Psychische Ursachen von Multiple Sklerose

Die Psyche spielt eine zentrale Rolle bei der Aufrechterhaltung des körpereigenen Abwehrsystems: immer mehr Krankheiten werden heute als 'psychosomatisch' und damit ggf. psychotherapeutisch relevant betrachtet.
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Schicksal
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Psychische Ursachen von Multiple Sklerose

Beitrag Di., 10.05.2016, 23:02

Hallo zusammen,

Ich bin sehr daran interessiert, was die psychishcen Ursachen von Menschen mit Multiple Sklerose sind. Was ist das Kernproblem von Menschen mit MS?

Was ich in Erfahrung bringen konnte ist, dass Menschen mit MS wohl einen hohen grad an mentaler Härte sich selbst und anderen gegenüber aufweisen. Sie scheinen hohe Erwartungen an sich und andere zu haben und neigen zu Perfektionismus und erliegen somit Überforderung und Hilflosigkeit, die sie aber nicht durch ihren Schutzpanzer hindurch zeigen.
Auch ist davon die Rede, dass die Loslösung von bzw. die frühkindliche Symbiose mit der Mutter nicht fehlerfrei verlaufen ist und sich der Patient nach letzterer zurücksehnt.
Anscheinend kennzeichnen sich MS Patienten auch dadurch, dass sie großen Widerstand gegenüber dem Leben und Dingen zeigen, die nicht ihren Vorstellungen entsprechen.
Konflikt mit und Enttäuschung durch die Mutter scheint auch häufig eine Rolle zu spielen.
Ein hoes Maß an Unbewusstheit, Verdränung, Projektion von unterdrückten Gefühlen scheint auch beteiligt zu sein.

Mich als MS-Patient interessiert es sehr, was die wesentlichen Kernelemente psychischer Fehleinstellungen sind, die zu jener Erkrankung führen.

Die oben genannten Punkte kann ich allesamt bestätigen. Hinzuzufügen wäre noch, dass ich große Angst vor dem Leben habe und ich dadurch in meiner Entwicklung mehr oder weniger stagniere.

Zusammengefasst scheint der MS-Patent große Ängste zu haben, die er sich jedoch nicht eingesteht sondern stattdessen in Form von Wut und Hass auf die Welt projeziert.
Die Narzisstische Persönlichkeitsstörung scheint ganz ähnliche Charakteristika aufzuweisen mit dem Unterschied, dass der Narzisst seine Wut auf eine für ihn gesündere Art kanalisieren kann. Was meint ihr?

Welche Erfahrung habt ihr mit MS-Patienten gemacht? Was ist die "Lektion", die hinter dieser Erkrankung steht?
Welche fehlerhafte Einstellung zum Leben gilt es für den MS-Patienten zu berichtigen und wie macht er das?

Kennt ihr Bücher, die die psychischen Ursachen von Multipler Sklerose thematisieren? Ich habe bisher nur von Louise Hay darüber gelesen.

Danke und viele Grüße
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WSchmidt
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Beitrag Mi., 11.05.2016, 06:41

Hallo Schicksal,

erst mal tut es mir leid, dass du von dieser Krankheit betroffen bist. In meinem Umfeld gibt es 2 Personen, die an MS erkrankt sind, weshalb ich mich etwas, allerdings nicht sehr intensiv, damit beschäftigt habe. Es ist mir jedoch neu, dass MS psychische Ursachen haben soll. Vielmehr dachte ich bisher, die Auslöser der Krankheit seien noch nicht zweifelsfrei festgestellt, jedoch eher im physischen Bereich zu vermuten und die psychischen Auswirkungen beruhen eher auf den körperlichen Veränderungen?

Bin ich nicht auf dem aktuellen Stand?

Wie auch immer, ich könnte mir vorstellen, du könntest eher Antworten finden bei Betroffenengruppen, die es meines Wissens in jeder größeren Stadt gibt.

Alles Gute dir

WSchmidt

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lamedia
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Beitrag Mi., 11.05.2016, 07:58

Hallo Schicksal, (es bringt mich zum Schmunzeln, dass ich mal an das Schicksal schreibe...)

tut mir leid, dass du schon in so jungen Jahren davon betroffen bist. Ich finde es sogar gefährlich eine "psychische Ursache" anzunehmen, weil dadurch schon ein gewisser Druck ausgeübt wird - im Sinne von "selbst Schuld"...
Krankheiten treffen wahllos und ungerecht die verschiedensten Leute, und selbst wenn die "Faktoren", die du schon herausgefunden hast, zutreffen sollten, gibt es andere Menschen mit den gleichen Voraussetzungen, die kein MS entwickeln.

