Hallo ihr Lieben, ich schreibe euch weil es mir zur Zeit gar nicht gut geht. Zunächst erstmal ein paar Hintergrundinfos für euch. Ich habe eine Ausbildung zur sozialpädagogischen Assistentin, zur Erzieherin, den Bachelor in sozialer Arbeit, und den Master mit dem Schwerpunkt Reha und Gesundheit absolviert. Dabei habe ich immer sehr gute Noten erreicht und mein Master sogar mit Auszeichnung bestanden. Privat habe ich auch viel mitgemacht. So ist vor sechs Jahren mein Vater gestorben, meine Mutter leidet seit über 8 Jahren an der generalisierten Angststörung und ich habe viel Verantwortung übernommen, weil es ihr nicht gut geht. Sie ist schon lange in psychiatrischer Behandlung und hat zudem auch noch zwei körperliche chronische Erkrankungen hinzubekommen (zwei Arten von Rheuma, sodass sie unter dauerhaften schmerzen leidet). Mein Bruder ist schon sehr sehr lange Alkoholiker. Leider fehlt ihm dazu die Einsicht, sodass er bisher keine Hilfe in anspruch nehmen wollte. Ich weiß, dass ich daran nix ändern kann und es akzeptieren muss ihn so lang nicht helfen zu können, so lange er es nicht will.
Ich leide schon lange unter Schlafstörungen und innere Anspannung, welche sich darin zeigt, dass ich nicht herunterfahren kann und ständig Schweißausbrüche habe. Ich bin auch zeitweise Tabletten zum Schlafen bekommen vom Psychiater.
Nun sollte es in den neuen Job gehen, weil ich mein Studium ja nun abgeschlossen habe. Nach zwei Tagen hatte ich so etwas wie einen zusammenbruch, habe nur geweint und gesagt ich kann nicht, ich kann nicht. .. übelkeit und Unwohlsein kam hinzu undich habe mich krank gemeldet. Obwohl ich noch in der Einarbeitungszeit bin und mir noch nicht viel abverlangt wird, habe ich eine innere Blockade. Mein Psychiater meint es liegt daran, dass ich immer einen zu hohen Anspruch an mich selbst habe und 100% gebe, obwohl auch 50% reichen würden. Nur kann ich das nicht so einfach ändern.... ich habe auch das Gefühl das ich es mir für den berufseinstieg zu schwer mache. Warum muss ich gleich Vollzeit in einer psychiatrischen klinik arbeiten? Warum mache ich es mir so schwer? Es handelt sich dabei um das Jahr für die staatliche anerkennung, die ist verknüpft mit VollzeiT Arbeit, Berichten und Abschlussprüfung. Es war immer so, dass ich dachte es müsste der nächste Schritt sein, diese zu machen, damit ich wirklich auf allen Stellen arbeiten kann, aber ich kann die Anerkennung auch noch später machen und erstmal eine Teilzeit stelle machen in einem einfacheren Bereich. .... nun lasse ich mich erstmal krank schreiben, bis ich die Kündigung erhalte und suche dann etwas einfacheres für den Einstieg, gerade angesichts auch der zusätzlichen privaten Belastung... Mein Psychiater schlägt mir auch eine psychosomatische Klinik vor, weil er meint, ich hätte bisher keine Verantwortung für mich übernommen. Aber ich werde eher ambulant eine Psychotherapie machen oder eine tagesklinik besuchen, denke ich.
Es fühlt sich ein bisschen wie versagen an, den jetzigen job an den Nagel zu hängen... Aber ich habe mich durch so viel in meinem leben durchgebissen. Ich glaube auch nicht, dass dies der Job ist, der mich glücklich macht.... Es war einfach vernünftig das Anerkennungsjahr jetzt zu machen und da ich den Schwerpunkt Reha und Gesundheit gewählt hatte, dachte ich, es muss die Klinik sein, weil die gerade gesucht haben. ...
Meint ihr ich hab mich richtig entschieden, den Job aufzugeben? Hab ein schlechtes gewissen irgendwie. Weil vielleicht hätte ich es ja geschafft. Aber wenn dann Konflikte und Probleme auftauchen würden, wäre ich bestimmt nicht genug belastbar...
vielleicht ist es nicht verkehrt ein bißchen Zeit für mich zu haben und mich um ambulante Hilfe zu kümmern und kleiner ins Berufsleben einzusteigen?
Was meint ihr? Freue mich über Rückmeldungen.
Innere Anspannung, Schlafstörungen, immer nur funktioniert, neuer Job
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Achja und zur privaten Situation sollte ich vielleicht noch sagen, dass ich vor dem Tod meines vaters auch fast meinen Bruder verloren hätte, weil einer mit 7 Messerstichen auf ihn los gegangen ist...
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