Angst vor Gestalten

Fragen und Erfahrungsaustausch zu Phobien, Zwängen, Panikattacken und verwandten Beschwerden.
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karasu
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Angst vor Gestalten

Beitrag Mi., 21.12.2011, 22:40

Hallo!
Habe ein ganz seltsames Problem.
Und zwar habe ich panische Angst vor diversen Gestalten aus Filmen und Serien. Als Kind hatte ich auch schon oft Albträume von einer dürren Gestalt, die mir hinterher rannte. Später wurde es dann durch Serien ausgelöst, dass ich nachts Angst hatte.
Z.B. in Akte X, da war ich schon 14 oder 15, da war eine Folge mit einem kleinen Männchen auf einem Rollbrett, ganz grässlich war das für mich, ich hab überall dieses Ding gesehen.
Und seit kurzem habe ich panische Angst vor Zombies, seitdem meine beste Freundin und mein Freund unbeding Resident Evil mit mir sehen wollten.
Ich weiß dass das kindisch ist, weil es sowas einfach nicht gibt und auch nicht geben kann und auch mein Freund meint schon, ich übertreibe. #
Momentan bin ich bei meinen Eltern und die haben ein Gästezimmer für uns an ihr Haus angebaut. Von dort aus hat man keinen direkten Anschluss ins Haus, man kommt nur vom Hof aus rein und wenn ich alleine hier bin, dann ist es ein echter Kampf für mich alleine da zu schlafen. Diesmal habe ich meine Katze mit, deshalb geht es, aber ganz allein schlaf ich da nie drin, da holen meine Eltern immer eine Matratze ins Wohnzimmer und ich schlaf dann da. Das ist doch seltsam, oder?
Eine 24-jährige, die sich keine Horrorfilme ansehen kann, weil sie richtige Panikattacken davon bekommt, das ist meiner Meinung nach schon etwas sehr krank, oder?
Kennt das jemand?
Liebe Grüße!
Karasu
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sofa-held
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Beitrag Mi., 21.12.2011, 23:08

Hi Karasu,

ach was, so arg krank find ich das jetzt auch nicht. Ich kann natürlich nicht die Wirklichkeit deiner Panik einschätzen, aber so ein bisschen Angst nach Horrorfilmen kennt glaub ich fast jeder Und wird halt gerne runtergespielt unter Freunden. Ich denke, dass diese Angstzustände etwas anderes in dir zum Schwingen bringen, was dir wirklich Angst macht. Also echte Probleme, keine Zombies, die es ja wahrscheinlich wirklich nicht gibt. Die Horrorfilme und die Gestalten lagern sich dann stellvertretend über diese Ängste drüber.

ich kenn jetzt das kleine Männchen aus Akte x nicht, aber David Lynch spielt gern mit so kleinen Männchen. Es gibt einfach verschiedene Menschen die auf verschiedene Auslöser anspringen. Manche fürchten sich vor klein, manche vor groß... also diese schema-bezogene Angst kenne ich auch. Wenn ich zb. auf der Straße gehe und irgendetwas am Gang einer Person stört mich und macht mir Angst. Oder eben die "Gestalt".

Ich finde, wenn du weiterhin echte Panik hast im Dunkeln alleine zu sein, wäre ein Psychotherapeut ratsam, der mit dir herausarbeitet, wovor du "wirklich" Angst hast und das ihr dann bearbeiten könnt.

lg s

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karasu
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Beitrag Do., 22.12.2011, 22:18

Hallo sofa-held!

So etwas habe ich mir auch schon gedacht, also, dass es mehr ist, als die bloße Angst vor diesen Gestalten. Was mich echt wahnsinnig macht, ist die Tatsache, dass ich wirklich Angst davor habe, dass mich so ein Zombie bei lebendigem Leib auffressen könnte und das ist schon seit Monaten so.
Vielleicht wäre eine Therapie echt mal erforderlich, weil das ja nicht sein kann, dass man monatelang Angst vor sowas hat...

Aber ich hatte ja nie Ängste in meiner Kindheit, keine, von denen ich weiß. Ich wurde nicht geschlagen oder misshandelt oder sowas, deshalb kommt es mir so komisch vor.

Aber ersteinmal danke für die Antwort!
Und frohe Festtage!

LG!
Karasu
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Caypuh
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Beitrag Fr., 23.12.2011, 00:49

Oh ja, das Problem kenne ich - ich habe mit Anfang 20 noch mit Nachtlicht geschlafen, weil ich auch in jedem Schatten was fehlerkannt habe, was mir Angst machte. Dadurch, dass ich im Bett natürlich die Brille abnehme, ist die Unschärfe wohl auch eine willkommene Einladung für mein Hirn, irgendwelche Bewegungen zu erkennen, wo keine sind. Abhilfe hat interessanterweise geschafft, mein Zimmer (wohnte zu dem Zeitpunkt noch bei den Eltern) umzuräumen, so dass mein Bett in einer Ecke stand und ich so zu zwei Seiten durch Wände immer "sicher" war.

