Angst jemanden zu töten:`-(

Fragen und Erfahrungsaustausch zu Phobien, Zwängen, Panikattacken und verwandten Beschwerden.
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nicknamenina
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Angst jemanden zu töten:`-(

Beitrag Di., 20.01.2009, 15:07

Hallo,

vielleicht kann mir jemand von euch helfen.

Seit Weihnachten 08 habe ich plötzlich so eine Angst, dass ich mein eigenes Kind umbringen könnte .
Ich habe vor einiger Zeit im Fernsehen eine Reportage über eine Frau gesehen, die schizophren geworden ist und eines nachts ihre 5 Kinder getötet hat. Ich habe mir da nur gedacht "das muss dann doch merken, wenn man so krank wird und sich Hilfe holen" .

Ich weiß gar nicht, was der eigentliche Auslöser war, aber auf jeden Fall hatte ich plötzlich so ausführliche Gedanken über die Tötung meines Kindes.
Nun habe ich Angst davor, dass ich so etwas plötzlich machen könnte.

Ich behandle mein Kind momentan wie ein rohes Ei, damit es bloß keine Auseinandersetzungen zwischen uns gibt.

Selbst, wenn ich mir einrede, dass meine Gedanken nur Blödsinn sind und ich zwanghaft versuche, nicht daran zu denken, so drängt sich dieser Gedanke immer wieder bei mir auf.

Außerdem denke ich immer "wann wird ein Mensch zum Mörder?" und "was geht in einem Mörder vor?" , Kann man sich davor schützen???

Wer weiß Rat. Ich bin auch bereit, wenn es gar nicht anders geht, Medikamente zu nehmen, ich möchte jedoch erst eure Erfahrungen dazu wissen, ich habe nämlich zusätzlich Angst davor, Medikamente zu nehmen wegen der Nebenwirkungen!
Lg, Nina

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candle
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Beitrag Di., 20.01.2009, 20:31

Hallo nicknamenina!

Ich kenne das ähnlich, aber mit Medikamenten ist es nicht getan. Ich würde mir an Deiner Stelle psychologische Hilfe holen.

candle
Es ist besser ein Kerze anzuzünden, als über die Dunkelheit zu klagen.
Sommer-Stumpenhorst

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Beitrag Do., 22.01.2009, 09:37

Keine Medis!!! Zwangsgedanken sind nix schlimmes!!! Du machst sie schlimm Du verdrängst sie: MÖÖÖP!! Fehler! Du verdrängst etwas, weil du es nich aushälst, nicht zulassen willst! Du machst es wichtig! Merkste was?
Denke die Gedanken! Sag dir: Ja klar mach ich... manchmal muss man dann sogar bei lachen, weil es so absurd is...
Du sagst dir nur immer wieder: NEIN! Sowas darfst du nicht denken!! Tu das nicht! Du bist schrecklich... oder sowas... Denk doch mal: Ich kann denken, was ich will... das heißt noch lang nich, dass ichs toll finde, es mache, oder es irgendwas positives hat. Ich denks einfach mal zu ende... es sind gedanken Und gedanken sind frei!!!
Ich hatte das gleiche mit meiner FreundiN! Ich sollte dann laut Thera einfach mal richtig widerliche und blutrünstige Gedanken aufrufen.. Provokation! Mit Provokation krichste Angst oft unter Kontrolle.

Vll hilft dir das ja... das wird eigentlich immer so angewendet

Du hast Kontrolle über dich....warum solltest du sie verlieren? Mit dir ist doch alles gut. Solche Leute, die sowas machen, haben meist irgendwelche extrem traumatische Erlebnisse oder kommen mit ihrem Leben kein Stück klar! Du scheinbar schon, sonst hättest du sicher keine Familie :D Und auch diese Sachen sind kein Aspekt dafür, dass man jmd umbringt Oo

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power
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Beitrag Do., 22.01.2009, 11:17

hey nicknamenina!

ich hatte genau das gleiche problem wie du, bei mir hats sich immer auf personen manifestiert, die mir am wichtigsten waren (meine mutter, mein freund)...ich hatte dann genaue visionen, wie ich meinen freund bspsweise töten könnte und ich hatte schreckliche angst, es wirklich zu tun. ich traute mich gar nicht mehr, ein messer od ähnliches anzugreifen! es war furchtbar!! ich hatte auch oft angst, dass ich mich selber umbringen könnte...bei mir hat sich das immer abgewechselt. ich hatte das seit ich 10 jahre alt war. aber ich hab 1. selber herausgefunden dass ich es NIE tun würde, weil es "nur" zwangsgedanken (impulse) sind, die einen unendlich quälen, aber man macht es nicht. ich hab viel darüber gelesen und auch in der therapie gesagt bekommen, dass die menschen, die darunter leiden, sowas niiie ausführen werden, weil es eben zwangsgedanken sind. das kann dich auf alle fälle beruhigen und das musst du dir auch immer wieder vor augen halten. und schizophrene menschen können diese gedanken gar nicht reflektieren! das ist der große unterschied zwischen schizophrenie und zwang!

