Angst vor tödlichen Krankheiten

Fragen und Erfahrungsaustausch zu Phobien, Zwängen, Panikattacken und verwandten Beschwerden.
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Strandkind
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Angst vor tödlichen Krankheiten

Beitrag Di., 24.10.2017, 00:21

Hallo liebe Mitglieder,

die Angst davor, an einer tödlichen Krankheit zu leiden begleitet mich schon seit meiner Jugend. Mit der Geburt meiner Tochter (2010) wurde diese Angst noch einmal massiv verstärkt.

In den letzten Monaten ist es so stark wie noch nie. Ich habe einige Besuche in der Notaufnahme hinter mir, weil ich glaubte eine Lungenembolie oder einen Herzinfarkt zu erleiden.

Ende letzten Jahres wurde ich ausgiebig auf den Kopf gestellt, sämtliche Fachärzte haben mich untersucht, es gab ein MRT, ... die Erleichterung keinen Krebs, oder Hirntumor zu haben hielt ein halbes Jahr. Dafür kamen dann eben Ängste vor Thrombose, Embolie, Herzinfarkt, Lungenentzündung, Schlaganfall, ..

Inzwischen sind die Untersuchungen so lange her, dass sich auch wieder Angst vor Krebs und Tumor einstellen.

Jetzt, wo ich das hier schreibe WEIß ich, dass da nichts ist und ich mir all die Symptome einbilde. Aber, wenn die Angst erstmal da ist, dann kann ich so klar nicht mehr denken. Dann bin ich sofort in der Angst gefangen, bekomme Atemnot, Herzrasen, zittere und glaube wirklich in diesen Momenten ich müsse jetzt auf der Stelle sterben.

Ich habe das in meiner Therapie zwar schonmal angssprochen, aber hilfreich war das bisher noch nicht, weil ich mich schwer tue das ganze so wiederzugeben wie es sich eben in den Momenten anfühlt. Wenn die Angst weg ist, weiß ich ja das da nichts ist und ich maßlos übertreibe.. dann sitze ich da und lache fast darüber, weil es mir lächerlich vorkommt.

Die letzten 2 Wochen war es nun so massiv, dass ich überlegt habe mich einweisen zu lassen, aber sobald ich wieder bei Verstand bin merke ich wie sinnlos mir diese Idee erscheint. Man kann mir das ja nicht abnehmen & ich kann doch nicht mein leben lang bei jeder schwierigeren Situation in die Klinik gehe. Irgendwann muss ich doch auch mal selbst damit umgehen können, das aushalten können.

Gibt's hier andere die ähnliche Ängste haben und vielleicht ein paar Ideen haben wie man damit besser umgeht?

Viele Grüße
Strandkind
Tu, wo du bist, was du kannst, mit dem, was du hast

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Widow
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Beitrag Di., 24.10.2017, 00:42

Hallo, Strandkind,

mit "schonmal angesprochen haben" in der Psychotherapie dürfte sich das kaum erledigen.
Ein derart massives Problem, das nicht nur Dein Leben schwer beeinträchtigt, sondern auch das Deiner Familie (inkl. dem Leben Deines Kindes, das ja diese Ängste samt Todesdrohung hautnah miterleben muss ...) und das obendrein auch noch medizinische Kapazitäten und Gelder bindet, ist nicht 'mal eben so' gelöst.
Weiß Dein Therapeut/Deine Therapeutin denn überhaupt, WIE massiv es sich äußert? Oder hast Du da bagatellisiert?
Dass Du die Gefühle selbst kaum 'präzise' beschreiben kannst, ist übrigens völlig normal: Uns fehlt dafür die exakte Sprache (wer weiß denn bitte, wie sich "Angst" anfühlt?!). Du wirst sie immer nur symbolisch bzw. metaphorisch benennen können (wie bei Schmerzen auch, von denen wir ja bestenfalls auch nur angeben können, dass sie "dumpf", "klopfend", "spitz" etc. seien, aber nie WIE sie wirklich SIND).


Diese hypochondrischen Todesängste könnten einen Suizidwunsch maskieren. Aber das musst Du mit Deinem Therapeuten herausfinden. (Genauso wie das, was ggf. dann wieder hinter dem stecken könnte.)

