Auch das kann man so nicht sagen. Die Ursachen werden nach der noch gültigen Leitlinie eben als multifaktoriell angesehen:
https://adipositas-gesellschaft.de/uebe ... dipositas/
So kann man z.B. auch Umweltfaktoren (die weder noch sind) nicht außer Acht lassen. Etc. pp.
Gewichtungen, was größere Anteile hat (zB Psyche, Genetik, Hormone, Umwelt, Bewegung, etc.) können meines Eindrucks nach unterschiedlich ausfallen. Man weiß halt auch längst nicht alles.
Jeder Mensch der einen BMI von 30 hat hat eine Essstörung.
Weil sonst könnte die Person ja problemlos nach einer angemessenen Portion aufhören weiterzuessen.
Und egal ob dick oder dünn, essgestört oder nicht: Z.B. das idR Sättigungsgefühl, dass auch beteiligt ist, ob man aufhört, hat schon auch eine körperliche Dimension. So ist Fettgewebe (anders als man früher annahm) nicht nur Energiespeicher, sondern auch endokrin aktives Gewebes (auch Hormone betreffend, die die Sättigung regeln).
Eine Essstörung könnte neben der chronischen Erkrankung Adipositas bestehen. Wie gesagt, was die Behandlung angeht, sind Programme in the making. Wenn man abnehmen will, erfordert das eine Änderung - die aber eben nicht unbedingt eine Essstörung ist. Das Bedarf dann schon einer genaueren Betrachtung seitens des Betreuers.
Ich würde sogar so weit gehen zu sagen, dass z.B. Zucker- oder Mahlzeitenverzicht bei einer originären Magersucht einen anderen Gehalt haben kann und evtl anders zu bewerten ist, als bei jemandem, der sich aus der Adipositas permagna herausarbeitet (anstelle sich operieren zu lassen, wo dann künstlich geschaffen und noch wenig es kann). Wäre halt notfalls von einer Fachperson genauer zu hinterfragen. Gibt zudem zig Ernährungskonzepte. Wenn etwas nicht nötig ist, so ist das Zucker (im Sinne von Saccharose/Haushaltszucker). Kann bei einem sinnvoll sei, beim anderen Ausdruck eines exzessiven, problematischen Verzichtsverhaltens.
Problem bei Adipositas: Es bekommen bisher nur wenige eine Behandlung. Ich hörte neulich in einem Zentrum liegt der durchschnittliche BMI über 50. Es fehlen Kapazitäten für diese Epidemie (wie das manche bezeichnen).