ich wäre nicht ganz abgeneigt gegen medis, natürlich nicht nur medis alleine. aber sie können dich unterstützen und es lässt sich sehr gut mit einer verhaltenstherapie behandeln. ich hatte sehr starke zwangsgedanken und seit 3 jahren kaum mehr.

einen tipp noch: nimm die gedanken und ängst an. je mehr du dich dagegen wehrst, desto schlimmer werden sie. rede meinetwegen mit deinen gedanken (aha, da seid ihr ja wieder...so in der art) aber lass sie nicht die oberhand über dich gewinnen indem du dich nur noch mit ihnen beschäftigst. ich weiß, klingt jetzt leicht, aber das ist genau das was man in der therapie auch lernt.

falls du fragen hast, jederzeit gerne.
aber suche dir hilfe, denn leider haben zwangsgedanken die tendenz schlimmer zu werden, wenn man nichts unternimmt!

lg und viel glück,
power
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nicknamenina
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Beitrag Do., 22.01.2009, 13:05

Hallo ihr Lieben,

vielen Dank für eure Tipps und Ratschläge. Ich bin froh, dass ich nicht die einzige bin, die so etwas schreckliches denkt .

Ich war gestern beim Psychiater, weil ich es einfach nicht mehr ausgehalten habe. Die Gedanken waren bei mir von morgens bis abends präsent, das hat mich total verrückt gemacht .

Als ich ihm meinen Kummer berichtet habe, dachte ich, dass er jeden Moment die Polizei anruft und mich einsperren lässt, aber er rührte sich gar nicht und ich dachte "was ist jetzt los???" Naja, auf jeden Fall sagte er mir, dass er so etwas in der Art häufiger zu Ohren bekommt und dass es sich dabei um generlisierte Angstzustände handelt. Unter Depressionen würde ich wohl nicht leiden (das war so eher meine Idee). Naja, ich bin nicht depressiv, Gott sei Dank . Er hat mir Fluoxetin verschrieben und mir auch geraten eine Verhaltenstherapie zu machen. Ich habe ihm dann gesagt, dass ich mich um einen Therapieplatz schon gekümmert habe, und das es Ende Februar losgeht. Er beruhigte mich nochmals auf meine Frage, ob ich zur Mörderin werden kann mit der Antwort "ne, Mörder suchen sich keine Hilfe und sprechen nicht über ihre Gedanken, also sollte ich mir keine Sorgen machen". Das hat mich dann auch schon wieder etwas beruhigt. Habe gestern Abend die erste Pille genommen und es geht mir tatsächlich schon besser.

2002 hatte ich schon einmal solche Panikattacken, damals hatte ich jedoch Angst plötzlich einen Herzinfarkt zu erleiden und tot umzufallen. Ich habe da auch 1 Jahr lang Fluoxetin genommen und eine Therapie gemacht, die mir auch sehr geholfen hat, aber irgendwie ist das jetzt anders.

Ich bin auf jeden Fall froh, dass ich euch hier gefunden habe.
Lg, Nina

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Beitrag Do., 22.01.2009, 13:13

ist ja schon mal ein anfang! gratuliere!

ich dachte auch immer, dass ich alleine wäre mit diesem problem, aber so ist es nicht! *gottseidank*
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nicknamenina
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Beitrag Do., 22.01.2009, 13:18

Eigentlich wollte ich ja ganz ohne Medis auskommen, habe auch pflanzliche Präperate probiert (Neurapas balance und Bachblütenmix), die aber alles nur noch schlimmer gemacht haben, weil dadurch die Konzentrationsfähigkeit erhöht wurde. Der Leidensdruck war einfach zu groß oder ich einfach zu schwach .

Egal, ich bin auch nur ein Mensch, ich versuche es mit dem Fluoxetin.
Lg, Nina

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Beitrag Do., 22.01.2009, 15:10

sieh es nicht als schwäche...du bist deswegen nicht schwächer als andere menschen. und nimm die medis als brücke, zur unterstützung, damit du besser an dir arbeiten kannst. denn ohne medis kanns auch sein, dass du zu verkrampft bist und dich nur im kreis drehst vor lauter zwangsgedanken. oftmals braucht man medikamente nur, um aus dem teufelskreis zu kommen und dann effektiver an sich arbeiten zu können. nimm es als chance!

lg
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nicknamenina
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Beitrag Do., 22.01.2009, 17:16

Danke für deine aufmunternden Worte. Obwohl ich gestern Abend die erste Fluoxetin genommen habe, merke ich heute schon eine Wirkung. Die Gedanken sind weniger geworden.
Lg, Nina

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Beitrag Do., 22.01.2009, 22:46

freut mich für dich! jetzt kann es nur noch aufwärts gehen!

