Vertrauensverlust

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Laddio
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Vertrauensverlust

Beitrag Do., 25.02.2016, 10:14

Hallo,
Ich habe seit einem Jahr einen ambulanten Psychotherapeuten, der gleichzeitig Oberarzt in einer psychiatrischen Klinik für Depression und Suchtbreich ist und die beiden Stationen für Sucht und Depressionen leitet.

Ich bin seit einem Jahr wegen Depressionen bei ihm in Behandlung, hatte aber seit zwei Monaten keinen ambulanten Termin mehr.

Nun sind meine Depressionen in den letzten Tagen schlimmer geworden und ich habe ihn vor 2 Tagen auf seiner Station angerufen und gefragt ob ich noch am gleichen Tag auf seiner Station für Depressive Patienten aufgenommen werden kann.
Er wies meine Bitte in einem sehr kurzen Gespräch ab und erkundigte sich garnicht nach meiner aktuellen Stimmung. Er meinte ich muss mich wie jeder andere Patient in einem Zentralen Aufnahmeportal der Klinik anmelden und komme dann auf die Warteliste für einen Platz auf seiner Station.

Die Antwort hatte mich sehr enttäuscht und verärgert und deswegen habe ich beschlossen ihn gestern persönlich auf seiner Station aufzusuchen. Darüber war er im ersten Moment nicht erfreut, schließlich konnten ihn seine Kollegen überzeugen, dass ich noch heute auf seine Station aufgenommen werden kann. Seine Kollegen argumentierten dass auf der Station sonst meist nur Alkoholiker sein, die nach dem Aufenthalt wieder rückfällig werden, deswegen würden sie lieber mich auf die Station aufnehmen.

Seit heute bin ich nun auf der Station aufgenommen und mein Behandler ist jetzt noch immer der Oberarzt, mein ambulanter Psychotherapeut.
Nun habe ich mit einem grossen Vertrauensverlust ihm gegenüber zu kämpfen, weil er mich vor 2Tagen am Telefon angewiesen hat und mich nicht aufnehmen wollten. Jetzt weiss ich garnicht mehr ob es gut ist, wenn er mein Behandler ist.
Habt ihr einen Rat?
Dankeschön schonmal!

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Candykills
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Beitrag Do., 25.02.2016, 10:29

Hey

Also erstmal hat er natürlich recht, dass du wegen einer "einfachen" Verschlimmerung nicht einfach akut aufgenommen werden kannst, während andere auf der Liste stehen. Egal, ob er dein ambulanter Psychotherapeut ist oder nicht.
Die Sache sähe anders aus, wenn du akut suizidal gewesen wärst, dann hätte er dich aufnehmen müssen.

Ich würde das also eher unter der deutschen Ärztebürokratie abhaken, anstatt ihm jetzt Misstrauen entgegenzubringen. Für ihn sind alle Patienten gleichwertig und er zieht da niemanden vor, was auch im Grunde so richtig ist. Du würdest das ja auch nicht wollen, ständest du auf der Warteliste?!

Hoffe das hilft dir etwas.
LG
Candy
Ich bin wie einer, der blindlings sucht, nicht wissend wonach noch wo er es finden könnte. (Pessoa)


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Laddio
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Beitrag Do., 25.02.2016, 15:08

Hallo,
Danke für deine Antwort.
Ja im Endeffekt kann ich nachvollziehen, dass er alle Patienten gleich behandeln muss.
Ich hatte mich in dem Moment einfach so stark abgelehnt gefühlt, das hat er wohl nicht beabsichtigt.

LG.

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Candykills
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Beitrag Do., 25.02.2016, 15:16

Laddio hat geschrieben:Hallo,
Danke für deine Antwort.
Ja im Endeffekt kann ich nachvollziehen, dass er alle Patienten gleich behandeln muss.
Ich hatte mich in dem Moment einfach so stark abgelehnt gefühlt, das hat er wohl nicht beabsichtigt.

LG.
Das kann ich verstehen mit der Ablehnung, ich bin mir aber von außen betrachtet sicher, dass er das nicht damit bezweckt hat!

LG
Ich bin wie einer, der blindlings sucht, nicht wissend wonach noch wo er es finden könnte. (Pessoa)

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Alyssa
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Beitrag Do., 03.03.2016, 01:06

Laddio: Du bist ja schon eine Weile bei ihm in Behandlung und scheinst ja mit ihm zufrieden zu sein. Und er scheint dich ja nun auch weiterzubehandeln. Sprich ihn an, sag, dass du dich bzgl. der telefon. Abweisung schlecht gefühlt hast. Der ist zwar Arzt und Psychotherapeut, aber der kann trotzdem nicht in die Köpfe und Seelen seiner Patienten hineinschauen. Und er muss sich eben auch an die Aufnahmeregeln seiner Klinik halten. Damit DU dich besser fühlst (und nicht ewig über Vertrauensverlust usw.) nachdenken musst, hilft nur ein Gespräch mit ihm.

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