Hallo zusammen,
ich hoffe jemand kann mir helfen. Ich bin seit Sonntag krank (also nichts schlimmes, grippaler Infekt) und daher fast die meiste Zeit zu Hause. Ich wohne alleine und bin daher auch die meiste Zeit alleine.
Nun habe ich seit Sonntag ziemlich krasse Angstzustände. Ich kenne das schon, aber nicht in dieser Intensität und Dauer. Es geht meistens los, sobald es dunkel wird (wobei ich es heute auch tagsüber hatte). Ich weiß, dass diese Ängste irrational sind, aber in dem Moment hilft mir das nicht weiter. Ich habe jetzt schon wieder Angst vor heute Abend. Habe mir in der Apotheke heute so ein Beruhigungsmittel geholt. Gestern habe ich es mit Meditation versucht. Aber vielleicht hat ja noch jemand von euch Tipps, wie ich damit umgehen kann?
Mein Therapeut ist leider gerade im Urlaub und ich sehe ihn erst nächste Woche wieder.
Angefangen hat das Ganze wie gesagt am Sonntag, da habe ich einen Unfall gesehen, wie eine Frau überfahren wurde, und das hat mich nicht mehr losgelassen, habe die ganze Nacht kein Auge zugetan. Auch die Anschläge von Brüssel belasten mich gerade sehr (wobei ich immer besonders sensibel bin, wenn ich krank bin). Konkret stelle ich mir vor, wie jemand in meine Wohnung einbricht, aber auch, wie ich am Wochenende (ich werde Freitag wegfliegen, wenn ich hoffentlich wieder gesund bin) Opfer eines Anschlages werde. Ich weiß, dass genau diese Angst geschürt werden soll und ärgere mich sehr darüber, dass es bei mir gerade leider funktioniert. Ich kann in ruhigen Zuständen das Ganze rational betrachten und entschwächen, aber wenn die Angst wieder kommt, dann überwältigt sie mich und ich kann das nicht mehr!
Akute Angstzustände
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Hallo Speranza, hast du über den Unfall mit anderen reden können? Und auch über die Anschläge? So etwas löst sehr viel aus, in jedem, und bei sensiblen Menschen noch mehr. Hm, ich kenne das jedenfalls auch und es wird rein vegetativ nach Negativ-Nachrichten auch immer sehr schlimm bei mir. Die Spannung muss raus aus dem Körper und der Psyche: Sich positiv, zugewandt mit sich selbst beschäftigen, sich einen Tee machen, malen, telefonieren, spazierengehen (am besten mit anderen zusammen), so etwas würde mir einfallen fürs Akute. Und akzeptieren. Dass es so ist, dass es eine richtig schlimme Zeit ist. Die Trauer und Angst darüber zulassen. Es sagen zwar viele, man solle sich nicht beeinflussen lassen und keine Angst zeigen, aber ich finde, das darf zu keinem absoluten Gefühls-Verbot werden. Was den Flug angeht, so würde ich wahrscheinlich mich gut vorbereiten auf die Reise selbst, auch möglichst viel darüber reden, vielleicht auch dann vor Ort mit Fremden ins Gespräch kommen. (Mit-)Geteilte Angst ist halbe Angst. Und falls das Ziel ein schönes ist, würde ich mir die Freude nicht nehmen lassen.
Liebe lamedia,
danke für deine Antwort und da hast du einen Nerv getroffen! Leider habe ich mit kaum jemandem darüber gesprochen. Nachdem es heute Nacht wieder so schlimm war, hatte ich es mir für heute vorgenommen. Habe versucht, es einer Freundin zu erzählen, aber da es mir in dem Moment selbst schon wieder so blöd vorkam, habe ich die Hälfte weggelassen. Und vorhin habe ich meine Mutter gesehen und wollte es ihr erzählen, aber ich habe es nicht geschafft.
Ich denke, deshalb schreibe ich jetzt auch hier in der Hoffnung, auf Menschen zu stoßen, die das nachempfinden können und vielleicht auch schon etwas besser damit umgehen können, als ich es momentan tue.
danke für deine Antwort und da hast du einen Nerv getroffen! Leider habe ich mit kaum jemandem darüber gesprochen. Nachdem es heute Nacht wieder so schlimm war, hatte ich es mir für heute vorgenommen. Habe versucht, es einer Freundin zu erzählen, aber da es mir in dem Moment selbst schon wieder so blöd vorkam, habe ich die Hälfte weggelassen. Und vorhin habe ich meine Mutter gesehen und wollte es ihr erzählen, aber ich habe es nicht geschafft.