MS sind Entzündungsprozesse im Rückenmark und Gehirn mit degenerativen neurologischen Auswirkungen. Wenn man dann nicht (oder zeitweise nicht) mehr gehen kann, ist es natürlich ein Leichtes zu sagen:
"Einige MS-Patienten leiden unter Spastik oder Zittern der Gliedmaßen. Die unausgesprochene Botschaft hinter diesen Symptomen scheint folgende zu sein: Ich will mich nicht für Dich bewegen."
"Einige MS-Patienten leiden an schwachen Beinen. Der Lebensbericht von Menschen mit diesem Symptom spricht dafür, dass sie glauben, sich davor schützen zu müssen, energiemäßig ausgelaugt zu werden."
(quelle: http://www.lebensnerv.de/fp/fp00-1/fp00 ... aengigkeit)

Aber das träfe dann auch auch für Menschen zu, die einen Schlaganfall, eine spastische Lähmung, einen Bandscheibenvorfall erlitten haben, Parkinson entwickeln oder sonst eine Krankheit, die neurologischen Auswirkungen auf die Muskulatur und nervliche Versorgung der Beine hat.

Das Thema Autonomie/Abhängigkeit und der Symbiose-Konflikt wird bei sehr vielen Krankheiten immer dann auf den Tisch kommen, wenn das Leben nicht mehr ganz selbständig gelebt werden kann. Und das trifft für sehr sehr viele Menschen irgendwann in ihrem Leben zu, spätestens im Altersheim am Rollator oder im Rollstuhl...

Trotzdem ist es nicht falsch, sich mit diesen Themen frühzeitig auseinanderzusetzen. Krankheiten weisen oftmals genau auf diesen Autonomie-Abhängigkeitskonflikt (Selbständigkeit/Hilfe, Freiheit/Eingeschränktsein, Mobilität/Lähmung) hin. Wenn die Dinge nicht mehr so "laufen", wie man es sich selbst vorgestellt hat, wenn die eigenen Einflussmöglichkeiten eingeschränkt sind - dann hilft es, sich von unbewußten inneren Konflikten zu distanzieren, um Stress aus der ohnehin nicht leichten Krankheitsbewältigung zu nehmen.

Hast du dich ansonsten mal im MS-Forum umgeschaut, gibt es da vielleicht eine Abteilung Psyche und MS?

PS: Machst du eine Psychotherapie, wo solche psychosomatischen Aspekte mit beachtet werden können?

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stern
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Beitrag Mi., 11.05.2016, 08:32

Soweit ich weiß, zählt MS zu den Autoimmunerkrankungen (die Mutter einer Bekannten litt daran). Und m.W. ist noch in keiner Weise geklärt, was die Ursachen derartiger Störungen sind. Daher kann die Frage auch nicht wirklich beantwortet werden... Wenn psychische Ursachen überhaupt angenommen werden (können), dann ist das auch höchstens ein Bruchteil des ganzen (wie bei so gut wie allen physischen und psychischen Störungen). Ich denke auch, am ehesten stellen psychosomatisch vertraute Ärzte eine Verbindung her (wobei es hier evtl. teilweise auch eher darum geht, mit dem Auswirkungen einer Erkrankungen zurecht zu kommen als um dezidierte Ursachenbenennung, was gar nicht unbedingt eindeutig geschehen kann). Allerdings habe ich in einer Klinik der Erfahrung gemacht, dass manchmal auch zu viel über-psychologisiert wird, womit ich wenig anfangen kann (ging mir in einer Sache auch gehörig auf den Zeiger). Gleichwohl kann es natürlich Sinn machen, sich mit psychologischen Problematiken auseinandersetzen... nur was ursächliche Annahmen angeht, würde ich eine gesunde Skepsis walten lassen. Man weiß über vieles eben noch nicht alles... nicht nur MS, sondern eine Palette von Erkrankungen. Oft kann daher nur symptomatisch behandelt werden, was aber (je nach Störung) auch schon sehr viel wert sein kann.
Liebe Grüße
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Beitrag Mi., 11.05.2016, 20:42

lamedia hat geschrieben: Ich finde es sogar gefährlich eine "psychische Ursache" anzunehmen, weil dadurch schon ein gewisser Druck ausgeübt wird - im Sinne von "selbst Schuld"...
Krankheiten treffen wahllos und ungerecht die verschiedensten Leute, und selbst wenn die "Faktoren", die du schon herausgefunden hast, zutreffen sollten, gibt es andere Menschen mit den gleichen Voraussetzungen, die kein MS entwickeln.
Ich sehe die Thematik nicht im Sinne von Schuld, damit ist niemandem geholfen. Es geht mir nur um die abfolge von Ursache und Wirkung.

