Hallo,
Ich hab seit geraumer Zeit das Problem, dass ich mich oftmals nicht traue z.B. in der Uni über ein bestimmtes Thema mitzureden, da ich mich total unwohl fühle im Mittelpunkt zu stehen. Ich bekomm panische Angst und werde nervös, bekomme herzrasen, fange in gewisser weise an zu zittern und habe dann eine total unsichere Stimme (kloß im Hals) - es klingt dann so, als ob ich total nervös wäre und ich vor etwas total Angst habe
Vor allem das Zittern ist erheblich- wenn ich z.B. Aufgeregt bin, nervös bin, angst habe oder wütend werde, wird das nach außen hin vor allem durch zittern auffällig
Ich weiß nicht was ich dagegen tun soll - ich bekomme es in der Uni halbwegs in dem Griff einen Vortrag zu halten obwohl ich voll nervös bin aber wenn ich etwas nicht geübt habe und bezogen auf irgendein Thema vor allen antworten muss, werde ich sehr sehr nervös und wenn ich dann nervös mit meiner zittrigen Stimme antworte, dann gerate ich in Panik und fühle mich so als ob ich mich total blamiert hätte und mich alle auslachen - und genau wenn ich während dem reden daran denke, dass ich mich total blamiere, vergesse ich was ich sagen wollte und kann gar nicht mehr klar denken
Manchmal bin ich sogar so nervös, dass mein Kopf sogar etwas zittert und wippt
Ich bin eigentlich unter Freunden und Familie ganz locker drauf aber wenn ich es vor anderen und vor allem vor einer großen Menge etwas sprechen muss, dann fühle ich mich sehr bedrängt und angsterfüllt
So ziemlich niemand weiß, dass ich mich eigentlich so fühle - von meiner familie zumindestens
In der Uni fällt es wahrscheinlich den anderen auf, dass ich eine sehr nervöse und unsichere Person bin. ich bin auch recht schüchtern - ich muss mich oftmals überwinden um fremde Personen anzusprechen oder diese aufgrund bestimmter Thematiken Anzurufen - wahrscheinlich habe ich auch deswegen relativ wenige Freunde
Ich frag mich eben nur, was ich dagegen tun könnte
Ich würde das Problem gerne selber ohne hilfe vom außen lösen
Ich würd gerne Selbstbewusstsein aufbauen und vor allem diesen Druck und Stress abbauen der in Wirklichkeit gar nicht existiert und den ich selber erschaffe
Naja dieser Text war recht durcheinander - ich wollte mal das los werden, was meine Seele belastet bzw. was mich bedrückt
Über Antworten würde ich mich freuen
Ich danke jedem der sich die Arbeit angetan hat den ganzen Text zu lesen
Lg daniel
Redeangst/Sprechangst
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Lieber Daniel,
zunächst einmal: Mit dem Problem, das Du schilderst, bist Du nicht allein: Es haben ganz viele Menschen, auch Studierende (ich habe lange an der Uni gearbeitet, das oft erlebt, auch an mir selbst, allerdings nicht so arg wie Du).
Vielleicht gibt es an Deiner Uni eine psychologische Studienberatung? Ich würde mich dann erst einmal dorthin wenden, die kennen sich mit solchen Schwierigkeiten bestens aus.
Wenn nicht, wäre es vielleicht hilfreich, ein paar Stunden zu einem Psychotherapeuten zu gehen (daraus muss nicht gleich ein Psychotherapie werden).
Edit: Das allein in Angriff nehmen zu wollen, halte ich für ziemlich aussichtslos. Doch, wie gesagt, ein wenig therapeutische Unterstützung kann da oft schnell wirksam sein.
Alles Gute!
Widow
zunächst einmal: Mit dem Problem, das Du schilderst, bist Du nicht allein: Es haben ganz viele Menschen, auch Studierende (ich habe lange an der Uni gearbeitet, das oft erlebt, auch an mir selbst, allerdings nicht so arg wie Du).
Vielleicht gibt es an Deiner Uni eine psychologische Studienberatung? Ich würde mich dann erst einmal dorthin wenden, die kennen sich mit solchen Schwierigkeiten bestens aus.
Wenn nicht, wäre es vielleicht hilfreich, ein paar Stunden zu einem Psychotherapeuten zu gehen (daraus muss nicht gleich ein Psychotherapie werden).
