, ja auch irgendwie angenehm ist/war. Ist ja auch normal, dass man sich auch mal nach etwas sehnt, was man als angenehm erlebt hat.
Ich versuche mit dem Appell "Weiterschwimmen!" stark zu bleiben, weil ich mir denke, dass es beim Schwimmen in einem großen, offenen Gewässer so ähnlich ist: Man muss einfach weiterschwimmen, auch, wenn es anstrengend ist und man sich einfach mal gern nur treiben lassen würde, sonst geht man am Ende unter. Klappt bei mir leider (noch) nicht immer, aber zumindest manchmal...
Wenn Du auch irgendeine Strategie hast, die Dir hilft, weiterzumachen und nicht zurückzufallen, magst Du vielleicht davon auch mal berichten? Ich überlege nämlich gerade, welche Alternativen es gibt, wenn es mal mit dem "Weiterschwimmen" nicht klappt...
Liebe Grüße
Dampfnudel
ja, ich würde mal vermuten, dass das so ist. Nicht umsonst heißt die Anorexie ja auch Magersucht, und bei anderen suchtartigen Verhaltensweisen ist es ja auch so, dass man lebenslang darauf achten muss, dass man nicht wieder hineinrutscht. Letztlich ist die Essstörung ja auch "nur" ein Symptom und hat sich irgendwann entwickelt, weil man das Verhalten (ursprünglich) als (kurzfristige) Erleichterung bei psychischer Belastung "erlernt" hat, so wie auch andere Symptome - und dann hat es sich eben leider verselbständigt. Ich bin selbst nicht essgestört, kenne das aber von anderen Symptomen auch und fürchte auch, dass es ein lebenslanger Kampf bleiben wird, weil die Anwendung langfristig wirksamer Bewältigungsmechanismen meist anstrengender und vielleicht nicht so schnell wirksam ist und weil die unmittelbare Wirkung die Gefühle, von denen Du schreibst, ja auch irgendwie angenehm ist/war. Ist ja auch normal, dass man sich auch mal nach etwas sehnt, was man als angenehm erlebt hat.
Ich versuche mit dem Appell "Weiterschwimmen!" stark zu bleiben, weil ich mir denke, dass es beim Schwimmen in einem großen, offenen Gewässer so ähnlich ist: Man muss einfach weiterschwimmen, auch, wenn es anstrengend ist und man sich einfach mal gern nur treiben lassen würde, sonst geht man am Ende unter. Klappt bei mir leider (noch) nicht immer, aber zumindest manchmal...
Wenn Du auch irgendeine Strategie hast, die Dir hilft, weiterzumachen und nicht zurückzufallen, magst Du vielleicht davon auch mal berichten? Ich überlege nämlich gerade, welche Alternativen es gibt, wenn es mal mit dem "Weiterschwimmen" nicht klappt...
Liebe Grüße
Dampfnudel
Alles hat seine Zeit.
Ja, ich sehe es wie Du, Dampfnudel.
Bedenklich finde ich es schon, wenn man sich nach einem "guten Gefühl", welches die Sucht - welche es auch immer ist - vermitteln konnte, zurücksehnt ...
Mir hilft es, die schlechten Gefühle, die ja letztlich auch damit verbunden waren, ins Gedächtnis zurückzurufen und diese den vermeintlich guten entgegenzustellen; vor allem auch die reale Gefahr, in der man sich befand. Die "guten" waren Illusion, die schlechten waren Realität, so sehe ich es mit klarem Kopf.
Ich gestatte mir einfach kein Schlupfloch, ich will nicht wieder dahin zurück, wo ich mal war, würde jeglichen Glauben an mich verlieren. Das schützt mich selbst wohl am meisten.
LG Ive
Bedenklich finde ich es schon, wenn man sich nach einem "guten Gefühl", welches die Sucht - welche es auch immer ist - vermitteln konnte, zurücksehnt ...
Mir hilft es, die schlechten Gefühle, die ja letztlich auch damit verbunden waren, ins Gedächtnis zurückzurufen und diese den vermeintlich guten entgegenzustellen; vor allem auch die reale Gefahr, in der man sich befand. Die "guten" waren Illusion, die schlechten waren Realität, so sehe ich es mit klarem Kopf.