Wenn die selben Faktoren zusammentreffen, ist, denke ich, nach den Gesetzmäßigkeit von Ursache und Wirkung bzw. dem Gesetz der Anzieung auch die Folge identisch.
Natürlich ist jeder Mensch einzigartig und somit sind die Faktoren, die zusammenkommen, nie genau die selben, aber es geht hierbei auch mehr um die grobe Einstellung zum Leben als um kleine Details.

Sicherlich ist die psychische Verfassung nicht alleinige Ursache dieser Krankheit, aber sie ist ein wesentlicher und ausschlaggebender Aspekt jener denke ich.
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Beitrag Mi., 11.05.2016, 20:49

WSchmidt hat geschrieben:Es ist mir jedoch neu, dass MS psychische Ursachen haben soll. Vielmehr dachte ich bisher, die Auslöser der Krankheit seien noch nicht zweifelsfrei festgestellt, jedoch eher im physischen Bereich zu vermuten und die psychischen Auswirkungen beruhen eher auf den körperlichen Veränderungen?
Jede Krankheit hat meiner Meinung nach eine physische und psychische Komponente.
Das wird in schulmedizinischen Kreisen vermutlich nicht anerkannt, aber für mich ist es nur logisch und einleuchtend und ich beziehe mich dabei auf altenative Heilmethoden wie sie beispielsweise von Louise Hay bekantn gegeben werden.
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stern
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Beitrag Mi., 11.05.2016, 20:58

Nee, das sieht man eigentlich nicht so, dass bei Autoimmunerkrankungen psychische Verursachung eine wesentliche Rolle spielt. Man diskutiert verschiedenes, aber eigentlich immer mit Betonung darauf, dass man noch zu wenig weiß, was die Ursachen angeht. Dass es infolgedessen zu psychischen bzw. neurologischen Beeinträchtigungen kommt, wenn das Nervenkostüm geschädigt wird, erscheint hingegen naheliegend.
Ziele psychologischer Arbeit

Psychologische Arbeit mit MS-Patienten und ihren Angehörigen braucht kein Modell psychogener Ursachen der Erkrankung. Für ein solches liegen auch keine stichhaltigen empirischen Befunde vor.
http://www.dmsg-nrw.de/index.php/news-p ... sicht.html
Über Multiple Sklerose (MS) heißt es immer wieder, die Krankheit führe auf jeden Fall zu einem Leben im Rollstuhl, sie verlaufe tödlich oder habe psychische Ursachen. Das sind Mythen. MS ist eine Autoimmunerkrankungen, das heißt, das Immunsystem greift körpereigenes Gewebe an. Aber ein Patient kann damit durchaus alt werden kann. Die Ursache für die Krankheit ist noch unklar – was Forscher nicht daran hindert, stetig neue Therapien zu entwickeln.
http://www.planet-wissen.de/gesellschaf ... index.html
Erscheint mir daher wie Kaffeesatzlesen bzw. konstruiert, wenn man genau psychische Ursachen benennen will. Und nur weil etwas auf einen selbst zutrifft, heißt das ja noch lange nicht, dass das (aussagekräftig) generalisierbar ist.
Zuletzt geändert von stern am Mi., 11.05.2016, 21:07, insgesamt 2-mal geändert.
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Miss_Understood
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Beitrag Mi., 11.05.2016, 21:00

Hallo Schicksal,

ich schliesse mich stern und lamedia an.
Glaube durchaus, dass es bei allen, insbesondere chronischen Krankheiten eine psychische Komponente GIBT, dies als Grundannahme für die URSACHE herzunehmen sehe ich wie lamedia als kontraproduktiv.