Edit: Das allein in Angriff nehmen zu wollen, halte ich für ziemlich aussichtslos. Doch, wie gesagt, ein wenig therapeutische Unterstützung kann da oft schnell wirksam sein.
Alles Gute!
Widow
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- sporadischer Gast
- , 27
- Beiträge: 9
In der Psychotherapie kommt in solchen Fällen oftmals die sogenannte "reziproke Hemmung" zur Anwendung. Das bedeutet, dass sich bestimmte emotionale bzw. zentralnervöse Zustände wechselseitig hemmen. Jemand der beispielsweise Angst hat, kann nicht zugleich "entspannt" sein, da der von der Angst ausgelöste Stress den Muskeltonus (die Muskelspannung) beeinflusst. Dies ist "wechselseitig" (reziprok), da dies auch andersherum gilt: Jemand der entspannt ist, kann nicht zugleich nervös/ ängstlich sein. Aber wie kann es einem nun gelingen, in bestimmten, angstauslösenden Situationen entspannt zu sein? Hier kommt u.a. die progressive Muskelentspannung ins Spiel. Personen, die die progressive Muskelentspannung gelernt haben können ihre Muskeln mittels bestimmter Techniken vor einer angstauslösenden Situation (z.B. eine Rede halten) bewusst in einen entspannten Zustand versetzen - sie haben ein anderes Bewusstsein für ihre Muskelspannung und können sie besser beeinflussen. Aufgrund der dadurch induzierten Entspannung wird Angst/ Nervosität gehemmt. Dies klingt vielleicht etwas merkwürdig, ist allerdings wissenschaftlich fundiert.
-
- sporadischer Gast
- , 26
- Beiträge: 20
Hallo Daniel!
Ich kann sehr gut nachvollziehen, wie Du Dich fühlst. Mir geht es ganz ähnlich, bzw. ist es inzwischen schon ein wenig besser geworden bei mir. Ich hatte vor einiger Zeit auch selbst mal einen Thread zu diesem Thema aufgemacht, weil ich nicht mehr weiter wusste. Hier kannst Du dazu etwas nachlesen, wenn Du möchtest: viewtopic.php?f=13&t=33788.
Was mir in der Zwischenzeit wirklich gut geholfen hat, ist regelmäßig Sport zu machen. Dazu kann ich Dir wirklich nur raten!
Ich glaube, das hilft einfach auf verschiedenen Ebenen: Zum Einen bekommt man durch regelmäßigen Sport natürlich einfach ein viel besseres Körpergefühl und damit auch mehr Selbstbewusstsein. Die Haltung verbessert sich und durch eine gerade Haltung steigt auch wieder das Selbstbewusstsein. Außerdem kann der Körper durch regelmäßigen Ausdauersport mit "Belastungen" viel leichter umgehen - eben auch mit Situationen, die einen stressen. Mein Herz rast bei Weitem nicht mehr so schnell wie früher, wenn ich reden muss. Auch hat sich meine Atmung stabilisiert und ich kann zumindestens etwas ruhiger bleiben als früher, fühle mich allgemein ausgeglichener. Ich denke, dass mir dabei das Yoga sehr hilft.
Außerdem habe ich für mich selbst einfach ein paar "Überwindungen" in den Alltag eingebaut. In der Verhaltenstherapie gibt es ja sogenannte "Blamierübrungen". Der Sinn ist, etwas zu tun, was einem unangenehm ist und einen in den Mittelpunkt stellt, um die Angst vor solchen Situationen abzubauen. Ich bin noch nicht so weit, dass ich singend über die Strasse laufe oder im Supermarkt eine Summe von über 20€ nur mit Cents bezahle... Aber für den Anfang hat es mir erst einmal gereicht, mit schrillen, auffälligen Klamotten zur Arbeit zu gehen, so dass ich wusste, dass mich jeder anschauen wird.
Ich habe mir auch angewöhnt, lauter zu sprechen - was sich zu Beginn sehr seltsam für mich angefühlt hat, weil es mir vorkam, als würde ich permanent schreien. Inzwischen habe ich mich daran gewöhnt und ich habe den Eindruck, je mehr man im Alltag auffällt, umso weniger steht man im Mittelpunkt (oder fühlt sich so), wenn man in einer Situation ist, in der man vor anderen sprechen muss.