Alles Gute!
Widow

PS: Ich weiß, dass das posting ziemlich harsch ist. - Ich habe in wirklich lebensbedrohlichen Situationen (in denen es nie um mich selbst ging) so oft erlebt, dass Feuerwehr sowie Pflegepersonal und Ärzte in Krankenhäusern hoffnungslos überlastet sind. Wenn ich dann lese, dass "eingebildete Todkranke" da auch noch versorgt werden müssen, macht mich das harsch.

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Strandkind
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Beitrag Di., 24.10.2017, 01:20

Hallo Widow,

vielen Dank für deine Rückmeldung.

Ich habe meinem Therapeuten davon erzählt & versucht dabei schon auch zu erklären wie mächtig diese Angst ist... aber ich glaube, ich nehme das, wenn die Angst gerade nicht da ist, einfach zu leicht, weil ich es ja nicht mehr fühle. Sorry, ich weiß gerade nicht wie ich das in Worte fassen soll. Es ist nicht so das ichs nicht trotzdem ernst nehme... aber ich schäme mich auch dafür, weil ich es doch eigentlich besser weiß.

In der Tagesklinik habe ich letztes Jahr die Erfahrung gemacht, dass das eben nicht ernstzunehmen ist. Als ich meiner Bezugstherapeutin davon erzählte tat sie es ab mit "ich denk auch bei jedem leberfleck der den ich genauer betrachte es könnte Hautkrebs sein, das ist normal". Das war echt schwer für mich da noch was zu sagen.

Naja...

Heute Nacht.bin ich der Angst näher, aber ich erleiden hier eben gerade keine Panikattacke. So ein Nähegefühl ohne komplett der Angst zu verfallen habe ich nicht oft & bisher nicht im richtigen Moment (Therapiestunde). Jetzt gerade kann ich also noch erkennen das ich nicht WIRKLICH an einer Erkrankung leide, aber ich kann die Angst davor trotzdem spüren und die Ernsthaftigkeit des Problems sehen. So ein Gefühl wäre in der Stunde gut, aber das lässt sich ja nicht herbei rufen.

Ich weiß, dass die ständigen Untersuchungen sinnlos sind und zu teuer dafür, dass sie kein Ergebnis bringen und ich am Ende wieder auf der Matte stehe.. obwohl es jetzt aktuell so akut ist war ich nicht beim Arzt. Ich habe entschieden, dass mich weitere Arztbesuche nicht weiter bringen. Die Zustände halten dadurch nun allerdings länger an, weil ja diese Bestätigung das da nix ist für den Moment fehlt... aber die ständigen Untersuchungen machen mir eben in klaren Momenten auch ein schlechtes Gewissen.

Keine Angst hält ewig. Irgendwann schlafe ich schon erschöpft ein & wenn ich aufwache ist der Spuk vorbei.

Ich versuche natürlich meine Tochter damit nicht zu belasten. Die großen, schlimmen Panikattacken hab ich i. d. R. in der Nacht. Das bekommt sie nicht mit. Wenn es dann doch auch tagsüber mal schwierig ist (wie jetzt zuletzt oft) ist sie meistens in der Schule, oder ich ziehe mich zurück und der Papa kümmert sich. Aber so ganz spurlos geht's natürlich trotzdem nicht an ihr vorbei..

Viele Grüße
Strandkind
Tu, wo du bist, was du kannst, mit dem, was du hast


Widow
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Beitrag Di., 24.10.2017, 01:41

Strandkind, noch einmal:

Dein Problem schädigt nicht nur Dich massiv, sondern auch andere.
Es gehört dringend in Deine Therapie.

Wenn irgendeine dahergelaufene VT-Therapeutin (womöglich noch in Ausbildung; und die meisten Klinik-Therapeuten heutzutage sind VTler) während Deines Klinikaufenthaltes Dein Problem nicht erkannt hat - weil sie entweder zu dumm war oder Du zu "doof", zu beschämt oder zu supercool-sein-wollend -, dann ist das so. Aber deren Reaktion sagt nichts über Dein Problem.

Ich glaube auch kaum, dass Du ihr davon erzählt hast, was für ein medizinisches Diagnose-Theater Du anstellst, wenn das Problem Dir komplett aus dem Ruder läuft. Ich glaube eher, dass Du dieser Therapeutin gaaaanz vorsichtig mal so bissi angefangen hast zu berichten, dass Du ja ab und an mal so ein paar wenige irrationale Krankheitsängst da so irgendwie aber auch bald nich mehr, ach und schwierig alles das grad, hättest - so ungefähr.

