Keine Lust mehr auf allabendliches Freßgelage!

Bulimie, Anorexie, Adipositas, EDNOS (mehr zur Unterscheidung finden Sie in meinen themenbezogenen Artikeln im Archiv, darüber hinaus finden Sie auf der Website auch Selbsttests zum Thema)
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Emmi
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Keine Lust mehr auf allabendliches Freßgelage!

Beitrag Do., 30.07.2009, 21:09

Hallo!

Ich habe folgendes Problem (unter anderem ):
Jeden Abend bzw. jede Nacht fresse ich bis ich beinahe platze.
Und das obwohl ich überhaupt keine Lust mehr drauf habe!
Das mache ich schon sehr lange so, seit fünfzehn Jahren.
Ich will aber gar nicht mehr. Bin zwar recht normalgewichtig, das ist weniger das Problem. Aber mir ist schon so schlecht, und mein Bauch tut mir weh.
Früher hab ich dann manchmal auch absichtlich erbrochen, aber das mache ich schon seit Jahren nicht mehr (weil ist mir zu anstrengend!)
Jetzt fresse ich nur noch, und mir tut schon alles weh. Ich hab echt keine Lust mehr darauf, komme aber nicht davon los!

Im Internet hab ich mal den Begriff Night-Eating-Disorder gefunden, heutzutage gibt es ja für alles eine Bezeichnung.

Meine Frage an euch da draußen -Bitte! Hab mich jetzt extra dafür registriert und schreibe zum ersten mal in einem Forum!!- wem geht es auch so und vor allem, was kann man dagegen tun??
Gibt es IRGEND jemand da draußen der mit so einem unseligen Verhalten wirklich erfolgreich aufgehört hat und wenn ja, wie??

Vielen Dank und viele Grüße,

Emmi
die aus allen Nähten platzt

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Eremit
[nicht mehr wegzudenken]
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Beitrag Do., 30.07.2009, 22:32

Willkommen im Psychotherapie-Forum.

Könnte es sein, daß Du Dich "unausgefüllt" fühlst? Wie sehen Deine weiteren Lebensumstände aus? Familie? Beziehung? Arbeit? Solche Probleme haben Ursachen. Ohne Hintergrundinformationen verkommt dieser Thread nur zu einem Rätselraten.

Hast Du schon mal mit einem Arzt darüber gesprochen?

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carpediem2
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Beitrag Sa., 01.08.2009, 05:27

Hallo Emmi,

wie schaut denn dein Tag essensmäßig aus? Isst du vielleicht am Tag zu wenig bzw. zu wenig ausgewogen, sodass sich der Körper die Nährstoffe, die er zum Überleben benötigt, holen möchte? Dann ist ein Fressanfall unvermeidlich. Nur dass man dabei nicht unbedingt das Richtige für den Körper zu sich nimmt, ich weiß.

Wie geht es dir psychisch, abgesehen von den Fressanfällen.
Hast du das Gefühl, dass dir Geborgenheit fehlt? Dass du eine Sehnsucht nach etwas hast, das du nicht wirklich beschreiben kannst? Dass dir im Leben etwas fehlt, um glücklich zu sein?

Erzähle ein bißchen, dann können wir dir vielleicht etwas weiterhelfen.

liebe Grüße

Carpediem

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Thread-EröffnerIn
Emmi
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Beitrag So., 02.08.2009, 18:43

Gut, jetzt hab ich so lange herumgewurschtelt mit meiner Antwort daß ich wieder ausgeloggt wurde. Aber sie war eh nicht gut.

Danke an Eremit und carpediem2 für eure Antworten!

Meine Lebensumstände? Schwer hier zusammenzufassen.
letztes Jahr ist mein Vater gestorben nach schwerer Erkrankung. Danach habe ich mir wirklich eine Wampe angefressen und Bauch hat ständig weh getan.

Aber daß ich abends nicht ohne Essen sein kann das geht schon seit 15 Jahren so. Krieg dann voll die Panik, wenn ich nichts esse. Hatte früher abends immer Angst wenn ich schlafen ging, das ist mir dann aufgefallen als ich von zuhause auszog (vor 4 Jahren), da hatte ich keine Angst mehr in meiner eigenen Wohnung. Da ist mir dann aufgefallen daß Angst ein permanentes Grundgefühl war.

Mein Tageseßverhalten ist recht normal, das ist davon nicht abhängig.

Vielleicht Sehnsucht nach etwas das man nicht beschreiben kann, carpediem2, das trifft schon etwas.
Mir fehlt Inspiration. Vor allem im Alltag.