viel erfolg dabei!!!

lg power
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Nordlicht2
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Beitrag Sa., 24.01.2009, 18:06

hallo,

mich würde mal von denjenigen die siese probleme mit den zwangsgedanken kennen interesseieren, was sie glauben warum diese auftauchen? auch ich habe probleme mit sowas, bei mir wird es meistens schlimm wenn ich mit situationen nur schwer zurecht komm, ich überfordert bin. ich würde mich gerne mit euch darüber austauschen, wer dafür bereit ist kann mir gerne eine pn schicken.

liebe Grüße
Man muß immer wieder im Leben steinige Wege gehen, dabei besteht oft die Gefahr zu stolpern, aber solange man wieder aufsteht hat man nicht verloren...

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Beitrag Mo., 26.01.2009, 17:44

Hallo,

also, am Wochenende ging es mir richtig gut, heute waren sie trotz Fluoxetin aber wieder da, diese ätzenden Gedanken, die mir richtige Schweißausbrüche gekostet haben. ich bin am überlegen, ob ich mich selbst als Notfall in die Psychiatrie einweise. Ihr habt ja bestimmt auch von dem Täter gehört, der total unauffäliig war und jetzt 2 Kinder und eine Erzieherin getötet und weitere andere schwerverletzt hat. Ich habe Angst, dass es mir genauso ergeht. Ich bin völlig fertig. Was ist nur los mit mir. ich versuche ja schon, die Gedanken zuzulassen, aber irgendwie habe ich Angst doch plötzlich ein Messer in die Hand zu nehmen. Eine innere Stimme sagt mir auch immer "los, tue das jetzt". Das kann natürlich auch alles Spinnereri sein, aber die Angst wird größer und größer. Am schlimmsten ist es ja, wenn es draußen dunkel wird. Weiß jemand einen Rat. Wie lebt ihr mit euren Gedanken? gehen diese irgendwann wieder weg?
Lg, Nina

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Beitrag Mo., 26.01.2009, 18:07

hey nicknamenina!

das ist ganz normal was du beschreibst. ich hatte das jahrelang...diese gedanken "los, tu es...macht doch nichts...mach es einfach!" das sind zwangsgedanken! du wirst es nicht ausführen, glaub mir, aber du solltest dir wirklich helfen lassen,weil mit der zeit wird das total anstrengend so zu leben. das erdrückt dich. man kann nicht mehr loslassen...aber sei "unberuhigt" klingt so leicht, es sind wirklich "nur" zwangsgedanken. das hat nichts mit einem geisteskranken killer zu tun! du bist dir diesen gedanken voll bewusst und das ist der unterschied. und du willst es ja auch nicht, es ist ein zwang, der dir das vorgaukelt! das bist nicht du. versuche, mit deinem kobolt im kopf zu sprechen (so hab ich das immer gemacht). sag dir ganz bewusst: ha, da bist du ja wieder! du willst mich wieder quälen stimmts??? nein, nein...ich hab die kontrolle und du bist nur ein gedanken od so was in der art, u versuch dich dann abzulenken.

übrigens: hast schon mal ein messer od ähnliches in die hand genommen? hab ich oft gemacht. ich hatte dann sooooolche angst, dass ich jetzt gleich auf jemanden zurennen würde u ihn ersteche, aber ich konnte nicht. weil ich es ja nicht wollte. es ist einfach nur der zwang. du tust es nicht. aber es setzt dich erheblich unter druck und man hat unglaubliche angst und ist angespannt. aber mir hats geholfen, weil ich gesehn hab, dass ich es nicht tun konnte. es ist nichts passiert! --> konfrontationstherapie!

und die gedanken gehen wieder weg...ganz sicher! aber es braucht zeit u geduld, das ist klar. und hilfe! alleine wirds irrsinnig schwierig! und warum soll man den schwereren weg gehn, wenns einfacher auch geht?!

lg power
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Beitrag Mo., 26.01.2009, 18:11

Na so ganz auf die lechte Schulter würde ich das auch nicht nehmen.

Wenn Du Hilfe brauchst nicknamenina, dann nehm sie in Anspruch. Hast Du überhaupt schon jemanden davon erzählt?

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Beitrag Mi., 28.01.2009, 15:59

Hallöchen,

danke für die aufmunternden Worte. Eigentlich will ich das ja auch nicht machen, aber es ist halt so dieser Trieb so etwas zu tun. Ich fasse Messer nur zum normalen Gebrauch an, ansonsten habe ich Angst davor überhaupt nur in die Nähe von Messern zu gehen.

Ich habe morgen ein Gespräch in der Psychiatrie. Ich habe der Ärztin telefonisch mein Problem geschildert und sie fand es auch nicht so ganz normal. Eventuell kann ich gleich dableiben, aber das erfahre ich erst morgen nach dem Gespräch.
Lg, Nina

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