Sollte ein Therapeut auf das, was Du HIER berichtet hast (s. Dein Eingangsposting), so reagieren wie jene Therapeutin in der Klinik ("Leberfleck"), dann hat der Therapeut schlicht einen an der Waffel.
Dein Verhalten (also Deine Krankheitssymptome der Hypochondrie) ist für Dich - und auch für andere Menschen (z.B. Deine Familie, z.B. die im Krankenhaus: die vor den und die in den Betten ...) - eine schlimme Belastung.

Sprich mit Deinem/r ambulanten Therapeuten/in darüber, und zwar so, wie Du es hier erzählt hast.

Deine Todesängste sind Symptome - nicht für körperliche Krankheiten, sondern für gravierende psychische Probleme.
Du wirst diese Ängste erst dann (wenn überhaupt) los, wenn Du bereit bist,
1. sie Dir (und anderen) in all ihrer Schwere einzugestehen;
2. sie anzusehen und Dir darüber klar zu werden, dass sie "nur" ein Zeichen (ein Symptom) sind für etwas dahinter;
3. das Problem dahinter anzugehen.

Nochmals alles Gute!
Widow

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Philosophia
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Beitrag Di., 24.10.2017, 06:23

Strandkind hat geschrieben: Di., 24.10.2017, 01:20 In der Tagesklinik habe ich letztes Jahr die Erfahrung gemacht, dass das eben nicht ernstzunehmen ist. Als ich meiner Bezugstherapeutin davon erzählte tat sie es ab mit "ich denk auch bei jedem leberfleck der den ich genauer betrachte es könnte Hautkrebs sein, das ist normal". Das war echt schwer für mich da noch was zu sagen.
Was??? Also echt :kopfschuettel: . Ich hatte wirklich schon zweimal Hautkrebsverdacht und denke deswegen nicht bei meinen anderen vielen Leberflecken an Hautkrebs. Als ich aber jemandem von der OP erzählte (weil davor hatte ich Angst, die betroffenden Leberflecke mussten nämlich entfernt werden), suchte der sich gleich ab - das fand ich zum einen daneben, weil ich so null über meine Angst vor der OP reden konnte und weil dann der Fokus auf ihm mit seinen Körperlichkeiten lag und der hatte ja nix. Will sagen, es ist nicht normal, jedes Wehwehchen oder Fleckchen so intensiv zu begutachten und ich finde es blöd, dass diese Therapeutin das so normal hingestellt hat. Kann mir jedenfalls vorstellen, dass du danach verstummt bist. Blöd, weil es wäre sicher wichtig gewesen, dass sie dich ernst genommen hätte!
"Das einzig Wichtige im Leben sind die Spuren der Liebe, die wir hinterlassen, wenn wir gehen." - Albert Schweitzer

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stern
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Beitrag Di., 24.10.2017, 07:31

In der Tagesklinik habe ich letztes Jahr die Erfahrung gemacht, dass das eben nicht ernstzunehmen ist. Als ich meiner Bezugstherapeutin davon erzählte tat sie es ab mit "ich denk auch bei jedem leberfleck der den ich genauer betrachte es könnte Hautkrebs sein, das ist normal". Das war echt schwer für mich da noch was zu sagen.
Verstehe ich, dass es dann schwer ist dranzubleiben. Aber es wäre wichtig, wie bereits widow geschrieben hat. Die Ärztin versäumte in meinen Augen darauf einzugehen, was an der Sache nicht normal erscheint. Dass man Angst schwer beschreiben kann, dürfte vermutlich vielen so gehen (auch hier bin ich also bei widow). Aber hilfsweise kannst du ja schildern, was du dann alles befürchtest bzw. in der Vergangenheit schon veranlasst hast... bzw. das als Hypchondrie bezeichnest (oder wenn dir das genehmer ist: Krankheitsängste).

