Zittern,Schwächegefühl und Gewichtszunahme psychisch?

Die Psyche spielt eine zentrale Rolle bei der Aufrechterhaltung des körpereigenen Abwehrsystems: immer mehr Krankheiten werden heute als 'psychosomatisch' und damit ggf. psychotherapeutisch relevant betrachtet.
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lullabychild
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Zittern,Schwächegefühl und Gewichtszunahme psychisch?

Beitrag Fr., 17.02.2012, 11:55

Hallo Leute,

ich bin lullabychild 24 Jahre, 1,77cm noch vor 3 Jahren lag mein Gewicht bei 58 Kilo. Das hat sich im laufe der Zeit etwas geändert innerhalb von 2 Jahren auf 70 Kilo, was eigentlich noch ok ist. In dieser Zeit hatte ich auch ganz viel Stress ( Auswanderung USA , Scheidung uvm). Ich war zu dieser Zeit mit einem Amerikaner verheiratet, aber die Ehe ist leider unschön verlaufen. Jedenfalls hatte ich zum Beispiel auf einem Rückflug von Berlin nach San Fransisco in Amsterdam kurz vorm Einschecken einen Nervenzusammenbruch. Davor hatte ich schon ab und zu mit Panickattacken und
Angstzuständen zu tun, aber nie wirklich richtig schlimm. Jedenfalls kam ich mit Hilfe von Benzos( Xanax ) bei meinem Exmann an und noch in dieser Nacht hatte ich extreme Schlafstörungen. Von da an konnte ich nur 1-2 Stunden über die nächsten 2 Monate schlafen. Ihr könnt euch vorstellen wie es einem geht bei so wenig Schlaf . Ich sah aus wie ein Geist. Dann hab ich dort Therapiegemacht und die Schlafstörungen verschwunden allmählich. Es kam zur Scheidung und ich kam wieder nach Berlin. Ich hatte soviel Stress Mobbing(Mobbing Arbeitsplatz, Stress mit Familie, Anwalt wegen Scheidung, Wohnungssuche und Einrichtung etc) bin nach 6 Monaten Ankunft zusammengeklappt und war 2 mal im Krankenhaus. Hatte ganz viele psychosomatische Beschwerden zb Nachtschweiß, Muskelschmerzen, dauernde Infekte uvm habe ich hier eine Therapie angefangen und es wurde besser, nur habe ich eine stätige Gewichtzunahme registriert. Am Anfang hab ich gedacht gut das sind die Nerven, aber jetzt ist es so, dass ich immer mehr Essen brauche damit es mir gut geht.Ich war jetzt die letzten 4 Tage krank( viraler Infekt) und konnte dementsprechend wenig Essen und heute morgen bin ich aufgewacht blaß und ganz zittrig.
Ich habe ganz wenig Appetit, aber ganz extremen Hunger. Es ist als ob mein Körper satt ist, aber mein Kopf nicht. Wenn ich wenig esse geht's mir ganz mies( Konzentratrionsprobleme). Kann mir jemand helfen oder kennt jemand dieses Problem? Sorry wenn das alles verwirrend geschrieben ist , wäre trotzdem dankbar für Antworten:-)

Lullabychild

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MissX
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Beitrag Fr., 17.02.2012, 12:12

Hey Lullabychild!

Da hast du ja wirklich schon ziemlich viel mitgemacht.

Die erste Frage natürlich: Wurde bei dir schon körperlich alles abgeklärt? Also bist du körperlich absolut gesund? (Schilddrüse etc.)

Ansonsten: Nimmst du noch Medikamente? Einige Medis haben Einfluss auf das Körpergewicht (extremer Hunger deute darauf hin) und Nachtschweiß etc. könnte auch eine Nebenwikung des Mediakments sein.
Bei Xanax zum Beispiel auch. Eine Nebenwirkung ist auch unter anderem "Tremor" also Zittern und "Schläfrigkeit" etc.
Wenn du keine Medis mehr nimmt, fällt diese Möglichkeit natürlich weg.

lg

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lullabychild
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Beitrag Fr., 17.02.2012, 13:09

