Angst mit was behandeln?

Fragen und Erfahrungsaustausch zu Phobien, Zwängen, Panikattacken und verwandten Beschwerden.
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ffmangst
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Angst mit was behandeln?

Beitrag Fr., 13.04.2018, 20:00

moin moin ich bin 30 männlich und habe ängste. ich habe immer das gefühl das jeden moment etwas passieren kann.
soziale phobie sagte mir der arzt.

dazu muss ich noch sagen das wenn dann tatsächlich was passiert ich überall zitter und mundtrockenheit etc. obwohl ich nicht direkt involviert bin.

momentan nehme ich alprazolam 1mg pro tag und es ist besser geworden.

auf anraten meines arztes wurde mir jetzt venlafaxin 150mg verschrieben.

ich habe aber viel negatives darüber gelesen bezüglich der nebenwirkungen.

kann ich zu dem venlafaxin auch die alprazolam nehmen? hat jemand erfahrung mit den mitteln?

danke

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Flowfalls
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Beitrag Fr., 13.04.2018, 20:29

Venlafaxin, hatte ich auch mal gegen Ängste genommen. Es half mir auch damals. Aber die Kombi kenne ich nicht. Ich weiss auch nicht ob man Ängste über einen kurzen Zeitraum behandeln kann. Leide auch unter diesem Symptom enorm.

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rainman33
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Beitrag Fr., 13.04.2018, 22:23

Na ja, man muss zunächst mal sagen, dass das 2 unterschiedliche Typen von Psychopharmaka sind, die unterschiedlich wirken:

Alprazolam ist ein typisches Benzodiazepin, das sehr kurzfristig wirkt (der Hauptvorteil von Benzos), wird häufig "schnell" verschrieben, um kurzfristige, vorübergehende Milderung von Symptomen wie Angst und Unruhe zu erreichen..hab ich u.a. auch zuhause (als Xanor)..kann man in sehr niedriger Dosis auch relativ schnell absetzen bzw. wieder einnehmen..

Venlafaxin ist ein Antidepressivum, das zu den selektiven Wiederaufnahmehemmern zählt, blockiert vorallem die Wiederaufnahme von Serotonin und Noradrenalin in den "zuständigen" Synapsen..(durch Wechselwirkung mit den entsprechenden Transportproteinen), was langfristig (zumindest in der Theorie) zu einer Stimmungsaufhellung, erhöhtem Aktivitätsniveau (sowohl somatisch als auch psychisch) und ähnlichem führen soll..Problem ist halt (wie bereits erwähnt), dass solche SSNRIs zahlreiche problematische Nebenwirkungen aufweisen können, die zum Teil die Wirkung von Benzos zunichte machen können (da sie grob gesprochen den gegenteiligen Effekt haben)..im schlimmsten Fall können solche Medikamente durch ihre "aktivierenden" Wirkstoffe die Suizidneigung von Menschen drastisch erhöhen..gibt ja mittlerweile massenhaft Literatur dazu..


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ffmangst
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Beitrag Fr., 13.04.2018, 22:54

also besser bei 2 tabletten a 1mg alprazolam bleiben? ich nehme die auch nicht täglich sondern bei bedarf... ist denn dich suchtgefahr bei 2mg am tag hoch? oder wie wäre ein absetzen in schritten problemlos wieder möglich?

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Joa
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Beitrag Sa., 14.04.2018, 05:43

ffmangst hat geschrieben: Fr., 13.04.2018, 22:54 also besser bei 2 tabletten a 1mg alprazolam bleiben? ich nehme die auch nicht täglich sondern bei bedarf... ist denn dich suchtgefahr bei 2mg am tag hoch? oder wie wäre ein absetzen in schritten problemlos wieder möglich?
Hi ffmangst,

du weißt ja bestimmt, dass Benzos nur zur Kurzzeitbehandlung gedacht sind.
Du sagst, dass du Alprazolam nicht täglich nimmst - das ist gut. Ich kenn dich nicht, aber je nachdem, wie jemand gestrickt ist, ist die Gefahr, dass sich das ändern könnte, nicht zu vernachlässigen.

Manche können über Jahre gelegentlich mal Benzos nehmen, andere (wie ich) können sich da weniger beherrschen und werden abhängig. Du kennst dich selbst am besten. Denkst du, dass du es schaffst, es bei gelegentlichem Gebrauch im Notfall zu belassen? Da muss man auf jeden Fall gut aufpassen... Wie oft nimmst du Alprazolam denn?

Diese Benzos habe ich nie genommen, nehme jetzt seit Sommer 2017 Lorazepam. Erst nur gelegentlich. Bin mittlerweile low-dose anhängig, also Niedrigdosis. Nach Diazepam-Umrechnungstabelle (Diazepam wird als Richtwert bei Benzos verwendet) entsprechenden 2 mg Alp. etwa 4 mg Lorazepam. Das ist eine stattliche Menge für den Anfang! Ich wurde von 2 mg Lorazepam - allerdings täglich - schon abhängig. Das entspricht 1 mg Alp. Habe es mittlerweile auf meistens 1 mg/Tag runterdosiert. Wenn auf Arbeit zu viel Stress ist gehe ich aber vereinzelt mal wieder auf 2 mg.

Schau auf jeden Fall, dass du mit einer Dosis auskommst, die so niedrig wie möglich ist. Das ist ja individuell, jeder Körper (und Psyche) reagiert anders.

Schau dir vielleicht mal diesen Thread an:

viewtopic.php?f=9&t=37241&start=30

LG

P.s.: Falls trotz Korrekturlesen irgendwo ein Wort fehlt oder die Satzstellung nicht stimmt - das kommt vom Langzeitgebrauch...

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lisbeth
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Beitrag Sa., 14.04.2018, 08:29

Hast du schon mal an eine Psychotherapie gedacht, um vielleicht an die Ursache deiner Ängste zu kommen?
When hope is not pinned wriggling onto a shiny image or expectation, it sometimes floats forth and opens.
― Anne Lamott

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Beitrag Sa., 14.04.2018, 11:20

Lieber ffmangst,

wie Sie vielleicht übersehen haben, ist dies ein Forum zum Thema Psychotherapie, nicht zur Medikamenten-Beratung (welche über ein Internet-Forum ohnehin nicht sinnvoller- und seriöserweise möglich wäre, da die Wirkungen von Psychopharmaka individuell und je nach Ursache der psychischen Störungen völlig unterschiedlich sein können).

Ängste ausschließlich pharmakologisch zu behandeln ist darüber hinaus nicht wirklich "state of the art", Ihr Arzt sollte Ihnen insofern zumindest ergänzend auch Psychotherapie empfohlen haben. Gerade soziale Ängste ("Sozialphobie") ist mit Psychotherapie sehr gut und auch langfristig wirksam zu behandeln.

Ich schließe an dieser Stelle aufgrund des Schwerpunkts Ihrer Fragestellung diesen Thread - gerne können Sie sich aber in einen der zahlreichen Threads zum Thema der Angstbehandlung in Psychotherapie einklinken und dort weitere Fragen stellen.

Freundliche Grüße und alles Gute,
admin

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