Wollen Therapeuten keine Essstörungspatienten?
Nach allem was du geschrieben hast, ist bei mir vor allem Folgendes hängen geblieben: du wünscht dir, "berührt" zu werden, ich kann mir vorstellen, dass es auch eine Art der Fürsorge ist, die du dir wünscht. Jemand, der sich um dich sorgt (und das Gefühl hat man nicht, wenn jemand die geringe Nahrungsmenge nicht "ernst" nimmt oder darüber schockiert ist), und ich habe auch das Gefühl, dass du dir so sehr wünscht, dass jetzt einmal DU mit allem ernst genommen wirst und dass jemand für dich da ist und dich auffängt.
Bei der Auswahl d. Therapeuten würde ich schon aufs Bauchgefühl hören- sicher ist der Anfang vielleicht holprig, man ist noch nicht so eingespielt, redet auch mal aneinander vorbei. Aber man sollte sich schon wohl fühlen und den Eindruck haben, dass da noch etwas wachsen kann.
Integrative Therapie ist ja nicht schlecht für "verkopfte" Menschen, da viele kreative Methoden zum Einsatz kommen, aber da muss der Therapeut dich auch erst kennen lernen und ein Gespür dafür bekommen, was du brauchst.
Ich kann vieles, was du schreibst, nachvollziehen. Wenn ICH jetzt auf Therapeutensuche wäre, würde ich mir schon jemanden suchen, der Erfahrung auf dem Gebiet hat, denn man kommt so vielleicht schneller an die Grundproblematik heran. Und da haben die spezialisierten T. schon mehr Ahnung, worum es gehen kann. Bei ES gibt es vielfältige Ursachen und Auslöser, aber einige Muster wiederholen sich bei vielen Menschen. (angepasst sein, Kontrolle behalten wollen, Ehrgeiz, sich nicht spüren können, unsichere Bindung zur Mutter, ect..) Und ich würde mir jemanden suchen, der Körpertherapie anbietet. Ich kann auch nicht gut spüren, fühlen, was ich brauche und was mich bewegt und wie es mir eigentlich geht. Auf körperlicher Ebene ist es manchmal einfacher, einen Zugang zu finden, der nicht kognitiv funktioniert.
Bei der Auswahl d. Therapeuten würde ich schon aufs Bauchgefühl hören- sicher ist der Anfang vielleicht holprig, man ist noch nicht so eingespielt, redet auch mal aneinander vorbei. Aber man sollte sich schon wohl fühlen und den Eindruck haben, dass da noch etwas wachsen kann.
Integrative Therapie ist ja nicht schlecht für "verkopfte" Menschen, da viele kreative Methoden zum Einsatz kommen, aber da muss der Therapeut dich auch erst kennen lernen und ein Gespür dafür bekommen, was du brauchst.
Ich kann vieles, was du schreibst, nachvollziehen. Wenn ICH jetzt auf Therapeutensuche wäre, würde ich mir schon jemanden suchen, der Erfahrung auf dem Gebiet hat, denn man kommt so vielleicht schneller an die Grundproblematik heran. Und da haben die spezialisierten T. schon mehr Ahnung, worum es gehen kann. Bei ES gibt es vielfältige Ursachen und Auslöser, aber einige Muster wiederholen sich bei vielen Menschen. (angepasst sein, Kontrolle behalten wollen, Ehrgeiz, sich nicht spüren können, unsichere Bindung zur Mutter, ect..) Und ich würde mir jemanden suchen, der Körpertherapie anbietet. Ich kann auch nicht gut spüren, fühlen, was ich brauche und was mich bewegt und wie es mir eigentlich geht. Auf körperlicher Ebene ist es manchmal einfacher, einen Zugang zu finden, der nicht kognitiv funktioniert.
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Mir fällt es auch sehr schwer Aufzeichnungen, Hausaufgaben in der Therapie zu zeigen.bakerygirl hat geschrieben: ↑Do., 23.07.2020, 08:11 Ich habe sogar eine "Problemliste" (ich schreibe Tagebuch und habe dort so zwei Seiten wo immer mal wieder was dazu kommt. Allerdings kann ich mir nicht vorstelle mich dorthin zu setzen und einfach das aufzuzählen. Vlt sollte ich einfach mal die Seiten kopieren und ihm geben. (Muss dann allerdings glaube ich rausgehen um es zu ertragen wenn er das liest )
Er meint dann immer wenn ich sage, dass es mir nicht gut geht, das ich mich durch die ganze Symptomatik immer mehr in mich kehre, ich solle rausgehen, was mit Freunden unternehmen, Laufen gehen Sport machen. Aber wenn ich den Weg zu ihm (10 Minuten mit den Öffis) oder zum Einkaufen so fast schaffe, wie soll ich solche Sachen dann machen? Irgendwie kommt es mir manchmal so vor, dass er der Ansicht ist, ich muss einfach nur meinen Hintern hochbekommen.
