Hallo liebes Forum,
ich bin neu hier und bin froh, dieses Forum gefunden zu haben
Nun ja... wo fange ich an!? Es ist eine lange Geschichte... und ich frage mich, ob ich unter Panikattacken, Angststörungen leide. Desweiteren würde ich mich über eine Aufklärung über psychosomatische Beschwerden freuen, was genau kann man sich darunter vorstellen!?
Ich fange einfach mal an zu erzählen.
Also ich bin 24, verheiratet seit 3 1/2 Jahren und auch Mutter einer bald 3 Jahre alten Tochter. Sie ist mein ganzer Stolz und ich bin froh meine Familie zu haben.
Als ich ca. 18 Jahre alt war lernte ich die Liebe meines Lebens kennen. Er war wirklich mein Traummann, sowohl vom Äusserlichen als auch vom Charakter. (Meinem Mann sage ich das natürlich nicht so offen und direkt, er wäre verständlicherweise sehr geknickt).
Nach nur kurzer, sehr intensiver Kennenlernzeit wurde mein damaliger Freund schwer krank. Er hatte einen Gehirntumor, der auch nicht operativ zu behandeln war sondern nur mit einer sog. Strahlentherapie therapiert wurde. Aber auch dies änderte letztlich nichts an seinem Zustand. Wir machten eine sehr sehr harte Zeit durch mit allen Nebenerkrankungen wie Lungenembolie, Blutvergiftung, usw.
Heute weiss ich dass das wohl auch alles vom Tumor her kam... Naja auf jeden Fall opferte ich mein Leben für ihn, war von früh morgens bis spät (jeden Tag) bei ihm im Krankenhaus, nachher in der Rehaklinik und später auch im Pflegeheim (wo ich ihn nochmal "aufpeppelte" auf die Beine zu kommen, er war schon bettlägerig...). Wir bezogen unsere gemeinsame Wohnung, alles zu übereilt getroffen denn wir sollten keine Zukunft haben denn dann ging es ganz schnell und innerhalb 6 Wochen verstarb mein Lebensgefährte.
Für mich ist eine Welt zusammengebrochen. Ich konnte und wollte das nicht verstehen, warum ausgerechnet er?!? Und warum musste ich das erleben?
Heute sind fast 5 Jahre vergangen. Und ich frage mich, wie ich mich sowieso nach eigentlich der relativ kurzen Zeit danach wieder fest binden konnte, aber nun sehe ich das auch mit anderen Augen und bin dankbar denn alles hat seinen Sinn im Leben.
Naja, auf jeden Fall gibt es Tage (wie gestern und auch heute) wo alles wieder hoch kommt und ich mich erinnere an Einzelheiten oder einfach das Geschehene. Mein Mann hat da leider nicht sonderbar das Gefühl dafür einfach für mich dazu sein und mir zuzuhören, ich habe auch das Gefühl dass ihn das nervt. Deswegen behalte ich das Ganze meist für mich. Er sagt immer ich solle die Vergangenheit hinter mir lassen, ok Recht hat er aber manchmal überkommt es mich so einfach.
Heute morgen ging es mir gut, ich war zwar müde weil ich gestern abend auch weinen musste und mich das alles fertig macht und später dann (ging heute mittag los) kommen halt so Beschwerden wie
- plötzliche Niedergeschlagenheit, teils Benommenheit und Müdigkeit
- Appetitlosigkeit hatte ich auch schon
- oder mit dem Magen Probleme, schnelles Völlegefühl Sodbrennen
Ich frage mich, ob das nun psychisch bedingt ist denn zuvor ging es mir gut und plötzlich fühle ich mich leer, müde und abgeschlagen. Immer wenn ich mich zuvor über Sachen aufgeregt habe, traurig war oder Stress hatte dann dauert es nicht lange bis es mir an einem Tag wieder schlecht geht...
Was ist das nur? Ich weiss ich hätte mich längst einer Psychotherapie unterziehen müssen aber ich habe keinen Ansporn was zu tun und auch nicht die Lust muss ich sagen.
Wäre für jede Antwort dankbar, vielleicht hat ja jemand ähnliche Erfahrungen bzw. kann mich aufklären.
Liebe Grüsse Rosina25.
Alles psychisch bedingt?
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Liebe Rosina,
zuerst einmal: Du hast viel mitgemacht und hinter sich lassen kannst Du dies nie, auch wenn Du vorwärts lebst. Du kannst aber lernen, damit besser umzugehen, es in Dein jetziges Leben angemessener - so dass es Dir nicht mehr schadet - zu integrieren.