Auch heute ist das noch so, dass sich manche Bilder, Klänge oder Konzepte so tief eingraben, dass das Hirn sie zur Nachtruhe wieder hervorkramt. Dass ich zum Beispiel an einen spezifischen Sound aus einem Gruselspiel denke und dann das Kopfkino abspielt, wie der dazugehörige Geist in das Zimmer hereingeschwebt kommt. Wenn man alleine ohne Bezugsperson in einem abgetrennten Zimmer ist, wie du das auch mit dem Gästezimmer beschreibst, ist es wohl ziemlich einfach gedanklich ein Stück aus der Realität zu rutschen und den Platz mit Motiven aus den Gedanken aufzufüllen.

Das Abgleiten in einen Angst/Panikzustand zu Verhindern ist etwas, was man auch im Rahmen einer Therapie trainieren könnte.

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karasu
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Beitrag Mo., 09.01.2012, 07:53

Also, ich habe jetzt gelesen, dass es eine Gedanken-Stopp-Methode gibt, wo man immer, wenn solche schlechten Gedanken bzw. Ängste auftreten, laut Stopp sagen soll und dazu ein lautes Geräusch erzeugen soll (Hand auf den Tisch knallen, klatschen oder sowas). Dadurch werden die Gedankengänge gestört und man kann seine Gedanken auf etwas schöneres Lenken. Man soll das erst einmal für sich eine Zeit lang üben, bis man dieses "Stopp" verinnerlichen kann um so auch in Gesellschaft die Methode anwenden zu können, ohne sich zum Deppen zu machen.
Kennt sich jemand damit aus und kann seine Erfahrung dazu berichten?

LG!
Karasu
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blumen_mädchen
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Beitrag Mo., 09.01.2012, 08:16

Also ich sehe mir auch keine Horrorfilme an weil es meine Angststörung nur fördert. Find ich ganz normal und nenne ich psychohygiene für mich selbst (=
Das mit dem Stopp sagen ist sehr anstrengend und muss über lange Zeit durchgezogen werden damit es im Unterbewussten funktioniert, so kenne ich es halt.

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karasu
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Beitrag Do., 02.02.2012, 08:02

Hallo Blumenmädchen!

Ja, ich schaue ja jetzt auch keine mehr an. Normalerweise kann ich viel aushalten. Z.B. sehe ich auch total gerne Vampirfilme, wie Underworld. Ich ging davon aus, dass Resident Evil sowas ähnliches ist, bis ich las, dass es ein Zombiefilm ist. Meine Freundin meinte aber, dass sei eh gar nicht so schlimm und sie habe sich den Film auch schon alleine angesehen. Und da eben mein Freund und sie dabei waren... na ja, dumm, dass ich nicht einfach gleich "Nein" gesagt habe. Aber die Ängste lassen allmählich etwas nach.
Ich glaube auch, dass sich das mit dem "Stopp" schwer umsetzen lässt, wenn man das nicht ganz viel "übt" und konsequent anwendet.
Deshalb versuche ich immer an etwas schönes zu denken, wenn solche Gedanken wieder aufkommen.
Danke für deine Antwort.

LG!
Karasu
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blumen_mädchen
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Beitrag Sa., 04.02.2012, 11:21

manchmal ists auch gut zu wissen das man etwas ändern kann
also mit dem stopp zb wenigstens für das eine mal oder den einen gedanken
is e klar deine freundin sieht das ganze ja nicht mit deinen augen.g.
es kommt halt drauf an wie sehr das ganze dein leben beeinflusst bzw deinen alltag?

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roidfreak
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Beitrag Mo., 20.02.2012, 21:13

ist das Thema jetzt abgehakt, oder kann ich nochwas dazu anmerken?

bei mir gabs auch, als ich noch 14 war, ein ähnliches Problem, was auch heutzutage noch vereinzelt auftritt.

damals habe ich immer x-faktor: das unfassbare auf rtl2 gesehen. manche Folgen waren gruselig, und manche haben sich in mein Hrin gefressen. Vorallem Dinge mit Spiegeln. Jetzt kann ich bei Dunkelheit nicht ohne Unbehagen in Spiegel blicken. Denn da gab es ja den spiegel der Seel, und die Frau im Spiegel. Und da ich manchmal abtrifte, kann es schon passieren, dass ich unter einer Panikattacke Haluzinationen erleide. Eigentlich nur, wenn ich neben mir stehe, sonst nicht.

