Hallo, ich bin 31 Jahre alt, männlich und suchtkrank (wobei momentan so gut wie clean).
Seit vielen Jahren habe ich so ein Ding am Laufen, das nur in Phasen auftritt, in denen ich konsumiere (Opioide), immer abends vorm Einschlafen.
Das sieht so aus: Ich lege mich ins Bett und spüre irgendwann etwas an meinen Füßen, als berühre mich etwas - ich bekomme das Gefühl, eine Schlange sitze unter der Bettdecke, in der Bettdecke, in der Matratze, unter dem Bett, ich suche alles ab und finde nichts und lege mich schlafen. Und immer in dem Moment des Einschlafens schrecke ich hoch, weil ich spüre, von einer Schlange angegriffen zu werden. Gerade war es so real, ich spürte förmlich etwas an meiner Zunge, das Zischen, rang mit etwas unter der Bettdecke, der Puls rast, und jetzt, nachdem ich wieder alles abgesucht habe, liege ich wieder im Bett, als wüsste ich selbst, dass dies alles Blödsinn sei.
Was ist das? Eine Art Schlafparalyse? Und was kann ich dagegen tun? Und warum ausgerechnet eine Schlange? Soll das ein unbewusstes Symbol meiner Suchterkrankung sein? Diese Attacken killen mich echt und rauben mir den Schlaf. Schlafe wie ein Kleinkind mit Licht und heute wird das wohl auch so ein. Mit Licht ist besser; die unüberblickbare Dunkelheit bringt das Gedankenkaraussel zum Drehen.
Sorry für den langen Text, aber das ganze ist schwer zu erklären ...
LG
Sparky
Irreale Schlangenangriffe vorm Einschlafen
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Hey,
Das ist wirklich nicht böse gemeint. Aber, wie soll das
Gelten Schlangen nicht auch als hinterhältig? In dem Sinn: deine Sucht ist eine falsche Schlange, "trotz" Konsum überfällt sie dich hinterhältig und macht dir dein Leben schwer. In dem Sinne wünsch ich dir, dass du irgendwann den Absprung ganz schaffst.
Alles Gute
Das ist wirklich nicht böse gemeint. Aber, wie soll das
funktionieren, wenn du im selben Atemzug, das
erzählst? Ich will dir nicht zu nahe treten, aber, dass es bei Suchtkrankheiten kein Halb-Clean gibt, wirst du wissen. Und wie wenig du es im Griff hast, zeigt, dass du konsumierst obwohl dir dein Körper und deine Psyche (mMn überdeutlich) zeigen, dass du es lassen sollst.Sparky_1988 hat geschrieben: ↑So., 17.11.2019, 04:51 Seit vielen Jahren habe ich so ein Ding am Laufen, das nur in Phasen auftritt, in denen ich konsumiere (Opioide), immer abends vorm Einschlafen. (...)
Gerade war es so real, ich spürte förmlich etwas an meiner Zunge, das Zischen, rang mit etwas unter der Bettdecke, der Puls rast, und jetzt, nachdem ich wieder alles abgesucht habe, liege ich wieder im Bett, als wüsste ich selbst, dass dies alles Blödsinn sei.
Gelten Schlangen nicht auch als hinterhältig? In dem Sinn: deine Sucht ist eine falsche Schlange, "trotz" Konsum überfällt sie dich hinterhältig und macht dir dein Leben schwer. In dem Sinne wünsch ich dir, dass du irgendwann den Absprung ganz schaffst.
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Hy, danke für Deine Antwort!
Mit "so gut wie clean" meine ich, dass ich die letzten 2-3 Jahre Subutex konsumierte, unkontrolliert, Dosis zwischen 1-8 mg. Nun nehme ich seit 2 Wochen Codidol ein, 2x60 mg (was sehr, sehr wenig ist), für welches ich nicht einmal ein Suchtgiftrezept benötige. Das ist in der Tat eine gewaltige Veränderung und das meinte ich auch damit. Warum diese Attacken selbst in entzügigen Phasen auftreten, weiß ich nicht. Ich habe unlängst einen Bericht von extremen Schlafzuckungen gelesen und mich hier 100% wiedergefunden. Bei mir kommt halt noch eine andere Komponente hinzu: die Angst (besser gesagt Phobie).
LG
Sparky
Mit "so gut wie clean" meine ich, dass ich die letzten 2-3 Jahre Subutex konsumierte, unkontrolliert, Dosis zwischen 1-8 mg. Nun nehme ich seit 2 Wochen Codidol ein, 2x60 mg (was sehr, sehr wenig ist), für welches ich nicht einmal ein Suchtgiftrezept benötige. Das ist in der Tat eine gewaltige Veränderung und das meinte ich auch damit. Warum diese Attacken selbst in entzügigen Phasen auftreten, weiß ich nicht. Ich habe unlängst einen Bericht von extremen Schlafzuckungen gelesen und mich hier 100% wiedergefunden. Bei mir kommt halt noch eine andere Komponente hinzu: die Angst (besser gesagt Phobie).
