Hallo ihr
Ich bin ganz neu hier und hab gleich meine etwas umfangreichere / kompliziertere Geschichte loszuwerden, natürlich in der Hoffnung, dass ihr mir weiterhelfen könnt!
Ich leide seit einiger Zeit unter extremen Bauchkrämpfen, Blähungen und Durchfällen (so unangenehm das klingt), die definitiv ohne organische Ursache sind.
Zu meiner Vorgeschichte:
Seit ich etwa 14 bin leide ich unter Anorexie, die ich heute allerdings gut im Griff habe. Eine Heilung gibt es da glaube ich nicht. Ich hab in diesem Zusammenhang schon sehr viel Therapieerfahrung gesammelt (erstmals mit 17), sowohl ambulant als auch stationär.
Mit etwa 18 hatte das die Folge, dass ich mein Leben komplett infrage stellte - mit dem Ergebnis, dass ich mit einem Zensurenschnitt von 1,6 in der 12. Klasse mein Abitur abgebrochen habe und jetzt eine Ausbildung zur Rechtsanwalts- und Notarfachangestellten mache.
Meinen Wunsch nach Unabhängigkeit von meinen Eltern konnte ich mir so nicht erfüllen, und zusätzlich leide ich darunter, von intellektuellen Menschen, die ich neu kennenlerne, überhaupt nicht akzeptiert zu werden. Ich würde unheimlich gerne mein Abitur nachholen und studieren (und arbeite auch daran!), aber bis dahin ist es noch ein weiter Weg.
Mit 19 habe ich alle Therapiemaßnahmen endgültig abgebrochen und genau in dieser Phase leider einige weitere unschöne Erfahrungen gemacht. Mein damaliger Freund hat mich besonders während ich mit der stationären Therapie begonnen hatte ziemlich hängen lassen. Ohnehin war es eine sehr schwierige Beziehung, von den drei Jahren die wir zusammen waren hat er 2,5 damit verbracht mich bewusst zu verletzen (mit Worten), aber ich war zu schwach mich von ihm zu trennen. Meine Eltern haben ihn gehasst und er hatte fast für die gesamte Dauer der Beziehung bei uns Hausverbot.
Schlussendlich behielten sie Recht, nach einer ziemlich heftigen Auseinandersetzung hat er mich vergewaltigt. Wir hatten beide getrunken, aber das entschuldigt trotzdem nichts. Ich hatte zu diesem Zeitpunkt schon keinen Therapeuten mehr und kann mir auch nur schwer vorstellen mit einem darüber zu reden.
Wie man sich vielleicht denken kann habe ich seitdem außerdem ein relativ gestörtes Verhältnis zur Männerwelt. An eine Beziehung ist gar nicht zu denken, alles was geht sind One Night Stands mit anschließenden Krisen und Weinattacken.
In erster Linie belasten mich aber die Bauchschmerzen. Ich kann so doch niemals meine Ziele erreichen Trotzdem hab ich extreme Schwierigkeiten mich zu einer weiteren Therapie durchzuringen.
Tut mir Leid, dass es doch so viel Text geworden ist. Ich hoffe trotzdem ihr habt vielleicht ein paar Tipps und vor allem Erfahrungen für mich...
Liebe Grüße
girlinblack
Bunte Mischung an Problemen
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Hallo Girlinblack!
Was macht es Dir denn so schwer, wieder eine Therapie zu beginnen?
Liebe Grüße, ENA!
Was macht es Dir denn so schwer, wieder eine Therapie zu beginnen?
Liebe Grüße, ENA!
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Ich hab einfach das Gefühl so viele offene Baustellen zu haben, dass ich gar nicht weiß wo (und ob) ich anfangen soll an mir zu arbeiten. Klar, irgendwo hängen die Probleme auch zusammen und verstärken sich gegenseitig, ich fühl mich momentan nur irgendwie ein bisschen machtlos dagegen. Ich hab schon so viel Zeit mit Therapien verbracht
Hallo Girlinblack!
Ich denke, wenn es einem nicht gut geht, soll und darf man sich Hilfe holen, egal, wieviel man schon vorher hatte. Wenn es alleine nicht geht, geht es nicht.
...und da hilft es auch nichts, wenn man nichts mehr macht, nur weil man in seinem Leben bisher 5 oder 10 Jahre Therapie hatte. Manche Themen dauern halt länger oder kommen wieder auf, wenn man aus irgendwelchen Gründen wieder sensibler ist oder entsprechende Umstände gegeben sind.