Ich habe mich selbst im Rahmen von gleich mehreren Krankheiten, darunter auch eine Autoimmune und eine vermutete autoimmun induzierte, sowie im Rahmen einer Beziehung mit jemand, der auch an einer solchen litt (aber nicht MS), sehr intensiv damit auseinandergesetzt.

Ich halte von Louise Hay recht wenig - wenngleich sie noch harmloser ist als Rüdiger Dahlke und Konsorten.
Wenn es dir irgendwie möglich ist, und bevor du dich selbst (wie ich) in diese Schuldspirale begibst, die einem diese 'Ohrenmafia''* aufdrängen - mit durchaus im ersten Lesen plausibler Argumentation - besorge dir den vergriffenen Band von
Karin Spank: "Krankheit als Schuld? Die Fallen der Psychosomatik".

Das war in diesem Thread schon vor einer ganzen Zeit Thema hier:
viewtopic.php?f=14&t=25380

Desweiteren gibt es im besonderen mehrere Seiten im Netz und fb Gruppen, die sich mit der Ernährungsform 'Paleo AIP' (Autoimmunprotokol) befassen, eine Variante davon hat bei Terry Wahls ("The Wahls Protocol") ihre MS zunächst so gebessert, dass sie wieder laufen konnte und dann zum Erliegen gebracht. Sie ist Ärztin und hat darüber Bücher veröffentlicht, auf Englisch.

Ich wünsche dir alles Gute, dass du etwas findest, was dir hilft und dass dein Verlauf ein milder sein wird.

Herzliche Grüße,
Miss Understood
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Beitrag Mi., 11.05.2016, 21:30

Miss_Understood hat geschrieben: ich schliesse mich stern und lamedia an.
Glaube durchaus, dass es bei allen, insbesondere chronischen Krankheiten eine psychische Komponente GIBT, dies als Grundannahme für die URSACHE herzunehmen sehe ich wie lamedia als kontraproduktiv.

Ich habe mich selbst im Rahmen von gleich mehreren Krankheiten, darunter auch eine Autoimmune und eine vermutete autoimmun induzierte, sowie im Rahmen einer Beziehung mit jemand, der auch an einer solchen litt (aber nicht MS), sehr intensiv damit auseinandergesetzt.

Ich halte von Louise Hay recht wenig - wenngleich sie noch harmloser ist als Rüdiger Dahlke und Konsorten.
Wenn es dir irgendwie möglich ist, und bevor du dich selbst (wie ich) in diese Schuldspirale begibst, die einem diese 'Ohrenmafia''* aufdrängen - mit durchaus im ersten Lesen plausibler Argumentation - besorge dir den vergriffenen Band von
Karin Spank: "Krankheit als Schuld? Die Fallen der Psychosomatik".
Wie gesagt, es geht nicht um Schuld sondern um Ursache und Wirkung, die jenseits von Bewertungen stattfindet.
Ich kann verstehen, dass du dich persönlich angegriffen fühlst, wenn man dir sagt, dass du die Krankheit selbst hervorgerufen hat. Wir werden nahzu alle mit Schuld, Scham und Bestrafung erzogen, da liegt es Nahe sich schuldig zu fühlen, wenn man eine Krankheit selbst verursacht haben soll.
Dieses Denken git es meiner Meinung nach abzulegen, es ist hier nicht angebracht und niemand den ich kenne spricht in diesem Zusammenhang von Schuld.

Interessant ist, dass du anscheinend einen Unterschied zwischen Psyche und Ernährung machst. Wenn du die Krankheit durch deine Einstellung erschaffen haben sollst fühlst du dich schuldig, aber wenn du sie durch ungesunde Ernhähung verursacht hast, fühlst du dich nicht schuldig? Sehe ich das richtigig?

Hast du möglicherweise viel mit Gefühlen von Schuld zu tun, die dich belasten? Das würde auch aus psychosomatischer Sicht zu einer Autoimmunkrankheit passen.
Ich selbst hatte sehr viel mit Schuld zu tun und wollte mich für jede Kleinigkeit bestrafen. Nach längerer Auseinandersetzung mit dem Thema und dem Praktizieren von Selbstannahme hat sich das glücklicherweise gebessert und ich arbeite immer noch daran, jeden Tag.
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Noenergetik
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Beitrag Do., 12.05.2016, 06:45

Hallo Schicksal, dann bist Du doch aber auf einem guten Weg! Wenn das Auseinandersetzen damit für Dich mit einer Besserung verbunden ist.