Dass man sich bei Auffälligkeiten, die man nicht einordnen kann, fragt, ob etwas ernsteres vorliegen könnte und evtl. besorgt ist, finde ich einigermaßen normal. Wie soll man sonst zu einer Einschätzung gelangen? Also es geht nicht darum, absolute Angstfreiheit zu entwickeln... sondern Angst ist ja auch auch wichtiger Wegweiser. Und egal was ich habe oder etwas sein könnte, muss ich grob eine Einschätzung treffen, ob ich zu einem Arzt gehe (und zu welchem) und wie dringlich. Also vielleicht wollte sie das zum Ausdruck bringen, dass das Gegenteil von Hypchondrie nicht absolute Angstfreiheit ist. Bei dir scheint diese jedoch zu entgleisen... also Angst ist normal nicht ständiger Begleiter. Bzw. sie ist bei dir stärker und hinter allen möglichen Beobachtungen ein lebensbedrohliche Angst zu entwickeln, scheint mir auch nicht normal zu sein (das Aufsuchen der Notaufnahme halte ich für die Folge davon). Ein gewisse Sorge wie "oh, könnte das etwas ernstes sein" finde ich jedoch unbedenklich. Als es geht meiner bescheidenen Meinung nach um ein gesundes Maß... also Bagatellisierung finde ich im Zusammenhang genauso problematisch wie Übertreibung. Ich denke, dass du ein emotionale Problemes hast (bestagte Krankheitsängste eben, was du ja auch in der Überschrift so benannt hast), so dass du das übersteigert empfindest. Die Angst genau beschrieben zu können, dürfte nicht so wesentlich sein, damit ein Psychotherapeut erfassen kann, was Sache ist. Wenn du das wie hier beschreibst, ist das sicherlich nachvollziehbar. Vielleicht macht auch nochmals einen Unterschied, ob du Panikattacken "nur" im Zusammenhang mit potentiellen Krankheiten hast oder auch sonst in verschiedenen Situationen.
Liebe Grüße
stern 🌈💫
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stern
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Beitrag Di., 24.10.2017, 07:44

Nachtrag: Selbst denke ich nicht bei jedem Leberfleck, dass das Hautkrebs sein könnte. Bei auffäligeren Muttermalen dachte ich mir aber unmittelbar vor bzw. während der Vorsorge, schon mal, dass das hoffentlich noch o.k. ist (war also auch etwas besorgt, da ich das ja auch nicht sicher beurteilen kann). Als das bestätigt wurde, war ich dann aber auch wieder beruhigt.
Liebe Grüße
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Strandkind
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Beitrag Di., 24.10.2017, 16:18

Guten Abend!

Heute hatte ich einen Termin bei meinem Psychiater. Zur Nacht hab ich nun noch ein Medikament damit hoffentlich die Nacht weniger Angstbesetzt ist und ich mal wieder ein bisschen mehr schlafe. Er hofft, dass meine Entscheidung keine weiteren Diagnostiktermine auszumachen/wahrzunehmen beständig bleibt.

Der nächste Termin bei meinem Therapeuten ist erst Ende nächster Woche, weil er im Urlaub ist aktuell, aber der Termin heute und eure Antworten haben mich wirklich bestärkt das ganze jetzt mit der Ernsthaftigkeit und Dringlichkeit ab der kommenden Stunde zu behandeln die ich jetzt verspüre.

Viele grüße
Strandkind
Tu, wo du bist, was du kannst, mit dem, was du hast

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simonius
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Beitrag Do., 26.10.2017, 12:26

@Strandkind
Es ist eine Tatsache, dass Menschen krank werden und plötzlich sterben können. Das ist nun mal eine Möglichkeit im Leben, diese Tatsache gilt es voll und ganz zu akzeptieren. Dann muss man vor dieser Wahrheit auch nicht mehr flüchten. Und sie muss dich nicht Nachts einholen. Es ist die Angst vor dem Tod , oder die Nichtakzeptanz von Tod und Vergänglichkeit. Jeder Mensch ist diesen ausgeliefert. Wirklich Jeder! Nicht nur die, die Pech haben und tödlich krank werden. Sondern wirklich jeder , früher oder späterr. Einige sterben alt und krank und vielleicht nach langen Siechtum. Andere sterben jung. Denn der Tod hält sich nicht an Altervorgaben und an keine Reihenfolge, und er richtet sich auch nicht nach deinen Lebenswünschen. Nein, er tut was er will und wann er es will. Wenn du das akzeptieren kannst (und du musst es akzeptieren, du hast keine Wahl, wenn man es genau nimmt), dann wird diese Angst verschwinden und mit ihr wahrscheinlich noch ein Haufen anderer Ängste. Ich weiß, es ist ein hartes Thema. Aber sich mit ihr auseinander zusetzten lohnt sich wirklich sehr. Eigentlich kannst du dann erst richtig leben.