Und es hilft mir wenn ich die vorlesen "muss"
Damit konzentriert man sich aufs lesen, schaut nicht auf jede Reaktion der Therapeutin - vielleicht ginge das für dich.
Das müssen auch nicht gleich viele Tagebuchseiten sein, sondern einige Sätze oder Punkte.
Ansonsten hat dein Therapeut schon recht.
Letztlich muss man manche Dinge einfach TUN
Egal wie schwer es fällt, wie schlimm es sich anfühlt.
Auch hier gilt: Nicht sofort alles
Aber wenn möglich jeden Tag was
Was ist eigentlich mit der Therapeutin, bei der du schon früher warst? Ist die keine Option mehr? Entschuldige, falls ich das wo überlesen habe..
Und etwas tun finde ich auch wichtig- auch wenn es schwer fällt. Es fühlt sich ja einfach alles schwer an, da darf man dafür sehr stolz sein, wenn man eine Kleinigkeit geschafft hat. Eine Runde ums Haus gehen, mit einem lieben Menschen telefonieren, UND meine Erfahrung hat auch gezeigt, dass es unglaublich gut tut, wenn eine gute Freundin bescheid weiß über das, was man durchmacht! Das ist verdammt schwer, sich zu öffnen, aber es tut unglaublich gut, wenn man nicht alles verstecken muss- sich selbst verstecken muss!
Und etwas tun finde ich auch wichtig- auch wenn es schwer fällt. Es fühlt sich ja einfach alles schwer an, da darf man dafür sehr stolz sein, wenn man eine Kleinigkeit geschafft hat. Eine Runde ums Haus gehen, mit einem lieben Menschen telefonieren, UND meine Erfahrung hat auch gezeigt, dass es unglaublich gut tut, wenn eine gute Freundin bescheid weiß über das, was man durchmacht! Das ist verdammt schwer, sich zu öffnen, aber es tut unglaublich gut, wenn man nicht alles verstecken muss- sich selbst verstecken muss!
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Zuerst möchte ich mich bei euch allen mal bedanken für die Antworten. Ihr wisst gar nicht wie sehr ihr mir momentan gerade damit helft.
Mir ist bewusst, dass dieses "einigeln" die Sache definitv noch schlimmer macht, weil ich den Bezug zu meiner Umwelt und zu meinen Freunden verliere, den Anschluss hab ich eh schon etwas verloren. Aber ich weiß nicht wie ich es schaffe, da einfach über meine Angst zu stehen und raus zu gehen.
Zur Frage was es besser macht: Wenn es regnet oder allgemein kälter ist. Dann kann ich mich verhüllen. Ich kann mir defintiv nicht vorstellen in einer kurzen Hose rauszugehen.
Ich habe eben immer die Hoffnung wenn ich abnehme, dass das ganze besser wird. Und das ist auch der Fall. Ich gehe mehr raus, bin aktiver. Dafür gehts mir aber körperlich dann eher nicht mehr so berauschend
Zur Körpertherapie weiß ich nicht ob ich das richtig verstehe aber wird man da wirklich durch jemanden physisch berührt?
Ich versuche immer wieder raus zu gehen (vorerst fang ich mal wieder mit spazieren gehen an) aber selbst da ist es für mich die Hölle. Hab gestern Abend noch eine Runde in der Stadt gedreht (erst als es finster war) und selbst da musste ich mich zusammenreißen nicht panisch nach Hause zu laufen.
Mir ist bewusst, dass dieses "einigeln" die Sache definitv noch schlimmer macht, weil ich den Bezug zu meiner Umwelt und zu meinen Freunden verliere, den Anschluss hab ich eh schon etwas verloren. Aber ich weiß nicht wie ich es schaffe, da einfach über meine Angst zu stehen und raus zu gehen.
