Gefühle mit Essen 'betäuben'

Bulimie, Anorexie, Adipositas, EDNOS (mehr zur Unterscheidung finden Sie in meinen themenbezogenen Artikeln im Archiv, darüber hinaus finden Sie auf der Website auch Selbsttests zum Thema)

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Beitrag Fr., 12.03.2010, 18:17

schmetterling.1983 hat geschrieben: Aber es war echt schön hier Rückmeldung zu bekommen, dann fühlt man sich nicht so allein
Ich melde mich im Club. Wenn ich mich leer fühle, will ich dieses unangenehme Gefühl auch mit Essen kompensieren. Als Kind war es umgekehrt, wenn ich aufgeregt war, Angst hatte o. dgl. konnte ich absolut nichts essen. Irgendwann ist es umgekippt.

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Eve...
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Beitrag Fr., 12.03.2010, 19:14

meinst du jetzt seelische Nahrung?
Auf jeden Fall gehts um seelische Nahrung; genau die ist es, die man braucht; der Körper schreit selten vor Hunger, die Seele um so lauter. Oder Du betäubst dieses Rufen mit bewusstem nicht Essen, das ist dann dasselbe andersherum.

Sir, einmal eingespurt braucht es sehr viel Bewusstmachung, um diesen Mechanismus: Die Seele leidet Mangel - essen - und sie leidet noch mehr Mangel - mit mehr Essen betäuben ... usw. auszuhebeln.

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Rosenblüte
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Beitrag Sa., 03.04.2010, 18:24

Ich habe das Problem seit meiner Pubertät. Doch so schlimm wurde es erst, als ich den ersten richtig wilden Liebeskummer hatte. Ich nahm 20 kg zu und dann verließ er mich erst recht.
Er kam zurück als ich wieder 64 kg wog.
Diesen Mann heiratete ich. Nur ich glaube, daß meine Liebe zu ihm stärker ist und er mich ständig mit Worten verletzt.
Seit 1994 bin ich manisch-depressiv und nun wiege ich 140 kg.
Ständig nörgelt er an mir herum. Doch anstatt, daß er sich bei Ärzten oder Therapeuten erkundigen würde, die einem immer wieder sagen, daß der Heißhunger von den Medikamenten kommt, macht er nur blöde Sprüche.
Das ist sehr verletzend und ich weiß nicht, wie lange ich das noch aushalte.
Lg Rosenblüte

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sie23w
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Beiträge: 9

Beitrag Sa., 31.07.2010, 13:13

liebe alle,

habe mir diesen thread jetzt durchgelesen und bin eigentlich erschrocken. weil: mir gehts auch so. und ich dachte eigentlich, dass ich damit "mehr allein bin"...

ich esse. (aber nicht geregelt, sondern es gibt nur fressen oder gar nix)...nicht aus hunger, sondern sobald irgendwas in richtung gefühl und co sich anbahnt, egal ob positv oder negativ, ich "beruhig" mich damit irgendwie, bau spannung ab quasi....und schad mir gleichzeitig selber. und für mich ises so...unkontrollierbar und auch schwer ersetzbar...
dass es so ist, wie es ist, ist mir auch erst seit vlt 1-2 jahren klar. aber die lage ist eigentlich seit "immer" so.
mein gewicht war schonmal 20k weniger, auch mal 20k mehr, richtig schlank aber nie- ich denke auch, wäre ich schlank- so paradox es klingen mag- würd ichs überhaupt nicht aushalten.
komplett paradox- ich will aufmerksamkeit, nähe, zuwendung. aber nur einerseits. die andre seite will verschwinden, distanz und weg. und ich kriegs nicht unter einen hut.
(dinge wie ein date oder flirten beispielsweise- gibt nix schlimmeres für mich *schauder* erstick ich im keim. auch treffen mit freunden- die ich ja gern habe- sind in gewisser weise ein "termin" für mich, den man "erledigen muss" um dann wieder allein sein zu können- das hat sich mittlerweile ansatzweise gebessert. nur, generell ist's schon so: bin ich allein, will ich gesellschaft; habe ich diese, wirds mir einfach schnell zuviel und ich will wegwegweg.) :(

liebe rosenblüte, ich hätte eine frage- du sagst, du weisst nicht wie lang dus noch aushältst...ich frag mich- warum tust du dir das überhaupt an?

lg!