Ich denke, deshalb schreibe ich jetzt auch hier in der Hoffnung, auf Menschen zu stoßen, die das nachempfinden können und vielleicht auch schon etwas besser damit umgehen können, als ich es momentan tue.
Hallo Speranza,
Du kannst zusätzlich zu dem was Lamedia schon geschrieben hat versuchen Deinen Körper beim Abbau der Stresshormone zu unterstützen. Ab einem gewissen "Level" an Stresshormonen geht das nur noch über Bewegung oder eben Abwarten. Das ist leider so, hat "hormonelle" Hintergründe und nur der Versuch sich zu "beruhigen" funktioniert dann nicht mehr, da die Hormone im Körper erst mal wieder abgebaut werden müssen. Vielleicht hilft es Dir, wenn Du das als Erklärung weisst? Ich kam mir nachdem ich das wusste zumindest nicht mehr so "bekloppt" vor, weil ich vorher der Meinung war dass es mir doch möglich sein müsste mich zu beruhigen, wo ich doch WEISS dass die Ängste Quatsch sind.
Was mir auch in der Hochphase sehr gut geholfen hat - vor allem wenn die Angst sehr "körperlich" ist - war "Wärmesalbe". Die kannst Du in der Drogerie oder Apotheke kaufen und dann reibst Du damit die Stellen ein, die am "verspanntesten" sind. Ich hab immer den unteren Rückenbereich und den Nacken eingerieben. Am Anfang musst Du ein bisschen kucken, dass Du nicht zuviel einreibst und lieber noch mal "nachreiben" (das Zeug entwickelt eine ziemliche Wärme und kann auch brennen, da musst Du schauen bis wohin es noch "angenehm" ist für Dich, aber geh ruhig soweit wie Du es aushalten kannst. Und nicht direkt nach dem Duschen oder Baden anwenden, dass verstärkt die Wirkung extrem. Außerdem die Hände gut waschen nach dem Einreiben, wenn Du die Salbe in die Augen oder auf die Schleimhäute bekommst dann brennt das wie Hölle...), dann ab ins Bett, auf den Rücken legen, Decke über Dich drüber und die Salbe wirken lassen. Bei mir hatte das zwei positive Effekte: Zum einen nahm ich meinen Körper durch die Wärme stärker/anders war und hab nicht mehr so viel "gedacht", zum Anderen löst die Salbe auch die Verspannungen und damit ein Stück weit auch die Angst. Vielleicht hilft Dir das ja auch?
Lieben Gruss,
mio
Du kannst zusätzlich zu dem was Lamedia schon geschrieben hat versuchen Deinen Körper beim Abbau der Stresshormone zu unterstützen. Ab einem gewissen "Level" an Stresshormonen geht das nur noch über Bewegung oder eben Abwarten. Das ist leider so, hat "hormonelle" Hintergründe und nur der Versuch sich zu "beruhigen" funktioniert dann nicht mehr, da die Hormone im Körper erst mal wieder abgebaut werden müssen. Vielleicht hilft es Dir, wenn Du das als Erklärung weisst? Ich kam mir nachdem ich das wusste zumindest nicht mehr so "bekloppt" vor, weil ich vorher der Meinung war dass es mir doch möglich sein müsste mich zu beruhigen, wo ich doch WEISS dass die Ängste Quatsch sind.
