Hallo ihr Lieben,
es ist schon eine Weile her seit ich das letzte Mal Online war. Ich war eher eine stille Beobachterin bzw. Mitleserin. Jetzt gibt es nur ein Thema was mich immens beschäftigt und wo ich mich gerne an euch wenden möchte, da ich langsam schon am verzweifeln bin und ich einfach nicht mehr weiß wie ich das ganze bewältigen kann: Ich bestehe, so fühlt es sich bei mir jedenfalls an, nur noch aus Ängsten, Selbstzweifel und denke dann an die schlimmsten Szenarien die es nur geben kann. Aber am besten ich fange mal von ganz vorne an:
Ich bin jetzt 29 Jahre alt und seit gut 5 Monaten in einer wirklich glücklichen Beziehung. Es ist die erste Beziehung wo ich sage, sie ist so wie ich sie mir vorstelle, ich bin mehr als über beide Ohren in diesen Mann verliebt und ich kann und will mir auch keinen weiteren Mann mehr an meiner Seite vorstellen. (Anmerkung.: Ich denke dass er für mich auch so empfindet, denn ich glaube kein anderer Mann würde soviel Angst aushalten )
Das Problem an der ganzen Sache ist dass ich, wie bereits erwähnt, immense Angst habe davor habe, dass diese Beziehung nicht hält und ich dadurch die schönsten Momente mit ihm nicht wirklich genießen kann. Innerlich weiß ich ja, es gibt KEINE Garantie dafür dass eine Beziehung hält. Es kann immer was sein: ich kann wen Neuen Treffen, er kann wen anderen Treffen, wir leben uns auseinander, Jobwechsel ins Ausland wo nur einer auswandern möchte etc.
Es versetzt mich jedoch einfach in Angst und Schrecken wenn ich weiß es ist das Risiko da, dass ich wieder verletzt werde. Ich denke dass dies auch noch Wunden von meinen Ex Beziehungen sind, die noch nicht ganz geheilt sind. Auch da ist mir bewusst dass ich Altlasten normalerweise nicht in eine Neue Beziehung mit hineinnehmen sollte, denn erstens ist nicht jeder Mensch gleich und zweitens kann er nichts dafür dass ich diese negativen Erfahrungen gemacht habe. Doch ich kann das anscheinend leider noch nicht wirklich trennen.
Ich versuche sehr viel mit ihm darüber zu reden, ihm klar zu machen was ich fühle und warum ich in gewissen Situationen komisch reagiere. Bestes Beispiel: Er hat sehr viele weibliche Freundinnen mit denen er ab und zu schreibt. Er kennt diese schon seit einigen Jahren durch die Schule, sein Studium oder andere Freunde. Normalerweise ist es ja überhaupt kein Problem, aber tief im innersten quält es mich und macht mir einfach nur tierisch Angst. Ich habe ihm erklärt dass es für mich sehr schwer ist damit klarzukommen, ich jedoch NICHT möchte dass er mir zu liebe den Kontakt zu den Mädls abbricht, da es ja nicht SEIN Problem ist, dass ich mit der Angst kämpfe, sondern MEINES und ich lernen muss damit klarzukommen und ihm zu vertrauen. (Außerdem habe ich nicht das Recht dazu so was zu verlangen, denn er ist ein freier Mensch und kann Kontakt haben mit wem er möchte!)
Das ich im Laufe der Zeit und durch meine Erfahrungen die Einstellung erhalten habe dass (für mich persönlich) keine Freundschaft zwischen Mann und Frau möglich ist ohne dass sich irgendwann Gefühle entwickeln, ist ja auch nicht sein Kaffee; Ich bin halt leider dieser Meinung, da ich es öfters versucht habe auch männliche Freundschaften aufzubauen, jedoch haben diese dann mehr Gefühle für mich entwickelt als mir lieb war und meine Ex Freunde haben nach gewisser Zeit auch damit angefangen mit gemeinsamen Freundinnen anzubandeln und mein letzter sogar mit seinen Arbeitskolleginnen.
Jetzt bin ich an diesem Punkt wo mich diese verdammte Angst langsam auffrisst und ich merke, dass ich schon so verunsichert bin und an mir selbst zweifle, dass ich anfange richtig nach Aufmerksamkeit und Liebesbestätigungen zu lechzen. Dadurch fange ich an ihm recht häufig zu sagen dass ich ihn vermisse, ihn so gern hab, etc. Dies setzt ihn wiederum verständlicherweise unter Druck.
Bevor wir zusammengekommen sind war das nicht so;
Ich war total locker, selbstbewusst und hab vieles nicht ernst genommen. Damals dachte ich wahrscheinlich „Es geht eigentlich um nichts, du bist mit ihm nicht zusammen, somit kann er dir nicht wehtun.“
Und jetzt hab ich das Gefühl ich bin wie ausgewechselt: ängstlich, weinerlich und total verunsichert...und das will ich nicht sein, ich möchte diese Ängste abbauen und das ganze wieder locker flockig angehen nur ich weiß einfach nicht wie. Im schlimmsten Fall muss ich, wenn nichts anderes hilft, wieder eine Therapie machen, doch ich will sonst wirklich ALLES versuchen dies in den Griff zu bekommen da ich ihn einfach wegen sowas nicht verlieren möchte.