Zur Frage was es besser macht: Wenn es regnet oder allgemein kälter ist. Dann kann ich mich verhüllen. Ich kann mir defintiv nicht vorstellen in einer kurzen Hose rauszugehen.
Ich habe eben immer die Hoffnung wenn ich abnehme, dass das ganze besser wird. Und das ist auch der Fall. Ich gehe mehr raus, bin aktiver. Dafür gehts mir aber körperlich dann eher nicht mehr so berauschend
Ja es geht mir denke ich schon darum, dass jemand der Ansicht ist, dass es mir schlecht gehen darf. Es gibt keinen offensichtlichen Grund für meine Problematik, die meisten würden sagen ich habe eigentlich alles im Leben um glücklich zu sein. Da ich selbst oft unsicher bin ob ich nicht einfach zu viel Jammere (was ich bis zu einem bestimmten Punkt sicher auch mache) brauche ich denke ich schon jemanden der das auch Ernst nimmt und mir nicht das Gefühl gibt, ich "GÖNNE" mir mit meinen Luxusproblemen mal eine Therapie.
Wie gesagt, die die auf Essstörungen spezialisiert sind hatten entweder keinen Termin frei oder erst freie Plätze ab dem nächsten Jahr. Aber wenn ich die Wahl hätte zwischen spezialisiert und jemand der ansonsten besser passt vom Gefühl her, was sollte ich dann wählen?
Zur Körpertherapie weiß ich nicht ob ich das richtig verstehe aber wird man da wirklich durch jemanden physisch berührt?
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Ja stimmt so betrachtet, wäre es sogar einfacher. Ich denke dann müsste ich allerdings den Therapeuten bitten mich nicht anzuschauen währenddessen.chrysokoll hat geschrieben: ↑Do., 23.07.2020, 09:53 Mir fällt es auch sehr schwer Aufzeichnungen, Hausaufgaben in der Therapie zu zeigen.
Und es hilft mir wenn ich die vorlesen "muss"
Damit konzentriert man sich aufs lesen, schaut nicht auf jede Reaktion der Therapeutin - vielleicht ginge das für dich.
Das müssen auch nicht gleich viele Tagebuchseiten sein, sondern einige Sätze oder Punkte.
Die ist momentan noch in Karenz. Ich denke sie wäre ab September oder Oktober wieder zurück. Ich weiß nicht ob ich es schaffen würde nochmal zu ihr zurück zu gehen. Ich hab damals abgebrochen und denke nicht, dass sie mich gut in Erinnerung hat. Außerdem zieht sie in eine andere Praxis die ca. 30 Minuten von mir entfernt ist und da ist dann die Frage ob ich die Wegstrecke packen würde.
Das ist leider keine Option, das zu erklären würde den Rahmen hier sprengen, aber ich kann leider mit sonst niemanden darüber reden :(
Wer sagt denn, dass man im Sommer kurze Hosen tragen muss? Du darfst einfach das anziehen, in was du dich wohl fühlst.bakerygirl hat geschrieben: ↑Do., 23.07.2020, 10:23 Zur Frage was es besser macht: Wenn es regnet oder allgemein kälter ist. Dann kann ich mich verhüllen. Ich kann mir defintiv nicht vorstellen in einer kurzen Hose rauszugehen.
Abgesehen davon, dass hier vor meiner Türe die wenigsten erwachsenen Frauen in kurzen Hosen rumlaufen. Ich glaube ein ganz ganz wichtiger Teil ist, sich mit seinen "Soll" und "Ist"-Vorstellungen auseinander zu setzen und kritisch zu prüfen ob dieses "Soll" denn überhaupt lebensrealistisch ist, zu einem passt und man sich damit wohl fühlt.
Remember to leave pawprints on hearts.