Mehr fällt mir grad nicht ein. Mir fehlt auch Inspiration für diese Antwort.
Bitte lasst euch davon nicht anstecken!

Liebe Grüße, Emmi

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Thread-EröffnerIn
Emmi
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Beitrag So., 02.08.2009, 18:46

Ach ja, ich hab vergessen zu erwähnen:
Depressionen hab ich auch immer wieder, auch seit ebenso langer Zeit. War deswegen schon in Behandlung.
Mit Arzt sowohl med als auch psych habe ich schon gesprochen.

Das wollt ich noch ergänzen.

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Nachtvogel
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Beiträge: 299

Beitrag So., 02.08.2009, 19:37

Hallo Emmi,

ich hatte früher mal Bulimie .. vom Teeniealter bis Anfang meiner 20er, so ca. 7 Jahre lang. Probleme mit meinem Gewicht hatte ich eigentlich nie, auch nicht mit meinem Körperempfinden.

Das Fressen war bei mir eher eine Methode, um meine enorme innere Anspannung (die ich aufgrund verschiedener Probleme hatte) loszuwerden. Auch ich habe es nicht genossen, ganz im Gegenteil. Doch es hat mich irgendwie beruhigt. Das Kotzen war schon manchmal fast schmerzhaft. Bulimie ist sehr ungesund, unter anderem auch deswegen, weil sie einem den Elektrolytehaushalt total durcheinander bringt. Auch das hatte aber in meinem Falle eine etwas "angenehme" Auswirkung: War mir schwindelig und schwächlich zumute, so war meine innere Anspannung auch geringer. Auch konnte ich nicht so viel nachdenken.

Menschen nutzen verschiedene Methoden, wenn sie mit Problemen (bzw. den Auswirkungen von einem Zuviel an Problemen -> Anspannung, Ängste, Depressionen) nicht mehr klarkommen. Esstörungen ist eine Methode. Andere greifen zum Alkohol, werden Sexsüchtig, nehmen Drogen - oder was auch immer.

Die Frage sollte meiner Meinung also weniger sein, wie du das Fressen stoppen kannst (das ist ja quasi nur ein Symptom), sondern eher, was dir einen derartigen Stress verursacht, dass du es tust. Woher kommen diese Ängste, diese Anspannung usw.?
Vermutlich muss man da tief graben, bis in die Kindheit hinein. Das wird kaum an einem einzelnen Problem oder Schicksalsschlag liegen. Zumindest meine Probleme (Depression, frühere Bulimie) hängen mit ziemlich vielen verschiedenen Umständen und Vorkommnissen in meiner Kindheit zusammen. Mehr, als man in ein paar Sätzen zusammenfassen könnte.
Hatte früher abends immer Angst wenn ich schlafen ging, das ist mir dann aufgefallen als ich von zuhause auszog (vor 4 Jahren), da hatte ich keine Angst mehr in meiner eigenen Wohnung.
Hast du irgendeine Ahnung, warum du in der einen Wohnung angst hattest und in der anderen nicht?

LG, Nachtvogel

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carpediem2
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Beiträge: 8

Beitrag Di., 04.08.2009, 18:30

Hallo Emmi,

hast du mit deinem Therapeuten auch über deine Esssörtung gesprochen?
Du könntest damit vielleicht die Auslöser entdecken. Ich habe die Erfahrung gemacht, dass die Therapie mir geholfen hat, mit den Mustern der ES besser klar zu kommen und zu versuchen Auswege zu finden (Bei mir ist es allerdings die Magersucht, die mein Leben bestimmt, und nicht die Bulimie, aber trotzdem kenne ich die Fressanfälle, die kommen wegen der Mangelernährung immer wieder mal). Oft schaffe ich es oft nicht, mit der ES klar zu kommen aber hin und wieder geht es. Jedenfalls hilft mir meine Psychotherapeutin sehr weiter, und auch der Austausch mit anderen Betroffenen hilft mir sehr.

Wenn du das alles schon versucht hast, dann ... ich weiß nicht. Vielleicht ist die Zeit für dich persönlich noch nicht reif dafür. Kann das sein? Der Mut zur Veränderung... der ist schwierig zu finden. Auch ich habe damit zu kämpfen. Oft ist die Krankheit auch ein Schutz für uns selbst.

