Nervosität, Stuhlgang, Übelkeit, Würgen, keine Ruhe

Die Psyche spielt eine zentrale Rolle bei der Aufrechterhaltung des körpereigenen Abwehrsystems: immer mehr Krankheiten werden heute als 'psychosomatisch' und damit ggf. psychotherapeutisch relevant betrachtet.
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StefanCUX
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Nervosität, Stuhlgang, Übelkeit, Würgen, keine Ruhe

Beitrag Di., 12.04.2011, 10:36

Hallo Liebe Leute,

meine Name ist Stefan, bin 24 Jahre alt und komme auf dem Kreis Cuxhaven.
Meine jetzige Situation ist einfach nicht mehr zum aushalten. Ich neige dazu alles aufzugeben.

Zu meinem Problem: Schon damals als Kind war ich recht nervös und hatte Magenprobleme falls es an Prüfungen oder sonstwas ging. Immerwieder erinnere ich mich auch daran das mein "Stuhlgang" manchmal über mich bestimmt hat.

Nun ist es seit knapp einem Jahr extrem geworden. Ca. zu dem Zeitpunkt, das Klar wurde das ich endlich eine Ausbildung in meinem Traumjob Rettungsdienst anfangen werde. Seit dem habe ich öfters Durchfall bzw das dringende Bedürfnis auf die Toilette zu müssen. Nun arbeite ich seit einem Halben Jahr in meinem Traumjob. Bloß meine Nervosität treibt mich an den Rand des Aufgebens. Die wirkliche Angst liegt bei mir nicht bei der Arbeit, sondern in Situationen zu kommen wo ich nicht auf die Toilette kann, wenn ich umbedingt muss. Sobald ein Einsatz kommt bin ich voll bei der Sache und mein Problem ist so gut wie weg. Aber in der "Bereitschaftszeit" bin ich extrem nervös während andere Kollegen einfach die Ruhe genießen und als Beispiel TV schauen. Meist ist es so das ich kurz vor Beginn der Arbeit würgen muss und mehrmalsauf die Toilette gehe, sozusagen bis nichts mehr kommt. Das klappt allerdings nicht immer. Manchmal muss ich so oft das ich überlege krank zu machen, was aber eher Kontroproduktiv wäre. Hingegen habe ich das Problem wenn ich einmal Ruhiger bin und nicht zig mal Stuhlgang habe bekomme ich Angst weil ich vermutlich später irgendwann muss. Dann gehe ich vorsichtshalber andauernd auf die Toilette obwohl ich letztendlich gar nicht muss, nur weil ich so ein komisches Magen-Darm-Gefühl habe.

Hinzu kommt, dass ich eine Speiseröhrenentzündung habe. Diese wurde bei einer Magen und Darmspiegelung festgestellt. Ich weiß nicht in wie weit dieser Befund dort mitspielt aber vielleicht habt Ihr Erfahrungen. Ich bin Bereits in einer Therapie, allerdings habe ich das Gefühl das das nicht wirkt. Ich muss mich wohl selber zwingen endlich ruhiger zu werden.

Fazit: Ich will endlich wieder mein Leben und meinen Job genießen. Ich bin jetzt schon nervös weil ich heute Nachtschicht habe. Das kann es ja nicht sein. Meine Verlobte unterstützt mich und versucht mich zu beruhigen allerdings belastet sie das sehr. Ich mag meinen Job und mein Leben. Wenn ich manchmal nachdenke was ich erreicht habe (Auto, Wohnung, Verlobte, Job, Haustier,) dann könnte ich glatt neidisch auf mein Leben sein und Frage mich warum ich solche Probleme habe.

Ich brauche euch, es hilft mir zu reden.......

Danke schonmal

Gruß Stefan

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Prot
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Beitrag Mi., 13.04.2011, 19:04

Hallo Stefan,

erstmal ein herzliches Willkommen hier im Forum.