Ich hoffe das ist erlaubt- hier wird gut beschrieben, wie diese Therapie funktioniert. (In Ö eine anerkannte Psychotherapiemethode)
https://www.karstenwolf.com/therapie/sp ... gstherapie
Was die Spezialisierung anbelangt, scheiden sich die Geister. Meine Ärztin wollte unbedingt, dass ich Therapeutin wechsle, und mir jemanden suche,der auf ES spezialisiert ist. Aber in Wahrheit ist diese ja nur Ausdruck und Symptomatik, die wahre Problematik die dahinter steht, kann jede/r Therapeut/in bearbeiten. (Ok- schwere Traumatisierung gehört vielleicht dann doch in die Hände einer Person,die in der Richtung eine Zusatzausbildung hat)
Meine Therapeutin ist nicht spezialisiert! Aber die Beziehung ist so gewachsen und das Vertrauensverhältnis sehr stabil, sodass jetzt die Grundproblematik angegangen werden kann. (Bis es so weit war, hat es länger als 1 Kahr gedauert-zu Beginn hatte ich aber Termine im 2-3 Wochen Rhythmus)
Was mir noch eingefallen ist zum Sättigungsgefühl: es ist wirklich wichtig, Essenszeiten zu planen und auch einzuhalten, vor allem wenn die Regelmäßigkeit und die Mengen (fressen und hungern hast du geschrieben) sehr variiert haben. Es müssen ja zu Beginn keine großen Mengen sein- aber zumindest täglich frühstücken zur gleichen Zeit, Mittagessen, ect. Es dauert nicht lange,und der Körper gewöhnt sich daran. Das ist sehr schwer,wenn man so tief drinnen ist, aber in Wahrheit der Beginn zu einem normalen Essverhalten.
Und was generell deinen Text betrifft: es stimmt mich traurig, wenn du von „Luxusproblem“ sprichst, das scheint ja auch Thema zu sein: wie wichtig bist du dir denn eigentlich? Wo spürst du, dass du wertvoll bist? Wann hat sich denn jemand wirklich gut um dich gekümmert? Diese Fragen zu beantworten kann sehr schmerzhaft sein, aber ein Anfang,um zu schauen, wie man selbst gut zu sich sein kann, und auch von anderen einfordern zu lernen,was man braucht.
Im Laufe der Therapie habe ich da viel gelernt, auch mein Freundeskreis hat sich geändert und ich schaue sehr darauf, Dinge in mein Leben zu integrieren, die mir gut tun. Du bist wichtig!
https://www.karstenwolf.com/therapie/sp ... gstherapie
Was die Spezialisierung anbelangt, scheiden sich die Geister. Meine Ärztin wollte unbedingt, dass ich Therapeutin wechsle, und mir jemanden suche,der auf ES spezialisiert ist. Aber in Wahrheit ist diese ja nur Ausdruck und Symptomatik, die wahre Problematik die dahinter steht, kann jede/r Therapeut/in bearbeiten. (Ok- schwere Traumatisierung gehört vielleicht dann doch in die Hände einer Person,die in der Richtung eine Zusatzausbildung hat)
Meine Therapeutin ist nicht spezialisiert! Aber die Beziehung ist so gewachsen und das Vertrauensverhältnis sehr stabil, sodass jetzt die Grundproblematik angegangen werden kann. (Bis es so weit war, hat es länger als 1 Kahr gedauert-zu Beginn hatte ich aber Termine im 2-3 Wochen Rhythmus)
Was mir noch eingefallen ist zum Sättigungsgefühl: es ist wirklich wichtig, Essenszeiten zu planen und auch einzuhalten, vor allem wenn die Regelmäßigkeit und die Mengen (fressen und hungern hast du geschrieben) sehr variiert haben. Es müssen ja zu Beginn keine großen Mengen sein- aber zumindest täglich frühstücken zur gleichen Zeit, Mittagessen, ect. Es dauert nicht lange,und der Körper gewöhnt sich daran. Das ist sehr schwer,wenn man so tief drinnen ist, aber in Wahrheit der Beginn zu einem normalen Essverhalten.
Und was generell deinen Text betrifft: es stimmt mich traurig, wenn du von „Luxusproblem“ sprichst, das scheint ja auch Thema zu sein: wie wichtig bist du dir denn eigentlich? Wo spürst du, dass du wertvoll bist? Wann hat sich denn jemand wirklich gut um dich gekümmert? Diese Fragen zu beantworten kann sehr schmerzhaft sein, aber ein Anfang,um zu schauen, wie man selbst gut zu sich sein kann, und auch von anderen einfordern zu lernen,was man braucht.
Im Laufe der Therapie habe ich da viel gelernt, auch mein Freundeskreis hat sich geändert und ich schaue sehr darauf, Dinge in mein Leben zu integrieren, die mir gut tun. Du bist wichtig!
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Natürlich niemand. Das Problem ist, das ich im Hochsommer schlecht mit einer langen Jeans herumgehen kann bzw mit langer Weste, weil mir generell schnell heiß ist. Ich habe auch schon mal so weite Sommerhosen anprobiert aber da fühle ich mich leider noch schlechter.
