Achtsamkeit bringt nichts bei Ängsten
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Achtsamkeit bringt nichts bei Ängsten
Achtsamkeit ist ein Trend, bei dem es darum geht, Emotionen zu fühlen.
Und dann?
Nochmal fühlen?
Nehmen wir an, dir ist etwas Traumatisches passiert.
Du denkst daran zurück und weichst dem Gefühl nicht aus.
Du läßt das Gefühl zu, atmest dabei.
Dem Gefühl ist das egal, es bleibt.
Die Anspannung bleibt.
Das machst du einige Zeit lang, dann merkst du, daß sich nichts ändert.
Dann machst du etwas anderes, "lenkst dich ab".
Denkst du erneut an das Traumatisierende, zieht sich dein Magen zusammen, wie am ersten Tag.
Nicht nur ändert das nichts an den Ursachen des Traumas, es ist dem Körper auch völlig egal.
Stimulus -> Reaktion. Immer und immer wieder.
Du denkst dir Okay, schon wieder fühlen, gut, "FÜHL DU SCHEISS KÖRPER ODER BRING MIR ENDLICH EINE LÖSUNG FÜR DIE URSACHE DU SCHEISS GEHIRN".
Kein dummes Fühlen des Gefühls und nicht Widerstand leisten gegen das Gefühl ändert etwas daran.
Nur die Realität zu ändern, verbessert etwas, nicht das bewußte Wahrnehmen.
Bloß keinen Widerstand gegen die Emotionen leisten, denn irgendein Depp hat ja gesagt, daß das schlecht sei.
Und dieser Depp hat irgendeinen Titel, dann muß er es ja besser wissen und alle laufen ihm nach wie Schafe.
Wenn man nicht weiß, was man nicht weiß, um das Problem zu lösen, kann man das Problem nicht lösen.
Und dann?
Nochmal fühlen?
Nehmen wir an, dir ist etwas Traumatisches passiert.
Du denkst daran zurück und weichst dem Gefühl nicht aus.
Du läßt das Gefühl zu, atmest dabei.
Dem Gefühl ist das egal, es bleibt.
Die Anspannung bleibt.
Das machst du einige Zeit lang, dann merkst du, daß sich nichts ändert.
Dann machst du etwas anderes, "lenkst dich ab".
Denkst du erneut an das Traumatisierende, zieht sich dein Magen zusammen, wie am ersten Tag.
Nicht nur ändert das nichts an den Ursachen des Traumas, es ist dem Körper auch völlig egal.
Stimulus -> Reaktion. Immer und immer wieder.
Du denkst dir Okay, schon wieder fühlen, gut, "FÜHL DU SCHEISS KÖRPER ODER BRING MIR ENDLICH EINE LÖSUNG FÜR DIE URSACHE DU SCHEISS GEHIRN".
Kein dummes Fühlen des Gefühls und nicht Widerstand leisten gegen das Gefühl ändert etwas daran.
Nur die Realität zu ändern, verbessert etwas, nicht das bewußte Wahrnehmen.
Bloß keinen Widerstand gegen die Emotionen leisten, denn irgendein Depp hat ja gesagt, daß das schlecht sei.
Und dieser Depp hat irgendeinen Titel, dann muß er es ja besser wissen und alle laufen ihm nach wie Schafe.
Wenn man nicht weiß, was man nicht weiß, um das Problem zu lösen, kann man das Problem nicht lösen.
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Es ist ein Irrglaube, dass "Achtsamkeit" die Ängste (oder andere "schlimme" Gefühle) wegmachen soll. Das funktioniert ganz sicher nicht, da bin ich d'accord. Für mich hat Achtsamkeit im Umgang mit meinen Angst- und Panikgefühlen allerdings sehr sehr viel gebracht. Was du beschreibst hört sich für mich wie ein Hyperfokus auf deine Gefühle an. Aber das ist vielleicht nur der erste Schritt? Klar hilft das nichts, wenn du dort stehenbleibst.
