Panik bei Fahrstunden

Fragen und Erfahrungsaustausch zu Phobien, Zwängen, Panikattacken und verwandten Beschwerden.
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Apfelzitrone
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Panik bei Fahrstunden

Beitrag Di., 07.10.2008, 21:21

Hi, Leute

hab Einiges über dieses Thema hier im Forum gelesen, doch ich kann mich irgendwie nicht bei den Themen wiederfinden.Also versuche ich mal meine Lage zu beschreiben.

Also ich hab nach jahrelangen Verschiebens mich endlich getraut einen Führerschein zu machen. Die Theorie war für mich zwar schwer, aber ich habs dennoch irgendwie schaffen können.

Nur bei den Fahrstunden bekomme ich irgendwie Panik. Diese Panik äussert sich mit schwitzigen Händen und irgendwie das Gefühl, dass ich abschalte und einfach die Stunde abbrechen möchte. Körperliche Beschwerden wie Übelkeit liegen zwar nicht vor, aber irgendwie fühle ich mich ausgelaugt,ich zittere etwas. Man sieht die Panik in meinem Gesicht richtig an.Ich höre zwar hin, weiss zwar was zu tun ist. Aber ich mache es nicht.

Es ist echt grausam für mich. Sagt der Lehrer, dass ich z.B.links abbiegen soll, werde ich so nervös, dass ich nichts sehe, d.h. ich achte nicht auf den Verkehr und manchmal fahre ich schon fast in den Gegenverkehr rein. Mein Kopf ist dann wie Watte und fühle mich wie ein unfähiges kleines Kind, dass immer den selben Fehler macht.Aber wirklich immer! Man kann mir erklären, sooft man möchte... Ich mache dasselbe noch mal falsch.

Ich verstehe das nicht, habe in meinem Alter schon soviele Prüfungen bestanden, sovieles erreicht.Aber bei dieser Sache, dass sogar 17jährige ohne viel Mühe erreichen, hab ich das Gefühl so richtig zu versagen.

Und nach jeder Stunde hab ich das Gefühl, einen Kloss im Halse stecken zu haben.Und dieses Gefühl hält ziemlich lange an.

Die ersten Stunden hab ich mich immer auf die Fahrstunden gefreut, aber jetzt nach 20 Stunden und einer Fahrweise wie in der ersten Stunde, hab ich keine Lust mehr. Bin richtig gefrustet deswegen.Langsam sehe ich auch keinen Sinn mehr darin, noch mehr Fahrstunden zu nehmen. Soviel verdiene ich auch wieder nicht.

Habt ihr ein Erfolgsrezept? Was hilft wirklich bei solchen panischen Situationen?

Hab es mit Coolness, Lockerheit, sichselber gut zureden versucht. Doch es will einfach nicht klappen.

Tut mir leid, dass ich soviel geschrieben habe, es wollte einfach raus:)

Danke fürs Lesen

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Sterbender_Schwan
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Beitrag Di., 07.10.2008, 21:36

Hallo!
Also du beschreibst beim Fahren so eine Art tunnelblick..
Hast du eigentlich einmal einen Unfall miterlebt? Es kann sein, dass dieser Unfall in deinem Unterbewusstsein ist und dich das Fahren daran erinnert.
Es kann aber auch daran liegen, dass du, wenn du fahrst, nicht an das denkst, was du machen sollst, sondern immer daran denkst, was du falsch machen könntest. Dann ist dein Kopf so voll, dass du garantiert was falsch machen MUSST, weil nichts anderes mehr in deinem Kopf platz hat.
Überleg dir mal, wiso du Angst haben könntest, nicht, wie du die Angst loswerden kannst. Denn Angst bekämpft man nicht mit dem "AUSSCHALTEN", sondern Angst bekämpft man erst dann, wenn man die Hintergründe entdeckt, verstanden und verarbeitet hat. Ich würde dir jetzt persönlich nicht raten, noch mehr Fahrstunden zu nehmen (vorübergehend) bis du dich in der Lage fühlst, es wieder in Angriff nehmen zu können.

Das nach dem Fahren, der Globus Hystericus (der Kloß im Hals) ist eine Typische Stressreaktion. Dieses Gefühl ist unsympatisch aber es vergeht wieder (nur zur Info: Der Kloß existiert nicht, es sind nur Nervenreizungen am Hals oder so)

In diesem Sinne wünsche ich dir alles Gute

Der Sterbende Schwan

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Hope67
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Beitrag Mi., 08.10.2008, 05:56

Guten Morgen Apfelzitrone,

darf ich fragen wie Dein Fahrlehrer auf Deine Fahrweise reagiert?

Lieben Gruss
Hope

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triple
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Beitrag Mi., 08.10.2008, 06:15

Guten Morgen Apfelzitrone,

lass' uns doch mal kurz auf Deine ersten Fahrstunden zurückkommen. Du schreibst, Du hättest Dich darauf gefreut, was war anders als jetzt?