Ich gestatte mir einfach kein Schlupfloch, ich will nicht wieder dahin zurück, wo ich mal war, würde jeglichen Glauben an mich verlieren. Das schützt mich selbst wohl am meisten.
LG Ive
Meine Freundin hatte das Problem jahrelang - und ist seit Jahren frei davon. Es geht also, wobei ein stabiles Umfeld glaube ich elementar ist. Sie hat zudem einen tollen Partner gefunden, der ihr Kraft gibt...
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Hm, also ich habe weiterhin psychische Probleme, kann also nicht behaupten, "genesen" zu sein.Ich frage mich die ganze Zeit nur, ob man nicht immer ein Stück weit essgestört bleibt und nie völlig genesen sein wird. Ob es immer wieder Phasen gibt in denen man schwach wird und in alte Verhaltens- oder Ernährungsmuster zurückfällt..
Mit der Eßstörung habe ich aber tatsächlich das Gefühl, dass sie weg ist. Was nicht heißt, dass ich die Hand dafür ins Feuer legen würde, das nie wieder zu bekommen (man soll ja niemals nie sagen...).
Edit: Es ist schon so, dass mir Konflikte z.B. auf den Magen schlagen oder ich in Stressphasen auch mal das Gefühl für Hunger und Satt verliere. Aber das geht ja anderen Menschen auch so. Ich könnte also nicht sagen "eine Essstörung wird mir garantiert nie wieder passieren", aber ich kann sagen, dass es zumindest seit sehr vielen Jahren nicht passiert ist.
Vielleicht ist es einfach nicht mehr das Feld, auf dem sich meine Konflikte abspielen.
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- Forums-Gruftie
- , 21
- Beiträge: 545
ich finde auch, dampfnudel hat das toll beschrieben trotz nicht esstörung.wow! ich habe keine probleme mehr mit dem essen, aber die angst, da mal wieder abzurutschen, wenn man mal nichts essen kann, wenn es einem schlecht geht oder sich mit leuten umgibt, die diät halten, ist da. allerdings bin ich sicher, dass mir das nicht mehr passieren würde, weil ich jetzt auch ein anderes selbstwertgefühl habe.
Hallo Liebe Foris,
Ich bin durchs Googlen auf diese Seite gestolpert und dachte das es vielleicht helfen könnte hier zu schreiben.
Tja wo fange ich an?!
Ich bin 24 und Studiere (mehr schlecht als recht). Meine Diagnosen sind Mittelschwere Depression und Essstörung (Binge Eating)
Ich habe letztes Jahr 10 Wochen in einer Klinik verbracht und mache seit Feb eine Therapie.
Es gibt Tage da geht es mir besser und Tage wie heute da würde ich gerne aufgeben die Decke über den Kopf ziehen und verschwinden.
Eigentlich weiß ich auch nicht was ich mir von diesem Forum erhoffe. Erst habe ich überlegt meine Geschichte hier zu schreiben, mir aber dann gedacht dass das doch eh keinen Interessiert wie es dazu kam.
Ich hatte eigentlich gehofft das es mir irgendwann mal besser geht aber das tut es nicht. Es gibt zwar Tage da ist es nicht so schlimm aber ab wann kann ich sagen das ich wieder gesund bin? Ab wann höre ich auf mir zu wünschen ich sei Tod oder aufgeben ist besser?
Wann bin ich wieder ich? Wann macht das leben wieder Spaß?
Eigentlich möchte ich Glücklich werden und eigentlich will ich das leben genießen und habe auch Pläne aber es ist so verdammt hart.
Ich fühle mich als ob ich mich im Kreis drehe und das alles kein Ende hat.
Vielleicht kennt ja der ein oder andere das Gefühl. Vielleicht habt ihr Tipps?
Liebe Grüße
Lilly
Ich bin durchs Googlen auf diese Seite gestolpert und dachte das es vielleicht helfen könnte hier zu schreiben.
Tja wo fange ich an?!
Ich bin 24 und Studiere (mehr schlecht als recht). Meine Diagnosen sind Mittelschwere Depression und Essstörung (Binge Eating)
Ich habe letztes Jahr 10 Wochen in einer Klinik verbracht und mache seit Feb eine Therapie.
Es gibt Tage da geht es mir besser und Tage wie heute da würde ich gerne aufgeben die Decke über den Kopf ziehen und verschwinden.