Du hast Deinem Lebensgefährten viel gegeben und Du hattest das Glück wieder einen Partner zu finden und Du bist dankbar dafür.
Du hast sehr viel geleistet!
Du schreibst, dass Du glaubst, dass ihn das nerven würde, wenn Du mal darüber sprechen willst.
Habt ihr darüber schon mal intensiver geredet? - Klar, das Leben geht weiter, und Dein jetziger Mann ist Dir sehr wichtig. Aber genauso wie Du für ihn da wärst (so wie für Deinen verstorbenen Lebensgefährten), so ist es auch wichtig, dass Du in den für Dich so wichtigen Fragen, hin und wieder mit ihm darüber sprechen kannst und ihn auch mal belasten darfst.
Eine begleitende Psychotherapie dürfte sehr sinnvoll sein, damit Du - auch angesichts der schon deutlichen körperlichen Reaktionen - ein "neutrales" Gegenüber hast, der darin auch Deinen Mann entlasten kann, für den dies ja auch keine leichte Situation ist.
Habe selbst keine vergleichbare Situation erlebt, kann Dir aber nur zu einer Beratung / Therapie raten!
Wünsche Dir alles Gute, auch für Deine Familie,
Anne
zuerst einmal: Du hast viel mitgemacht und hinter sich lassen kannst Du dies nie, auch wenn Du vorwärts lebst. Du kannst aber lernen, damit besser umzugehen, es in Dein jetziges Leben angemessener - so dass es Dir nicht mehr schadet - zu integrieren.
Du hast Deinem Lebensgefährten viel gegeben und Du hattest das Glück wieder einen Partner zu finden und Du bist dankbar dafür.
Du hast sehr viel geleistet!
Diese Vergangenheit darf und wird immer wieder auftauchen - der Umgang ist und wird ein anderer (s.o.).Er sagt immer ich solle die Vergangenheit hinter mir lassen, ok Recht hat er aber manchmal überkommt es mich so einfach.
Du schreibst, dass Du glaubst, dass ihn das nerven würde, wenn Du mal darüber sprechen willst.
Habt ihr darüber schon mal intensiver geredet? - Klar, das Leben geht weiter, und Dein jetziger Mann ist Dir sehr wichtig. Aber genauso wie Du für ihn da wärst (so wie für Deinen verstorbenen Lebensgefährten), so ist es auch wichtig, dass Du in den für Dich so wichtigen Fragen, hin und wieder mit ihm darüber sprechen kannst und ihn auch mal belasten darfst.
Eine begleitende Psychotherapie dürfte sehr sinnvoll sein, damit Du - auch angesichts der schon deutlichen körperlichen Reaktionen - ein "neutrales" Gegenüber hast, der darin auch Deinen Mann entlasten kann, für den dies ja auch keine leichte Situation ist.
Habe selbst keine vergleichbare Situation erlebt, kann Dir aber nur zu einer Beratung / Therapie raten!
Wünsche Dir alles Gute, auch für Deine Familie,
Anne
Zuletzt geändert von Anne1997 am So., 27.01.2008, 19:24, insgesamt 2-mal geändert.
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- Psychotherapeut
- Beiträge: 827
Liebe rosina,
soweit man so etwas überhaupt auf der Basis von ein paar geschriebenen Zeilen beurteilen kann, erinnert Ihre Selbstbeschreibung doch sehr frappant und relativ eindeutig an die Symptomatik einer Depression. Körperliche Symptome sind typisch für eine "chronifizierte" und/oder bereits recht stark ausgeprägte Form von Depression.
Bezüglich der Entscheidung zu einer Therapie hilft Ihnen vielleicht das Lesen meines Artikels über Depression (siehe Link ganz oben: "Artikel"). Die Prognose von Depressionen ist nämlich alles andere als ermutigend, sodass es klug ist, mit einer Psychotherapie so früh als möglich zu beginnen - "von alleine" verschwinden Depressionen i.d.R. nicht.
Mit freundlichen Grüßen,
Richard L. Fellner
soweit man so etwas überhaupt auf der Basis von ein paar geschriebenen Zeilen beurteilen kann, erinnert Ihre Selbstbeschreibung doch sehr frappant und relativ eindeutig an die Symptomatik einer Depression. Körperliche Symptome sind typisch für eine "chronifizierte" und/oder bereits recht stark ausgeprägte Form von Depression.
Bezüglich der Entscheidung zu einer Therapie hilft Ihnen vielleicht das Lesen meines Artikels über Depression (siehe Link ganz oben: "Artikel"). Die Prognose von Depressionen ist nämlich alles andere als ermutigend, sodass es klug ist, mit einer Psychotherapie so früh als möglich zu beginnen - "von alleine" verschwinden Depressionen i.d.R. nicht.
