Hallo,
ich bin neu hier im Forum und hoffe, dass ich mein Anliegen an der richtigen Stelle poste. Alles fing vor ca. 3 Jahren an. Ich stand im Supermarkt an der Kasse, hatte das Gefühl mir in Hose zu machen (was ich nicht tat) und dies löste eine Panikattacke aus. Danach traten die Panikattacken in allen Situationen auf, in der Bahn, Uni, Arbeit... Also eigentlich immer dann, wenn ich irgendwo war, wo ich nicht mal eben so raus kann. Mit der Zeit habe ich alles vermieden, was ich vermeiden konnte. Mein Freund hat mich immer verstanden und zu mir gehalten. Das hat mir viel Halt gegeben. Über die Zeit hin wurde es wieder besser, dadurch, dass ich mich gezwungen habe mit der Bahn zu fahren, usw. Es wurde insoweit besser, dass ich nicht der Meinung war zur Therapie gehen zu müssen. Vor allem, weil die Panikattacken nicht mehr aufgetaucht sind. Der ständige Harndrang und die Angst sich in die Hose machen zu können blieb aber.
Vor ungefähr zwei Monaten brach dann leider alles wieder los. Nun ist es so schlimm, dass ich unter einer ständigen Angst leide und in der Bahn und im Supermarkt meine Panikattacken bekomme. Ich habe mich wieder sehr zurückgezogen und bin froh wenn ich nicht aus dem Haus muss. Am liebsten nur in Begleitung. Zur Arbeit und Uni muss ich dann aber doch ab und zu. Eine Essstörung ist auch noch dazu gekommen und habe 10 Kilo verloren. Mittlerweile hatte ich ein Erstgespräch bei der Psychotherapie, muss jetzt aber leider bis zu einem halben Jahr auf einen Platz warten.
Ratlos macht mir die Zeit bis zur Therapie. Natürlich weiß ich, dass ich Situationen nicht aus dem Weg gehen darf, aber traue mich einfach nicht. Von meinem Arzt hab ich Atosil und Tavor verschrieben bekommen und bin krankgeschrieben. Fühle mich damit aber nicht gut aufgehoben. Stehe damit voll neben der Spur.
Habt ihr einen Rat, wie ich die Zeit bis Therapiebeginn am besten meistern kann? Und muss ich mich mit den Medikamenten so abschießen lassen?
Ich danke euch fürs lesen und für Ratschläge.
Liebe Grüße
Agoraphobie mit Panikstörung
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Hallo McZack!
Was du gerade durchmachst fühlt sich schrecklich an, kann aber therapeutisch gut behandelt werden. Die Wartezeit ist natürlich nicht so ideal.
Bis zu Beginn der Therapie ist wichtig, dass du dich nicht daheim versteckst, denn Angst und Panik werden schlimmer, wenn du nachgibst und ausweichst. Deshalb trifft Agoraphobie Studenten und Leute ohne geregelten Berufsalltag besonders schlimm. Die müssen nicht unbedingt raus und die Angst wird immer größer. Also am besten trotzdem immer irgendwie außer Haus gehen und die Panik durchstehen.
Du könntest versuchen, deine Angst möglichst gut kennenzulernen und herauszufinden, wieviele Panikattacken an einem Tag du tatsächlich haben kannst. Nicht nur Anflüge von Angst, sondern so richtige Panikattacken mit allem drum und dran. Wieviele schaffst du an einem Tag?
Irgendwann macht der Körper nämlich nicht mehr mit bei dem Theater und produziert Beruhigungshormone. Dann kommt auch keine Panikattacke mehr. Dein Körper ist viel schlauer als deine Psyche. Du kannst zwar ein paar Panikattacken im Kopf produzieren, aber der Körper übernimmt irgendwann die Regie und hält dich ruhig, weil ihm diese Adrenalinstöße der Attacken einfach zu blöd werden. Er ist es auch, der nach einer Panikattacke ganz automatisch die Beruhigung in Gang setzt. Man kann nämlich keine unendliche Panik haben. Die Attacke kommt irgendwann und dann ist Ruhe. Je eher sie kommt, desto schneller ist Ruhe. Wenn du den Höhepunkt der Panikattacke über Stunden hinauszögerst, dann musst du viel länger Angst haben, als wenn du dir sagst, ok, ich gehe jetzt raus, hol mir meine Attacke so schnell wie möglich ab und dann geht es wieder weiter.