Achtsamkeitsübungen sind für mich erstmal 'nur' dazu da, dass ich lerne, meinen inneren Fokus bewusst in bestimmte Richtungen zu lenken. Nicht mehr und nicht weniger. Man kann damit die emotionale Selbstwahrnehmung verbessern, aber das ist nur ein Baustein von vielen. Gleichzeitig zur emotionalen Selbstwahrnehmung kann ich Achtsamkeit auch dazu benutzen zu beobachten: Was hilft mir bei Angst, mich besser zu regulieren? z.B. Fokus auf meine Umgebung lenken (visuell, akkustisch, haptisch), Kontakt zu anderen Menschen suchen, starke körperliche Reize (Kälte, Wärme, Schärfe etc.), und ja, auch Ablenkung. Das braucht Zeit, das braucht Geduld und das braucht nach meiner Erfahrung auch den Austausch mit anderen, um mich immer wieder neu zu kallibrieren und auch neue Impulse zu bekommen.
Achtsamkeit heißt auch: Ein Gespür dafür zu entwickeln, wie belastbar ich gerade bin, meine emotionalen und körperlichen Grenzen besser wahrzunehmen. Das hieße auch, dass ich zunächst vielleicht mit "kleinen" und "unproblematischen" Gefühlen anfange bei der Wahrnehmungslenkung, anstatt mir zuallererst den größten Brocken vorzunehmen wie Angst oder Panik. Gerade Angst und Panik führt zu einer inneren Beschleunigung, nach dem Motto "Augen zu und durch". Achtsamkeit kann dabei helfen, an dieser Stelle ganz bewusst zu verlangsamen und runterzuschalten. Dadurch kann ich andere, neue Erfahrungen mit meiner Angst machen, sie ist nicht mehr so unüberwindbar groß. Und ja, da braucht es mitunter auch professionelle Unterstützung von außen (Psychotherapie, Gruppe o.ä.)
Achtsamkeit heißt auch: Das akzeptieren, was gerade da ist. Erst dann kann es sich verändern. Wenn ich das nicht als Ausgangspunkt akzeptiere, dann wird jeder Schritt den ich mache, in eine eher unpassende Richtung gehen. Die Realität kann ich nicht verändern. Die ist so wie sie ist. Was ich verändern kann, das ist meine Wahrnehmung, mein Fokus, die Brille, durch die ich die Realität betrachte. Und da kann Achtsamkeit durchaus hilfreich sein.
Achtsamkeitsübungen sind für mich erstmal 'nur' dazu da, dass ich lerne, meinen inneren Fokus bewusst in bestimmte Richtungen zu lenken. Nicht mehr und nicht weniger. Man kann damit die emotionale Selbstwahrnehmung verbessern, aber das ist nur ein Baustein von vielen. Gleichzeitig zur emotionalen Selbstwahrnehmung kann ich Achtsamkeit auch dazu benutzen zu beobachten: Was hilft mir bei Angst, mich besser zu regulieren? z.B. Fokus auf meine Umgebung lenken (visuell, akkustisch, haptisch), Kontakt zu anderen Menschen suchen, starke körperliche Reize (Kälte, Wärme, Schärfe etc.), und ja, auch Ablenkung. Das braucht Zeit, das braucht Geduld und das braucht nach meiner Erfahrung auch den Austausch mit anderen, um mich immer wieder neu zu kallibrieren und auch neue Impulse zu bekommen.
Achtsamkeit heißt auch: Ein Gespür dafür zu entwickeln, wie belastbar ich gerade bin, meine emotionalen und körperlichen Grenzen besser wahrzunehmen. Das hieße auch, dass ich zunächst vielleicht mit "kleinen" und "unproblematischen" Gefühlen anfange bei der Wahrnehmungslenkung, anstatt mir zuallererst den größten Brocken vorzunehmen wie Angst oder Panik. Gerade Angst und Panik führt zu einer inneren Beschleunigung, nach dem Motto "Augen zu und durch". Achtsamkeit kann dabei helfen, an dieser Stelle ganz bewusst zu verlangsamen und runterzuschalten. Dadurch kann ich andere, neue Erfahrungen mit meiner Angst machen, sie ist nicht mehr so unüberwindbar groß. Und ja, da braucht es mitunter auch professionelle Unterstützung von außen (Psychotherapie, Gruppe o.ä.)
