Benommenheit

Die Psyche spielt eine zentrale Rolle bei der Aufrechterhaltung des körpereigenen Abwehrsystems: immer mehr Krankheiten werden heute als 'psychosomatisch' und damit ggf. psychotherapeutisch relevant betrachtet.

MariJane
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Beitrag Di., 24.01.2017, 20:43

Ich meinte, du stehst wahrscheinlich immer noch unter Stress. Vielleicht nicht mehr offensichtlich, aber der Körper hat sich vielleicht noch nicht regeniert... Aber das ist alles Sache von nem Arzt. Ich kann mir in jedem Fall vorstellen, dass ein Psychiater erstmal nen guter Ansprechpartner ist. Ich kann mich aber natürlich auch irren. Das wird letztlich auch nur der Psychiater feststellen können, ob du endlich mal bei nem Arzt angekommen bist, der für dich zuständig ist.

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Thread-EröffnerIn
VerenaP
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Beitrag Di., 24.01.2017, 20:57

Ich hoffe es sehr,das mit der Psychiater weiter helfen kann mit gute Ergebnisse.
Ich bedanke mich sehr,für das zuhören.
Vielleicht werde ich berichten wie es mir nach dem Arzt gegangen ist und was er gesagt hat.
Lg *schönen abend


MariJane
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Beitrag Di., 24.01.2017, 21:03

Ich drück dir die Daumen und alles Gute!

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Stöpsel
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Beitrag Fr., 27.01.2017, 16:50

Hallo Verena,

wenn die Schulmedizin nicht weiterkommt, heisst es häufig "Psyche". Dabei gibt es durchaus andere Erklärungen für Beschwerden, die auch wissenschaftlich sind, aber in der Schulmedizin nicht so bekannt sind.
Was ich z.B. auffällig finde, ist, dass es mit einer Grippe anfing. Grippe und andere schwere Infektionen können einiges im Körper anrichten. Eine solche Sache ist CFS/ME (Chronic Fatigue Syndrom/Myalgische Encephalomyelitis). Nicht von dem Namen irritieren lassen, es ist nicht einfach "Müdigkeit". Es können viele Symptome zutreffen und es muss bei weitem nicht die ganze Palette von Symptomen zutreffen, die da so aufgelistet sind. Es muss ja kein schwerer Fall sein.
Ich würde mich da selbst mal informieren (Internet, Selbsthilfegruppen usw.).

Das blöde ist, dass es mit der Diagnostik auch nicht so einfach ist. Aber ich kenn mich da auch nicth so aus.

Viele Grüße

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Lockenkopf
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Beitrag Fr., 27.01.2017, 23:39

VerenaP hat geschrieben:@MariJane
Hab eine Liste erstellt für den Therapeuten,welche Symptome ich habe.

Es ist echt komisch,weils eigentlich von 0 auf 100 plötzlich gekommen ist. Muss aber auch ehrlich sagen,dass ich "vermute" das es von der damaligen Belastung (nervlich) hatte. Bin jetzt 4 jahre verheiratet und ab den Zeitpunkt der Hochzeit bis voriges Jahr war es die Hölle.....Waren auch im Jänner 2016 kurz vor der Scheidung. Aber wo alles Hamonierte, bekam ich die Grippe(war nie anfällig auf etwas) und bekam eben das benommene nicht mehr weg. Vl die Psyche die so einen Hund reinbringt? Glaube ich eigentlich eher nicht. Bzw es ist unbegreiflich für mich.
.
Hört sich nach einem Problem für einen Psychotherapeuten an.
Psychiater sind mehrheitlich keine Psychotherapeuten. Ist Dir das bewusst?
Liebe Grüße
Lockenkopf

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Lockenkopf
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Beitrag Fr., 27.01.2017, 23:41

Stöpsel hat geschrieben:Hallo Verena,

...Was ich z.B. auffällig finde, ist, dass es mit einer Grippe anfing. Grippe und andere schwere Infektionen können einiges im Körper anrichten. Eine solche Sache ist CFS/ME (Chronic Fatigue Syndrom/Myalgische Encephalomyelitis)....

Viele Grüße
Das CFS ist gekennzeichnet durch ständige Müdigkeit, aber nicht durch Benommenheit.
Zuletzt geändert von Elfchen am Sa., 28.01.2017, 07:35, insgesamt 1-mal geändert.
Grund: Bitte keine Fullquoten, siehe Netiquette, danke!
Liebe Grüße
Lockenkopf

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Elfchen
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Beitrag Sa., 28.01.2017, 07:33

Liebe Verena

Für mich tönt das etwas nach Derealisationen.
Das passt auch gut mit dem Stress zusammen, den du beschreibst. Zwei kleine Kinder und eine unruhige Ehe können schon Auslöser für so etwas sein, va. wenn man sehr sensibel ist.
Dieses Gefühl von Unwirklichkeit ist sehr erschreckend. Ich kann dich gut verstehen.