Danke für den Link. Ich hab mir das mal angeschaut und musste ehrlich gesagt schon ein bisschen schmunzeln Ich weiß nicht ob das ganz das richtige für mich wäre, aber probieren geht ja über studieren.Sun_Shine hat geschrieben: ↑Do., 23.07.2020, 11:17 Ich hoffe das ist erlaubt- hier wird gut beschrieben, wie diese Therapie funktioniert. (In Ö eine anerkannte Psychotherapiemethode)
https://www.karstenwolf.com/therapie/sp ... gstherapie
Es gibt ja auch noch Körpertherapien wo man sozusagen den Therapeuten berührt, das wäre glaube ich mein Alptraum.
Ja das meine ich eben. Ich denke wenn die Grundproblematik (keine Ahnung welche genau das sein soll) bearbeitet werden würde, dann würde sich auch die Sache mit dem Essen etwas legen.Sun_Shine hat geschrieben: ↑Do., 23.07.2020, 11:17 Meine Therapeutin ist nicht spezialisiert! Aber die Beziehung ist so gewachsen und das Vertrauensverhältnis sehr stabil, sodass jetzt die Grundproblematik angegangen werden kann. (Bis es so weit war, hat es länger als 1 Kahr gedauert-zu Beginn hatte ich aber Termine im 2-3 Wochen Rhythmus)
Das mache ich aktuell schon so. Ich habe immer meine gleichen Uhrzeiten zu denen ich esse (und ich esse normalerweise auch immer 3 mal am Tag). Allerdings ist das schon wieder so zwanghaft, dass ich Stress bekomme, wenn ich durch ein Telefonat oder einen Arzttermin von der Uhrzeit abweichen muss :(
Ja das ist ein Problem und eines das mich auch so lange daran gehindert hat eine Therapie zu machen. Ich habe immer das Gefühl ich habe nicht das recht zum Thera zu gehen, weil er mich eh nicht leiden kann, froh ist wenn ich wieder weg bin und vor allem meine Probleme einfach nicht wichtig genug sind.Sun_Shine hat geschrieben: ↑Do., 23.07.2020, 11:17 Und was generell deinen Text betrifft: es stimmt mich traurig, wenn du von „Luxusproblem“ sprichst, das scheint ja auch Thema zu sein: wie wichtig bist du dir denn eigentlich? Wo spürst du, dass du wertvoll bist? Wann hat sich denn jemand wirklich gut um dich gekümmert? Diese Fragen zu beantworten kann sehr schmerzhaft sein, aber ein Anfang,um zu schauen, wie man selbst gut zu sich sein kann, und auch von anderen einfordern zu lernen,was man braucht.
Als wertvoll erachte ich mich gar nicht. Ich habe eher das Gefühl immer und überall lästig zu sein und verstehe auch nicht wenn Leute freiwillig mit mir Zeit verbringen weil ich das selber defintiv nicht tun würde. Ich bringe für niemanden einen Mehrwert der sein Leben bereichert.
Ich weiß, dass hört sich jetzt so selbstbemitleidend an (was ich ja grundsätzlich garnicht leiden kann) aber das ist die Wahrheit, oder zumindest die für mich ersichtliche Wahrheit.
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Achja @Sun_Shine, darf ich fragen wie lange du die Essstörung schon hattest/hast bevor du in Therapie gegangen bist (und falls ich es überlesen habe - entschuldige)?
[/quote]
Danke für den Link. Ich hab mir das mal angeschaut und musste ehrlich gesagt schon ein bisschen schmunzeln Ich weiß nicht ob das ganz das richtige für mich wäre, aber probieren geht ja über studieren.
Naja... Für mich klingt es total spannend, und mittlerweile habe ich einfach Lust bekommen, Einiges auszuprobieren, was mich weiter bringen könnte und wobei ich mich besser kennen lernen kann. Ich habs selber noch nie probiert!
Das mache ich aktuell schon so. Ich habe immer meine gleichen Uhrzeiten zu denen ich esse (und ich esse normalerweise auch immer 3 mal am Tag). Allerdings ist das schon wieder so zwanghaft, dass ich Stress bekomme, wenn ich durch ein Telefonat oder einen Arzttermin von der Uhrzeit abweichen muss :(
Achso. Das klingt sehr anstrengend und einschränkend! Aber vielleicht gelingt es dir mit der Zeit, was diese Sache anbelangt, sehr geduldig und auch lieb mit dir zu sein. Das geht halt auch nicht von heute auf morgen- nicht böse auf dich sein, du leidest eh schon genug.