Wenn jemand jahrelang Therapie gemacht hat und das nur wenig bringt, ist es mit Sicherheit mal an der Reihe, zu gucken, woran das liegt, das man nicht weiterkommt...: Hat man den falschen Therapeuten, die falsche Therapieform für sich gehabt, sind die Lebensumstände nicht so, dass man weiterkommen kann, bekommt man in der Therapie etwas, was man vermutet, ohne nicht zu bekommen, hat das "in Therapie bleiben" bzw. "das Problem behalten" auch etwas Positives für einen,...?
Solchen Fragen kann man dann versuchen, mal auf den Grund zu gehen.
...und ansonsten denke ich, wie bereits schon gesagt:
Wenn es einem nicht gut geht, dann darf man sich Hilfe holen,...der eine braucht sie ein Jahr, der andere drei, der andere fünf,...der andere macht nach einem Jahr Therapie Pause und macht fünf Jahre später nochmal eine, der eine macht fünf Jahre Therapie plus Klinik, geht nach drei Jahren nochmal in die Klinik, macht dann nochmal zwei Jahre ambulante Therapie, macht dann 10 Jahre Pause, dann kommt wieder ein einschneidendes Erlebnis, er geht wieder in Therapie,.... . Na, und?
...und auch die Gründe warum man Therapie macht und sich Beratung holt, können unterschiedlich sein... ...und das müssen dann noch nicht mal die allerschlimmsten Kindheitserlebnisse sein... . Manche Leute machen Therapie sogar "einfach nur" um sich besser kennenzulernen, sich selbst-zu-erfahren,...um ein wenig mehr Klarheit zu gewinnen,... .
Liebe Grüße, ENA!
Ich denke, wenn es einem nicht gut geht, soll und darf man sich Hilfe holen, egal, wieviel man schon vorher hatte. Wenn es alleine nicht geht, geht es nicht.
...und da hilft es auch nichts, wenn man nichts mehr macht, nur weil man in seinem Leben bisher 5 oder 10 Jahre Therapie hatte. Manche Themen dauern halt länger oder kommen wieder auf, wenn man aus irgendwelchen Gründen wieder sensibler ist oder entsprechende Umstände gegeben sind.
Wenn jemand jahrelang Therapie gemacht hat und das nur wenig bringt, ist es mit Sicherheit mal an der Reihe, zu gucken, woran das liegt, das man nicht weiterkommt...: Hat man den falschen Therapeuten, die falsche Therapieform für sich gehabt, sind die Lebensumstände nicht so, dass man weiterkommen kann, bekommt man in der Therapie etwas, was man vermutet, ohne nicht zu bekommen, hat das "in Therapie bleiben" bzw. "das Problem behalten" auch etwas Positives für einen,...?
Solchen Fragen kann man dann versuchen, mal auf den Grund zu gehen.
...und ansonsten denke ich, wie bereits schon gesagt:
Wenn es einem nicht gut geht, dann darf man sich Hilfe holen,...der eine braucht sie ein Jahr, der andere drei, der andere fünf,...der andere macht nach einem Jahr Therapie Pause und macht fünf Jahre später nochmal eine, der eine macht fünf Jahre Therapie plus Klinik, geht nach drei Jahren nochmal in die Klinik, macht dann nochmal zwei Jahre ambulante Therapie, macht dann 10 Jahre Pause, dann kommt wieder ein einschneidendes Erlebnis, er geht wieder in Therapie,.... . Na, und?
...und auch die Gründe warum man Therapie macht und sich Beratung holt, können unterschiedlich sein... ...und das müssen dann noch nicht mal die allerschlimmsten Kindheitserlebnisse sein... . Manche Leute machen Therapie sogar "einfach nur" um sich besser kennenzulernen, sich selbst-zu-erfahren,...um ein wenig mehr Klarheit zu gewinnen,... .
Liebe Grüße, ENA!
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also meine erste Thera ging auch von ca. 18 bis 21, jetzt bin ich 26 und seit über 1 Jahr wieder in Thera, wenns halt so ist, dann ist es so.girlinblack hat geschrieben:Ich hab schon so viel Zeit mit Therapien verbracht
Weißt du vielleicht würde es dir ja auch was bringen noch einmal eine richtig lange Thera zu machen und dir die Zeit zu gönnen wirklich jede Bausstelle anzugehen die dir auf den Nägeln drückt und dann brauchst du vielleicht nie oder erst seeeehhhrr viel später in deinem Leben mal wieder eine.
Also, dass es sich lohnt.
denn vielleicht ist das der Punkt, vielleicht wäre es gut zu Ende zu bringen, was du da nicht konntest/wolltest.girlinblack hat geschrieben:Mit 19 habe ich alle Therapiemaßnahmen endgültig abgebrochen
Schön ist eigentlich alles, wenn man es mit Liebe betrachtet.
Christian Morgenstern
Christian Morgenstern
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