Achtsamkeit heißt auch: Das akzeptieren, was gerade da ist. Erst dann kann es sich verändern. Wenn ich das nicht als Ausgangspunkt akzeptiere, dann wird jeder Schritt den ich mache, in eine eher unpassende Richtung gehen. Die Realität kann ich nicht verändern. Die ist so wie sie ist. Was ich verändern kann, das ist meine Wahrnehmung, mein Fokus, die Brille, durch die ich die Realität betrachte. Und da kann Achtsamkeit durchaus hilfreich sein.
When hope is not pinned wriggling onto a shiny image or expectation, it sometimes floats forth and opens.
― Anne Lamott
― Anne Lamott
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Hallo Basil,
ich habe die gleichen Erfahrungen wie Du gemacht mit MBSR bei PTBS. Ich hatte massive Intrusionen beim Meditieren und durfte mit niemandem darüber sprechen. Zaghafte Versuche wurden sofort abgebügelt, weil ICH angeblich gewaltätig sei, weil ich solche Phantasien habe. Ich habe mich gefühlt, als solle ich moralisch verrohen und verwahrlosen, um für einen Kampfeinsatz zum Monster gemacht zu werden. Ich glaube erst an Achtsamkeit, wenn ich eine*n Therapeut*in finde der/die sich ganz achtsam und nicht bewertend vergewaltigen lässt.
Geholfen haben mir die Achtsamkeitsübungen von Ignatius von Loyola, da man dabei zu etwas hin meditiert und, so war es bei meinen Exerzitien, auch unausgesprochen, die Solidarität der Mitmeditierenden erlebte. Es war lebensbejahend und Gewalt verdammend, allerdings ist es ja dann nicht mehr ohne Bewertung.
Die buddhistische Form, die in den Therapien praktiziert wird, führt nach meiner Erfahrung dazu, dass Traumapfade noch mehr ausgetrampelt werden. Nein, mir brachte es gar nichts, alles 20 oder 50 x erneut zu durchleben. Dann könnte man sich ja auch mit Horrorfilmen abhärten.
Ich habe das in meiner Therapie angesprochen, was leider zu abwertenden Bemerkungen über Christen und mein ehrenamtliches Engagement dort geführt hat.
Das was lisbeth geschrieben hat, finde ich sehr wichtig, kann es aber auf die Schnelle noch nicht so richtig verdauen.
ich habe die gleichen Erfahrungen wie Du gemacht mit MBSR bei PTBS. Ich hatte massive Intrusionen beim Meditieren und durfte mit niemandem darüber sprechen. Zaghafte Versuche wurden sofort abgebügelt, weil ICH angeblich gewaltätig sei, weil ich solche Phantasien habe. Ich habe mich gefühlt, als solle ich moralisch verrohen und verwahrlosen, um für einen Kampfeinsatz zum Monster gemacht zu werden. Ich glaube erst an Achtsamkeit, wenn ich eine*n Therapeut*in finde der/die sich ganz achtsam und nicht bewertend vergewaltigen lässt.
Geholfen haben mir die Achtsamkeitsübungen von Ignatius von Loyola, da man dabei zu etwas hin meditiert und, so war es bei meinen Exerzitien, auch unausgesprochen, die Solidarität der Mitmeditierenden erlebte. Es war lebensbejahend und Gewalt verdammend, allerdings ist es ja dann nicht mehr ohne Bewertung.
Die buddhistische Form, die in den Therapien praktiziert wird, führt nach meiner Erfahrung dazu, dass Traumapfade noch mehr ausgetrampelt werden. Nein, mir brachte es gar nichts, alles 20 oder 50 x erneut zu durchleben. Dann könnte man sich ja auch mit Horrorfilmen abhärten.
Ich habe das in meiner Therapie angesprochen, was leider zu abwertenden Bemerkungen über Christen und mein ehrenamtliches Engagement dort geführt hat.
Das was lisbeth geschrieben hat, finde ich sehr wichtig, kann es aber auf die Schnelle noch nicht so richtig verdauen.