Eigentlich weiß ich auch nicht was ich mir von diesem Forum erhoffe. Erst habe ich überlegt meine Geschichte hier zu schreiben, mir aber dann gedacht dass das doch eh keinen Interessiert wie es dazu kam.
Ich hatte eigentlich gehofft das es mir irgendwann mal besser geht aber das tut es nicht. Es gibt zwar Tage da ist es nicht so schlimm aber ab wann kann ich sagen das ich wieder gesund bin? Ab wann höre ich auf mir zu wünschen ich sei Tod oder aufgeben ist besser?
Wann bin ich wieder ich? Wann macht das leben wieder Spaß?
Eigentlich möchte ich Glücklich werden und eigentlich will ich das leben genießen und habe auch Pläne aber es ist so verdammt hart.
Ich fühle mich als ob ich mich im Kreis drehe und das alles kein Ende hat.
Vielleicht kennt ja der ein oder andere das Gefühl. Vielleicht habt ihr Tipps?
Liebe Grüße
Lilly
Hallo Lilly,
erst einmal herzlich Willkommen hier. Ich habe mich sehr wiedererkannt in dem, was Du schreibst. Bei mir ist es ähnlich: Esstörung, Depression...usw..
Für mich gibt es auch Tage, da könnte ich mir schier den Kopf abreißen...es gibt aber auch andere.
Ein Geheimrezept zum Abschalten dieser "Störung" hab ich auch nicht gefunden, fraglich, ob es überhaupt so etwas gibt. Aber in kleinen Schritten kann sich einiges ändern. DAs hoffe und wünsche ich für alle, die sich mit sowas plagen.
Hier findest Du sicher Menschen, die mit Dir drüber schreiben...die die Situation auch aus anderen Blickwinkeln betrachten....was auch hier und da sehr interessant sein kann.
Wenn Du Dich drauf einlässt kann es Dir schon helfen, hier zu schreiben. Aber es ist halt nur ein Austausch. Die Behandlung muss dann in Deiner Therapie erfolgen.
LG Xanny
erst einmal herzlich Willkommen hier. Ich habe mich sehr wiedererkannt in dem, was Du schreibst. Bei mir ist es ähnlich: Esstörung, Depression...usw..
Für mich gibt es auch Tage, da könnte ich mir schier den Kopf abreißen...es gibt aber auch andere.
Ein Geheimrezept zum Abschalten dieser "Störung" hab ich auch nicht gefunden, fraglich, ob es überhaupt so etwas gibt. Aber in kleinen Schritten kann sich einiges ändern. DAs hoffe und wünsche ich für alle, die sich mit sowas plagen.
Hier findest Du sicher Menschen, die mit Dir drüber schreiben...die die Situation auch aus anderen Blickwinkeln betrachten....was auch hier und da sehr interessant sein kann.
Wenn Du Dich drauf einlässt kann es Dir schon helfen, hier zu schreiben. Aber es ist halt nur ein Austausch. Die Behandlung muss dann in Deiner Therapie erfolgen.
LG Xanny
*Ein Freund ist jemand, der Deine Vergangenheit versteht, an Deine Zukunft glaubt und Dich so akzeptiert, wie Du bist*
Hallo Lilly,
ich erkenne mich auch in dem ein oder anderen wieder. Ich habe seit 6 Jahren eine Essstörung. Bis vor kurzem habe ich es nie ausgesprochen und man hat es mir auch nie angemerkt. Dann kam durch andere Ursachen die Depression und irgendwann ist es bei meiner Ärztin aus mir herausgerutscht. Da sie mir eh eine Therapie nahe gelegt hat aufgrund der Depression, wurde dies gleich mit auf die Überweisung geschrieben. Ich bin ehrlich gesagt sehr stark hin und her gerissen, ob jetzt wirklich der richtige Zeitpunkt ist, daran zu arbeiten. Ich will dagegen ankämpfen, weil sie mich sehr belastet, aber die Angst vor dem Rückfall ist sehr groß. Ich studiere ebenfalls und für mich war das Essen immer ein Mittel, um mit dem ganzen Stress und der damit verbundenen Nervosität besser umgehen zu können. Nur dieser wird solange da sein, bis mein Studium beendet ist. Und da ich gerade eben erst mein zweites Studium begonnen habe, wird dies auch noch ein paar Jahre dauern. Ob ich wirklich die Kraft habe, jahrelang dagegen zu kämpfen? Ich weiß es momentan nicht wirklich. Zumal in meiner jetzigen Therapie genügend Baustellen zu beackern sind.
