Essstörung im Übergewicht?

Bulimie, Anorexie, Adipositas, EDNOS (mehr zur Unterscheidung finden Sie in meinen themenbezogenen Artikeln im Archiv, darüber hinaus finden Sie auf der Website auch Selbsttests zum Thema)
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stern
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Beitrag Mo., 26.08.2024, 20:04

Komme mal runter! Es ist unmöglich. 🙄
Eine Gewichtsabnahme aus der Adipositas heraus, kann man nicht losgelöst von der chronischen Erkrankung sehen, als die Adipositas nunmal (leitlinienkonform) angesehen wird.

Eine Essstörung könnte schlimmstenfalls (zusätzlich) als Komorbidität bestehen. Klassisch z.B. Binge Eating.
Das diagnostiziert aber nicht ihr oder ein Forum, sondern ein Therapeut oder Arzt.
Die Adipositas selbst ist nicht als ED klassifiziert, auch wenn du noch so abgehst.
Aber was zur Adipositas führt ist eine Essstörung.
Eben nicht unbedingt. Herrje. Multifaktoriell ist Konsens!
Zuletzt geändert von stern am Mo., 26.08.2024, 20:21, insgesamt 2-mal geändert.
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münchnerkindl
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Beitrag Mo., 26.08.2024, 20:13

stern hat geschrieben: Mo., 26.08.2024, 20:04 Eine Essstörung könnte schlimmstenfalls als Komorbidität bestehen.

Jeder Mensch der einen BMI von 30 hat hat eine Essstörung.

Weil sonst könnte die Person ja problemlos nach einer angemessenen Portion aufhören weiterzuessen.

Eines der Hauptkriterien bei jeder Sucht ist der Kontrollverlust über den Konsum bzw die Konsummenge. Also analog zu, ich kann nach einem Glas Wein nicht aufhören, ich kann nach einer angemessen grossen, meinen Energiebedarf deckenden Portion nicht gesättigt aufhören. Oder dann auch der wahllos über den Tag verteilte Konsum weil man ständig Konsumdruck hat, also ständig das Bedürfnis haben, etwas zu essen.

Wie gesagt, Leute die 3 angemessen grosse Mahlzeiten am Tag und mal gelegentlich einen Snack zwischendurch essen und sich damit befriedigt fühlen sammeln nicht massenhaft Übergewicht an.

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stern
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Beitrag Mo., 26.08.2024, 20:26

münchnerkindl hat geschrieben: Mo., 26.08.2024, 20:13
Jeder Mensch der einen BMI von 30 hat hat eine Essstörung.
Nach deinem ureigenen System wahrscheinlich auch Menschen, die nicht einmal Arzt aufsuchten. 🙄

Ärzte sehen das aber anders, nämlich multifaktoriell:
Adipositas ist eine multifaktorielle Erkrankung. Es können demnach verschiedene Ursachen dafür in Frage kommen, darunter zum Beispiel genetische oder soziale Faktoren, körperliche und psychische Erkrankungen, die Ernährungsweise und Bewegungsmangel.
https://www.medizin.uni-tuebingen.de/de ... adipositas

Wie ich schon schrieb: Auch diverse Medikamente können eine massive Gewichtszunahme bedingen. Daher ist selbst die Diagnose als solche differenzierter:

https://gesund.bund.de/icd-code-suche/e66

Überlasst das am besten einen Arzt oder PT. Ein Zentrum würde das individuell herausarbeiten, welche Faktoren relevant sind und ggf. Diagnosen stellen.

Schwarzenegger hatte übrigens auch einen BMI über 30.
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Nala_
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Beitrag Mo., 26.08.2024, 23:44

Hey münchnerkindl,

ich habe gerade ganz zufällig gesehen, dass du Folgendes geschrieben hast:
Jeder Mensch der einen BMI von 30 hat hat eine Essstörung.

Weil sonst könnte die Person ja problemlos nach einer angemessenen Portion aufhören weiterzuessen.
Dem mag ich widersprechen.

Ich habe aufgrund einer Erkrankung mehrere Medikamente bekommen und insgesamt über 40 kg zugenommen, wodurch mein BMI über 30 ist. Aber eine Essstörung habe ich nicht.
Meine Portionen sind völlig angemessen bzw. meistens sogar tendenziell eher kleiner. Aber die Medikamente haben mir meinen Stoffwechsel so dermaßen durcheinander gebracht. Ohne diese Medikamente wäre ich überhaupt nicht in der Gefahr gewesen, dass mein BMI so hoch werden würde. Ich war im unteren Normbereich, fast im Untergewicht.

Wollte ich nur ergänzen. :)

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münchnerkindl
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Beitrag Mi., 28.08.2024, 21:18

Nala_ hat geschrieben: Mo., 26.08.2024, 23:44 Dem mag ich widersprechen.

