Sozialer Rückzug wegen Dysmorphophobie

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nihilistin
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Sozialer Rückzug wegen Dysmorphophobie

Beitrag So., 27.04.2014, 10:41

ich ertrag es nicht mehr. es ist schlimm wie nie zuvor. kann das haus mittlerweile kaum noch verlassen. ich sage verabredungen ab, habe mittlerweile kaum noch freunde und selbst meine beziehung droht in die brüche zu gehen. es ist schrecklich. ein absolutes martyrium.
für alle, die über das krankheitsbild nicht informiert sind - dysmorphophobie = überzeugung, hässlich/entstellt zu sein. völlig verzerrte selbstwahrnehmung.
ich finde mich abgrundtief hässlich und wertlos, und es macht mich so unfassbar traurig, mich selbst derart abzulehnen.
ich ernte in der tat viele komplimente bzgl. meines aussehens, allerdings kann ich diesen wenig glauben schenken. vielmehr habe ich das gefühl, als wollte man mich beruhigen, mir die unsicherheiten nehmen. aus meinem umfeld weiß keiner von meiner krankheit. man würde mich nur auslachen und nicht für vollnehmen, glaube ich.
ich denke mittlerweile sogar, mich einer op zu unterziehen, weil es für mich keinen anderen ausweg mehr gibt.
ich muss so viele einschränkungen in kauf nehmen, mein leben ist absolut nicht mehr lebenswert, ich vegetiere schlichtweg vor mich hin, habe jegliche lebenskraft verloren.
arbeiten kann ich nicht mehr und in die schule werde ich nur noch gefahren, weil ich mich nicht mehr traue, bahn zu fahren.
befinde mich seit wenigen wochen in therapie, allerdings nur einmal wöchentlich. die gespräche tun mir gut. befreiend, sich den kram von der seele zu reden.

gibt es hier leidensgenossen? wie geht ihr mit der krankheit um? gibt es hoffnung auf eine heilung?

(Hinweis Admin: Betreffzeile präzisiert)

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leapy
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Beitrag So., 27.04.2014, 17:53

Hallo nihilistin,
Namen drücken manchmal schon Schicksale aus.
Wenn du zur Schule gefahren werden musst, ist das schon auffällig für andere, auch wenn sie nichts dazu sagen.
Die anderen haben nie recht....
Anscheinend zählt nur deine Wahnehmung. Wenn aber alles Negative nur ein Irrtum von dir wäre, was dann?
Wenn es nur von dir ausgedacht wäre und keine Grundlage hätte, könntest du ja ganz zufrieden sein.
Dann wäre da nichts.
Gruß
leapy


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nihilistin
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Beitrag So., 27.04.2014, 20:03

hallo leapy,
ich möchte mich gerne hierauf beziehen: "Wenn aber alles Negative nur ein Irrtum von dir wäre, was dann?"
wenn alles nur ein irrtum wäre, dann zählt noch immer meine subjektive wahrnehmung. es bringt mir nichts, wenn andere leute mein aussehen für gut bzw. normal empfinden, ich selbst aber ein derart verzerrtes selbstbild habe.
ich bin schon wieder auf dem besten wege, eine soziale phobie zu entwickeln, wenn ich das nicht schon habe. ich mag dieses leben so nicht mehr weiterführen. im moment sehe ich tatsächlich keine andere lösung, als mich operieren zu lassen. ich möchte nicht von dieser krankheit diktiert werden.

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leapy
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Beitrag Mo., 28.04.2014, 15:17

Hallo nihilistin,
hast du bemerkt, wie du deine Ansichten verteidigt hast?
Könntest du mal einen Augenblick anhalten und den Satz sagen: Jetzt bin ich mir bewußt...

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