Zunächst einmal gehe ich davon aus, dass Deine Darmspiegelung ohne Befund war. Die von Dir geschilderten Symptome klingen nach Reizdarmsyndrom (RDS). Ich würde Dir hier aber auf jeden Fall raten, dies mit Deinem behandelnden Arzt abzuklären. Hier können dann u. U. andere Erkrankungen ausgeschlossen werden.

Ausgehend davon, dass es sich tatsächlich um das RDS handelt, will ich versuchen, Dir ein paar Denkanstöße zu geben. Ich leide selbst seit über 10 Jahren darunter.

Zunächst könntest Du versuchen, dass Problem mit folgenden Mitteln in den Griff zu kriegen:

getrocknete Heidelbeeren
Flohsamenschalen
Pfefferminzöl (aufgrund Deiner Speiseröhrenentzündung hier vielleicht vor
vorher mit dem Arzt sprechen).

Google einfach die o. a. Begriffe im Zusammenhang mit Durchfall, da findest Du einiges.

Mir hat besonders geholfen, mir Sicherheiten für den „Notfall“ zu schaffen. Diese sind natürlich für jeden Menschen unterschiedlich. Vielleicht helfen ein paar Beispiele: Ich wohne in einer Großstadt und muss jeden Tag mit den öffentlichen Verkehrsmitteln zur Arbeit fahren. Was für ein Horror! Ich habe mir einfach einmal meine Arbeitsstrecke genau angesehen. Dabei stellte ich fest, dass praktisch an jeder Bahnstation irgendwo eine Toilette war. Dies zu wissen, war für mich beruhigend. Für Dich heißt dass, wenn Du z. B. mit dem Auto zur Arbeit fährst, siehe Dich um und schaue, wo Du im Notfall halten kannst (Tankstellen sind z. B. empfehlenswert .

Wenn ich richtig gelesen habe, arbeitest Du beim Rettungsdienst. Hast Du da die Möglichkeit, einen Rücksack unterzubringen? Wenn ja, lege Dir einfach Klamotten zum wechseln rein. Auch das gibt Dir eine gewisse Sicherheit.

Hast Du Probleme z. B. ins Kino zu gehen, weil Du Panik hast, dass Du zwischendurch dringend auf den Thron musst? Setze Dich einfach nicht in die Mitte sondern an den Rand etc.... Ich denke, Du verstehst, was ich meine.

Nun ein etwas heikles Thema. Es besteht die Möglichkeit z. B. Windeln anzulegen. Selbstverständlich ist das blöd, ABER Du musst das nicht für immer machen. Es geht hier nur darum, dass Du für Dich Sicherheit gewinnst, ohne permanent in Panik zu verfallen. Wenn Du dann sicherer bist, wirst Du sie auch wieder weglassen können.

Kurz noch etwa zum Thema Medikamente. Es gibt ein – für mich – sehr gutes Mittel gegen Durchfall, der Wirkstoff heißt Loperamid. Sprich am besten mit Deinem Arzt. Für den absoluten Notfall ist das wirklich sehr gut.

Wichtig ist, dass Du Dich nicht unter Druck setzt (ich weiß, leichter gesagt, als getan). Wenn Du irgendwo hingehst, gehe rechtzeitig los, um nicht in Termindruck zu verfallen.

Falls Du noch Fragen hast, her damit.
Ansonsten LG Prot
"Es ist leichter einen Atomkern zu spalten als ein Vorurteil."
Albert Einstein

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petit papillon
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Beitrag Do., 19.05.2011, 09:56

Den Tipps von Prot ist eigentlich nicht mehr viel hinzuzufügen. Aber einen Tipp hätte ich vlt. noch gegen die Nervosität. Und zwar Progressive Muskelentspannung. Damit lassen sich auf dauer verspannungen lösen.

Liebe Grüße
Petit Papillon
Betrachte immer die helle Seite der Dinge!
Und wenn sie keine haben?
Dann reibe die dunkle, bis sie glänzt.

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