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Rosenblüte
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Beitrag Sa., 31.07.2010, 18:02

Hallo sie23w, ich war jetzt sechs Wochen auf Therapie in St. Radegund bei Graz. Hab jetzt schon wieder 10 kg abgenommen. Diesmal nur für mich. Ich betreibe wieder mehr Sport und durch ein neues Medikament habe ich keinen Heißhunger mehr.
In der Therapie ist heraus gekommen, daß mich mein Mann sehr liebt.
Es ist in der Zwischenzeit so viel geschehen, daß ich alles erst verarbeiten muß.
Zuhause ist es natürlich wieder schwerer. Aber meine Geschichte ist sehr lang. Wenn du noch Fragen hast, beantworte ich sie dir gerne. Alles liebe Rosenblüte
Man sieht nur mit dem Herzen gut. Das Wesentliche ist für
die Augen unsichtbar.

Antoine de Saint-Exupéry

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mummy
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Beitrag Fr., 12.11.2010, 20:38

Hallo Rosenblüte,

ich denke mir geht es ähnlich wie dir.

ist eine lange Geschichte, aber im Endeffekt bin ich in meiner Therapie zu der Erkenntnis gekommen, dass mein Problem ist dass ich mich selbst nicht ausstehen kann.

Ich habe in den letzten 3 Jahren 30kg zugenommen und es sind jedesmal wenn ich auf die Wage steige wieder 1-2kg mehr.
Ich fühle mich von meinem Mann nicht geliebt und habe das Gefühl dass er mich wegen meines Gewichtes verachtet.
Aber er meint dass er mich eh liebt und ich mir das nur einbilde.
Wir streiten in letzter zeit auch sehr viel obwohl wir davor Jahrelang gar nie streiteten.

Ich hatte dieses Jahr auch eine ziemlich heftige Depression.

Irgendwie läuft halt derzeit alles schief und ich hab das Gefühl immer unglücklicher und auch immer dicker zu werden.

Nun hat mir meine Therapeutin empfohlen stationär nach Eggenburg ins PSZ zu gehen Aber ich weiß nicht wie ich das mit meinen Kindern hinkriegen soll, aber gleichzeitig merk ich dass wenn ich nicht bald was ändere meine Ehe auf dem Spiel steht.

Ach ich weiß auch nicht.

Aber wie gesagt ich finde mich einige male in deinen Berichten wieder.

Lg, mummy

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mummy
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Beiträge: 25

Beitrag Fr., 12.11.2010, 20:45

was ich noch ergänzen wollte:

Jedenfalls esse ich eigentlich während der "normalen Mahlzeiten" normal bis eher wenig, aber wenn es mir eben nicht gut geht und ich mich allein fühle dann futtere ich heimlich soviel süßes in mich rein bis mir echt schon total schlecht davon ist und danach fühl ich mich noch schlechter.-eigentlich dumm, ich weiß aber ich kann irgendwie nicht anders.

ich spüre die verachtung der anderen, die alle denken dass ich selbst schuld bin und ja einfach nur aufhören soll mit dem Essen, aber ich schaff es nicht.

lg, mummy

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Ive
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Beiträge: 1398

Beitrag Fr., 12.11.2010, 20:58

Hallo Mummy!
dass ich selbst schuld bin und ja einfach nur aufhören soll mit dem Essen, aber ich schaff es nicht.
Weil es eben so einfach nicht ist. Solange Du versuchst, Dich mit dem Essen von Süßigkeiten sozusagen selbst zu behandeln, zu therapieren, ist es fast unmöglich, aufzuhören mit dem Überessen.

Du erwartest von Essen aber etwas, was es nicht kann. Gefühle lassen sich nicht durch Essen betäuben, da sie Dir etwas sagen wollen; sie rufen um so lauter, je mehr Du ihnen mit Essen "den Mund stopfen" willst.

Es ist ein Jammer, dass Dir Deine Umwelt nur Unverständnis entgegenbringt, aber so sind sie halt, die Menschen.

LG Ive

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