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Okay, das machst du im Rahmen des medizinischen Substitutionsprogrammes? Und hast du therapeutische Begleitung auch?
D.h. du hast unabhängig vom Sucht-Beschwerdebild auch mit Ängsten zu kämpfen, oder sind die erst mit der Sucht aufgetaucht?
LG
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Das liest sich nach hypnagogen Halluzinationen, die normal während dem Einschlafen oder während der Aufwachphase auftreten. Ist nicht's schlimmes. Gehört, glaube ich, zu den Schlafparalysen.
Ich bin wie einer, der blindlings sucht, nicht wissend wonach noch wo er es finden könnte. (Pessoa)
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Im Substitutionsprogramm bin ich nicht wirklich, da dieses besetzt ist. Das Subutex habe ich mir schwarz organisiert und jetzt verschreibt mir mein Hausarzt das Codidol, was er ja kann, weil man dafür keine Suchtgiftvignette benötigt. Er hat mir also sehr geholfen, von der Illegalität wegzukommen. Psychotherapie wäre sehr wichtig, die Wartezeiten betragen leider bis zu einem Jahr. Das heißt, ich bin quasi auf mich allein gestellt, bis auf ein paar Anlaufstellen für Notfälle.theweirdeffekt hat geschrieben: ↑So., 17.11.2019, 17:26 Okay, das machst du im Rahmen des medizinischen Substitutionsprogrammes? Und hast du therapeutische Begleitung auch?
D.h. du hast unabhängig vom Sucht-Beschwerdebild auch mit Ängsten zu kämpfen, oder sind die erst mit der Sucht aufgetaucht?
Die Ängste sind nur vorhanden, wenn Sucht im Spiel ist. In abstinenten Phase habe ich keine psychischen Beschwerden.
Okay, dann werde ich mich diesbezüglich mal informieren. Denn lästig ist es allemal, wenn man vor 5 Uhr morgens nicht einschläft trotzt Mirtazapin. Ich danke auch Dir für Deine Antwort.Candykills hat geschrieben: ↑So., 17.11.2019, 17:27 Das liest sich nach hypnagogen Halluzinationen, die normal während dem Einschlafen oder während der Aufwachphase auftreten. Ist nicht's schlimmes. Gehört, glaube ich, zu den Schlafparalysen.
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Okay, dann hab ich dich falsch verstanden, sorry. Gehst du denn schon mit der Angst davor ins Bett? Oder kommt die erst mit dem Gefühl der Schlange?
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Nein, ich gehe nicht mit der Angst ins Bett. Liege vorm Schlafen eine Stunde und wenn ich beschäftigt bin habe ich keine Angst. Sobald aber das Licht ausgeht geht es los. Und nach der ersten Attacke kommt dann die Angst vorm Einschlafen. Die Attacken dauern nur kurz, nach 1-2 Minuten realisiere ich, dass hier nichts ist. Werde heute mal versuchen, etwas zu ändern. Mal sehen, ob es klappt.
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Kurzer Nachtrag:
Bei meinem letzten Entzug hatte ich einen Traum, der sich ebenfalls um Schlangen drehte. Ich befand mich in einem verfallenen Haus, das mich nicht ans Ziel führte, und überall waren tote Schlangen. Ich hatte das Gefühl, dass ich weiter musste, dass ich hier falsch sei. Das weiß ich noch genau, weil ich Tagebuch führe. Die Schlangen waren tot, weil die Sucht „tot“ war. Insofern hast Du mit deiner Theorie der Hinterhältigkeit vielleicht nicht unrecht. Die Schlange scheint in meinem Kopf eng mit der Sucht verbunden zu sein. Und die Problematik wird sich wohl erst erledigen, wenn ich wieder vollständig gesund bin.
Bei meinem letzten Entzug hatte ich einen Traum, der sich ebenfalls um Schlangen drehte. Ich befand mich in einem verfallenen Haus, das mich nicht ans Ziel führte, und überall waren tote Schlangen. Ich hatte das Gefühl, dass ich weiter musste, dass ich hier falsch sei. Das weiß ich noch genau, weil ich Tagebuch führe. Die Schlangen waren tot, weil die Sucht „tot“ war. Insofern hast Du mit deiner Theorie der Hinterhältigkeit vielleicht nicht unrecht. Die Schlange scheint in meinem Kopf eng mit der Sucht verbunden zu sein. Und die Problematik wird sich wohl erst erledigen, wenn ich wieder vollständig gesund bin.
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Interessant, unser Unterbewusstsein ist schon sehr gefinkelt. Vielleicht helfen dir Höhrbücher. Die kannst du auch im Dunklen hören und sie lenken dich vielleicht ab, bis du eingeschlafen bist.
Ich wünsch dir viel Erfolg und alles Gute beim Schlafen und für den Suchtausstieg.
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