Ja das ist ein Problem und eines das mich auch so lange daran gehindert hat eine Therapie zu machen. Ich habe immer das Gefühl ich habe nicht das recht zum Thera zu gehen, weil er mich eh nicht leiden kann, froh ist wenn ich wieder weg bin und vor allem meine Probleme einfach nicht wichtig genug sind.
Als wertvoll erachte ich mich gar nicht. Ich habe eher das Gefühl immer und überall lästig zu sein und verstehe auch nicht wenn Leute freiwillig mit mir Zeit verbringen weil ich das selber defintiv nicht tun würde. Ich bringe für niemanden einen Mehrwert der sein Leben bereichert.
Ich weiß, dass hört sich jetzt so selbstbemitleidend an (was ich ja grundsätzlich garnicht leiden kann) aber das ist die Wahrheit, oder zumindest die für mich ersichtliche Wahrheit.
[/quote]
Ich bin mir ganz SICHER, dass du viele besondere Qualitäten hast, du ein liebevoller und aufmerksamer Mensch bist und schon viel in deinem Leben geschafft hast! (auch wenn du meinst "das haben ja alle anderen auch geschafft, und das war/ist ja nichts Besonderes". Doch! Ist es! Und du bist bestimmt eine starke Frau, weil du dich gerade auf den Weg machst, der bestimmt nicht einfach ist/wird. Aber was danach kommt....kann schön, leicht, freudvoll sein. Das ist es wert!
Ich selber: Naja, vor zwei Jahren ist es schleichend bergab gegangen. Die Therapeutin hatte ich schon, war aber aus einem anderen Grund bei ihr. Also eigentlich erst während der Therapie ist es massiv bergab gegangen, was die ES anbelangt. Wenn ich mein Essverhalten im Nachhinein reflektiere, habe ich schon seit 20 Jahren immer wieder Magersucht-Zeiten durchlebt, das blieb unbemerkt und wurde auch nicht behandelt, war mir auch selbst nicht bewusst. Das hat sich gerächt- es kommt doch immer wieder, wenn man nicht dran arbeitet und sich das anschaut. (ich gehe davon aus, dass es bei den meisten so ist) Jetzt wird es Zeit, andere Strategien zu entwickeln, um mit belastenden Dingen umzugehen. Oder was auch immer...
Danke für den Link. Ich hab mir das mal angeschaut und musste ehrlich gesagt schon ein bisschen schmunzeln Ich weiß nicht ob das ganz das richtige für mich wäre, aber probieren geht ja über studieren.
Naja... Für mich klingt es total spannend, und mittlerweile habe ich einfach Lust bekommen, Einiges auszuprobieren, was mich weiter bringen könnte und wobei ich mich besser kennen lernen kann. Ich habs selber noch nie probiert!
Das mache ich aktuell schon so. Ich habe immer meine gleichen Uhrzeiten zu denen ich esse (und ich esse normalerweise auch immer 3 mal am Tag). Allerdings ist das schon wieder so zwanghaft, dass ich Stress bekomme, wenn ich durch ein Telefonat oder einen Arzttermin von der Uhrzeit abweichen muss :(
Achso. Das klingt sehr anstrengend und einschränkend! Aber vielleicht gelingt es dir mit der Zeit, was diese Sache anbelangt, sehr geduldig und auch lieb mit dir zu sein. Das geht halt auch nicht von heute auf morgen- nicht böse auf dich sein, du leidest eh schon genug.
Ja das ist ein Problem und eines das mich auch so lange daran gehindert hat eine Therapie zu machen. Ich habe immer das Gefühl ich habe nicht das recht zum Thera zu gehen, weil er mich eh nicht leiden kann, froh ist wenn ich wieder weg bin und vor allem meine Probleme einfach nicht wichtig genug sind.
Als wertvoll erachte ich mich gar nicht. Ich habe eher das Gefühl immer und überall lästig zu sein und verstehe auch nicht wenn Leute freiwillig mit mir Zeit verbringen weil ich das selber defintiv nicht tun würde. Ich bringe für niemanden einen Mehrwert der sein Leben bereichert.