Also nur Mut, du kannst da nix kaputtmachen. Ganz im Gegenteil! Versuch mal deine Angst und Panik kennenzulernen. Was Qualität und Quantität betrifft.
Und vergiss es, dich davor verstecken zu wollen. Wenn du nicht mehr außer Haus gehst, dann kommt die Angst irgendwann zu dir nachhaus und dann hast du erstens die Angst sowieso und zweitens auch noch keinen Auslauf mehr. Also bitte bitte bitte, raus ins Getümmel. Die Angst geht vorbei.
Falls du dir das garnicht vorstellen kannst und lieber bis zur Therapie wartest, ist auch nicht so schlimm. Ein halbes Jahr ist nur ein halbes Jahr. Es haben sich Leute schon jahrelang daheim verschanzt und sind auch wieder gesund geworden. Alles halb so schlimm.
Alles Gute!
Chancen
Was du gerade durchmachst fühlt sich schrecklich an, kann aber therapeutisch gut behandelt werden. Die Wartezeit ist natürlich nicht so ideal.
Bis zu Beginn der Therapie ist wichtig, dass du dich nicht daheim versteckst, denn Angst und Panik werden schlimmer, wenn du nachgibst und ausweichst. Deshalb trifft Agoraphobie Studenten und Leute ohne geregelten Berufsalltag besonders schlimm. Die müssen nicht unbedingt raus und die Angst wird immer größer. Also am besten trotzdem immer irgendwie außer Haus gehen und die Panik durchstehen.
Du könntest versuchen, deine Angst möglichst gut kennenzulernen und herauszufinden, wieviele Panikattacken an einem Tag du tatsächlich haben kannst. Nicht nur Anflüge von Angst, sondern so richtige Panikattacken mit allem drum und dran. Wieviele schaffst du an einem Tag?
Irgendwann macht der Körper nämlich nicht mehr mit bei dem Theater und produziert Beruhigungshormone. Dann kommt auch keine Panikattacke mehr. Dein Körper ist viel schlauer als deine Psyche. Du kannst zwar ein paar Panikattacken im Kopf produzieren, aber der Körper übernimmt irgendwann die Regie und hält dich ruhig, weil ihm diese Adrenalinstöße der Attacken einfach zu blöd werden. Er ist es auch, der nach einer Panikattacke ganz automatisch die Beruhigung in Gang setzt. Man kann nämlich keine unendliche Panik haben. Die Attacke kommt irgendwann und dann ist Ruhe. Je eher sie kommt, desto schneller ist Ruhe. Wenn du den Höhepunkt der Panikattacke über Stunden hinauszögerst, dann musst du viel länger Angst haben, als wenn du dir sagst, ok, ich gehe jetzt raus, hol mir meine Attacke so schnell wie möglich ab und dann geht es wieder weiter.
Also nur Mut, du kannst da nix kaputtmachen. Ganz im Gegenteil! Versuch mal deine Angst und Panik kennenzulernen. Was Qualität und Quantität betrifft.
Und vergiss es, dich davor verstecken zu wollen. Wenn du nicht mehr außer Haus gehst, dann kommt die Angst irgendwann zu dir nachhaus und dann hast du erstens die Angst sowieso und zweitens auch noch keinen Auslauf mehr. Also bitte bitte bitte, raus ins Getümmel. Die Angst geht vorbei.
Falls du dir das garnicht vorstellen kannst und lieber bis zur Therapie wartest, ist auch nicht so schlimm. Ein halbes Jahr ist nur ein halbes Jahr. Es haben sich Leute schon jahrelang daheim verschanzt und sind auch wieder gesund geworden. Alles halb so schlimm.
Alles Gute!
Chancen
Grüße euch !!
Ich habe da eine frage.
Lebe seit sehr langen mit Panik Attacken.