Das klingt jetzt vielleicht blöd, aber schreib doch bitte mal, ob Du Fahrrad fährst oder schwimmst und wenn ja, ob Du Dich daran erinnerst, wie Du das gelernt hast.

LG,

triple

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Tarengrim
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Beitrag Mi., 08.10.2008, 14:39

Ich glaube alle Menschen haben Probleme wenn sie Autofahren erlernen müssen und bei dir ist der druck besonders groß, wie du ja selbst schreibst, sogar 17 jährige können das, also ist dein Selbstwert bedroht wenn du es nicht schaffst, was unheimlich viel Stress verursacht. Da du es nicht gleich beim ersten mal geschafft hast wird es immer schlimmer mit dem Stress, was dann die genannten Symptome auslöst.

Grundlegendes Rezept dafür gibt es leider nicht, da es für jede Person anders funktioniert. Einige stellen sich vor das Auto sei ein Teil von ihnen, andere Stellen sich vor sie würden eigentlich spazieren gehen nur halt viel schneller und so weiter.
Im Prinzip kannst du entspannt oder Cool-sein nicht erzwingen, bestenfalls schaffst du es dich selbst zu täuschen aber nicht mehr.

Hast du Angst wenn du fährst oder auch wenn das Auto still steht? Wie sieht es am Übungsplatz aus? Im Prinzip kann auf der Straße nicht wirklich viel passieren, die meisten anderen Fahrer passen anfangs schon auf dich auf, was jetzt nicht heißen soll daß man leichtsinnig fahren kann. Es ist einfach anfangs sehr schwer zu erlernen, da führt kein Weg daran vorbei.

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Eve...
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Beitrag Mi., 08.10.2008, 15:05

Ich kenne Panik beim Autofahren-Lernen auch.

Im Auto ist es ja nun mal real nicht gerade ungefährlich. Das ist einem eben bewusst oder unbewusst dann immer gegenwärtig. Diejenigen, die diese Angst beim Fahren nicht haben, blenden in gewisser Weise die Realiät aus, und das gilt dann als "normal".
Mir hätte diese Angst beinahe den Führerschein (prakt. Prüfung) vermasselt.

Therapiegespräche, Autosuggestion - so etwas kann helfen. Hast Du Dich später ans Fahren gewöhnt, werden sich die Zustände wahrscheinlich sowieso legen oder zumindest erträglicher.

Das Problem ist jetzt die Lernphase. Tabletten, die die Angst sonst dämpfen können, sind nun wahrhaftig nicht zu empfehlen. Ich würde zuerst einen Psychologen aufsuchen, bevor Du weitermachst.

Eve

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adidas
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Beitrag Mi., 08.10.2008, 16:29

Habt ihr ein Erfolgsrezept? Was hilft wirklich bei solchen panischen Situationen?
aussteigen und wenn man sich beruhigt hat weitermachen... hatte zwar noch nie die situation aber ich denke das könnte helfen.
Im Prinzip kann auf der Straße nicht wirklich viel passieren, die meisten anderen Fahrer passen anfangs schon auf dich auf, was jetzt nicht heißen soll daß man leichtsinnig fahren kann. Es ist einfach anfangs sehr schwer zu erlernen, da führt kein Weg daran vorbei.
naja das würd ich mal so nicht behaupten.
da ich doch recht viel mit dem auto untwerwegs bin/war (da ich nun autofahren längst überdrüssig bin^^) kann ich ohne zu lügen behaupten dass die anderen da draußén nur bedingt aufpassen.

ich könnte mir vorstellen dass bei dir das problem darin liegt, dass du weißt dass man im falle eines unfalls leider an sich hilflos ist und das mit dem aufpassen und ausweichen ist oft nicht möglich.
wenn du ein auto lenken willst musst du dich mit diesem gedanken aber abfinden. geht nicht anders.
mit der zeit und der erfahrung wirst du ihn dann los werden.

und wieso die ganzen 17 jährigen alle schon den führerschein haben wird wahrscheinlich daran liegen dass sie sich dieser gefahr in dem ausmaß nicht bewusst sind.
Diejenigen, die diese Angst beim Fahren nicht haben, blenden in gewisser Weise die Realiät aus, und das gilt dann als "normal".
NAja
ich glaub das hat auch bzw. eher damit zu tun dass der mensch oftmalig erfolgreich (= kein unfall) wiederholte handgriffe (und mehr ist autofahren auch schon nicht) als völlig natürlich und normal ansieht.
der mensch ist ein gewohnheitstier. alles was man öfter macht, in dem fühlt man sich auch sicher.
wenn ich heute in ein auto steige denk ich mir nicht dass ich bei der nächsten kreuzung abgeschossen werde.

routinierte fahrer blenden nicht die realität aus, sondern schließen einfach von oftmalig, ohne unfall gefahrenen strecken auch auf zukünftig erfoglreiche kilometer.

wenn ich bedenke was ich alleine diesen sommer alles an erwähnenswerten aktionen gesehen habe, die nur allein durch andere verkehrsteilnehmer verursacht worden sind (meine heldentaten mal außen vor^^) dann dürft ich mich keinem auto mehr nähern weil ich die angst hätte das viel zu viel passiert. (ca. 4000km/woche im sommer )

eine gewisse gefahr ist immer dabei, das kann man nicht ausschließen und sollte man auch nicht.