zum topic: Wenn man diese Zombiefilme auch noch ungeschnitten gesehen hat, was ja in Deutschland nicht erlaubt ist, dann kann das einen labilen Menschen richtig fertig machen.
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blumen_mädchen
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Beitrag Do., 23.02.2012, 08:46

Ja das mit den Spiegeln wundert mich gar nicht, ich denke es geht vielen so!!
Finde es ja auch voll unheimlich
das typische da is jemand anders auser man selbst im spiegel und wenn man sich umdreht is er weg oda so .gggg.

und klar machts labile menschen fertig
deswegen sollte man als labiler oder sensibler
gut mit sich umgehen und dem zeug aus dem weg gehen
weil man sich dann automatisch zu viele gedanken macht

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roidfreak
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Beitrag Do., 23.02.2012, 19:53

blumen_mädchen hat geschrieben:Ja das mit den Spiegeln wundert mich gar nicht, ich denke es geht vielen so!!
Finde es ja auch voll unheimlich
das typische da is jemand anders auser man selbst im spiegel und wenn man sich umdreht is er weg oda so .gggg.
ist dir das schon passiert?

ich habe als Kind schlicht zu viele Horrorfilme gesehen, die dem Alter nicht entsprochen haben. Und ich meine nicht, so wie heute, dass 14 Jährige einen Film ab 18 gucken, der eh geschnitten ist, deswegen sind die ja heute alle geschnitten, sondern ich habe mit 7 Jahren schon Filme ab 16/18 im TV Abends gesehen.
mein Lehrer hat mich für gestört gehalten ,weil ich immer so Bilder gezeichnet habe von Leichen und zerstückelten Menschen.

Heute habe ich eine große DVD Sammlung von Horrorfilmen, und langweile mich bei Filmen, die nur ab 18 sind. Da muss immer was härteres her, damit ich noch Spaß an den Effekten habe.

Wenn ich also heutzutage ein blödes Gefühl dabei habe, in den spiegel zu sehen, bin ich aber auch total weggetreten oder im Halbschlaf. Und da kann so eine Halluzination ja schon eher auftreten.

und kurz angemerkt: das mit dem Stopp sagen funktioniert. ich habe es zwar anders gelöst, aber es kommt dem sehr nahe.
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blumen_mädchen
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Beitrag Fr., 24.02.2012, 10:03

Nein aber von anderen hab ich es schon öfter gehört, allerdings nicht in dem Außmas von wegtregen wie im Halbschlaf! Andererseits wundert mich das ganze nicht, denn als 7 jähriger sieht man die Welt noch anders als mit 14. Da ist es doch fast klar das einem solche Filme nicht loslassen und verfolgen?

Wie hast du es denn gelöst?

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roidfreak
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Beitrag Fr., 24.02.2012, 23:52

Also als Kind habe ich es trotzdem geschafft, gut mit dem Gesehenen umzugehen.
Waren eh nur Filme wie Freddy, Halloween, Scream oder die letzten Sommer Filme.

Wie habe ich es gelöst: ich denke einfach an was anderes, oder rationaliesiere meinen Gedanken, dann ist alles wieder normal.
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blumen_mädchen
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Beitrag Di., 28.02.2012, 10:19

is ne gute Lösung (=
schön das du eine gefunden hast

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karasu
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Beitrag Mi., 29.02.2012, 13:17

Hallo!

Danke für die weiteren Antworten.
Die Diskussion verselbstständigt sich ja beinahe. ^^

Bin durchaus labil. Kann keinen Liebesfilm oder ein Drama sehen ohne zu weinen. Sogar bei Serien fühle ich immer extrem mit.
Irgendwie bin ich sowieso sehr mitfühlend und kann nie wegschauen, wenn es jemandem schlecht geht.
Dass die Filme ungeschnitten waren, glaub ich nicht.

Haben vor kurzem "Die Fliege" von 1986 gesehen. Den fand ich auch ganz schrecklich, aber auf eine andere Weise. Es hat mich nur sehr ergriffen, dass alles so enden musste, es tat mir richtig leid. :/ Mein Freund versteht mich in der Hinsicht leider nicht so ganz. :(

Das mit dem Stopp sagen funktioniert bei mir bisher ganz gut, aber nur bei Angstgefühlen, leider nicht bei meinen kleinen Wutausbrüchen, die ich manchmal habe. ^^
Aber die sind zu ertragen... für mich zumindest. xD

Das mit den Spiegeln hatte ich kurzzeitig nach dem Film Mirrors. Da dieser aber bei längerem Nachdenken jeder Logik vollkommen entbehrt, habe ich diese Angst wieder abgelegt.
Ich hoffe, bei euch ist es nicht zu schlimm. Spiegel sind immerhin allgegenwärtig und sie können einem ja nichts tun.

LG!
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