Ich kann dir keinen Rat geben, aber ich kann dich nur zu gut verstehen.
Liebe Grüße
Mary-Lou
ich erkenne mich auch in dem ein oder anderen wieder. Ich habe seit 6 Jahren eine Essstörung. Bis vor kurzem habe ich es nie ausgesprochen und man hat es mir auch nie angemerkt. Dann kam durch andere Ursachen die Depression und irgendwann ist es bei meiner Ärztin aus mir herausgerutscht. Da sie mir eh eine Therapie nahe gelegt hat aufgrund der Depression, wurde dies gleich mit auf die Überweisung geschrieben. Ich bin ehrlich gesagt sehr stark hin und her gerissen, ob jetzt wirklich der richtige Zeitpunkt ist, daran zu arbeiten. Ich will dagegen ankämpfen, weil sie mich sehr belastet, aber die Angst vor dem Rückfall ist sehr groß. Ich studiere ebenfalls und für mich war das Essen immer ein Mittel, um mit dem ganzen Stress und der damit verbundenen Nervosität besser umgehen zu können. Nur dieser wird solange da sein, bis mein Studium beendet ist. Und da ich gerade eben erst mein zweites Studium begonnen habe, wird dies auch noch ein paar Jahre dauern. Ob ich wirklich die Kraft habe, jahrelang dagegen zu kämpfen? Ich weiß es momentan nicht wirklich. Zumal in meiner jetzigen Therapie genügend Baustellen zu beackern sind.
Ich kann dir keinen Rat geben, aber ich kann dich nur zu gut verstehen.
Liebe Grüße
Mary-Lou
Frühling: „Eine echte Auferstehung, ein Stück Unsterblichkeit.” (Henry David Thoreau)
Der Wunsch nach dem Tod oder die Esstörungen bilden meine Meinung letztendlich einen "Fluchtpunkt". Flucht vor Emotionen, vor Gedanken, vor eine bestimmten Lebenseinstellung oder oder oder, ich denke, dass ist bei jedem Menschen etwas anderes.Lilly132 hat geschrieben: Ich hatte eigentlich gehofft das es mir irgendwann mal besser geht aber das tut es nicht. Es gibt zwar Tage da ist es nicht so schlimm aber ab wann kann ich sagen das ich wieder gesund bin? Ab wann höre ich auf mir zu wünschen ich sei Tod oder aufgeben ist besser?
DENN solange man sich einfach auf die Seite des Tode wünscht, besteht keine Notwendigkeit sich ernsthaft mit dem Leben auseinander zu setzen - man hält sich ja immer die "Hintertür" Tod geöffnet und wenn alles ganz schlimm ist, kann man immer noch durch sie hindurch gehen. Manchmal braucht man diese Hintertürgedanken, um alles zu ertragen. Aber sie behindern letztendlich, die weiterentwicklung in einer positivere Richtung. Der Fokus liegt nicht auf dem Leben und darauf, wie man es für sich verändern kann, sonder auf Passivität.
Genau wie die Hintertür Essstörung. Man hat ja für sich Bewältigungsmechanismen: Todesgedanken und Essstörung. Eine Lösung für so vieles.
Die Frage ist also, wenn man sein Leben auch so irgendwie bewältigen kann, warum sollte man dann überhaupt etwas daran ändern?
Ich glaube einfach vom Hoffen auf Besserung wird nichts besser. Es ist schwierig so alte, schädliche Gedanken- und Verhaltesmusster abzulegen. Denn erstens sind dies auf ihre Art ja (in einer zerstörerischen Weise) hilfreich und zweitens ist Neues unbekannt, macht Angst, führt zu Abwehrverhalten.
Ich glaube, man muss dies alles loslassen können, die Essstörung, die Hinwendung zum Tod. Dazu muss man das Gefühl aushalten erst mal eine Zeitlang ohne Halt zu sein, was schwierig ist, wenn all' die Gedanken an Esstörung um die Ecke warten und einem scheinbar Halt und Geborgenheit versprechen. Und schließlich sollte man für sich sehr gut passende Alternativen findet, als Ersatz für all das Destruktive.