Such dir doch bitte einen Therapeuten, das fände ich schon sehr wichtig.

Liebe Grüsse
Elfchen
Es sind nicht die Dinge, die uns beunruhigen, sondern die Meinungen, die wir von den Dingen haben. Epiktet

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Stöpsel
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Beitrag Fr., 03.02.2017, 16:42

Hallo,

ich wollte nicht sagen, dass Verena CFS hat oder dieses jetzt diagnostiziert werden kann (die Diagnose ist eh schwierig). Aber es gibt eben Krankheiten, die von Infektionen ausgelöst werden, Benommenheit ist schon ein Symptom bei CFS:
Der Beginn der Erkrankung ist meist grippeähnlich und abrupt, in einigen Fällen auch einschleichend. Charakteristisch sind Hals-, Kopf-, Lymphknoten-, Muskel-und Gelenkschmerzen, ständige Benommenheit sowie schwerwiegende Störungen der Konzentrationsfähigkeit und des Kurzzeitgedächtnisses.
http://www.cfs.virtuga.com/uebers.htm

Es ist auch ein "Syndrom", d.h. es werden Patienten unter diesem Begriff zusammengefasst, die ähnliche Symptome haben. Was dem ganzen körperlich zugrunde liegt, ist schwer zu sagen, es müsste noch viel Forschung dazu betrieben werden. Wenn man schaut, was bei den Patienten organisch nicht stimmt, gibt es zwar bei vielen Gemeinsamkeiten, aber eben nicht bei allen. Bisher hat man nicht DAS Krieterium gefunden (wenn es das überhaupt gibt). Das macht es so schwer.

Ob es bei fehlender Erschöpfung nun auch als CFS gesehen werden kann, da bin ich überfragt. Es ist auch möglich, dass es erst der Beginn der Krankheit ist, wo noch nicht alles so ausgeprägt ist. Wie gesagt, mich macht es stutzig, dass es mit der Infektion angefangen hat.

Ich will wie gesagt nicht sagen, dass es hier CFS ist, aber man sollte die Möglichkeit zumindest im Hinterkopf haben. Das nächste ist dann die Schwierigkeit der Diagnose. Ich kenne einige, die jahrelang nicht diagnostiziert wurden (schließlich aber doch)...

Und ganz allgemein stimme ich dem zu, was hier schon geschrieben wurde: Stress kann eine MEnge auslösen auf körperlicher Ebene. Wenn der Stress/Belastungen aktuell nicht mehr so da ist, wäre ein mögliches Erklärungsmodell: damaliger Stress hat Immusystem geschwächt -> Infektion bekommen, die so richtig zuschlagen konnte -> Infektion hat einiges im Körper durcheinandergebracht.
Ich würde mich dann nochmal auf immunologischer bzw. infektiologischer Seite schlau machen, ob da noch was sein kann (z.B. andere Viren).

Wenn die Belastung noch da ist, wäre es natürlich gut, es (auch) auf psychischer Ebene anzugehen. Aber wer weiß, wie der Termin beim Psychiater nun ausgegangen ist...

Viele Grüße

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Lockenkopf
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Beitrag Sa., 04.02.2017, 00:48

Liebe Stöpsel,

es gibt einen Grundsatz bei der Zuordnung von Symptomen zu möglichen Krankheiten/Störungen.

"Wenn Du Pferdegetrappel hörst, denke nicht an Zebras!"
Das heißt, denke zuerst an das naheliegenste.

Es gibt eine ganze Reihe Störungen und auch Krankheiten bei denen Benommenheit auftauchen kann.

