Hochschrecken

Die Psyche spielt eine zentrale Rolle bei der Aufrechterhaltung des körpereigenen Abwehrsystems: immer mehr Krankheiten werden heute als 'psychosomatisch' und damit ggf. psychotherapeutisch relevant betrachtet.
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lilly2204
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Hochschrecken

Beitrag Mi., 30.06.2010, 22:06

Vll. gibts scon so ein Thema aber ich finde direkt nichts (sorry)

Aber es quält mich seit Jahren und in den letzen Wochen ist es eig. jede Nacht so. Das ich kurz nach dem Einschlafen plötzlich hochrecke, das Gefühl habe keine Lust mehr zu kriegen.

Manchmal erinner ich mich genau an die Szene das ich senkrecht im Bett sitze. Mich an meinem Freund klamer und nach Luft japse und manchmal auch sage : ich ersticke. Ruf einen Arzt. Ich sterbe.

Dies Gefühl keine Luft zu kriegen ist so furchbar. Und ich fühle mich morgens einfach nur gerädert. Weiss nicht was ich dagegen tun könnte. Nach dieser Attacke schlafe ich dann meinstns wieder ein.

Oft ist es auch so das dieses Hochschrecken mit dem Gedanken (Traum??) einhergeht das jemand einbricht und ich durch das Einschlafen die Kontrolle verlieren.

Aber auch nicht immer.

Meine Thera weiss davon aber bisher konnt ich mich da nicht rausholen aus diesem Muster.

Kennt ihr das und vor allem was tut ihr dagegen.??

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Beitrag Do., 01.07.2010, 06:13

Liebe lilly,

-> viewtopic.php?f=13&t=2392


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Wildkatze
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Beitrag Do., 01.07.2010, 20:52

lilly2204 hat geschrieben:Aber es quält mich seit Jahren und in den letzen Wochen ist es eig. jede Nacht so. Das ich kurz nach dem Einschlafen plötzlich hochrecke, das Gefühl habe keine Lust mehr zu kriegen.
Liebe Lilly,

ja, das kenne ich auch.
Als es mir Anfang 2007 plötzlich so richtig schlecht ging, hatte ich dieses Hochschrecken nach dem Einschlafen so extrem, dass ich nächtelang nicht schlafen konnte.
Ich habe dann von meiner Heilpraktikerin homöopathische Mittel und Akkupunktur bekommen. Dadurch wurde es besser.
Aber ich kannte dieses Hochschrecken mitten in der Nacht und dieses Gefühl, ersticken zu müssen, auch schon aus den Jahren davor - nur nicht so schlimm. Oft dachte ich, dass ich etwas verschluckt habe und es entweder ausspucken oder herunterschlucken muss. Ich entschied mich eigentlich immer fürs Runterschlucken und war mit sicher, dass ich sterben muss. In dem Moment wachte ich auf. Mir war dann bewusst, dass dies alles gar nicht stimmte. Dann war ich so erleichtert, dass ich schnell wieder eingeschlafen bin.

Ich bin dann auch oft im Halbschlaf aufgestanden und habe etwas getrunken.
Damit dieses Würge- und Erstickgefühl aufhört.
Während ich das tat, wurde ich dann wacher und habe gemerkt, dass ich gar nichts verschluckt habe.
lilly2204 hat geschrieben:Meine Thera weiss davon aber bisher konnt ich mich da nicht rausholen aus diesem Muster.
Ich habe im Laufe meiner Therapie herausgefunden, dass dies mit einem Erlebnis in meiner frühesten Kindheit zu tun hat. Ich war damals so klein, dass ich mich bewusst nicht daran erinnern kann. Aber ich kenne diesen Vorfall vom Erzählen meiner Eltern. Ich wäre als Kleinkind wirklich einmal fast an einem Bonbon erstickt.
Als ich mit meiner Thera darüber sprach, kamen Tage später plötzlich die Gefühle von damals in mir hoch. Der Vorfall geschah in einer für mich sowieso schon bedrohlich empfundenen Situation. Die Gefühle dazu waren Todesangst vor dem Ersticken und sowieso Angst vor meiner Umgebung und Ablehnung meiner Mutter. Es war heftig, das in dem Moment zu spüren. Aber es hat mir sehr geholfen, dass ich endlich wusste, woher dieses Hochschrecken und diese Angst vor dem Ersticken kam.

Ich schrecke jetzt schon längere Zeit nicht mehr nachts hoch.
Aber tagsüber habe ich ganz plötzlich so kurze Phasen, wo ich wegdrifte, irgendwelche Bilder vor Augen habe und dann hochschrecke. Aber ich habe dann nicht das Gefühl, etwas verschluckt zu haben oder zu ersticken. Es ist dann ein Schreck in mir, eine Angst, ein Zittern. Ich kann mich an die Bilder dann oft nicht mehr erinnern.
Ich kann mir denken, mit welchen anderen Kindheitserlebnissen das zu tun hat.
Wenn ich gute Phasen habe, ist dieses Wegdriften und Hochschrecken tagsüber nicht so. Aber wenn ich so eine schlechte Phase wie im Moment habe, wo diese ganze Kindheitsangst vor dem Alleinsein wieder so präsent ist, dann ist es schlimm. Ich kann mich dann tagsüber oft ablenken, aber der Moment ist dann schon heftig. Zum Glück habe ich das nur noch tagsüber. Deswegen nachts nicht schlafen zu können war für mich eine absolute Tortur.

Für mich war es sehr wichtig, den Grund für mein Hochschrecken zu erfahren. Wenn Du das mit Deiner Thera zusammen herauskriegen könntest, würde Dir das bestimmt auch schon helfen.