Und das ist nicht einfach, harte Arbeit an sich selbst. Dazu muss man sich selbst Vertrauen können, dass man es schaffen wird auch andere Bewältigungsstrategien als die Gedanken an den Tod oder die Essstörung entwicklen zu können.
Ich glaube nicht, dass man jemals vollständig geheilt ist.
In Situationen, wo man etwas überfordert ist, kommt immer wieder die Erinnerung zurück, daran, was man alles mit der ES bewältigen konnte, daran, wie schön die Gefühle waren und manchmal erscheint es leichter einfach wieder in alte Verhaltensweisen zurück zu fallen, als ist ernsthaft mit den Problemem auseinandere zu setzen, die einem das Leben bietet.
Nur denke ich heute, dass das Leben an sich zu kostbar ist, als es die ganze Zeit mit der ES zu verschwenden und nie wirklich zu leben. Diese Entscheidung ist natürlich jedem selbst überlassen.
Aber ich möchte zumindest nicht, wenn ich später wirklich mal sterbe und Resümee über mein Leben ziehe, sehen, dass meine Hauptkonzentration in meinem Leben auf Kalorien, Fett und essen oder nicht essen lag. Das wäre doch schrecklich. Wenn ich all' diese schlimmen und schrecklichen Dinge, des Leben gar nicht leben, gar nicht wirklich wahrnehmen konnte, weil ich immer nur mit meiner ES beschäftigt war. Das Leben ist doch sowieso schon so kurz.
Vielleicht werden du oder ich, morgen schon von einem Auto überfahren und dann wars das. Ich finde deshalb den Wunsch nach Tod auch überflüssig. Weil der Tod sowieso kommen wird. Und wenn er dann da ist und man wirklich begreift, dass jetzt alles für immer vorbei ist, dann wünscht man sich vielleicht noch ein paar Jahre gehabt zu haben und wirklich gelebt zu haben. Aber dann wird es zu spät sein.
Hallo,
Danke für eure Netten Antworten.
Ein teil von mir weiß das ich mich wohl ein leben Lang mit meiner Erkrankung beschäftigen muss. Allerdings macht dieser Gedanke mir Angst. Mir macht auch angst immer wieder mit Essen konfrontiert zu werden. Ich kann nicht sagen das heute war mein letztes Essen und bin dann so und so lange „clean“.
Was mich wirklich sehr belastet ist, das ich durch mein Essverhalten sehr stark Übergewichtig bin und ich versuche es wirklich in den Griff zu bekommen aber Jeder sieht sofort mein Problem. Spricht mich drauf an oder nimmt dies sogar als Anlass mich zu beleidigen.
Mein Gewicht kann ich nicht von heute auf morgen Ändern meine Depression kann ich aber wenn ich das möchte vertuschen. Es weiß nicht jeder der mich sieht „die hat Depressionen“ aber jeder weises „die ist fett und hat es nicht unter Kontrolle was sie isst““ oder „sie ist schlichtweg zu dumm um zu checken dass das was sie isst sie langsam umbringt“ Ich habe Jahre lang gelitten. Ich habe ein Drittel meines Gewichts in den letzten 8 Jahren zugenommen und ich hasse mich heute dafür.
Ich kann es aber nicht ändern zur Zeit halte ich mein Gewicht (plus minus 2 Kilo) Aber ich fürchte das ich dadurch auch immer wieder schlimmer in die Degression rutsche. Meine Laune hängt von der Waage ab.
Ich bin mit meiner Situation unglücklich und doch habe mich das Gefühl das ich es nicht „einfach so“ ändern kann.
Als ich in der Klinik war hatte ich mein Gewicht gut unter Kontrolle hab sogar 10 Kilo abgenommen und jetzt im Alltag ist es wieder langsam aber sicher wieder mehr geworden.
Ich denke das ich erst mal lernen muss mich selber so zu Akzeptieren und zu lieben bevor ich es wirklich ändern kann.
@Imago
Klar hast du recht das der Tod „the easy way out“ ist aber wenn man Jahre lang gekämpft hat und man sich so fühlt als ob man immer und immer wieder gegen das selbe kämpft (das Gewicht/Essverhalten) und man aber kein Stück voran kommt scheint einem der Ausweg das aufgeben so einfach.
