Zwangsstörungen

Fragen und Erfahrungsaustausch zu Phobien, Zwängen, Panikattacken und verwandten Beschwerden.
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rextond
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Zwangsstörungen

Beitrag So., 21.03.2010, 18:52

Hallo miteinander,

Ich bin 20 und leide seit etwa 1,5 Jahren an schweren Zwangsgedanken, Schlafstörungen und depressiven Episoden..

Jetzt gerade ist meine Krankheitssituation wieder besonders akut (Angst lethale Erkrankungen in mir zu tragen, Ängste andere damit zu kontaminieren, das alles wiederum verbunden mit suizidalen Gedanken) besonders belastend kommt dann wiederum die Angst vergiftet zu werden/bereits zu sein hinzu

FAZIT:
Meine derzeitige Lebenssituation ist unerträglich und des Lebens NICHT würdig...

Mein Alltag ist völlig krank gestaltet, ich habe existenzielle und soziale Porbleme bekommen.....ich MUSS endlich was ändern

Auf Grund o.g. Symptome habe ich auch schon Fachärzte aufgesucht, die mir u.a. Amitryptilin, Sertralin und Sifrol verschrieben hatten - aber die gewünschte Wirkung blieb bisher aus (Nebenwirkungen hatte ich uch überhaupt gar keine - die Ärzte meinten ich würde sie nicht mál bemerken, weil ich so leiderprobt sei)

Hat jemand von Euch vl. ähnliche Probleme und kann mir Tipps zu Medikation usw. geben?

Zudem: Wohin soll ich mich wenden um akut Hilfe zu finden?
-den PSD vielleicht?

Liebe Grüße

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R.L.Fellner
Psychotherapeut
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Beitrag Mo., 22.03.2010, 05:37

Lieber rextond,

das, was Sie hier beschreiben, macht an sich eine Psychotherapie mehr als empfehlenswert, ja es verwundert mich doch sehr, daß offenbar keiner der von Ihnen involvierten "Fachärzte" Ihnen dies bereits nahegelegt hat?! Zumindest geht nichts dergleichen aus Ihrem Beitrag hervor.

Bitte nutzen Sie die zahlreichen Tipps zur Therapeuten-Suche, die ich auf meiner Website zusammengestellt habe (Ausgangspunkt ist der Link "Therapie?" ganz oben auf der Seite), gerne auch hier im Forum in den entsprechenden Bereichen, wo Sie dazu auch weitere Fragen stellen können. Auch hier ist es aber mit "Schnellsiede-Lösungen" wie Krisenzentren, Akutstationen und dergleichen sicherlich nicht getan, wie Ihnen ja auch die bisher nur beschränkt hilfreiche Applikation von Medikamenten schon gezeigt haben dürfte. All dies dient nur zu einer temporären Symptomentlastung. Nehmen Sie aber eine Therapie ernst und ziehen diese einige Monate lang durch, bin ich überzeugt, daß es Ihnen danach bereits deutlich besser gehen kann.

Freundliche Grüße und alles Gute beim ernsthaften Angehen Ihrer anstehenden Probleme,
R.L.Fellner

(p.s. Medikamenten-Tipps über das Internet wären höchst unseriös und potenziell gesundheitsschädigend, deshalb sind diese im Forum unerwünscht. Bitte um Verständnis.)

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rextond
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Beitrag Di., 23.03.2010, 18:52

Ich danke Ihnen allen sehr herzlich für Ihre Antworten und mentale Unterstützung

Ich muss aber noch hinzufügen, dass mir von manchen Ärzten sehr wohl eine Psychotherapie additiv zur medikamentösen Behandlung aufs dringlichste nahegelegt wurde (Zitat: Psychiatrische Beschwerden sind wie Zahnschmerzen: Immer nur Medikamente einzunehmen beseitigt das Grundproblem sehr häufig nicht - aber ohne die Medikamente kann man einen Zahn auch nur unter größter Unerträglichkeit ziehen.....Wie ich finde eine äußerst kluge metaphorische Auslegung)

Leider (und bitte beziehen Sie dies jetzt nicht auf Ihre Funktion als Psychologe) stehe ich der Psychotherapie per se in meinem Fall sehr skeptisch gegenüber, da es für mich ja keinen erkennbaren exogenen Faktor gibt, der mich derart "aus der Bahn geworfen haben könnte".....

