Nervosität und dadurch Darmprobleme / Durchfall

Die Psyche spielt eine zentrale Rolle bei der Aufrechterhaltung des körpereigenen Abwehrsystems: immer mehr Krankheiten werden heute als 'psychosomatisch' und damit ggf. psychotherapeutisch relevant betrachtet.
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Gia
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Nervosität und dadurch Darmprobleme / Durchfall

Beitrag Mi., 07.10.2009, 11:10

Hallo zusammen,

seit der weiterführenden Schule damals habe ich das Problem nervös zu werden bzw. Angst zu haben, vor irgendetwas. Es beschränkte sich damals nur auf die Schule. Die Mitschüler die einen ärgerten, Vorträge die man halten musste, Arbeiten und Tests, die geschrieben wurden.
Als ich einmal das Gefühl hatte mich übergeben zu müssen, fragte ich meine Lehrerin ob ich schnell auf Toilette darf. Sie erlaubte es aber nicht und ich lief trotzdem, da ich wirklich Not hatte das ich mich übergeben müsste. So war es aber nicht. Es war alles wieder in Ordnung und ich ging zurück. Das war der letzte Schultag vor den Weihnachtsferien. In den Ferien selbst hatte ich dann aber auch Morgens oft Bauchschmerzen, was ich sonst nie hatte. Selbst als ich auf Weihnachten meinen Vater besuchte, oder meine Schwester, wurde mir so komisch. Ich habe nichts gegessen, weil ich dachte ich muss mich übergeben. So war es aber nie.
So weit ich mich erinnern kann, habe ich seitdem diese Nervosität und den damit verbundenen Durchfall. In der 10ten Klasse hatte ich dann nichts. Dort bin ich gerne hingegangen, hab mich wohl gefühlt da die Klassen neu gemischt wurden und ich nette Leute dabei hatte.

Nach dem Abschluss der Schule fing es aber wieder an. Es wurde sogar immer noch schlimmer, bis jetzt. Diese Nervosität greift auf mein Privatleben über. Nur nervös sein ist ja nicht schlimm, doch jedes mal der Durchfall ist sehr hinderlich und belastend. Nirgendwo hingehen zu können, weil man ja auf Toilette müssen könnte, ohne eine zu finden. Im Zug zu sitzen und nicht zu wissen ob die Toiletten benutzbar sind, im Kino zu sein und Angst zu haben man muss mal, aber nicht gehen wollen, um die anderen Leute nicht zu stören oder die Aufmerksamkeit auf sich zu lenken.

Mitlerweile habe ich aber eher das Gefühl das ich manchmal nicht so die Angst vor einer Situation habe, sondern eher davor wieder auf Toilette zu müssen und keine zu haben. Immer daran denken zu müssen "Hoffentlich ist da ein Klo, hoffentlich wirst Du nicht nervös und musst laufen". Ich denke genau damit mache ich mich schon nervös, aber ich kann es nicht abschalten. Vllt. liegt es aber auch an etwas anderem, ich weiß es nicht.

Mit diesem Problem habe ich mich schon an eine Seelenklemptnerin gewendet, bei der ich schon als Kind wegen angeblicher Aggressivität war. Sie hat mir aber nicht wirklich geholfen und ich hatte das Gefühl sie war eher nur halbherzig bei der Sache. Nachdem sie mir so homöopathische Zuckerperlchen verschrieben hatte (gegen Angst und gegen Durchfall, welche nicht wirkten), und dem tollen Tip ich müsse meiner Angst in die Augen blicken und solle mir doch eine Binde nehmen, falls ich auf Toilette müsse habe ich dann gesagt es ist alles wieder okay, ich bin geheilt.

Seitdem schleppe ich das mit mir rum. Mal ist es schlimm, mal nicht. Aber ich nehme jedes mal, wenn ich Berufsschule habe, Morgens und Abends Durchfalltabletten, die auch nicht immer was bringen. Das mache ich schon seit der Hauptschule, dort nahm ich jeden Tag Imodium, was sicher auch nicht gesund war.

Ich sage schon seit langem das ich einen neuen Arzt aufsuchen möchte, der mir auch helfen möchte, aber ich habe irgendwie Angst das man mir nicht helfen kann. Das es unheilbar ist.

Auch habe ich Angst es könnte etwas körperliches sein. So habe ich auch schon mal Durchfall, aber meistens ist es kombiniert mit irgendwelchen Gedanken auf etwas, das auf mich zukommen wird, oder aber wenn ich Kuchen/Eis gegessen, oder Kakao getrunken habe. Aber auch nicht immer. Heute Morgen z.B. habe ich Kakao getrunken und danach musste ich auf Toilette. Dadurch konnte ich wieder einmal nicht zur Arbeit, weil es nicht bei einem Toilettenbesuch blieb. Auf Lactose wurde ich schon getestet, dagegen bin ich nicht allergisch.

Ich weiß nur das mich das langsam wahnsinnig macht, man kann nicht mehr normal leben, nirgends hingehen, immer hat man im Kopf man könnte auf Toilette müssen, was dann darauf auch im Normalfall immer folgt.

Wisst ihr was man dagegen tun kann? Ist wirklich ein Arzt notwendig oder kann man auch anders dagegen vorgehen?
Mir wurde mal gesagt mit Hypnose könnte man mich mit einem mal davon befreien. Aber ich glaube das wäre zu schön um wahr zu sein.

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Lacrima
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Beitrag Mi., 07.10.2009, 12:09

Geh zu einem Gastroenterologen. Der wird dir hoffentlich Magen und Darm spiegeln, einen Lactose- und Fructoseunverträglichkeitstest machen, Stuhluntersuchung und Blut auch.

Und wenn das alles negativ ausfällt bist du hoch offiziell eine RDS'lerin.

Such mal nach dem Begriff Reizdarmsyndrom. So nennt man das, wenn der Arzt keinen Auslöser für Durchfall, Übelkeit, Schmerzen etc. findet.

Und so wie dir geht es damit sehr, sehr vielen Menschen.

Ich hab diesen Durchfall auch, aus Angst vor dem Arbeiten (gehen), seit etwa 3 Jahren.

Eine Verhaltenstherapie, (vielleicht auch in Verbindung mit Hypnosetherapie) wär da wirklich eine gute Idee. Natürlich bei einem Arzt der auch über RDS Bescheid weiss und eine gewisse Ahnung hat. Die gibt es auch!!

Ich schreib dir nun mal gar nicht hinzu wie schlimm das ist.. ich kenn es. Hab mich bei der Arbeit täglich bestimmt ne Stunde oder zwei (von 8) nur auf dem Klo aufgehalten. Meist sowieso schon bevor ich musste um alles "rauszukriegen".

Ich werd dir mal per PM eine Seite schicken die zu dem Thema ist, vielleicht erkennst du dich in einigem wieder... Und vielleicht helfen dir ja auch ein paar Tipps die dort geschrieben sind.
I try to tell you that I see it raining on the flowers that grow in my yard....

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Gia
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Beitrag Mi., 07.10.2009, 12:49

Vielen lieben Dank für die Antwort und auch für die PM.
Ich werde mich da mal durchlesen und kundig machen. Wahnsinn das es soviele Menschen gibt mit dem gleichen Problem. Da fühlt man sich schon nicht mehr so allein und unverstanden.

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