"Ein wichtiges Werkzeug beim Prozess der Achtsamkeit, der in das Gewahrwerden und die unmittelbare Erfahrung der im Fluss befindlichen Natur des Selbst münden kann, ist die Vipassana-Meditationstechnik. Eben weil es sich hierbei um ein höchst wirksames Instrument handelt, kann es Meditierende potenziell offen für schmerzhafte und überwältigende affektive Zustände machen, deren Verarbeitung sie überfordert. In meiner Laufbahn habe ich schon mit vielen Menschen gearbeitet, die bei einem Meditations-Retreat mit einem Mal heftigste Ängste entwickelten und über die eine Lawine von Emotionen hereinbrach. Jedes System der Selbsterforschung, das Traumen und Bindungsthemen samt der aus ihnen resultierenden funktionellen Störung des Nervensystems nicht berücksichtigt, birgt für die Praktizierenden die Gefahr von Dysregulation und Retraumatisierung."
aus:
Entwicklungstrauma heilen: Alte Überlebensstrategien lösen - Selbstregulierung und Beziehungsfähigkeit stärken - Das Neuroaffektive Beziehungsmodell zur Traumaheilung NARM, Laurence Heller
aus:
Entwicklungstrauma heilen: Alte Überlebensstrategien lösen - Selbstregulierung und Beziehungsfähigkeit stärken - Das Neuroaffektive Beziehungsmodell zur Traumaheilung NARM, Laurence Heller
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Ganz ehrlich Achtsamkeit ist Humbuk als Goldweg für x unterschiedliche Symptome herzunehmen. Eine ad absurdum geführte Allzweckwaffe die gegen Panikattacken, als Stabilisierungsethik bis hin zu Leistungssteigerung im Job führen soll.
Gönn dir:
https://www.deutschlandfunknova.de/beit ... echen-kann
oder
https://www.stern.de/gesundheit/achtsam ... 75850.html
Gibt da einiges an Input wie hilfreich das bei was für wen ist und für wen auch einfach nicht.
Was aber durchaus Sinn ergibt in allen Lagen: Achtsamkeit angepasst auf die eigenen Bedürfnisse anzuwenden um damit eine Fertigkeit im Repertoire zu haben sich auf irgendeine Art und Weise zu regulieren oder zu fokussieren.
Ich bin bereits achtsam, wenn ich bspw. das erste Stück der Mandarine mir ansehe und beschnupper, es wahrnehme und gerade mal für 10 Sekunden im Hier und Jetzt bin. Achtsamkeit angepasst auf meine Bedürfnisse hält es mich etwas in derGegenwart (da ich dissoziations-Probleme habe)
Gönn dir:
https://www.deutschlandfunknova.de/beit ... echen-kann
oder
https://www.stern.de/gesundheit/achtsam ... 75850.html
Gibt da einiges an Input wie hilfreich das bei was für wen ist und für wen auch einfach nicht.
Was aber durchaus Sinn ergibt in allen Lagen: Achtsamkeit angepasst auf die eigenen Bedürfnisse anzuwenden um damit eine Fertigkeit im Repertoire zu haben sich auf irgendeine Art und Weise zu regulieren oder zu fokussieren.
Ich bin bereits achtsam, wenn ich bspw. das erste Stück der Mandarine mir ansehe und beschnupper, es wahrnehme und gerade mal für 10 Sekunden im Hier und Jetzt bin. Achtsamkeit angepasst auf meine Bedürfnisse hält es mich etwas in derGegenwart (da ich dissoziations-Probleme habe)
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Ich denke Achtsamkeit kann helfen, Emotionen die man nicht haben will nicht sofort unterdrücken zu wollen. Also ihnen erst mal zu erlauben, dass sie da sind.
Weil der Kampf, eine Emotion loswerden zu wollen tendenziell dafür sorgt dass der Zustand noch schlimmerm wird. Ausserdem bedeutet Achtsamkeit ja auch nicht garnichts zu tun, du kannst, wenn du den Ist-Zustand beobachtet hast und zu dem Ergebnis gekommen bist dass das von alleine nicht wieder geht ja immer noch sinnvolle Gegenmassnahmen ergreifen.
