Hallo, ich bin hier neu, habe aber seit einiger Zeit hier immer fleissig mitgelesen.
ich bin 44, habe 2 Kinder (Sohn 22 seit 4 Jahren aus dem Haus, Tochter 14) bin verheiratet und arbeite seit 20 Jahren in einer Firma für Werkzeugbau.. soweit so gut...
seit einiger Zeit habe ich aber irgendwie Lebens- und Existenzängste.. Mein MAnn ist seit 2 Jahren arbeitslos, ist ungelernt, hat ewige Zeit auf dem Bau verbracht und ist jetzt arbeitsunfähig und krank. Er findet keine Arbeit mehr aufgrund seines Alters (52) wird er auch nirgendwo mehr genommen.. Er hat jedoch einen 400,-- Job..
Seither ruht das Familieneinkommen allein auf meinen Schultern, was mich sehr belastet..
Dort wo ich arbeite verstehen wir uns unter den Kollegen zwar gut, aber wir alle haben Angst vor unserem Chef.. das wär aber noch nicht das schlimmste..
Eigentlich fühle ich mich dort immer (meistens) sehr wohl, kann meinen Arbeitsbereich aus dem FF
Aber in letzter Zeit bekomme ich Zustände wenn ich daran denke, aufzustehen, mich für die Arbeit fertig zu machen, loszufahren und dann denke ich pausenlos an den langen Arbeitstag..
Ich habe des Nachts Schweißausbrüche, kann nicht schlafen.. (pro Nacht vielleicht 3 Stunden am Stück)
und hab natürlich Angst daß sich der wenige Schlaf mal bemerkbar macht in Unkonzentriertheit..
Ich habe Angst Flüchtigkeitsfehler zu machen, obwohl ich eigentlich selten mal was falsch mache.. aber ich setze mich selber wohl so unter Druck, weil ich denke, diese Stelle zu verlieren und das in meinem Alter, wer nimmt eine Büroangstellte in meinem Alter noch..
Ich habe wahnsinnig Angst vor der Zukunft.. als mein Mann noch Arbeit hatte, war dies nie der Fall, zumindest nicht so stark..
Wenn ich nach Hause komme, ist alles aufgeräumt, abgespült, und mein MAnn unterstützt mich im Haushalt wo es nur geht, er wischt auch Böden, staubsaugt, putzt sogar die Fenster wenns nötig ist.. er ist eigentlich sehr sehr fleißig und ordentlich..
Mir machts zu schaffen daß ich zuhause der Chaot hoch drei bin, und ich muss gestehen ich hab über eine Woche mich nicht aufraffen können Wäsche zu waschen, dann aufzuhängen, abzunehmen ...
bügeln tu ich schon lange nicht mehr, aber anstatt die Wäsche zu veräumen kommt sie auf den Bügelberg..
Eigentlich möchte ich meiner Tochter ein Vorbild sein, aber ich schaff es am Wochenende nicht mal mich aufzuraffen um Mittags anständig zu kochen.. ich schäme mich so dafür..
Wenn ich nicht so Angst um meine Arbeit hätte ginge ich in eine 3 Monate-Therapie.. denn dies ist nicht das einzige Problem.. ich verdiene zwar nicht schlecht, aber kann nicht haushalten.. keine Ahnung von Finanzmanagement.. ich hab verschiedene Kredite laufen, eigentlich alle aufgrund meiner Kaufsucht..
ich meine immer mich für irgendwas "belohnen" zu müssen... und kauf mir in der Regel lauter Technik-Schnickschnack.. den ich im Prinzip gar nicht brauchen würde..
Nächste Woche hab ich bei meinem Bankberater einen Termin, wo wir meine sämtlichen Kredite ablösen wollen, und eine kleinere Rate vereinbaren, damit mir mehr Geld zum Leben bleibt.. statt 1000 Euro Raten insg.. nur noch ca. 350 - 400 Euro..
Heute nacht und früh hab ich nur gegrübelt und wenn ich doch mal einschlafen sollte, erwache ich schweißgebadet..