Ich weiß, dass hört sich jetzt so selbstbemitleidend an (was ich ja grundsätzlich garnicht leiden kann) aber das ist die Wahrheit, oder zumindest die für mich ersichtliche Wahrheit.
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Ich bin mir ganz SICHER, dass du viele besondere Qualitäten hast, du ein liebevoller und aufmerksamer Mensch bist und schon viel in deinem Leben geschafft hast! (auch wenn du meinst "das haben ja alle anderen auch geschafft, und das war/ist ja nichts Besonderes". Doch! Ist es! Und du bist bestimmt eine starke Frau, weil du dich gerade auf den Weg machst, der bestimmt nicht einfach ist/wird. Aber was danach kommt....kann schön, leicht, freudvoll sein. Das ist es wert!
Ich selber: Naja, vor zwei Jahren ist es schleichend bergab gegangen. Die Therapeutin hatte ich schon, war aber aus einem anderen Grund bei ihr. Also eigentlich erst während der Therapie ist es massiv bergab gegangen, was die ES anbelangt. Wenn ich mein Essverhalten im Nachhinein reflektiere, habe ich schon seit 20 Jahren immer wieder Magersucht-Zeiten durchlebt, das blieb unbemerkt und wurde auch nicht behandelt, war mir auch selbst nicht bewusst. Das hat sich gerächt- es kommt doch immer wieder, wenn man nicht dran arbeitet und sich das anschaut. (ich gehe davon aus, dass es bei den meisten so ist) Jetzt wird es Zeit, andere Strategien zu entwickeln, um mit belastenden Dingen umzugehen. Oder was auch immer...
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Ich finde es ganz lieb von dir, dass du das sagst, aber so sehe das weder ich, noch Personen in meinem Umfeld. Es gibt einfach wirklich nichts positives zu sagenSun_Shine hat geschrieben: ↑Do., 23.07.2020, 13:52
Ich bin mir ganz SICHER, dass du viele besondere Qualitäten hast, du ein liebevoller und aufmerksamer Mensch bist und schon viel in deinem Leben geschafft hast! (auch wenn du meinst "das haben ja alle anderen auch geschafft, und das war/ist ja nichts Besonderes". Doch! Ist es! Und du bist bestimmt eine starke Frau, weil du dich gerade auf den Weg machst, der bestimmt nicht einfach ist/wird. Aber was danach kommt....kann schön, leicht, freudvoll sein. Das ist es wert!
Ich finde es immer heftig wie lange man damit zu kämpfen hat. Wenn ich manchmal lese, das es manche trotz jahrelanger Therapie nicht rauschaffen entmutigt mich das wieder, weil ich weiß, ich kann mein Leben lang nicht damit leben.Sun_Shine hat geschrieben: ↑Do., 23.07.2020, 13:52 Ich selber: Naja, vor zwei Jahren ist es schleichend bergab gegangen. Die Therapeutin hatte ich schon, war aber aus einem anderen Grund bei ihr. Also eigentlich erst während der Therapie ist es massiv bergab gegangen, was die ES anbelangt. Wenn ich mein Essverhalten im Nachhinein reflektiere, habe ich schon seit 20 Jahren immer wieder Magersucht-Zeiten durchlebt, das blieb unbemerkt und wurde auch nicht behandelt, war mir auch selbst nicht bewusst. Das hat sich gerächt- es kommt doch immer wieder, wenn man nicht dran arbeitet und sich das anschaut. (ich gehe davon aus, dass es bei den meisten so ist) Jetzt wird es Zeit, andere Strategien zu entwickeln, um mit belastenden Dingen umzugehen. Oder was auch immer.
Ich wünsch dir aber viel Kraft dass du es schaffst
Dagegen kämpfen tu ich gar nicht- das fände ich auch verkehrt, denn ein „Kampf“ gegen seine Krankheit ist wie ein Krieg gegen sich selbst. Ich seh es als Arbeit an mir. Und die hat erst richtig begonnen vor einem halben Jahr, als ich am Tiefpunkt war. In dem halben Jahr hab ich mehr geschafft als jemals zuvor- und das kann dir schon Mut machen.
Ein Wille muss schon da sein, und zulassen dass sich etwas ändern wird und muss!
Ein Wille muss schon da sein, und zulassen dass sich etwas ändern wird und muss!
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