Ob es daran liegt, dass tatsächlich alle viel aufmerksamer herschauen, wenn das kleine graue Mäuschen mit der Piepsstimme auch mal etwas sagt oder ob man es einfach nicht mehr so wahrnimmt, wenn man sowieso schon den ganzen Tag im Fokus stand (oder sich so gefühlt hat) - das kann ich nicht sagen. Ich kann Dir nur raten, es einfach einmal auszuprobieren.
Trotzdem denke auch ich immer noch darüber nach, mir vielleicht doch noch Hilfe von Außen in Form einer Psychotherapie zu holen. Denn ich weiß, dass es schon auch Dinge gibt, die in meinem Leben eher suboptimal gelaufen sind und die mir heute noch im Wege stehen. Erlebnisse, wegen denen ich es heute so hasse, im Mittelpunkt zu stehen und wegen denen ich mich immer noch so schnell angegriffen fühle. Ich setze mich nach wie vor viel mit mir selbst auseinander und merke, dass ich auch Stück für Stück mit diesen Erfahrungen abschliessen kann, aber ich weiß nicht, ob das wirklich reicht und ob die Angst nicht irgendwann wiederkommt oder sich in einer anderen Form niederschlägt.
Wichtig ist es, denke ich, aber zumindest zu wissen, woher die Angst kommt und das nicht einfach zu verdrängen.
Ich wünsche Dir alles Gute und dass Du einen Weg findest, die Angst abzustreifen und allen zu zeigen, was in Dir steckt!
Liebe Grüße, Thursdays Child
Ich kann sehr gut nachvollziehen, wie Du Dich fühlst. Mir geht es ganz ähnlich, bzw. ist es inzwischen schon ein wenig besser geworden bei mir. Ich hatte vor einiger Zeit auch selbst mal einen Thread zu diesem Thema aufgemacht, weil ich nicht mehr weiter wusste. Hier kannst Du dazu etwas nachlesen, wenn Du möchtest: viewtopic.php?f=13&t=33788.
Was mir in der Zwischenzeit wirklich gut geholfen hat, ist regelmäßig Sport zu machen. Dazu kann ich Dir wirklich nur raten!
Ich glaube, das hilft einfach auf verschiedenen Ebenen: Zum Einen bekommt man durch regelmäßigen Sport natürlich einfach ein viel besseres Körpergefühl und damit auch mehr Selbstbewusstsein. Die Haltung verbessert sich und durch eine gerade Haltung steigt auch wieder das Selbstbewusstsein. Außerdem kann der Körper durch regelmäßigen Ausdauersport mit "Belastungen" viel leichter umgehen - eben auch mit Situationen, die einen stressen. Mein Herz rast bei Weitem nicht mehr so schnell wie früher, wenn ich reden muss. Auch hat sich meine Atmung stabilisiert und ich kann zumindestens etwas ruhiger bleiben als früher, fühle mich allgemein ausgeglichener. Ich denke, dass mir dabei das Yoga sehr hilft.
Außerdem habe ich für mich selbst einfach ein paar "Überwindungen" in den Alltag eingebaut. In der Verhaltenstherapie gibt es ja sogenannte "Blamierübrungen". Der Sinn ist, etwas zu tun, was einem unangenehm ist und einen in den Mittelpunkt stellt, um die Angst vor solchen Situationen abzubauen. Ich bin noch nicht so weit, dass ich singend über die Strasse laufe oder im Supermarkt eine Summe von über 20€ nur mit Cents bezahle... Aber für den Anfang hat es mir erst einmal gereicht, mit schrillen, auffälligen Klamotten zur Arbeit zu gehen, so dass ich wusste, dass mich jeder anschauen wird.
Ich habe mir auch angewöhnt, lauter zu sprechen - was sich zu Beginn sehr seltsam für mich angefühlt hat, weil es mir vorkam, als würde ich permanent schreien. Inzwischen habe ich mich daran gewöhnt und ich habe den Eindruck, je mehr man im Alltag auffällt, umso weniger steht man im Mittelpunkt (oder fühlt sich so), wenn man in einer Situation ist, in der man vor anderen sprechen muss.