Hallo MissX,

danke für deine schnelle Antwort! Also Rundumcheck hatte ich vor einem Jahr,damals war alles in Ordnung.
Die Benzos haben mir damals ein wenig geholfen, aber ich glaube die soll man nicht solange nehmen, deshalb hab ich damit aufgehört

Lg

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sofa-held
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Beitrag Fr., 17.02.2012, 22:38

Hallo Lullabychild,

Und was nimmst du sonst noch für Medikamente? So eine Gewichtszunahme kann eine Nebenwirkung von irgendetwas sein oder eben auch eine Kompensation für seelische Defizite. Ich hatte - nur als Beispiel - im Rahmen eines Burnout eine Fressphase, unter anderem. Das mit der Schlaflosigkeit fügte sich bei mir auch in das Bild des Burnout. Nicht dass ich dir jetzt diese Diagnose andrehen möchte, aber deine Schilderungen erscheinen mir so, als du schon eher an einem "Syndrom" leiden würdest, das nicht einzelne Faktoren hat, sondern wo viele Dinge zusammenspielen, darunter eine herabgesetzte Immunabwehr, deswegen Infekte, deswegen Schwäche, usw. Also wenn du so aus der Mitte gerätst, musst du auf alle Fälle rebooten, eine neue Untersuchung, eine neue Diagnose und eine neue Therapie. Ein Jahr ist einfach viel zu lange... und ich würde bei der Psyche suchen und weniger bei körperlichen Dingen, die zwar auch abgeklärt gehören. Aber viele Ärzte stürzen sich dann so auf das Körperliche und schicken dich auf einen Untersuchungsmarathon, der stressig aber nicht zielführend ist.

Alles Gute, s

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lullabychild
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Beitrag Fr., 17.02.2012, 23:38

Hallo Sofa-Held ,

vielen Dank erstmal für deine Einschätzung. Vom Gefühl her würde ich auch sagen es war bzw ist ein Burn out, bin aber kein Arzt deshalb, kann ich mir keine Diagnose stellen. Was meinst du genau mit ein Jahr ist zu lange?Zu lange Therapie oder zu lange nichts passiert? Welche Therapieart hat dir über dein Burn out hinweg geholfen? Wollte
schonmal eine neue Therapie anfangen, aber mein Therapeut lässt mich nicht gerne aufhören, aber das ist ein anderes Thema..

Wie lange hat deine "Fressphase" angehalten? Ich hab immer das Gefühl ich muss essen sonst sterbe ich.Ich weiß hört sich merkwürdig an.Deshalb kannst du schon recht haben, dass es von der Psyche kommt, aber irgendwie will ich das nicht so wahr haben, weil ich diese realen körperlichen Beschwerden habe, wenn ich nichts esse.
Na ja, gehört vielleicht mit zum Beschwerdebild...

Liebe Grüße

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sofa-held
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Beitrag Fr., 17.02.2012, 23:52

ich bezog mich auf deine Ausage, dass deine letzten Untersuchungen vor einem Jahr waren.
lullabychild hat geschrieben:Also Rundumcheck hatte ich vor einem Jahr,damals war alles in Ordnung.
ich weiß jetzt nicht, ob meine Fressphasen und deine vergleichbar sind. Meine waren vor dem Burnout, also auf dem Weg dort hin. Ich hatte die klassische Phase, mit exzessivem Lebenswandel als Kompensation, die kurz vor dem Absturz kommt. Bei dir kann das ganz anders sein. Ich hatte auch nie das Gefühl, ich sterbe. Ich hab das eher so als "Genuss" argumentiert.
lullabychild hat geschrieben:dass es von der Psyche kommt, aber irgendwie will ich das nicht so wahr haben, weil ich diese realen körperlichen Beschwerden habe, wenn ich nichts esse.
kann sein, dass du eine Somatisierung nicht erkennst - Alexithymie, zb.

Der Weg aus einem Burnout ist lange. Mir hat am meisten ein Psychiater geholfen, der in dieser Zeit auch Thera "gespielt" hat und ein Hausarzt, der mich intensiv beraten hat. Und Zeit...das beste Heilmittel. Bei mir hat auch die Beratung seitens der Kontrollärzte der KK bestens funktioniert. Und meine Langzeitthera war mitunter auch hilfreich.