Was sagt die TE selber zum Thema: Sie schreibt von Stress und Spannungen in der Familie, die die Existenz der Familie bedrohen. Das ist das naheliegenste. Also Derealisation/Depersonalisation.
Folglich sollte man das zuerst abklären.
Und parallel den Hausarzt aufsuchen und über das Blutbild nach körperlichen Erkrankungen Ausschau halten lassen.
Wenn all das ohne Befund bleibt, erst dann werden Erkrankungen wie CFS usw in Erwägung gezogen.
Liebe Grüße
Lockenkopf

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Kellerkind
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Beitrag Sa., 04.02.2017, 11:08

Zum Thema Schilddrüse:

Der TSH-Wert alleine sagt nichts aus. Der kann ganz normal sein, und trotzdem kann man Hashimoto oder Basedow haben. Entscheidend sind dabei die Schilddrüsen-Antikörper, die werden aber routinemäßig nicht immer gemessen, meiner Erfahrung nach sogar eher selten. Der Arzt sagt einem dann oft nur mündlich: "Nee, da war nichts, alles in Ordnung", schiebt es auf die Psyche, belächelt einen, und blockt weitere Nachfragen gerne mal ab, spätestens sobald er einen in eine Schublade steckte. Man erfährt in der Regel als Patient dann nicht mal mehr, welche Parameter genau untersucht wurden. Deshalb dauert es laut Statistiken auch zwischen5 bis 10 Jahren (!!!!!!!) bis ein Allgemeinmediziner diese Schilddrüsenerkrankungen erkennt, und solange darf man von Tagesklinik zur psychosomatischen Reha schlimmstenfalls in die Frührente und wieder zurück tingeln. Nachdem mir das selbst passiert, und ich mich eingelesen habe in das Thema, frage ich mich verbittert, wie viele Patienten in den psychosomatischen Kliniken wohl das gleiche Schicksal teilen?

Was Stress angeht... mit allem Respekt der gegenwärtigen Stress-Manie, man kann nicht immer alles auf Stress schieben. Vor allem nicht so plötzlich und hartnäckig einsetzte Symptome. Natürlich ist man als Mutter kleiner Kind "gestresst", hallo, das ist Leben und keine Krankheit. Mutter-Sein gilt sogar ganz klassisch als depressions-fördernder Zustand per se! Traurig, aber ist so. Wie dem auch sei, chronischer Stress-Erkrankungen entstehen nicht über Nacht und machen sich nicht so massiv bemerkbar, zumindest nicht von jetzt auf gleich. Ich empfinde es sogar als latent gefährlich, ... der gesellschaftlichen-schuldmedizinischen Sicht folgend... , sobald man keine klare Ursache findet, es gleich auf den allgegenwärtigen unsichtbaren Feind zu schieben. Vor allem ebenso wie Ängste passt das ja immer. JEDER hat irgendwo Stress und empfindest sein Erwachsenen-Leben als stressig. Da findet man immer was. Es sei denn man schwebt schon selig-lächelnd der Erleuchtung zu, aber wie viele Erwachsene mit Kindern würden schon von sich behaupten, dass sie glücklich, zufrieden und stress-frei wären?! - Solche Symptome lapidar auf Stress zu schieben ist exakt genau das gleiche wie Ärzte, die alles mit der Psyche abtun...

... weil sie unter anderem so faul sind, mal die Schilddrüsen-Antikörper testen zu lassen. Wenn man erst mal in der Schublade drinnen ist, nehmen sie einen ohnehin nicht mehr ernst. Wie oft habe ich gehört, meine Schilddrüse sei in Ordnung und wurde mir diplomatisch und manipulativ eingeredet, dass dies nur Wunschdenken sei und mich irre? Eine in der Schublade kommt man da nur sehr schlecht raus.

Daher, liebe Thread-Erstellerin, möchte ich dir folgende Dinge ans Herzen legen:

Erstens, lass dir immer (!) die Kopie deiner Blutwerte geben. Das steht dir zu. Egal wie freundlich und überzeugend ein Arzt meint, es sei nicht nötig, man könne seinem Urteil schon glauben etcpp. Hebe die Blutwerte auf, für später als Nachweis und für deine Gewissheit, und lasse dich nicht abwimmeln mit netten "belächelnden" Worten...

Zweitens, sobald du beim Psychiater bist und in medikamentöser Behandlung, werden dich die Schulmediziner nicht mehr ernst nehmen. Außerdem könnten die Nebenwirkungen der Medikamente die eigentliche Symptome verdecken.

Drittens, ich würde dir auch empfehlen, den Begriff "Benommenheit" durch ein anderes, neutraleres Wort zu ersetzen. Auch das habe ich oft erleben müssen, dass Ärzte nur auf Schlagwörter reagieren, und wenn man das falsche Wort verwendet das Ganze auch gerne mal (... und sei es nur aus Versehen...) die falsche Richtung nimmt. Vielleicht trifft es ja auch andauernde Müdigkeit, Mattigkeit? Du siehst ja alleine hier schon, was der Begriff "Benommenheit" sofort für Assoziationen auslöst, von Derealisierung bis zur Trauma und was weiß ich...

Alles Gute auf deinem weiterem Weg.
"Auch andere Wege haben schöne Steine. "

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