Ich denke in diesem Zusammenhang auch nicht an Schuld und verstehe das auch überhaupt nicht so, sondern denke das es sehr wohl sinnvoll ist sich mit den Ursachen auseinanderzusetzen.
Ich habe auch oft gehört das MS etwas mit dieser "Härte" zu tun hat und sich damit zu befassen und auch sich selber gegenüber milder zu werden ist sicher so oder so nicht verkehrt.

Auch sich mit der Ernährung auseinander zu setzen und zu gucken was tut gut ist sicher der richtige Weg.
(Und man tut ja dann auch was für sich selbst und ich denke, das kann ja dann so oder so nur gut tun.)

Ich finde es interessant zu gucken was zum Beispiel für Gedankenmuster oder ä. mit den verschiedenen Krankheiten zu tun haben "könnten", interessanterweise trifft das ja auch oftmals zu.
Ich denke man muss sich natürlich davon freimachen das es etwas mit "Schuld" zu tun hat, dabei geht es ja bei dem ganzen überhaupt nicht.

Ansonsten kannst Du es ja auch noch falls Du magst mit der Naturheilkunde versuchen, auf jeden Fall alles was Dir gut tut und hilft.

Bücher kenne ich keine dazu leider, würde jetzt zum Beispiel aber auch nicht all zu viel an Louise Hay festmachen, sondern mehr gucken, was habe ich selbst evtl. für starre Gedankenmuster und Überzeugungen, die hinderlich für mich sind?

Wünsche Dir auf jeden Fall viele hilfreiche Erkenntnisse und gute Besserung.

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stern
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Beitrag Do., 12.05.2016, 07:26

Nun, wie lamedia schrieb: Auf manche wird es zutreffen, dass sie einen Schuldkomplex haben, auf anderen wiederum gar nicht. Und auch Leute mit Schuldomplex (das Forum ist voll davon) entwickeln nicht MS. Zwar sollen bei Erkrankungen oft verschiedene Ursachen eine Rolle spielen (multifaktoriell), aber ich gehe tatsächlich nicht davon aus, dass die Psyche immer in einem kausalen Zusammenhang steht. Es macht Sinn, sich mit psychischen Baustellen etwas auseinanderzusetzen, aber die kausale Verbindung dürfte problematisch sein. Ich würde es von der Seite angehen, was aktuell zur (subjektiv empfundenen) Verbesserung beiträgt und was sogar zu Verschlechterung. Ich sehe das auch nicht so aus dem Schuldgesichtspunkt heraus (kann das Argument aber sehr gut nachvollziehen... auch von ärztlicher Seite gibt es manche Killerphrasen, wo Patienten implizit Schuld vermittelt werden kann. Und das ist dann nicht mehr sachgerecht, wenn Faktoren, die regelmäßig auch eine Rolle spielen nicht gleichermaßen beachtet werden). Ich sehe das eher aus dem Gesichtspunkt heraus, was empirisch haltbar ist. Und selbst wenn man die exakte Ursache kennt, gibt es noch keine Therapien der (wirklich) ursächlichen Beseitigung. Stress im weiteren Sinne kann sicherlich auf das Immunsystem schlagen... aber wie kausal das ist, hmmm. Da kommt wohl viel mehr zusammen.
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Miss_Understood
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Beitrag Do., 12.05.2016, 12:40

In dem Zusammenhang, werte 'Schicksal' finde ich die Wahl deines Nicks insofern bemerkenswert, dass du aufgrund dessen was du schreibst, ja wohl eher /nicht/ an 'Schicksal' glaubst, oder?

So gut deine Frage "Wenn du die Krankheit durch deine Einstellung erschaffen haben sollst fühlst du dich schuldig, aber wenn du sie durch ungesunde Ernährung verursacht hast, fühlst du dich nicht schuldig? Sehe ich das richtig?" auf das erste Lesen hin scheint, so geht sie doch von einer grundlegend unterschiedlichen Prämisse aus, die du und ich an das Leben und insbesondere an Krankheiten zu Grunde legen. Eben der Kausalzusammenhang.

Und, dass /ich/ glaube, dass man manche Krankheiten einfach kriegt. EINFACH so. So beschizzen das ist.
Klar, man kann vielleicht ein wenig mit dafür Sorge tragen 'gesund' zu leben - aber: was heißt das eigentlich genau? Den Richtlinien der 'Deutschen Gesellschaft für Ernährung' folgen? Wenn man sich dann zb mit Paleo AIP befasst ist man schnell am zweifeln.