Ich habe aufgrund einer Erkrankung mehrere Medikamente bekommen und insgesamt über 40 kg zugenommen, wodurch mein BMI über 30 ist. Aber eine Essstörung habe ich nicht.


Natürlich nur Personen wo das keine konkrete körperliche Ursache hat. Gewichtszunahme gibt es zB auch bei Schilddrüsenrpoblemen.

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LovisTochter
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Beitrag Do., 29.08.2024, 05:22

münchnerkindl hat geschrieben: Mo., 26.08.2024, 20:13
Jeder Mensch der einen BMI von 30 hat hat eine Essstörung.
Das klingt hier aber noch ganz anders...
Wer nicht auf seine Weise denkt, denkt überhaupt nicht. (Oscar Wilde)

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münchnerkindl
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Beitrag Do., 29.08.2024, 20:26

münchnerkindl hat geschrieben: Mo., 26.08.2024, 17:41
Das Entstehen dieses Übergewichts ist aber wenn es keine körperlichen Ursachen hat auf eine ES zurückzuführen.


Evtl einfach mal meine Beiträge in der Gänze lesen. :roll:

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stern
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Beitrag Do., 29.08.2024, 21:27

Auch das kann man so nicht sagen. Die Ursachen werden nach der noch gültigen Leitlinie eben als multifaktoriell angesehen:

https://adipositas-gesellschaft.de/uebe ... dipositas/

So kann man z.B. auch Umweltfaktoren (die weder noch sind) nicht außer Acht lassen. Etc. pp.
Gewichtungen, was größere Anteile hat (zB Psyche, Genetik, Hormone, Umwelt, Bewegung, etc.) können meines Eindrucks nach unterschiedlich ausfallen. Man weiß halt auch längst nicht alles.
Jeder Mensch der einen BMI von 30 hat hat eine Essstörung.

Weil sonst könnte die Person ja problemlos nach einer angemessenen Portion aufhören weiterzuessen.
Und egal ob dick oder dünn, essgestört oder nicht: Z.B. das idR Sättigungsgefühl, dass auch beteiligt ist, ob man aufhört, hat schon auch eine körperliche Dimension. So ist Fettgewebe (anders als man früher annahm) nicht nur Energiespeicher, sondern auch endokrin aktives Gewebes (auch Hormone betreffend, die die Sättigung regeln).


Eine Essstörung könnte neben der chronischen Erkrankung Adipositas bestehen. Wie gesagt, was die Behandlung angeht, sind Programme in the making. Wenn man abnehmen will, erfordert das eine Änderung - die aber eben nicht unbedingt eine Essstörung ist. Das Bedarf dann schon einer genaueren Betrachtung seitens des Betreuers.

Ich würde sogar so weit gehen zu sagen, dass z.B. Zucker- oder Mahlzeitenverzicht bei einer originären Magersucht einen anderen Gehalt haben kann und evtl anders zu bewerten ist, als bei jemandem, der sich aus der Adipositas permagna herausarbeitet (anstelle sich operieren zu lassen, wo dann künstlich geschaffen und noch wenig es kann). Wäre halt notfalls von einer Fachperson genauer zu hinterfragen. Gibt zudem zig Ernährungskonzepte. Wenn etwas nicht nötig ist, so ist das Zucker (im Sinne von Saccharose/Haushaltszucker). Kann bei einem sinnvoll sei, beim anderen Ausdruck eines exzessiven, problematischen Verzichtsverhaltens.

Problem bei Adipositas: Es bekommen bisher nur wenige eine Behandlung. Ich hörte neulich in einem Zentrum liegt der durchschnittliche BMI über 50. Es fehlen Kapazitäten für diese Epidemie (wie das manche bezeichnen).
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Beitrag Do., 29.08.2024, 22:02

stern hat geschrieben: Do., 29.08.2024, 21:27 Und egal ob dick oder dünn, essgestört oder nicht: Z.B. das idR Sättigungsgefühl, dass auch beteiligt ist, ob man aufhört, hat schon auch eine körperliche Dimension.


Eben. Selbst wenn man die Essstörung und anderen psychischen Ursachen die das Übergewicht mal vor Zeiten verursacht haben in den Griff bekommen hat muss man sich dann beim wieder abnehmen damit rumschlagen dass die körperliche Krankheit Adipositas immer gegen ein Abnehmen von einmal vorhandenem Übergewicht arbeiten wird.

Weswegen so einige Betroffene dann zur Magen-OPs oder jetzt Ozempec greifen weil man mit Willenskraft gegen Hunger/Appetit die einem sagen dass man essen muss nicht auf Dauer ankommt.

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