Schwangerschaft und Psychose

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Erna
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Schwangerschaft und Psychose

Beitrag Mi., 03.04.2013, 04:45

Hallöchen,

es ist ja ein Grund sich zu freuen und das tue ich auch. Ich bin schwanger, nun in der 7. Woche. Es gibt für mich auch keine Überlegungen die Schwangerschaft abzubrechen, ich werde das Kind bekommen.
Nun überkommen mich aber diffuse Ängste wie es werden soll, schliesslich habe ich bis vor kurzem ziemlich harte Medikamente genommen aufgrund der Diagnose Psychose, und habe sie jetzt zwar erstmal abgesetzt, aber das ist glaub ich nicht so der richtige Weg, den ich weiss ja selber, dass das Absetzen der Medis eine weitere Psychose forcieren kann.Aber ich will zumindest warten, bis sich die inneren Organe des Kleinen ausgebildet haben und das erste drittel der Schwangerschaft vorüber ist, bevor ich wieder Medis nehme. Denn ich nahm nen ziemlichen Coctail aus Neuroleptika und Antidepressiva und dazu noch Benzos. (Abilify, Zeldox, Venlafaxin, Oxazepam (in meinen Augen sowieso zuviel und ne ganz schön üble Mischung)).

Meine Thera/Psychiaterin hat natürlich grade jetzt Urlaub, ich war bei ihrer Vertretung und der verschrieb mir dann Haldol, weil laut Embryotox das Haldol während einer Schwangerschaft besser erforscht ist als meine relativ neuen Medis. Mit dem Haldol kam ich aber leider nicht klar, es löste das Restless-Legs-Syndrom aus und ich konnte gar nicht mehr schlafen, was ja recht übel ist bei einer Psychose.
Nun bin ich ja der Meinung ich käme evtl auch ohne Medis aus, denn mir geht es soweit gut psychisch, ich habe keine Frühsymptome oder dergleichen und würde diese auch sehr schnell erkennen, wenn sie auftreten würden.

Mich würde ja interessieren ob es hier andere Erkrankte gibt, die während einer Schwangerschaft erfolgreich die Medis abgesetzt haben und das auch durchgestanden haben ohne Rückfall?

Was ich feststelle ist, dass es ganz schön schwer ist, sich selber wieder auszuhalten ohne von den Medis "zugedröhnt" zu sein, aber es ist eine schöne Erfahrung, mal wieder klar zu sein und ich werde es auch lernen mit mir wieder klarzukommen ohne das ganze Zeugs.

Ich habe schon zwei Kinder, ich gehe arbeiten und bin auch sonst abgesichert, eigentlich bräuchte ich mir ja keine Sorgen machen, denn ich weiss ja was auf mich zukommt...
Ich habe auch einen sehr strukturierten Tagesablauf durch die Kinder und die Arbeit, den ich auch strikt einhalte und der mir einen großen Halt gibt in meinem Leben, von daher denke ich, dass das Absetzen der Medis mich nicht in ein Loch zieht, wenn alles andere so weitergeht wie bisher

Trotzdem kommen jetzt all die Gedanken, ob es alles so richtig ist, wie es weitergehen soll, wie alles werden soll, wenn das Kleine erstmal da ist usw. Da glaub ich aber, dass es normal ist, dass man sich solche Gedanken macht und dass es nicht präpsychotisch ist, sondern einfach mit der anstehenden Veränderung zu tun hat, aber je mehr ich nachdenke umso unsicherer werde ich.
Ich kann mich bei meinen beiden Großen nicht mehr erinnern, ob die Gedanken da auch so Karussel gefahren sind, das ist einfach schon zu lange her.

Naja, danke fürs Zulesen, das ist alles bestimmt ganz schön wirr, aber ich habe mal wieder eine recht schlaflose Nacht hinter mir und ich würde mich über Antworten freuen...

LG Erna

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Ninia
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Beiträge: 44

Beitrag Mi., 03.04.2013, 07:57

Liebe Erna!
Ganz, ganz sicher ist das normal, jede Mutter macht sich diese Sorgen! Es ist doch toll, dass du dich so wieder pur erleben kannst, ohne dich "vollgedröhnt" zu fühlen. Ich finde es übrigens beachtenswert, was du alles leistest neben deinen Problemen her! Bei soviel gutem Willen schaffst du das auch. Zudem bist du abgesichert, wie du schreibst, das erleichtert ja die Situation auch noch, und dein Arzt wird wohl bald wieder da sein. Es wäre wünschenswert, und ich würde dir es von Herzen gönnen, dass du deine Schwangerschaft geniessen kannst, und die Sorgen als normal empfinden könntest.

LG, Ninia

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