Aber es ist ja nicht nur das Essen was mir Probleme macht. Ganz lange wollte ich nicht wahrhaben das ich esse weil ich Probleme habe sondern ich dachte: „ach du isst gerne aber das ist ja nicht so schlimm“ Aber das ich esse weil ich völlig überfordert war und teilweise noch bin das ist mir erst in den letzten 2 Jahren bewusst geworden.
Irgendwie bin ich in einem Teufelskreis und weiß nicht so genau wie ich da wieder raus kommen soll...
Liebe Grüße
Lilly
Danke für eure Netten Antworten.
Ein teil von mir weiß das ich mich wohl ein leben Lang mit meiner Erkrankung beschäftigen muss. Allerdings macht dieser Gedanke mir Angst. Mir macht auch angst immer wieder mit Essen konfrontiert zu werden. Ich kann nicht sagen das heute war mein letztes Essen und bin dann so und so lange „clean“.
Was mich wirklich sehr belastet ist, das ich durch mein Essverhalten sehr stark Übergewichtig bin und ich versuche es wirklich in den Griff zu bekommen aber Jeder sieht sofort mein Problem. Spricht mich drauf an oder nimmt dies sogar als Anlass mich zu beleidigen.
Mein Gewicht kann ich nicht von heute auf morgen Ändern meine Depression kann ich aber wenn ich das möchte vertuschen. Es weiß nicht jeder der mich sieht „die hat Depressionen“ aber jeder weises „die ist fett und hat es nicht unter Kontrolle was sie isst““ oder „sie ist schlichtweg zu dumm um zu checken dass das was sie isst sie langsam umbringt“ Ich habe Jahre lang gelitten. Ich habe ein Drittel meines Gewichts in den letzten 8 Jahren zugenommen und ich hasse mich heute dafür.
Ich kann es aber nicht ändern zur Zeit halte ich mein Gewicht (plus minus 2 Kilo) Aber ich fürchte das ich dadurch auch immer wieder schlimmer in die Degression rutsche. Meine Laune hängt von der Waage ab.
Ich bin mit meiner Situation unglücklich und doch habe mich das Gefühl das ich es nicht „einfach so“ ändern kann.
Als ich in der Klinik war hatte ich mein Gewicht gut unter Kontrolle hab sogar 10 Kilo abgenommen und jetzt im Alltag ist es wieder langsam aber sicher wieder mehr geworden.
Ich denke das ich erst mal lernen muss mich selber so zu Akzeptieren und zu lieben bevor ich es wirklich ändern kann.
@Imago
Klar hast du recht das der Tod „the easy way out“ ist aber wenn man Jahre lang gekämpft hat und man sich so fühlt als ob man immer und immer wieder gegen das selbe kämpft (das Gewicht/Essverhalten) und man aber kein Stück voran kommt scheint einem der Ausweg das aufgeben so einfach.
Aber es ist ja nicht nur das Essen was mir Probleme macht. Ganz lange wollte ich nicht wahrhaben das ich esse weil ich Probleme habe sondern ich dachte: „ach du isst gerne aber das ist ja nicht so schlimm“ Aber das ich esse weil ich völlig überfordert war und teilweise noch bin das ist mir erst in den letzten 2 Jahren bewusst geworden.
Irgendwie bin ich in einem Teufelskreis und weiß nicht so genau wie ich da wieder raus kommen soll...
Liebe Grüße
Lilly
Threadtitel:"Essstörung - Holt sie einen immer wieder ein?."Lilly132 hat geschrieben:Hallo,
Irgendwie bin ich in einem Teufelskreis und weiß nicht so genau wie ich da wieder raus kommen soll...
Lilly
mich holt sie auch immer wieder ein, zwar bin ich inzwischen weniger aufs Essen fixiert und denke auch mal an was anderes, aber auch wenn ich erfolgreich abgenommen habe, ist es nur eine Frage der Zeit wann ich wieder zunehme.
das Thema habe ich Gestern auch mit meiner Thera besprochen...
Ich habe seit über 10 Jahren Probleme mitm Essen, mal mehr mal weniger, mal (meistens) mehr in die Richtung Magersucht, mal eher Richtung Bulimie... Und nach meinem Subjektiven Empfinden auch manchmal Richtung Adipositas, aber das ist wohl Quatsch.
2005 oder so hab ich dann ne stationäre Behandlung in der Klinik am Korso gemacht, aufgrund von Anorexie mit bulimischen Tendenzen.