Ob es daran liegt, dass tatsächlich alle viel aufmerksamer herschauen, wenn das kleine graue Mäuschen mit der Piepsstimme auch mal etwas sagt oder ob man es einfach nicht mehr so wahrnimmt, wenn man sowieso schon den ganzen Tag im Fokus stand (oder sich so gefühlt hat) - das kann ich nicht sagen. Ich kann Dir nur raten, es einfach einmal auszuprobieren.
Trotzdem denke auch ich immer noch darüber nach, mir vielleicht doch noch Hilfe von Außen in Form einer Psychotherapie zu holen. Denn ich weiß, dass es schon auch Dinge gibt, die in meinem Leben eher suboptimal gelaufen sind und die mir heute noch im Wege stehen. Erlebnisse, wegen denen ich es heute so hasse, im Mittelpunkt zu stehen und wegen denen ich mich immer noch so schnell angegriffen fühle. Ich setze mich nach wie vor viel mit mir selbst auseinander und merke, dass ich auch Stück für Stück mit diesen Erfahrungen abschliessen kann, aber ich weiß nicht, ob das wirklich reicht und ob die Angst nicht irgendwann wiederkommt oder sich in einer anderen Form niederschlägt.
Wichtig ist es, denke ich, aber zumindest zu wissen, woher die Angst kommt und das nicht einfach zu verdrängen.
Ich wünsche Dir alles Gute und dass Du einen Weg findest, die Angst abzustreifen und allen zu zeigen, was in Dir steckt!
Liebe Grüße, Thursdays Child
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Danke für eure Antworten
@Thursdaydayschild
Wow... Du hättest mein Problem gar nicht besser benennen können - ich hab keine Furcht davor laut auf der Straße zu singen, da ich sowas nur zum blödeln mit Freunden machen würde
Ich hab eben das Problem, dass ich sehr nervös oder unruhig werde wenn ich mit fremden Leuten reden muss oder mit Leuten vor denen ich sehr viel Respekt habe - vor allem im Studium macht mir das zu schaffen, wenn ich auf Fragen antworten muss oder Vorträge halte
Ich denke auch, dass Sport ein guter Anfang ist, da man dadurch sicherlich Selbstbewusstsein aufbauen kann
Des Weiteren denk ich mir, dass es sehr viel Sinn machen würde viel zu unternehmen und mit verschiedenen Menschen in Kontakt zu treten - dadurch würde sich die Sprachangst sicherlich verringern
Dies habe ich zumindest bei mir selbst so bemerkt - wenn ich z.B. sehr viel Zeit wegen Prüfungen zuhause verbringen muss und für 1 woche kaum Kontakt nach außen hatte oder nur sehr wenig Kontakt, so kam es mir vor als ob mein Problem schlimmer wurde
Naja für die Zukunft werde ich Sport als wesentlichen Baustein in mein Leben implementieren und mal sehen wie ich das Problem zumindest einschränken kann
Liebe Grüße
@Thursdaydayschild
Wow... Du hättest mein Problem gar nicht besser benennen können - ich hab keine Furcht davor laut auf der Straße zu singen, da ich sowas nur zum blödeln mit Freunden machen würde
Ich hab eben das Problem, dass ich sehr nervös oder unruhig werde wenn ich mit fremden Leuten reden muss oder mit Leuten vor denen ich sehr viel Respekt habe - vor allem im Studium macht mir das zu schaffen, wenn ich auf Fragen antworten muss oder Vorträge halte
Ich denke auch, dass Sport ein guter Anfang ist, da man dadurch sicherlich Selbstbewusstsein aufbauen kann
Des Weiteren denk ich mir, dass es sehr viel Sinn machen würde viel zu unternehmen und mit verschiedenen Menschen in Kontakt zu treten - dadurch würde sich die Sprachangst sicherlich verringern
Dies habe ich zumindest bei mir selbst so bemerkt - wenn ich z.B. sehr viel Zeit wegen Prüfungen zuhause verbringen muss und für 1 woche kaum Kontakt nach außen hatte oder nur sehr wenig Kontakt, so kam es mir vor als ob mein Problem schlimmer wurde
Naja für die Zukunft werde ich Sport als wesentlichen Baustein in mein Leben implementieren und mal sehen wie ich das Problem zumindest einschränken kann
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