Ich kann nicht mehr..
Angst vor dem Leben
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Hallo Anachronistin,
also für mich hört es sich so an, als wärst du da in so einer Art Teufelkreislauf gefangen.
Begonnen hat das alles, als dein Mann die Stelle verloren hat.
Das war vermutlich ja erst mal ein harter Schlag, der euere Leben verändert hat: Auf einmal bist du die Hauptverdienerin und hast damit auch die hauptsächliche finanzielle Verantwortung für eure Familie.
Ich kann das mit den Zukunftsängsten sehr gut verstehen, denn ich mache mir auch sehr oft Gedanken darüber.
Zum Einen liegt das natürlich an den gesellschaftlichen Umständen heute. Man hört ja ständig wie Menschen arbeitslos werden usw. Im Fernsehen und in anderen Medien wird das ja auch ständig verbreitet. Die Annahme: „In dem Alter findet man nie wieder einen Job!“ setzt einen zusätzlich unter Druck. Ob das nun stimmt oder nicht, sei einmal dahin gestellt. Sicher ist, an den Umständen kannst du rein gar nichts ändern. Und das ist vielleicht auch dein Problem. Zumindest ist es meins.
Ich komme damit nicht klar, dass ich es nicht kontrollieren kann. So kommt es mir vor. Das ich nicht weiß, was morgen ist. Vielleicht bin ich morgen arbeitslos? Dies Ungewissheit, diese nicht zu kontrollierenden und diese Horrorvorstellung, die man hat, wenn man daran denkt, was damit zusammen hängt, wenn man weniger Geld zur Verfügung hat.
Durch die Sorgen, die du dir machst schläft du weniger und deine Sorgen erscheinen dir damit noch realer, weil du dich unkonzentriert fühlst, weil du denkst mangelnde Leistung führt irgendwann zur Arbeitslosigkeit und zu wenig Schlaf führt zur weniger Leistung....
Manche Menschen werden aggressiv, wenn sie in belastenden Lebenssituationen sind, manche eben eher depressiv. Ich denke, es geht bei dir jetzt hauptsächlich darum Belastungen zu reduzieren und zwar in kleinen Schritte.
Wie realistisch ist es denn wirklich, dass du bald entlassen wirst? Wenn du schon seit 20 Jahren dort arbeitest, halte ich es zumindest für eher unwahrscheinlich, dass du entlassen wirst. Sie scheinen ja sehr zufrieden mit dir. Und wenn du mal eine Phase hast, wo du eher unkonzentriert bist, werden sie dich schon nicht sofort entlassen, oder? Also was denkst du wie realistisch sind diese Ängste wirklich?
Dann versetze dich mal in die Situation: Morgen sagt dir dein Chef/dein Chefin, dass du gekündigt bist. Wie würde dann dein Leben aussehen. Dein Alltag, was würdest du machen usw.? Was ist es genau, wovor du dich so fürchtest? Was wäre das Schlimmste für dich in dieser Situation? Was ist das aller Schlimmste, was du dir ausmalen kannst?
Und wie realistisch sind diese Befürchtungen wirklich?
Letztendlich scheint es mir auch dass „Chaos“ eine weiter Belastung für dich ist. Also versuch Ordnung zu schaffen, das führt auch zu einer „Ordnung“ in deinem Kopf und wirkt entlastend. Macht dir zum Beispiel ein Finanzbuch und rechne genau aus, wie viel Geld du im Monat zur Verfügung hast, um dich zu belohnen. Oder versuche dich doch mal mit nicht materiellen Dingen zu belohnen.
Und mit dem Haushaltskram: Kannst du nicht mit deinem Mann darüber reden, wie es dir gerade geht und das du deshalb gerade nicht so viel im Haushalt machst, wie du gerade möchtest. Ich finde nicht, dass du dich da auch noch unter Druck setzen solltest.