Alles Gute

Carpediem

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Seelenliebe
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Beitrag So., 14.02.2010, 10:03

Liebste Emmi,
auch hier nochmal Danke für deine liebevollen Zeilen in meinem Beitrag.
Wir haben wie es aussieht so einige Parallelen.
Ich weiß gar nicht wo ich anfangen soll.
Vielleicht stell ich dir zuerst ein paar Fragen und erzähl dir in einem späteren Beitrag von meinen Ednos.
Wenn dir irgendeine Frage zu persönlich/indiskret/intim wird, steht es dir natürlich frei nicht oder per PN zu antworten.
1) Was fühlst du in dem Moment wo du zum abendlichen Essen greifst ? (Es geht rein um das Gefühl)
2) Welche Gedankenspiralen hast du während du dir dein abendliches Fressgelage vorbereitest ?
3) Was denkst du verändert sich, wenn du all das in dich hineinstopfst ?
4) Was würde passieren, wenn du es dir selbst einmal verbietest ?
5) Wie würdest du dich fühlen, wenn man dich auf deinem Stuhl vor dem Tisch voller Essen so fesseln würde, dass du nicht zu dem Essen gelangen könntest ?
6) Wie fühlst du dich nach dem letzten Bissen mit spannenden schmerzenden Bauch ?
7) Welche Gefühle und Gedanken begleiten dich nach dem Dinner-Finale ?
8) Behältst du das Gegessene in dir ?
9) Mit welchem Gefühl/Gedanken schläfst du ein während der Bauch spannt und zwickt ?
10) Mit welchem Gefühl/Gedanken wachst du auf ?
11) Wie beginnt dein Tag nach einem Abend des Fressgelages ?
12) Was war vor 15-16 Jahren als dein Drang nach abendlichen Essen begann ? (irgendein Ereignis/Umstellung/Veränderung)
13) Kannst du den Grund für deine abendlichen Einschlafängste in der elterlichen Wohnung nennen ?
14) Wie war das Verhältnis zu deinen Eltern während du in ihrer Wohnung gelebt hast ?
15) Gab es psychische/körperliche Gewalt/Missbrauch in deinem Zuhause ?
16) Wie entwickelte sich das Verhältnis zu deinen Eltern nach deinem Auszug ?
17) Hattest du die Möglichkeit dich mit deinem Papa zu versöhnen und dich von ihm zu verabschieden ?
18) Was für eine Beziehung hast du zu deiner Mutter seit dem Tod deines Papas ?
19) Fühlst du dich gegenüber deiner Mutter verpflichtet/schuldig ?
20) Wie geht es dir momentan mit den abendlichen Fressgelagen ?

Noch ein kurzer Abschlusssatz, du bist so eine kreative liebe Seele, an Inspiration fehlt es dir sicher nicht, der Zugang scheint nur temporär blockiert zu sein, aber sobald dich etwas anspricht sind alle Blockaden gelöst und du hast freien Zugang zu deinem facettenreichen Innen !

Drück dich meine Liebe und nochmal Danke für alles !!!

Wir zwei müssen und am Tag der Liebe wohl selbst lieben - trotzdem einen schönen Valentinstag.

Alles Liebe, Seelenliebe

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Emmi
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Beitrag So., 14.02.2010, 12:52

Danke liebe Seele, daß Du meinen verstaubten Fred ausgegraben hast..!

Ich wollt eigentlich Gras drüber wachsen lassen.
Weißt eh wie das ist, bei anderen groß die Klappe aufreißen aber wenn's um einen selbst geht wird man leicht ... dings bums.
Viele Fragen, am besten gefällt mir das mit dem am Sessel angebunden und ich kann nicht zum Essen greifen. Ich würd auszucken!

Ich werde mir die Fragen durch den Kopf gehen lassen und dann antworten.
Aber vorher der Schneespaziergang!
Gleich vorweg es geht mir schon etwas besser damit und mit dem Bauch auch.

Ich hab übrigens grad Valentinstagsblumen bekommen, es gibt jetzt nämlich einen guten Mann an meiner Seite wo alles dran ist!
Aber auf jeden Fall lieben wir uns trotzdem selbst!

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Seelenliebe
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Beitrag So., 14.02.2010, 13:23

Ich freu mich so für dich, Emmi ! Genieß den Tag ! Bin schon mächtig gespannt auf deine Antworten ! Liebe Grüße, Seelenliebe

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Saboteur
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Beitrag Mo., 15.02.2010, 14:31

Ich glaube nicht, dass die Frage bisher schon gestellt wurde. Ist es Essen aus bloßer Langeweile? Ich frag das, weil ich das Jahrelang hatte. Ob es einen anderen Grund hätte haben können, habe ich mich selbst nie gefragt.

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