Zwangsgedanken, Kontrollzwang,Waschzwang, Depression

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Hilfesuchender123
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Zwangsgedanken, Kontrollzwang,Waschzwang, Depression

Beitrag Mo., 19.05.2014, 08:30

Hallo liebe Community

Ich bin neu in diesem Forum und versuche jetzt mal ein neues Thema zu erstellen. Verzeiht mir bitte etwaige Fehler. Ich versuche mich so gut es geht zurechtzufinden.

Nun zu meinem Problem.
Seit ca. einem Jahr habe ich nun Zwangsgedanken. Diese können alles mögliche sein wie zb die Angst vor dem Schwulsein, die Angst vor Computerviren, die Angst vor allen möglichen Krankheiten, usw...
Wobei ersteres mich im Moment am meisten quält. Habe jetzt schon in einigen Foren etwas zu dem Thema gelesen aber das hat es meistens noch schlimmer gemacht weil ich da einige Dinge von Threadstartern gelesen hab die mich zutiefst verstört haben und bei mir neue Zwangsgedanken ausgelöst haben. Auch wenn ich Dinge im Fernsehen oder bestimmte Bilder sehe verstört mich das meistens zutiefst und der Gedankenstrudel der Zwangsgedanken beginnt von vorne.

Ich war/bin auch noch in Behandlung und nehme einmal täglich Cipralex 10mg. Im Moment habe ich mit meiner Psychologin vereinbart, dass ich nur noch nach Bedarf komme.

Das hat mir am Anfang auch sehr gut geholfen und fast alle Zwangsgedanken auf ein Minimum reduziert. Nur die Angst vor dem Schwulsein habe ich nicht wegbekommen.

Vor einiger Zeit habe ich dann plötzlich einen Kontrollzwang und einen leichten Waschzwang entwickelt.

Ich kontrolliere alle möglichen Hangriffe von mir. Mehr als eigentlich gut wäre. Am schlimmsten ist es wenn ich Türen zusperre. Da rüttle ich 10 mal an der Klinke, dann sperre ich wieder auf und wieder zu usw. Und trotzdem verschwindet der Drang nochmal zu kontrollieren durch dieses Ritual nicht. Selbst wenn ich mein Zimmer zusperre, den Schlüssel abziehe und neben mich lege, stehe ich trotzdem auf und rüttle im 10 Minuten Takt an der Klinke. Das belastet mich ziemlich und schränkt mich auch ziemlich ein.
Dazu sei noch gesagt, dass ich seit ca 2/3 Jahren ein riesiger Animefan geworden bin. Doch nicht einmal die kann ich mir mehr anschaun ohne Zwangsgedanken oder irgendwelche Zwangshandlungen. Das senkt natürlich meine Lebensqualität um einiges, weil mir die Animes so viel Kraft gegeben habe und heute frage ich mich ob ich Animes überhaupt noch mag (Hallo nächster Zwangsgedanke )

Des weiteren habe ich auch einen leichten Waschzwang. Dieser belastet mich aber im Moment noch nicht so sehr, allerdings finde ich es trotzdem wichtig diesen hier zu erwähnen.

Aus dem ganzen hat sich dann natürlich auch eine leichte Depression ergeben bzw eine Traurigkeit weil ich nicht daran glaube das jemals wieder wegzubekommen.

Ich beginne in 2 Monaten zu arbeiten und sehe mich im Moment noch nicht in der Lage diese Zusatzbelastung auszuhalten geschweige denn jemals alleine lebensfähig zu sein.

Ich hoffe ihr könnt mir helfen bzw mir Tipps geben wie ich damit umgehen und meinen Alltag meistern kann.

Liebe Grüße
Hilfesuchender123

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R.L.Fellner
Psychotherapeut
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Beitrag Mo., 19.05.2014, 16:02

Hallo Hilfesuchender,

Sie sollten sich unbedingt in kompetente psychotherapeutische Behandlung begeben - fast 1 Jahr Zwangsgedanken und de facto kaum Verbesserung - wenn Sie eine Psychologin tatsächlich auf dieser Basis ohne Empfehlung einer weiterführenden Psychotherapie entließ, dann frage ich mich schon ein ein wenig, mit welcher Einstellung sie ihren Beruf betreibt. Weder sind Medikamente eine Dauerlösung (insbesondere angesichts Ihres jungen Alters!), noch, befürchte ich, werden "Tipps" Ihre Probleme dauerhaft zum Verschwinden bringen.

Psychotherapie ist sicherlich nicht immer und für alles eine Lösung, und natürlich ist es unangenehm, monatelang zu einem Therapeuten gehen und für die psychische Gesundheit Geld aufwenden zu müssen, aber Zwangsgedanken sind eine meist stark belastende psychische Störung (Depressionen sind als Folgeerkrankung häufig), die sich zu alldem ohne adäquate Behandlung leider meist eher verschlechtert als verbessert - insofern wäre es im Interesse Ihrer Gesundheit und Wohlbefindens sinnvoll, diese Probleme fundiert behandeln zu lassen, bis sie wirklich dauerhaft beseitigt sind.