Liebe Grüße

Wildkatze

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lilly2204
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Beitrag Do., 01.07.2010, 21:11

danke liebe Wildkatze,,,, deinen Beitrag zu lesen tut gut.

Ja ich stehe vll wegen meiner Hochzeit mehr unter Stress als ich es mir vll eingestehen mag. Und dazu noch die andern dinge.... Kann sein das es mir alles etwas zuviel wird....

Will mal beobachten wie es nach dem 10..7. ist. Ob es da besser wird ......

Auf jeden Fall ist es so anstrengend... das ich schon drüber nachdenke was zum schlafen zu nehmen damit das nicht mehr passiert.

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Woman
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Beitrag Do., 01.07.2010, 21:23

Hallo Lilly,

das Hochschrecken VOR dem Einschlafen habe ich auch seit ungefähr einem Jahr. Als das begann, hatte ich immer totale Panik, Todesängste, rannte ans Fenster, legte mich wieder hin, damit das Spiel von vorne begann.

Körperliche Ursachen sind von seiten der Ärzte inzwischen ausgeschlossen. Untersuchungen an Herz, Lunge, Schilddrüse u.a. haben ergeben, dass alles in Ordnung ist.

Seit zwei Monaten ist es ganz schlimm und ich habe fast täglich vor dem Einschlafen 10 - 12 solcher Aussetzer, die mich ständig am Einschlafen hindern, oft schlafe ich erst am frühen Morgen ein. Das führt auf Dauer dazu, dass man tagsüber alles andere als leistungsfähig ist.

Ich habe beobachtet, dass mir das nur im Bett, im Liegen passiert und nur am Abend. Nicke ich mal auf dem Sofa ein, habe ich nichts.

Irgendwo, weiß jetzt nicht, ob es in diesem Forum war, hat jemand geschrieben, dass man beim Einschlafen die Kontrolle abgibt und sich mit diesen Atemaussetzern ungewollt dagegen wehrt. Diese Erklärung finde ich für mich zutreffend.

Was man dagegen tun kann, außer das mit dem Therapeuten zu besprechen, weiß ich auch nicht, aber ich habe vor einigen Wochen angefangen, ein sogenanntes "Atem-Aussetzer" Tagebuch zu führen, um evtl. einmal darauf kommen zu können, an welchen Abenden es besonders schlimm und oft ist. Außerdem habe ich festgestellt, wenn ich den Kopf recht hoch lagere, ich beim Hochschrecken schneller Luft bekomme.

Das Ganze ist sehr belastend und ich wünschte, ich käme mal drauf, wie man das abstellen kann. Den 'Auslöser' dafür kenne ich nicht, weil ich lange Zeit dachte, dass alles physisch bedingt sei.

Vor einigen Monaten war ich in einer REHA und dort hatte ich nur 2-3 Mal das Problem. Ob es daran lag, dass ich mich dort entspannen und fallen lassen konnte, weiß ich nicht.

Leider habe ich immer noch keinen neuen Therapeuten, mit dem ich das gerne besprechen würde.

LG, Woman
Und seit jeher war es so, daß die Liebe erst in der Stunde der Trennung ihre eigene Tiefe erkennt.

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Wildkatze
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Beitrag Do., 01.07.2010, 21:26

Liebe Lilly,

nimm bloß keine Hammerschlafmittel.
Als ich solche Schlafstörungen hatte, war ich einmal in der Notfallambulanz.
Der Arzt dort verschrieb mir Valium.
Ein Teufelszeugs. Du bist weg, aber die Angst spürst Du so abstrakt und noch hilfloser durch den Nebel im Kopf wabbern.
Und wenn die Wirkung nachlässt, gehts von vorne los.

Du bist bestimmt aufgeregt wegen Deiner Hochzeit.
Und die lange Therapause löst bei Dir bestimmt Verlustängste aus der Kindheit aus.

Ich nehme immer mal wieder Baldriantabletten. Also mich beruhigen die.
Kennst Du einen guten Heilpraktiker? Meine Heilpraktikerin hat mir damals sehr geholfen. Aber das schrieb ich ja schon...........

Würde es Dich beruhigen, die Karte (es war doch eine Karte?), die Du aus der Praxis Deiner Thera mitnehmen durftest, mit ins Bett zu nehmen?
Ich hatte meiner Thera zum Abschied einen Stein in Herzform geschenkt.
Den gleichen Stein habe ich mir auch gekauft.
Ich habe ihn oft nachts fest in der Hand gehalten. Das hat mich so beruhigt.
Interessanterweise hielt ich den Stein morgens beim Aufwachen noch genauso fest in der Hand wie beim Einschlafen.

Im Moment mag ich den Stein allerdings nicht, denn meine Gefühle für meine Thera sind gerade eher so:

Liebe Grüße

Wildkatze

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lilly2204
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Beitrag Do., 01.07.2010, 21:36

hmm ja vll würde es helfen die Karte mit ins Bett zu nehmen... ABER:... ich mag mich meinem Freund nicht erklären bzw. es würde mich auslachen.... hmmm weiss auch nicht....

Diese Ansgt zu ersticken, zu sterben,, sie machr mich so fertig. Jede verdammte Nacht....

Ja Medis zu nehmen ist eig auch nicht meine erste Wahl. Aber wenns echt so weiter geht kann ich nicht mehr.

Wenns nach dem 10. immer noch nicht langsam besser wird such ich vll auch mal nach einer Heilpraktikerin. Mal sehen....

Oh man. Ich bin einerseits total ruhig wg der Hochzeit (nicht spürbar nervös) aber denke mein Unterbesusstsein kann das nicht mehr lang so unter Kontrolle halten..

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