Letztendlich zählt das, was man selber für SICH findet, was gut ist.

Ich habe zb Therapien gemacht. Ich habe in manchem Rahmen auch das Thema 'Schuld' ablegen können - sicher nicht ganz - es begleitet mich immer noch - ABER: es hat NICHTS an Krankheit 1 und 2 geändert. Ich habe gar noch eine dritte dazu bekommen. Die zweite wurde - ganz mechanisch - operiert und das hat zumindest ein bischen was geholfen, langfristig muss man sehen. Etwas GEÄNDERT hat mein Herumprobieren mit Ernährung. O-ha! Und hach - ja, ich mache mir schon zuweilen Vorwürfe, wenn ich es - wie gerade seit einigen Wochen - absolut nicht durchhalte.
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Beitrag Fr., 13.05.2016, 07:10

Miss_Understood hat geschrieben:In dem Zusammenhang, werte 'Schicksal' finde ich die Wahl deines Nicks insofern bemerkenswert, dass du aufgrund dessen was du schreibst, ja wohl eher /nicht/ an 'Schicksal' glaubst, oder?

So gut deine Frage "Wenn du die Krankheit durch deine Einstellung erschaffen haben sollst fühlst du dich schuldig, aber wenn du sie durch ungesunde Ernährung verursacht hast, fühlst du dich nicht schuldig? Sehe ich das richtig?" auf das erste Lesen hin scheint, so geht sie doch von einer grundlegend unterschiedlichen Prämisse aus, die du und ich an das Leben und insbesondere an Krankheiten zu Grunde legen. Eben der Kausalzusammenhang.

Und, dass /ich/ glaube, dass man manche Krankheiten einfach kriegt. EINFACH so. So beschizzen das ist.
Klar, man kann vielleicht ein wenig mit dafür Sorge tragen 'gesund' zu leben - aber: was heißt das eigentlich genau? Den Richtlinien der 'Deutschen Gesellschaft für Ernährung' folgen? Wenn man sich dann zb mit Paleo AIP befasst ist man schnell am zweifeln.

Letztendlich zählt das, was man selber für SICH findet, was gut ist.

Ich habe zb Therapien gemacht. Ich habe in manchem Rahmen auch das Thema 'Schuld' ablegen können - sicher nicht ganz - es begleitet mich immer noch - ABER: es hat NICHTS an Krankheit 1 und 2 geändert. Ich habe gar noch eine dritte dazu bekommen. Die zweite wurde - ganz mechanisch - operiert und das hat zumindest ein bischen was geholfen, langfristig muss man sehen. Etwas GEÄNDERT hat mein Herumprobieren mit Ernährung. O-ha! Und hach - ja, ich mache mir schon zuweilen Vorwürfe, wenn ich es - wie gerade seit einigen Wochen - absolut nicht durchhalte.
An das Schicksal glaube ich nicht, aber an eine positive Bestimmung, mit der jeder Mensch inkarniert, die aber nur von wenigen gelebt wird.
Für mich sind die meiseten Krankheiten Ausdruck dessen, dass man von seinem Weg, abgekommen ist und Lebenswidrige Einstellungen pflegt.

In meinen Krankeheiten, insbesondere MS, sehe ich meine lebensfeindlichen Einstellungen wiedergespiegelt, die mir damals noch nicht bewusst waren, als die Krankheit bei mir ausbrach.
Ich bin dankbar für die Krankheit, denn sie hat mich aufgeweckt und zu mehr Bewusstheit geführt und darum geht es im Leben m.M.n.: zu mehr und mehr Bewusstheit zu gelangen.

Aus einem größeren Blickwinkel betrachtet, hat das Leben nur den Sinn sich zu entwickeln und am Ende zur Quelle zurückzufinden, meine Meinung.
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Beitrag Fr., 13.05.2016, 07:15

stern hat geschrieben: Ich sehe das eher aus dem Gesichtspunkt heraus, was empirisch haltbar ist.
Die Wissenschaft weiss nur eines sicher, nähmlich, dass sie nichts weiss. Darum halte ich es für nicht hilfreich dieser "Religion" anzugehören. Aber da ist natürlich jeder frei
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Beitrag Fr., 13.05.2016, 10:24

Und was weiß Schicksal?
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