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zyankali club
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Beitrag Mo., 17.12.2012, 07:51

lullabychild hat geschrieben: Ich habe ganz wenig Appetit, aber ganz extremen Hunger. Es ist als ob mein Körper satt ist, aber mein Kopf nicht. Wenn ich wenig esse geht's mir ganz mies( Konzentratrionsprobleme). Kann mir jemand helfen oder kennt jemand dieses Problem? Sorry wenn das alles verwirrend geschrieben ist , wäre trotzdem dankbar für Antworten:-)
Also wenn Du schon wegen einer Angsterkrankung behandelt wurdest und mit Panikschüben im Krankenhaus lagst, dann wäre dagegen Konditionssport zu empfehlen. Das wird Dir sicherlich Dein Therapeut auch gesagt haben. Vor allen wenn Du Medikamente, wie z. B. Antidepressiva gegen die Angsterkrankung nehmen solltest, musst Du damit rechnen, dass Du zunimmst sofern Du Dich nicht sportlich betätigst. Da Du, wie Du selbst schilderst breits zugenommen hast, würde ich vorschlagen, dass Du mal über Joggen und Schwimmen nachdenkst. Wenigstens 3 mal die Woche. Langsam anfangen und steigern, so dass Du auf Trainingseinheiten von 90 Minuten kommst. Dann musst Du die Nahrungszufuhr nicht unbedingt reduzieren. Nützlich kann es natürlich sein, auf nicht so kalorienreiche Nahrung umzusteigen. Z. B. keine zuckerhaltigen Getränke, kein Schweinefleisch, ggf. vegatische Ernährung.

Wenn Du von 58 kg auf 70 kg zunimmst, dann sehe ich das als Problem an. Vor allem wenn das weiter geht. Nicht nur der Kreislauf und Blutdruck macht bei ständiger Gewichtszunahme Probleme. Du musst auch damit rechnen, dass Dein Partner das nicht unbedingt toll findet, wenn Dein Gewicht sich z. B. von 58 kg auf 80 kg steigert. Wegen der gesundheitlichen Probleme, die mit einer ständigen Gewichtszunahme verbunden sind und kommen werden, würde ich Dir raten das mit dem Sport ernsthaft in Erwägung zu ziehen.

Wenig Appetit und viel Hunger könnte auf viel zucker- und natriumhaltige Getränke und Süßwaren hindeuten, die Du isst. Das kann auch eine Ursache für die Konzentrationsprobleme sein. Solange Du noch den Geschmack richtig wahrnimmst, hast Du jedenfalls kein Hashimoto, Alzheimer o. ä. Du könntest langsam anfangen, die Kalorienzufuhr zu reduzieren, damit sich das Gehirn an die neue Situation gewöhnen kann. Mit regelmäßigen flankierenden Training sollte das mit den Konzentrationsproblemen mit der Zeit nachlassen. Wenn nicht, ggf. mal die Blutwerte vom Arzt schecken lassen. Könnte z. B. ein Hinweis auf Diabetes sein. Ich könnte mir vorstellen, dass Du in den USA wahrscheinlich viel zuckerhaltige Getränke und Süßwaren getrunken und gegessen hast. Mit regelmäßigen Konditionstraining kannst Du übrigens auch Diabetes vorbeugen.
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FreudsLeiden
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Beitrag Mo., 17.12.2012, 14:59

die TE war seit 10 Monaten nicht mehr eingeloggt.... :D
Reich mir die Hand, mein Leben
Nenn mir den Preis
Ich schenk' Dir gestern, heute und morgen
Und dann schließt sich der Kreis
Falco

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zyankali club
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Beitrag Mo., 17.12.2012, 23:10

FreudsLeiden hat geschrieben:die TE war seit 10 Monaten nicht mehr eingeloggt.... :D
Stimmt, ist mir gar nicht aufgefallen. Danke für den Hinweis.
lullabychild hat geschrieben: Also Rundumcheck hatte ich vor einem Jahr,damals war alles in Ordnung.
Wenn sich das mit den Konzentrationsstörungen nicht gebessert hat und Du zwischenzeitlich auch noch ständig müde sein solltest, dann geh damit noch mal zum Arzt. Möglicherweise stimmt dann was mit der Schilddrüse nicht. Gute Besserung.
Zyankali Club

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