Freundliche Grüße,
R.L.Fellner


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Hilfesuchender123
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Beitrag Mo., 19.05.2014, 16:39

Hallo R.L.Fellner,

Danke für Ihre kompetente Antwort. Ich hab nun schon ca ein halbes Jahr Behandlung durch meine Psychologin hinter mir, aber im Nachinein hat es mir nicht wirklich etwas gebracht sondern war, meiner Meinung nach, nur eine reine Geldverschwendung. Die Medikamente nehme ich trotzdem weiter, da ich ohne sie wahrscheinlich gar nicht mehr leben kann.

Was ich bräuchte wäre die Adresse eines Kompetenten Therapeuten in meiner Nähe, wobei ich das nur sehr ungern machen will und gerne eine Lösung finden würde wie ich mir selbst helfen kann. Ich bin der Meinung, dass man Probleme nicht wegreden kann, sondern man selbst etwas an sich ändern muss. Zusätzlich verdiene ich selbst noch nichts und muss für die ziemlichen hohen Kosten die bei jedem Besuch bei meiner Psychologin anfallen selbst aufkommen. 80€ pro Woche sind einfach viel zu viel für mich und auf Dauer kann ich das nicht bezahlen. Ich muss mein Erspartes ankratzen, dass ich mir eigentlich für meine Zukunft angespart hätte. :(

Einige Techniken kenne ich ja schon und ich meditiere außerdem täglich. Sport soll angeblich auch helfen, aber dafür bin ich leider viel zu faul.

Liebe Grüße
Hilfesuchender123
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Arianna
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Beitrag Do., 14.06.2018, 10:42

Hallo,
also seit 2009 habe ich 3 Katzen und seit 2014 noch einen Kater, denn ich über alles liebe. Seit ca. 2 Jahren habe ich einen Kontrollzwang entwickelt, wenn ich die Wohnung verlasse schaue ich alles nach ob es zu ist (Fenster, Kühlschrank, Mikrowelle etc.) Der neue Kater hat mir die Verblendung an der Küche rausgezogen und ist darunter gekrochen und jetzt habe ich halt Angst dass er wieder so was macht....
Alerdings nimmt das jetzt Ausnahme an, dass ich morgens schon zu spät zur Arbeit komme, und das geht so nicht weiter.
Gibt es Tipps wie ich das wieder abbauen kann?
Ich habe das ja vorher auch nicht gemacht, nehme mir auch jeden Morgen vor, heute gehst Du einfach und schaust nicht alles nach ...aber es klappt nicht, fange ich einmal an, halte ich mich dran. :kopfschuettel: :kopfschuettel:

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spirit-cologne
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Beiträge: 1435

Beitrag Do., 14.06.2018, 21:12

Hallo Arianna,

welche Gefühle und Gedanken kommen denn, wenn du ohne Kontrolle weggehen willst und es nicht schaffst? Was genau sind deine Ängste/Katastrophengedanken?

Du wirst das nur überwinden, wenn du dich zwingst diese Ängste auszuhalten. Wenn die Zwänge noch nicht so lange bestehen und wenn du jemanden in deiner Familie oder Freundeskreis hast, den du ins Vertrauen ziehen kannst, kannst du versuchen, dass er/sie dich morgens mal abholt und dich "zwingt" ohne Kontrolle aus dem Haus zu gehen. Danach solltest du warten, bis die Angst weitgehend verschwindet. Wenn das aber nicht klappt oder du niemanden findest, der das für dich tut, wird dir nur eine Therapie helfen können.
It is better to have tried in vain, than never tried at all...

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Arianna
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Beitrag Fr., 15.06.2018, 07:38

Danke für die Antwort.
Es kommt das Gefühl irgendwas vergessen zu haben zuzumachen. Z.B . das eine Schranktüre nicht richtig zu ist und die Katzen das dann auf pföteln und sich verletzen können, Geschirrschrank in der Küche z.B.

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Viking
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Beiträge: 25

Beitrag Fr., 15.06.2018, 09:12

Das ist kein Gefühl, das ist ein Gedanke, den du beschreibst. Aus diesem Gedanke lese ich Angst; ggf. Angst, einen Fehler zu machen. Und dieser Angst steht manchmal ein Bedürfnis nach Kontrolle gegenüber.
Fakt ist allerdings: Du kannst deine Katzen nur zu einem bestimmten Grad kontrollieren. Und du kannst sie nicht zu 100 % vor sich selbst schützen. Letzten Endes haben auch Tiere die Verantwortung für ihr eigenes Leben. So hart es auch klingt. Wir Menschen können sie, glaube ich, nur bis einem bestimmten Grad schützen.
Vielleicht hilft es dir, diesen Gedanken zu verinnerlichen?

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Arianna
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Beiträge: 4

Beitrag Di., 19.06.2018, 08:18

Naja nicht so ganz. Eine Wohnung sollte man schon sicher machen, wenn man sich Tiere anschafft. Lässt man das Fenster auf Kippe, ist dann die Katze schuld, wenn sie drin hängt? ....wohl kaum.

Aber das stimmt, es ist ein Gedanke und die Angst etwas zu vergessen. Auch die Sorge, das ich auf dem Weg bin und mir irgendetwas einfällt und ich wieder umkehren möchte. Das habe ich aber noch nie gemacht, bin ich aus der Wohnung raus, ist es gut.

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