Weil der Kampf, eine Emotion loswerden zu wollen tendenziell dafür sorgt dass der Zustand noch schlimmerm wird. Ausserdem bedeutet Achtsamkeit ja auch nicht garnichts zu tun, du kannst, wenn du den Ist-Zustand beobachtet hast und zu dem Ergebnis gekommen bist dass das von alleine nicht wieder geht ja immer noch sinnvolle Gegenmassnahmen ergreifen.
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- [nicht mehr wegzudenken]
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Jede "Technik" oder "Methode" bedarf doch der behutsamen Heranführung und Auswählen, wann sie die richtige ist, bzw. wie sie angewandt wird.
Es wird sehr viel Blödsinn über Achtsamkeit verbreitet und Achtsamkeit wird oft als "Allheilmittel" dargestellt.
Ich gehöre zu denen, die bei den so hochgepriesenen Traumreisen regelmässig dissoziieren oder bei "sei achtsam-Versuchen" oftmals Zeitverluste/Switche habe.
Ich hab aber auch gelernt, dass ein gewisses vorsichtiges Maß an Achtsamkeit, angepasst an meine Bedürfnisse sinnvoll sein kann. Zum Beispiel wenn ich überschwemmt werde von Gefühlen, mich zunächst einmal darauf zu konzentrieren, was gerade jetzt ist, was ich gerade jetzt spüre, wie ich sitze, was ich rieche etc.
Es hilft mir nicht gegen Ängste. Aber es kann in manchen Situationen vor dem Überschwemmt werden durch Ängste bewahren.
Es muss allerdings dazu auch richtig erklärt und angewandt werden. Und ist sicherlich für jeden individuell zu betrachten.
Es wird sehr viel Blödsinn über Achtsamkeit verbreitet und Achtsamkeit wird oft als "Allheilmittel" dargestellt.
Ich gehöre zu denen, die bei den so hochgepriesenen Traumreisen regelmässig dissoziieren oder bei "sei achtsam-Versuchen" oftmals Zeitverluste/Switche habe.
Ich hab aber auch gelernt, dass ein gewisses vorsichtiges Maß an Achtsamkeit, angepasst an meine Bedürfnisse sinnvoll sein kann. Zum Beispiel wenn ich überschwemmt werde von Gefühlen, mich zunächst einmal darauf zu konzentrieren, was gerade jetzt ist, was ich gerade jetzt spüre, wie ich sitze, was ich rieche etc.
Es hilft mir nicht gegen Ängste. Aber es kann in manchen Situationen vor dem Überschwemmt werden durch Ängste bewahren.
Es muss allerdings dazu auch richtig erklärt und angewandt werden. Und ist sicherlich für jeden individuell zu betrachten.
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Was sind denn die Alternativen zu Achtsamkeit bei Ängsten?
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Die Sache ist simpel. Ich habe ein Problem mit etwas in der realen Welt, irgendein Depp kommt daher und meint Achtsamkeit hilft. Ich probiere Achtsamkeit, es hilft mir nicht, wie könnte es auch, Gedanken können nicht mal einen Stein bewegen, 20 andere Deppen kommen her mit "Dochdoch Achtsamkeit hilft", natürlich immer ohne mich überhaupt zu kennen. Dann das Totschlagargument: "Es hilft, weil es alt/Tradition ist oder weil Depp XY erleuchtet ist." = "Du bist zu blöd das zu verstehen und deshalb mußt du uns vertrauen".Stern hat geschrieben:Doch nur, weil ich im Zuge meiner Achtsamkeitsübungen feststelle, dass mein Partner weniger in unsere Beziehung investiert als ich, wird sich daran nichts ändern. Indem ich jeden Morgen zehn Minuten meditiere, verhindere ich nicht zwangsläufig, dass mich mein Job überfordert und ins Burnout treibt. Wenn mir immer mehr Aufgaben aufgeladen werden und ich nicht Nein sagen kann, ist es mit einem Achtsamkeitsritual eben nicht getan.
Mit anderen Worten, ich wollte NIE achtsam sein, ich wollte einfach nur ein konkretes Problem in der realen Welt lösen. Aber weil ein Großteil der Menschen Probleme nicht löst und sich einredet, daß es sie nicht gäbe und dann auch nicht davon spricht, Ängste aufzulösen, sondern mit ihnen umzugehen und ums Verrecken nicht zugeben kann, auf der falsche Fährte zu sein, dreht sich dieser Kreislauf.