Ich Empfehle dir dich mit den Thema Tod und Vergänglichkeit intensiver und tiefer zu beschäftigen. Empfehlenswert sind hier auch Bücher zum Buddhismus (nicht unbedingt als Religion ,aber vielleicht als Philosophie). Tod und Vergänglichkeit sind nämlich Kernthemen des Buddhismus.

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alatan
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Beitrag Do., 26.10.2017, 17:29

@simonius
Dass eine rational-philosophische Betrachtung dieses Themas Ängste nimmt, die derartige Ausmaße wie bei der TE haben, ist ziemlich unwahrscheinlich. Denn in solchen Fällen handelt es sich nicht um die normale "Menschenangst" vor dem Tod, sondern da stecken zumeist vielschichtigere Themen dahinter.
Zum anderen: Warum zum Buddhismus abschweifen, auch im Christentum sind Tod und Vergänglichkeit "Kernthemen".

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Krümmelmonster
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Beitrag Do., 26.10.2017, 20:14

Hallo Strandkind,
ja ich kenne es ähnlich, ich gebe es zu, ich habe große Angst. Leider keine normale Angst. Sie ist einfach da.
Habe nur gesagt es ist normal Angst zu haben oder ich redete über die Angst mit Bekannten ständig.
Wenn ich im Krankenhaus eingewiesen wurde, habe ich Todesängste. Bin immer froh wenn ich entlassen wurde.
Kommt selten vor das ich ins Krankenhaus muss oder Geburt nach meinem Kind.
Ich fands auch ständig lächerlich, jetzt nicht mehr. ich weiß selber nicht wie ich umgehen soll, ich versuche zureden oder ablenken z.B. Sport oder schlafen.
Ich habe aber meine angst immer verharmlost, wollte sie gar nicht haben. Störte mich nur.

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simonius
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Beitrag Do., 26.10.2017, 20:39

@alatan
Dass eine rational-philosophische Betrachtung dieses Themas Ängste nimmt, die derartige Ausmaße wie bei der TE haben, ist ziemlich unwahrscheinlich.
ich sollte vielleicht dazu sagen, ich hatte dieses Problem auch. Ich habe auch eine Therapie gemacht. Aber geholfen hat mir letztendlich die Beschäftigung mit dem Thema Tod, Vergänglichkeit und seine Akzeptanz. Nicht unbedingt nur über den Buddhismus. Wobei ich daraus die tiefsten Einsichten hatten, ohne großes religiöses "Brimbamborium". Sehr klar, sehr rational.

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Nico
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Beitrag Fr., 27.10.2017, 06:58

simonius hat geschrieben: Do., 26.10.2017, 20:39 . Nicht unbedingt nur über den Buddhismus. Wobei ich daraus die tiefsten Einsichten hatten, ohne großes religiöses "Brimbamborium". Sehr klar, sehr rational.
:roll:
Also ich hab das Tibetische Totenbuch gelesen, mit klar und rational war da aber nix. :lol:
Nicht das schwarze Schaf ist anders, sondern die weißen Schafe sind alle gleich ;)

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simonius
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Beitrag Sa., 04.11.2017, 11:44

alatan hat geschrieben:Warum zum Buddhismus abschweifen, auch im Christentum sind Tod und Vergänglichkeit "Kernthemen".
Das Christentum halte ich für ungeeignet. Es ist quasi mit ihrem "Ewigen Leben Gefasel", das genaue Gegenteil von Akzeptanz der Vergänglichkeit, es ist die maximale Verleugnung von Tod und Sterblichkeit. Schlimmer noch, es sagt, wenn du es im Leben "richtig machst", bekommst du zur Belohnung das ewige Leben, oder jedenfalls das ewige schöne Leben, ansonsten ewige Höllenqualen. Man kann eigentlich die Angst vor dem Tod und die damit verbundene Verkrampfung im Leben nicht mehr schüren als mit solchen Vorgaben.

Therapie ist in Ordnung übrigens. Therapie und ein buddhistisches oder philosophische Buch lesen schließt sich ja nicht aus.

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