Was mir auch in der Hochphase sehr gut geholfen hat - vor allem wenn die Angst sehr "körperlich" ist - war "Wärmesalbe". Die kannst Du in der Drogerie oder Apotheke kaufen und dann reibst Du damit die Stellen ein, die am "verspanntesten" sind. Ich hab immer den unteren Rückenbereich und den Nacken eingerieben. Am Anfang musst Du ein bisschen kucken, dass Du nicht zuviel einreibst und lieber noch mal "nachreiben" (das Zeug entwickelt eine ziemliche Wärme und kann auch brennen, da musst Du schauen bis wohin es noch "angenehm" ist für Dich, aber geh ruhig soweit wie Du es aushalten kannst. Und nicht direkt nach dem Duschen oder Baden anwenden, dass verstärkt die Wirkung extrem. Außerdem die Hände gut waschen nach dem Einreiben, wenn Du die Salbe in die Augen oder auf die Schleimhäute bekommst dann brennt das wie Hölle...), dann ab ins Bett, auf den Rücken legen, Decke über Dich drüber und die Salbe wirken lassen. Bei mir hatte das zwei positive Effekte: Zum einen nahm ich meinen Körper durch die Wärme stärker/anders war und hab nicht mehr so viel "gedacht", zum Anderen löst die Salbe auch die Verspannungen und damit ein Stück weit auch die Angst. Vielleicht hilft Dir das ja auch?
Lieben Gruss,
mio
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Hallo Seperanza!
Habe hier schon lange nichts mehr geschrieben, aber Dein Betrag hat mich dazu animiert Dir zu schreiben.
Ich kenne das Gefühl und Deine Reaktion von der Frau die überfahren wurde.
Bei mir als das erste mal Panikattacken auftraten, dass weis ich noch sehr genau. Damals war ich 6 Jahre alt.
Meine Familie und ich fuhren mit den Auto in unser Wochenendhaus, ich saß auf den Rücksitz und während der Fahrt
lief das Radio, auf einmal eine Eilmeldung vorsicht Geisterfahrer ist auf unserer Strecke.
Ich stelte mir die Situation bildlich vor, der Geisterfahrer ramt unser Auto und ich müsse sterben.
Sofort begann mein Herz auf die Sekunde auf die andere so zum rasen an, dass ich glaubte es zerspringt.
Durch das rasen meinens Herzen begannen bei mir die Folgenerscheinungen, Schwindel unwohlsein, dachte ich sei wer
anderer und große Angst vor den Tod.
Ab diesen Zeitpunkt begann bei mir ein Teufelskreis, die Angst vor den Herzrasen, Angst vor der Angst und Angst vor
Schwindel, Übel, Kopfschmerzen, Angst vor einen Schlaganfall und Angst vor sterben.
Also die ganze Palette! Es folgten unzählige Arzt und Spitalbesuche die nichts gebracht haben. Das ganze
habe ich bis vor 6 Jahren mein ganzes Leben lang herumgeschleppt.
Erst ein ganz krasses Erlebniss brachte mir die Erleuchtung und zum staunen.
Fortsetzung folgt!
Liebe Grüße!
Mirka
Habe hier schon lange nichts mehr geschrieben, aber Dein Betrag hat mich dazu animiert Dir zu schreiben.
Ich kenne das Gefühl und Deine Reaktion von der Frau die überfahren wurde.
Bei mir als das erste mal Panikattacken auftraten, dass weis ich noch sehr genau. Damals war ich 6 Jahre alt.
Meine Familie und ich fuhren mit den Auto in unser Wochenendhaus, ich saß auf den Rücksitz und während der Fahrt
lief das Radio, auf einmal eine Eilmeldung vorsicht Geisterfahrer ist auf unserer Strecke.
Ich stelte mir die Situation bildlich vor, der Geisterfahrer ramt unser Auto und ich müsse sterben.
Sofort begann mein Herz auf die Sekunde auf die andere so zum rasen an, dass ich glaubte es zerspringt.
Durch das rasen meinens Herzen begannen bei mir die Folgenerscheinungen, Schwindel unwohlsein, dachte ich sei wer
anderer und große Angst vor den Tod.
Ab diesen Zeitpunkt begann bei mir ein Teufelskreis, die Angst vor den Herzrasen, Angst vor der Angst und Angst vor
Schwindel, Übel, Kopfschmerzen, Angst vor einen Schlaganfall und Angst vor sterben.
Also die ganze Palette! Es folgten unzählige Arzt und Spitalbesuche die nichts gebracht haben. Das ganze
habe ich bis vor 6 Jahren mein ganzes Leben lang herumgeschleppt.
Erst ein ganz krasses Erlebniss brachte mir die Erleuchtung und zum staunen.
Fortsetzung folgt!
Liebe Grüße!
Mirka
Erich J. Lejeune, Unternehmer (1944 - )
„Wer sein Glück anderswo sucht, als in sich selbst, wird es nie finden.”
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