Und ich möchte ja das Problem lösen. Und da ich nicht selbst auf Lösungen komme, suche ich wieder nach Lösungen und finde wieder nur "Achtsamkeit" als Weg. Oder Meditation. Oder Dankbarkeitsrituale. Das ist so einfältig, daß es jedem intelligenten Menschen physisch wehtun müßte, das zu lesen. Schlimmer als "Es gibt da eine Fantasiefigur und die ist da, auch wenn du sie nicht spüren kannst und die sieht alles, was du tust und du kannst ihr nicht entkommen". Und an letzteres glauben Milliarden von Menschen.
Es geht wohl um Annahme. Einfach hinfühlen und annehmen, was in einem passiert. Und es gleichzeitig nicht zu bewerten. Das verstehe ich unter Achtsamkeit und wie ich sie versuche zu praktizieren.
Wegmachten tut sie Ängste nicht. Aber wenn man die Angst nicht bewertet kann auch dadurch ein Gefühl der Erleichterung entstehen. Dahin zu kommen, erfordert aber viel Übung.
Wegmachten tut sie Ängste nicht. Aber wenn man die Angst nicht bewertet kann auch dadurch ein Gefühl der Erleichterung entstehen. Dahin zu kommen, erfordert aber viel Übung.
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Therapie. Hinterfragen. Konfrontieren. Ablenken. Neue Erfahrungen machen. Realität prüfen.Basil_Lentz hat geschrieben: ↑Di., 21.02.2023, 16:15 Was sind denn die Alternativen zu Achtsamkeit bei Ängsten?
Nur um mal ein paar Beispiele zu nennen
Ist das ein Zitat von mir oder aus der Zeitschrift? Ich komme hier auch nicht über die Suchfunktion weiter, wo ich das geschrieben haben soll? Wurde mir aber in den Benachrichtigungen angezeigt.
Ich denke übrigens nicht, dass "Achtsamkeit" sozusagen eine Universallösung für alles ist.
Dem Zitat würde ich insofern zustimmen, dass manche Probleme eine konkrete Lösung brauchen. Z.B. wenn man sich nicht abgrenzen kann, kann man das nicht wegmeditieren o.ä.
Ich denke übrigens nicht, dass "Achtsamkeit" sozusagen eine Universallösung für alles ist.
Dem Zitat würde ich insofern zustimmen, dass manche Probleme eine konkrete Lösung brauchen. Z.B. wenn man sich nicht abgrenzen kann, kann man das nicht wegmeditieren o.ä.
Liebe Grüße
stern
stern
»Je größer der Haufen,
umso mehr Fliegen sitzen drauf«
(alte Weisheit)
umso mehr Fliegen sitzen drauf«
(alte Weisheit)
Der moderne Mensch hat sich darauf zurückgezogen, die Vorschläge des Arztes zu bewerten.
Er ist der Kinozuschauer und hebt und senkt den Daumen.
"Du musst mir mehr bieten!"
Und sein Leben verrann....
Er ist der Kinozuschauer und hebt und senkt den Daumen.
"Du musst mir mehr bieten!"
Und sein Leben verrann....
Dein Problem ist ganz easy zu lösen:Basil_Lentz hat geschrieben: ↑Di., 21.02.2023, 16:37
Die Sache ist simpel. Ich habe ein Problem mit etwas in der realen Welt, irgendein Depp kommt daher und meint Achtsamkeit hilft. Ich probiere Achtsamkeit, es hilft mir nicht, wie könnte es auch, Gedanken können nicht mal einen Stein bewegen, 20 andere Deppen kommen her mit "Dochdoch Achtsamkeit hilft", natürlich immer ohne mich überhaupt zu kennen. Dann das Totschlagargument: "Es hilft, weil es alt/Tradition ist oder weil Depp XY erleuchtet ist." = "Du bist zu blöd das zu verstehen und deshalb mußt du uns vertrauen".
Umgib dich nicht mit zu vielen Deppen!
Höre nicht auf Deppen!
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