Werde behandelt doch mir ist aufgefallen das es allein echt schwer ist. Denn sollte täglich raus und viel spazieren gehen damit ich es bekämpfe doch mir fehlen die Leute die mit mir raus gehen würden.
Nun frage ich mich wie das andere so anstellen die das selbe Problem haben wie ich.
Wie zwingt ihr euch raus und was tut ihr um den antrieb zu haben?
Anscheinend geht es mir sehr gut denn sonst würde ich ja viel mehr tun.. es ist so als hätte ich mich damit abgefunden.
Zwar tu ich sehr viel in Begleitung doch allein so gut wie nie was.
und noch eine frage. Weiß wer ob es irgendwie in wien ein platzt gibt mit Leuten die das selbe Problem haben??
denn dann könnte ich ja leute finden die spazieren gehen wollen.
Habe mich sogar bei so eine Dating plattform gemeldet und treffe echt extrem viele frauen doch was komisch ist dass ich sie zum rausgehen ausnütze.. nicht für sex oder beziehungen oder egal was.. Ich treffe sie nur um rauszukommen und im park spazieren zu gehen.. Klingt echt total schräg aber es klappt^^ bin so froh das Frauen dieses Helfersymdrom haben.^^
Danke schon mal in vor raus und hoffe ihr da draußen werdet schnell gesund und fit!!
Ich habe da eine frage.
Lebe seit sehr langen mit Panik Attacken.
Werde behandelt doch mir ist aufgefallen das es allein echt schwer ist. Denn sollte täglich raus und viel spazieren gehen damit ich es bekämpfe doch mir fehlen die Leute die mit mir raus gehen würden.
Nun frage ich mich wie das andere so anstellen die das selbe Problem haben wie ich.
Wie zwingt ihr euch raus und was tut ihr um den antrieb zu haben?
Anscheinend geht es mir sehr gut denn sonst würde ich ja viel mehr tun.. es ist so als hätte ich mich damit abgefunden.
Zwar tu ich sehr viel in Begleitung doch allein so gut wie nie was.
und noch eine frage. Weiß wer ob es irgendwie in wien ein platzt gibt mit Leuten die das selbe Problem haben??
denn dann könnte ich ja leute finden die spazieren gehen wollen.
Habe mich sogar bei so eine Dating plattform gemeldet und treffe echt extrem viele frauen doch was komisch ist dass ich sie zum rausgehen ausnütze.. nicht für sex oder beziehungen oder egal was.. Ich treffe sie nur um rauszukommen und im park spazieren zu gehen.. Klingt echt total schräg aber es klappt^^ bin so froh das Frauen dieses Helfersymdrom haben.^^
Danke schon mal in vor raus und hoffe ihr da draußen werdet schnell gesund und fit!!
-
- Forums-Gruftie
- , 57
- Beiträge: 645
Hey,
warum brauchst du denn unbedingt andere Menschen um raus zu gehen? Damit du von der Angst abgelenkt bist?
Vielleicht wäre gerade das gut, damit du Selbstbewusstsein aufbauen kannst: Langsam lernen dir selbst vertrauen zu können. Indem du anfangs nur ein paar Schritte vor die Tür gehst und deinen Radius langsam erweiterst. Du schreibst du bist in Behandlung: Medikamentös oder auch (Verhaltens)therapeutisch? Seit wann bist du schon in Behandlung? Hast du auch Phasen wo es dir besser geht? Wenn ja, was ist in solchen Phasen anders?
Alles Gute
warum brauchst du denn unbedingt andere Menschen um raus zu gehen? Damit du von der Angst abgelenkt bist?
Vielleicht wäre gerade das gut, damit du Selbstbewusstsein aufbauen kannst: Langsam lernen dir selbst vertrauen zu können. Indem du anfangs nur ein paar Schritte vor die Tür gehst und deinen Radius langsam erweiterst. Du schreibst du bist in Behandlung: Medikamentös oder auch (Verhaltens)therapeutisch? Seit wann bist du schon in Behandlung? Hast du auch Phasen wo es dir besser geht? Wenn ja, was ist in solchen Phasen anders?
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