Ich war sehr lange da, und nachdem es endlich "klick" in meinem Kopf gemacht hat, hat es mir auch wirklich geholfen.
Ich bin mir ziemlich sicher, dass wenn ich dieses Schritt damals nicht gegangen wäre, Heute nicht mehr Leben würde...
Wie auch immer, seit dieser Zeit geht es immer mal wieder auf und ab, oft denke ich nach längeren "guten" Phasen, ich hätte diesen Mist nun entgültig hinter mir gelassen, aber dann fängt es plötzlich wieder an...
Genau wie vor 2 Wochen..
Mein Freund möchte abnehmen, und so beschloss ich, ein wenig mitzumachen. Dabei ging es mir vorallem darum, dass ich mich wieder gesünder ernähre und ein bisschen weniger esse. Und es wär natürlich auch schön, wenn ich dabei noch etwas an Gewicht verlieren würde (dazu sollte ich vielleicht sagen, dass ich momentan glaub ziemlich normalgewichtig bin, mich und meinen Körper -wie sollte es anders sein- nicht wirklich leiden kann...).
Ich koche nun also nur noch sehr fettarm und kaufe immer sehr viel Obst etc. ein.
Aber nun muss ich mal wieder feststellen, dass ich es nicht schaffe, einfach nur auf gesunde Weise ein bisschen abzunehmen, ich muss es immer gleich übertreiben.
Ich esse nun mal wieder viel zu wenig, eigentlich fast nur Abends mit meinem Freund zusammen ein bisschen (wobei er das x-fache meiner Portion isst..)
Mein Freund bemerkte schon, dass ich abgenommen habe und mahnt mich zur vorsicht, und obwohl ich weiß, dass er Recht hat, fühlt es sich jetzt schon so an, als würd ich nicht mehr mit aufhören können...
Andereseits ist mir natürlich klar, das der Weg zurück zu einem normales Essverhalten schwieriger wird, desto länger man wartet...
In 3 Wochen gehe ich nochmal in ne Klinik, diesesmal eine andere, die nicht auf irgendetwas spezialisiert ist. Aber ich hoffe, dass ich spätestens dann mein Essverhalten wieder in den Griff bekomme.
...
wie auch immer, ich hab da mal gerad nen bissl was rausgesucht, was vielleicht interessant sein könnte...
"Es wird geschätzt, dass ein Drittel bis die Hälfte der Betroffenen völlig geheilt werden; ein weiteres Drittel lernt mit der Krankheit mehr oder weniger gut umzugehen. Beim letzten Zehntel bis Drittel wird die Essstörung chronisch. Aber auch in diesem Fall sollte man nicht aufgeben: Es gibt immer wieder Betroffene, die nach jahrzehntelangen Kämpfen den Ausstieg aus ihrer Essstörung schaffen."
dann noch etwas speziell bezogen auf Magersucht:
"Etwa ein Drittel der behandelten Patienten gesunden vollständig. Bei einem Drittel kann zumindest eine Besserung erreicht werden. Die Störung als solche ist bei diesen Patienten zwar nicht behoben, die Magersucht ist aber nicht mehr akut gesundheits- oder gar lebensbedrohlich. Beim letzten Drittel der Patienten verläuft die Essstörung chronisch und vermischt sich im Laufe der Jahre von ihrer Symptomatik her mit der Bulimie. Zehn bis 20 Prozent dieser Patienten versterben innerhalb von 15 Jahren an den Folgen der Unterernährung oder durch Selbstmord."
Und noch etwas:
Zu Anorexie:
"4 Jahre nach stationärem Aufenthalt sieht die statistische Situation so aus, daß 65% gebessert bis vollständig gebessert sind, 25% sind chronisch krank und 10% sind verstorben."
Zu Bulimie:
"2 Jahre nach stationärem Aufenthalt waren 40% deutlich gebessert, 20% teilweise gebessert und 40% chronisch erkrankt"
...Vielleicht helfen oder interessieren diese Informationen ja irgendwen!
Liebe Grüße,
das Geistlein
Ich habe seit über 10 Jahren Probleme mitm Essen, mal mehr mal weniger, mal (meistens) mehr in die Richtung Magersucht, mal eher Richtung Bulimie... Und nach meinem Subjektiven Empfinden auch manchmal Richtung Adipositas, aber das ist wohl Quatsch.