Wenn es in den nächsten Woche nicht besser werden sollte, würde ich dir raten eine Therapie zu machen. Viele Therapeuten bieten auch Sprechstunden für Berufstätige in den Abendstunden an.
also für mich hört es sich so an, als wärst du da in so einer Art Teufelkreislauf gefangen.
Begonnen hat das alles, als dein Mann die Stelle verloren hat.
Das war vermutlich ja erst mal ein harter Schlag, der euere Leben verändert hat: Auf einmal bist du die Hauptverdienerin und hast damit auch die hauptsächliche finanzielle Verantwortung für eure Familie.
Ich kann das mit den Zukunftsängsten sehr gut verstehen, denn ich mache mir auch sehr oft Gedanken darüber.
Zum Einen liegt das natürlich an den gesellschaftlichen Umständen heute. Man hört ja ständig wie Menschen arbeitslos werden usw. Im Fernsehen und in anderen Medien wird das ja auch ständig verbreitet. Die Annahme: „In dem Alter findet man nie wieder einen Job!“ setzt einen zusätzlich unter Druck. Ob das nun stimmt oder nicht, sei einmal dahin gestellt. Sicher ist, an den Umständen kannst du rein gar nichts ändern. Und das ist vielleicht auch dein Problem. Zumindest ist es meins.
Ich komme damit nicht klar, dass ich es nicht kontrollieren kann. So kommt es mir vor. Das ich nicht weiß, was morgen ist. Vielleicht bin ich morgen arbeitslos? Dies Ungewissheit, diese nicht zu kontrollierenden und diese Horrorvorstellung, die man hat, wenn man daran denkt, was damit zusammen hängt, wenn man weniger Geld zur Verfügung hat.
Durch die Sorgen, die du dir machst schläft du weniger und deine Sorgen erscheinen dir damit noch realer, weil du dich unkonzentriert fühlst, weil du denkst mangelnde Leistung führt irgendwann zur Arbeitslosigkeit und zu wenig Schlaf führt zur weniger Leistung....
Manche Menschen werden aggressiv, wenn sie in belastenden Lebenssituationen sind, manche eben eher depressiv. Ich denke, es geht bei dir jetzt hauptsächlich darum Belastungen zu reduzieren und zwar in kleinen Schritte.
Wie realistisch ist es denn wirklich, dass du bald entlassen wirst? Wenn du schon seit 20 Jahren dort arbeitest, halte ich es zumindest für eher unwahrscheinlich, dass du entlassen wirst. Sie scheinen ja sehr zufrieden mit dir. Und wenn du mal eine Phase hast, wo du eher unkonzentriert bist, werden sie dich schon nicht sofort entlassen, oder? Also was denkst du wie realistisch sind diese Ängste wirklich?
Dann versetze dich mal in die Situation: Morgen sagt dir dein Chef/dein Chefin, dass du gekündigt bist. Wie würde dann dein Leben aussehen. Dein Alltag, was würdest du machen usw.? Was ist es genau, wovor du dich so fürchtest? Was wäre das Schlimmste für dich in dieser Situation? Was ist das aller Schlimmste, was du dir ausmalen kannst?
Und wie realistisch sind diese Befürchtungen wirklich?
Letztendlich scheint es mir auch dass „Chaos“ eine weiter Belastung für dich ist. Also versuch Ordnung zu schaffen, das führt auch zu einer „Ordnung“ in deinem Kopf und wirkt entlastend. Macht dir zum Beispiel ein Finanzbuch und rechne genau aus, wie viel Geld du im Monat zur Verfügung hast, um dich zu belohnen. Oder versuche dich doch mal mit nicht materiellen Dingen zu belohnen.
Und mit dem Haushaltskram: Kannst du nicht mit deinem Mann darüber reden, wie es dir gerade geht und das du deshalb gerade nicht so viel im Haushalt machst, wie du gerade möchtest. Ich finde nicht, dass du dich da auch noch unter Druck setzen solltest.
Wenn es in den nächsten Woche nicht besser werden sollte, würde ich dir raten eine Therapie zu machen. Viele Therapeuten bieten auch Sprechstunden für Berufstätige in den Abendstunden an.
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