Mit freundlichen Grüßen,
Richard L. Fellner
Website | Kontakt | Artikel | PT-Blog | Online-Beratung
Hallo liebe Anne,
Danke für Deinen Beitrag!
Ja, also es ist so dass wir schon des öfteren über meine Vergangenheit geredet haben und mein Mann hat sich teilweise auch verständnisvoll gezeigt (mich in den Arm genommen usw.) aber ich habe das Gefühl, dass wenn ich "wieder einmal" mit der Sache ankomme, er genervt reagiert, er hatte nämlich mal gemeint "wir haben doch erst drüber geredet, was ist denn noch!?" Und ja, deswegen will ich ihn halt nicht damit "belasten" denn er kann sich glaube ich auch nur schlecht ein Bild von allem machen. Mit meiner Mutter, die das Ganze auch mitbekommen hat, rede ich auch hin und wieder. Aber da sie ca. 300 km weit weg wohnt und ich hier vor Ort keinen aus der Familie habe, ist es immer etwas schwierig.
Natürlich bin ich dankbar, dass ich vor allem wieder jemanden kennengelernt habe und dass ich eine gesunde Tochter habe.
Ich will da auch gar nichts dran ändern aber mich holt halt manchmal die Vergangenheit wieder ein, ich denke ich habe da echt schon fast ein Trauma von erlitten, denn einmal war es ganz komisch, als ich mit einer Freundin mal lange übers Telefon darüber geredet habe, ging es mir schlagartig sehr schlecht, ich fing bei jedem Wort an zu zittern, mir war kalt und warm auf einmal und mir wurde total übel/schlecht, und mir wurde sehr schwindlig. Ich denke da stand ich kurz vor einem Nervenzusammenbruch, weil ich halt total konfrontiert wurde und ich das alles fast wie in einem Film wieder vor mir gesehen habe.
Hmm nun bin ich wieder mal etwas abgeschweift sorry....
-
Lieber Herr Richard L. Fellner,
vielen lieben Dank auch für Ihre Antwort! Finde es toll, dass es dieses Forum gibt und werde mir gleich mal den Artikel durchlesen.
Ich werde mich bei meinem nächsten Arztbesuch drum kümmern dass ich mir eine Überweisung für die Psychotherapie hole.
Liebe Grüsse
Rosina25.
Rosina25.
Danke für Deinen Beitrag!
Ja, also es ist so dass wir schon des öfteren über meine Vergangenheit geredet haben und mein Mann hat sich teilweise auch verständnisvoll gezeigt (mich in den Arm genommen usw.) aber ich habe das Gefühl, dass wenn ich "wieder einmal" mit der Sache ankomme, er genervt reagiert, er hatte nämlich mal gemeint "wir haben doch erst drüber geredet, was ist denn noch!?" Und ja, deswegen will ich ihn halt nicht damit "belasten" denn er kann sich glaube ich auch nur schlecht ein Bild von allem machen. Mit meiner Mutter, die das Ganze auch mitbekommen hat, rede ich auch hin und wieder. Aber da sie ca. 300 km weit weg wohnt und ich hier vor Ort keinen aus der Familie habe, ist es immer etwas schwierig.
Natürlich bin ich dankbar, dass ich vor allem wieder jemanden kennengelernt habe und dass ich eine gesunde Tochter habe.
Ich will da auch gar nichts dran ändern aber mich holt halt manchmal die Vergangenheit wieder ein, ich denke ich habe da echt schon fast ein Trauma von erlitten, denn einmal war es ganz komisch, als ich mit einer Freundin mal lange übers Telefon darüber geredet habe, ging es mir schlagartig sehr schlecht, ich fing bei jedem Wort an zu zittern, mir war kalt und warm auf einmal und mir wurde total übel/schlecht, und mir wurde sehr schwindlig. Ich denke da stand ich kurz vor einem Nervenzusammenbruch, weil ich halt total konfrontiert wurde und ich das alles fast wie in einem Film wieder vor mir gesehen habe.
Hmm nun bin ich wieder mal etwas abgeschweift sorry....
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Lieber Herr Richard L. Fellner,
vielen lieben Dank auch für Ihre Antwort! Finde es toll, dass es dieses Forum gibt und werde mir gleich mal den Artikel durchlesen.
Ich werde mich bei meinem nächsten Arztbesuch drum kümmern dass ich mir eine Überweisung für die Psychotherapie hole.
Liebe Grüsse
Rosina25.
Rosina25.
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