2005 oder so hab ich dann ne stationäre Behandlung in der Klinik am Korso gemacht, aufgrund von Anorexie mit bulimischen Tendenzen.
Ich war sehr lange da, und nachdem es endlich "klick" in meinem Kopf gemacht hat, hat es mir auch wirklich geholfen.
Ich bin mir ziemlich sicher, dass wenn ich dieses Schritt damals nicht gegangen wäre, Heute nicht mehr Leben würde...
Wie auch immer, seit dieser Zeit geht es immer mal wieder auf und ab, oft denke ich nach längeren "guten" Phasen, ich hätte diesen Mist nun entgültig hinter mir gelassen, aber dann fängt es plötzlich wieder an...
Genau wie vor 2 Wochen..
Mein Freund möchte abnehmen, und so beschloss ich, ein wenig mitzumachen. Dabei ging es mir vorallem darum, dass ich mich wieder gesünder ernähre und ein bisschen weniger esse. Und es wär natürlich auch schön, wenn ich dabei noch etwas an Gewicht verlieren würde (dazu sollte ich vielleicht sagen, dass ich momentan glaub ziemlich normalgewichtig bin, mich und meinen Körper -wie sollte es anders sein- nicht wirklich leiden kann...).
Ich koche nun also nur noch sehr fettarm und kaufe immer sehr viel Obst etc. ein.
Aber nun muss ich mal wieder feststellen, dass ich es nicht schaffe, einfach nur auf gesunde Weise ein bisschen abzunehmen, ich muss es immer gleich übertreiben.
Ich esse nun mal wieder viel zu wenig, eigentlich fast nur Abends mit meinem Freund zusammen ein bisschen (wobei er das x-fache meiner Portion isst..)
Mein Freund bemerkte schon, dass ich abgenommen habe und mahnt mich zur vorsicht, und obwohl ich weiß, dass er Recht hat, fühlt es sich jetzt schon so an, als würd ich nicht mehr mit aufhören können...
Andereseits ist mir natürlich klar, das der Weg zurück zu einem normales Essverhalten schwieriger wird, desto länger man wartet...
In 3 Wochen gehe ich nochmal in ne Klinik, diesesmal eine andere, die nicht auf irgendetwas spezialisiert ist. Aber ich hoffe, dass ich spätestens dann mein Essverhalten wieder in den Griff bekomme.
...
wie auch immer, ich hab da mal gerad nen bissl was rausgesucht, was vielleicht interessant sein könnte...
"Es wird geschätzt, dass ein Drittel bis die Hälfte der Betroffenen völlig geheilt werden; ein weiteres Drittel lernt mit der Krankheit mehr oder weniger gut umzugehen. Beim letzten Zehntel bis Drittel wird die Essstörung chronisch. Aber auch in diesem Fall sollte man nicht aufgeben: Es gibt immer wieder Betroffene, die nach jahrzehntelangen Kämpfen den Ausstieg aus ihrer Essstörung schaffen."
dann noch etwas speziell bezogen auf Magersucht:
"Etwa ein Drittel der behandelten Patienten gesunden vollständig. Bei einem Drittel kann zumindest eine Besserung erreicht werden. Die Störung als solche ist bei diesen Patienten zwar nicht behoben, die Magersucht ist aber nicht mehr akut gesundheits- oder gar lebensbedrohlich. Beim letzten Drittel der Patienten verläuft die Essstörung chronisch und vermischt sich im Laufe der Jahre von ihrer Symptomatik her mit der Bulimie. Zehn bis 20 Prozent dieser Patienten versterben innerhalb von 15 Jahren an den Folgen der Unterernährung oder durch Selbstmord."
Und noch etwas:
Zu Anorexie:
"4 Jahre nach stationärem Aufenthalt sieht die statistische Situation so aus, daß 65% gebessert bis vollständig gebessert sind, 25% sind chronisch krank und 10% sind verstorben."
Zu Bulimie:
"2 Jahre nach stationärem Aufenthalt waren 40% deutlich gebessert, 20% teilweise gebessert und 40% chronisch erkrankt"
...Vielleicht helfen oder interessieren diese Informationen ja irgendwen!
Liebe Grüße,
das Geistlein
..wenn man immer nur tut, was man schon kann, wird man immer bleiben, was man schon ist!
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