ich denke versierte fahrer blenden nicht die realität aus sondern finden sich damit ab dass es gefährlich ist und dass man nur durch aktives aufpassen einen unfall verhindern kann. (nur geht dieses anfängliche extrem konzentriert aufpassen mit der zeit in routine über)
klingt brutal, is aber so mm. nach.
Das Problem ist jetzt die Lernphase. Tabletten, die die Angst sonst dämpfen können, sind nun wahrhaftig nicht zu empfehlen. Ich würde zuerst einen Psychologen aufsuchen, bevor Du weitermachst.
ich würde mich zuerst mal fragen wieso eigentlich diese panik ?
wo hast du diese panik ?
stadt ?
autobahn ?
überland ?
nacht ?
stoßzeiten ?

denke nicht dass du auf einer menschen/autoleerenstraße die panik bekommst.

empfehlenswert wäre eine L-übungs zusatz tafel.
mit der kannst du gemeinsam mit einer vertrauten person die mind. seit 7 jahren autofährt jederzeit mit deinem eigenen auto üben.
zusätzlich zu den fahrstunden (dafür weniger fahrstunden). dieses zusatztaferl is recht billig.
dann kannst du mal zu extrem ruhigen zeiten (zb. sonntag vormittag) an dir vertrauten routen üben.
und dann halt schritt für schritt mit mehr verkehr.

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Eve...
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Beitrag Mi., 08.10.2008, 16:44

dann kannst du mal zu extrem ruhigen zeiten (zb. sonntag vormittag) an dir vertrauten routen üben.
Das hab ich auch so schon gemacht.
Ist aber leider keine Übung für den quirligen Stadtverkehr, den finde ich am schlimmsten. Viele Dinge gleichzeitig, auf die man achten muss. Einparken (ja, ja - Frau am Steuer) ist auch schlimm.
Im Grunde weiß ich, nur die Übung hilft.

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adidas
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Beitrag Mi., 08.10.2008, 17:30

nein aber es is eine übung nicht sofort nach 0,5km/h speed in panik auszubrechen.

naja eve ich denke dir wird mit 58 und wahrscheinlich jahrzehntelanger praxis der stadtverkehr doch keine probleme bereiten... oder kommt das schön langsam wieder ?
na spaß

ja "frau am steuer" muss nicht gleich weiter gehen mit "ist ungeheuer" aber bei manchen frag ich mich schon
kenn aber mind. eine die das nedmal soo schlecht kann.
nur wie du sagst... einparken is anscheinend so ein "quer durch altersklasse - defizit"
aber immerhin beachtet frau die parkordnung während der burgerinhalierende gemeindeprolet überall einen parkplatz findet wo zwischen autotür und wunschdestination weniger als 10 schritte liegen.

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Beitrag Do., 16.10.2008, 21:17

Hallo,
Sorry, dass ich mich erst jetzt melde. Hatte Probleme mit dem Pc

Ich danke euch sehr für eure Antworten:)

Habe seit meinem letzten Posting keine Fahrstunden genommen. Werde es aber nächste Woche mal wieder versuchen.

Ausserdem waren einige Fragen von euch sehr hilfreich für mich. Z.B. ob ich schwimme. Wenn ich ehrlich bin, ich schwimme absolut nicht gerne im Meer, bei jeder kleinsten Welle hab ich nach Halt gesucht.Also mich an dem Abgrenzungsseil festgehalten

Hat mich bisher nicht gestört. Bin kein grosser Sonne-Strandfan.

Aufgrund noch einiger anderen Sachen, die mich an mir zusätzlich stören, hab ich tatsächlich einen Therapeuten aufgesucht um die Ursachen für meine ziemlich eigenartigen Verhalten( mal superselbstbewusst und mal wie ein dummes Kind) herauszufinden und daran zu arbeiten.

So das war ein kleiner Feedback von mir.Wäre zwar schöner, auf jede Antwort einzeln einzugehen. Aber ich bin einfach kein guter Schreiberling. .

Lieben Gruss an alle

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Skillless
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Beitrag Do., 23.10.2008, 14:55

Klingt als empfändest du das Auto als bedrohlich und etwas Eigenständiges, was du meinst nicht kontrollieren zu können. Geringes Selbstbewusstsein?
Wie siehts aus, sich mit dem Auto mal richtig auseinanderzusetzen, versuchen Eins mit ihm zu werden. Zu sehen, was passiert, wenn du dies oder das machst, dass es wirklich nur auf dich hört
Vll denkst du aber, dass du nicht genug kannst, um es zu steuern und zu kontrollieren und dich daher überfordert fühlst, du blockierst dich innerlich, hast ein: Ich kann es nicht! im kopf und dadurch setzt es einfach aus bei dir. Eben eine Denk oder Aktionsblockade oder sowas ^^

Sind nur Mutmaßungen =(

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