Bin ich magersüchtig?

[izzichen]

Hi,

ich bin Izzy und 18. Ich mach zurzeit wieder mal eine schwierigere Phase mit dem Essen durch und wollte mir hier ein paar Antworten holen, da ich mir nicht sicher bin, ob ich wirklich magersüchtig bin.

Bereits vergangenen Sommer hatte ich eine miese Zeit mit dem Essen (Fressanfälle, danach alles auskotzen, normale Mahlzeiten auskotzen, Kalorien zählen, sich täglich auf die Waage stellen und sich dafür hassen wenn die Zahl größer als eine bestimmter Wert ist, ...). Es wurde prinzipiell danach ein bisschen besser, aber eigentlich ist es immer so phasenweise besser oder shclechter. Zurzeit ist es aber wieder schlechter, sprich ich skippe mehrere Mahlzeiten am Tag, hab auch wieder mit dem Erbrechen normaler Mahlzeiten angefangen, binge aber auch seit vergangenem Jahr nicht mehr und würde eigentlich laut meinem Kopf wieder mit dem Kaloriezählen und dem Abwiegen beginnen. Mit den letzten beiden Punkten ist aber das Problem, dass ich weiß, dass wenn ich mich wieder regelmäßig auf die Waage stelle bzw. meine täglichen Kalorieeinnahmen unter 900 halten will/muss (ich sage "muss", weils mir mein Kopf so sagt), ich komplett wieder reinrutschen würde. Ich hasse mich dafür, dass ich stolz auf mich bin, wenn ich nichts esse (das längste was ich nichts gegessen habe, waren 36 Stunden und wäre ich nicht zu Gast bei jemandem gewesen, hätte ich es sicher noch länger durchgezogen). Auch sind körperliche Symptome wie Frösteln in Räumen mit normaler Raumtemperatur, Haarausfall, Konzentrationsprobleme und eine dauerhafte Müdigkeit sehr wohl präsent.

Bin vor 2 Wochen endlich von zuhause ausgezogen, habe mit meinem Studium begonnen und suche eh schon nach einer Psychotherapie, dessen Suche sich aber wegen den langen Wartezeiten bei den Kassen sehr schwierig gestaltet. Ich habe bereits eine Therapie absolviert, diese aber vor drei Jahren beenden dürfen, da es mir besser ging, aber heute bräuchte ich dringend eine.

Meine Frage ist jetzt, auch wenns bescheuert klingt: ist mein Verdacht auf Magersucht auch dann valide, wenn ich Tage wie heute habe, an denen ich gscheite Portionen essen kann, ohne alles wieder rauszubekommen/rausbekommen zu wollen?

Danke an jede(n), der/die sich für eine Antwort Zeit nimmt.

Alles Liebe,
Izzy

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[Mar23]

Hallo Izzy,
mutig dass du dich meldest und Respekt für deine Ehrlichkeit. Um es kurz zu machen. JA, es ist eine Essstörung, wenn es gute und schlechte Tage gibt, ist bei mir ebenfalls so. Bei mir zieht es sich jetzt auch schon über 4 Jahre. Musste dafür Schule pausieren/wechseln, kann nicht zu meinem Berufsziel, der Polizei gehen und das Leben iat halt einafch manchmal scheiße. Magersucht ist wie eine Depression, sie kommt immer in Wellen und geht dann auch manchmal wieder fpr ein paar Tage/Stunden/Monate. Wie Ebbe und Flut… Hol dir Hilfe egal wo, egal von wem, aber du brauchst jemanden. Ich habe den Fehler gemacht es viel zu lange alleine zu versuchen, das ist unmöglich.
Aber natürlich liegt es auch an dir. Ist ja schon einmal gut, dass du weißt, dass dein Verhalten nicht normal ist und du darunter leidest. Wie bei anderen Krankheiten auch musst du dagegen kämpfen.
Alles Gute dir, hoffe ich konnte helfen.

[theweirdeffekt]

Hallo Izzy,

im Grunde sollte Essen so normal sein, wie schlafen, Freunde treffen, spazieren gehen etc. Darum kreisen im Normalfall die Gedanken nicht ständig sondern anlassbezogen. Wenn sichs in deiner Gedankenwelt hauptsächlich um Essen, kcal, ab- und Zunahme dreht, ist das ein Indikator dafür, dass du keinen gesunden Umgang mit Essen hast und dir Unterstützung holen solltest. Alles Gute für dich!

[Sinarellas]

...und jetzt hast du noch die Möglichkeit gesund umzuschwenken.
Hol dir einen Termin in der PIA oder auch via Telefonseelsorge, Notfalltermine gibt es auch mit Dringlichkeitsnachweis vom HA.

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[münchnerkindl]

So einige von Essstörungen betroffene wechseln phasenweise zwischen verschiedenen Typen Essstörung, also Bulimie, Anorexie, Binge Eating etc. Von daher fällt das alles generell unter Essstörung.


Wenn du jetzt als Studentin eingeschrieben bist, es gibt für Studenten von den Universitäten auch psychologische Beratungsstellen.

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Meine Frage ist jetzt, auch wenns bescheuert klingt: ist mein Verdacht auf Magersucht auch dann valide, wenn ich Tage wie heute habe, an denen ich gscheite Portionen essen kann, ohne alles wieder rauszubekommen/rausbekommen zu wollen?

Also ich bin weder Psychiaterin noch Psychologin und stelle da jetzt keine konkrete Diagnose.
Aber:

Du darfst dich selbst und deine Probleme auch ohne Diagnose ernst nehmen. Gut, dass du das machst und einen Therapieplatz suchst. Gesundes Essverhalten ist das ja nun nicht.
Kennst du den Dienst, ich glaube von der Kassenärztlichen Vereinigung, wo dir sofort ein freier Therapieplatz zugewiesen werden kann?

Ansonsten gibt es eigentlich immer direkt an den Unis Psychologen, die Studierende beraten (außer du bist an ner Privatuni). Da kannst du auch übergangsweise erst mal hin.

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