Ich habe als ersten Weg angefangen mit Meditation und mit Sport um mich abzulenken und den Kopf frei zu bekommen; es wirkt zwar nur kurzfristig aber ein bisschen hilft es.
Habt ihr vielleicht noch andere Tipps oder selbst Erfahrungen im Umgang mit Ängsten gemacht?
Würde mich über Ratschläge oder eigene Erfahrungen freuen
Danke fürs lesen und sorry dass das so extrem viel Text geworden ist!
LG
Selene
Immense Verlustangst
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Hallo Selene!
Ich kenne das so gut. Dein Text hätte damals, als ich in einer solchen Beziehung war, genausogut aus meiner Feder stammen können.
Rückblickend denke ich, dass die einzige Möglichkeit mich zu beruhigen, damals gewesen wäre, mir klarzumachen, dass ein Ende dieser Beziehung nicht das Ende der Welt darstellen würde. Ich denke, dass ein Bemühen um Vertrauen ins Leben, so wie es eben läuft, die einzige Chance ist, mit solchen Ängsten umzugehen.
Ich weiß, dass das sehr schwierig ist, wenn man an Verlustangst leidet, weil die Ängste von frühester Kindheit an, so verdammt tief sitzen. Aber ich weiß auch, dass es möglich ist, Vertrauen ins Leben zu lernen.
Bei mir war es damals so, dass ich abwechselnd entweder die Angst hatte, dass er sich in jemand anders verlieben könnte oder dass ihm etwas zustoßen könnte. Je nach Situation eben das ein oder das Andere.
Meine Ängste haben da immensen Druck in ihm veranlasst, weil er sich für mein Wohlergehen so über-verantwortlich gefühlt hat. Unter einem solchen Druck ist, so glaube ich, aufrichtige Zuneigung und Liebe dann gar nicht mehr möglich und somit auch keine gute Beziehung mehr.
Ich habe damals immer geglaubt, ich müsste mein Vertrauen in die Beziehung stärken, aber heute denke ich, dass es um mehr als bloß das gehen müsste. Eben nämlich um Vertrauen ins Leben allgemein, also über die Grenzen der Beziehung hinaus. Dann braucht man nicht mehr soviel Druck auf die Beziehung als solche legen, wenn man weiß, dass man, auch im Falle des Scheiterns der Beziehung, wieder ein schönes Leben führen wird.
Mit Hilfe von Therapie, Selbsthilfegruppen, Literatur, unterstützenden Freundschaften kann man sich da auf einen guten Weg machen.
Chancen
Ich kenne das so gut. Dein Text hätte damals, als ich in einer solchen Beziehung war, genausogut aus meiner Feder stammen können.
Rückblickend denke ich, dass die einzige Möglichkeit mich zu beruhigen, damals gewesen wäre, mir klarzumachen, dass ein Ende dieser Beziehung nicht das Ende der Welt darstellen würde. Ich denke, dass ein Bemühen um Vertrauen ins Leben, so wie es eben läuft, die einzige Chance ist, mit solchen Ängsten umzugehen.
Ich weiß, dass das sehr schwierig ist, wenn man an Verlustangst leidet, weil die Ängste von frühester Kindheit an, so verdammt tief sitzen. Aber ich weiß auch, dass es möglich ist, Vertrauen ins Leben zu lernen.
Bei mir war es damals so, dass ich abwechselnd entweder die Angst hatte, dass er sich in jemand anders verlieben könnte oder dass ihm etwas zustoßen könnte. Je nach Situation eben das ein oder das Andere.
Meine Ängste haben da immensen Druck in ihm veranlasst, weil er sich für mein Wohlergehen so über-verantwortlich gefühlt hat. Unter einem solchen Druck ist, so glaube ich, aufrichtige Zuneigung und Liebe dann gar nicht mehr möglich und somit auch keine gute Beziehung mehr.
Ich habe damals immer geglaubt, ich müsste mein Vertrauen in die Beziehung stärken, aber heute denke ich, dass es um mehr als bloß das gehen müsste. Eben nämlich um Vertrauen ins Leben allgemein, also über die Grenzen der Beziehung hinaus. Dann braucht man nicht mehr soviel Druck auf die Beziehung als solche legen, wenn man weiß, dass man, auch im Falle des Scheiterns der Beziehung, wieder ein schönes Leben führen wird.
Mit Hilfe von Therapie, Selbsthilfegruppen, Literatur, unterstützenden Freundschaften kann man sich da auf einen guten Weg machen.
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