Ich erhoffe mir einfach nur eine Behandlung, die mir eine halbwegs "normale" Lebensqualität wieder zurückgeben kann - egal auf welche Weise

Ich bekomme mittlerweile Angst vor mir selbst, da ich mir nicht auszumalen wage, worin diese psychiatrischen Symptome gipfeln (erst heute habe ich mir wieder bei 70% aller Passanten gedacht sie würden über mich obszön sprechen, mich als Mensch 3. Klasse ansehen und mich als potentielle Infektionsquelle ansehen - ich weiß: VÖLLIG krank
NOCH schlimmer (!) jedoch ist meine Befürchtung, ich würde an einer neurodegenerativen Erkrankung leiden, die bspw. durch Prionen verursacht sein könnte - daher wage ich nicht mal mehr Lichtschalter in meiner Wohnung anzufassen, reinige mit stärkster Chemie, entwickle "Dekontaminierungsmaßnahmen" - IRRATIONAL aber leider bestimmt es MEIN Leben)

Ich wäre sehr dankbar wenn ich vl. von Leidensgenossen oder anderwertig involvierten Personen Ratschläge erhalten könnte

Liebe Grüße,
Rextond

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münchnerkindl
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Beitrag Di., 23.03.2010, 19:08

Hi,

wenn es DERMASSENE Ausmasse angenommen hat würde ich dir empfehlen, eine Krisenintervention in einer Psychiatrie zu machen und zu sehen, daß du von dort zu einer stationären Psychiatrie weiterüberwiesen wirst.

Ich könnte mir vorstellen, daß du in einer Klinik mit einem strukturierten Programm ggf auch aus deinem Gedankentrott gerissen werden könntest und daß es da leichter fällt sowas in den Griff zu bekommen. Zumindest mal eine Wendung zum Besseren hinzubekommen und dann in einer ambulanten Therapie zu stabilisieren.

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rextond
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Beitrag Di., 23.03.2010, 19:26

Einen stationären Aufenthalt möchte ich jedoch ABSOLUT abwenden, da ich mit dieser Situation wahrscheinl. nicht gut klarkommen könnte (bisher wurde mir auch von keinem FA dazu geraten)

Ich bin doch noch, was bspw. die kognitiven Fähigkeiten des Gehirns betrifft, überdurchschnittlich gesund und würde keinesfalls der Meinung sein, dass auch nur eine geringste Fremdgefährdung von mir ausgeht
- im Gegenteil:
Nur wenn ich jemanden nicht Grüße/ in einer besonderen Situation nicht helfe breitet sich in mir die Angst die "schlecht zurückzubekommen" aus, wonach ich Buße tun muss um nicht negativ behaftet zu werden (ja: auch das ist wiedermal KRANK)

Es MUSS doch auch eine andere Lösung geben - ich will weiterhin SELBSTBESTIMMT agieren können und niemandem (und auch nicht der Kasse) zur Last fallen


Eremit
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Beitrag Di., 23.03.2010, 19:50

rextond hat geschrieben:Es MUSS doch auch eine andere Lösung geben - ich will weiterhin SELBSTBESTIMMT agieren können und niemandem (und auch nicht der Kasse) zur Last fallen
Stationärer Aufenthalt ist für jene Patienten, die nicht mehr in ihrem täglichen Leben klarkommen bzw. eine Gefahr für sich und ihre Umwelt darstellen bzw. anderweitig nicht therapierbar sind. Die Krankenhäuser sind mittlerweile voll, ist schon für schwere Fälle nicht so leicht, einen stationären Platz zu bekommen. Allerdings ist eben ausschlaggebend, wie stark und strukturiert die Zwänge auftreten, ob sie völlig die Kontrolle über das tägliche Leben übernehmen. Ist alles mit Psychiatern und Psychotherapeuten abzuklären...

Dem Argument, daß Du der Kasse nicht zur Last fallen willst, halte ich dagegen, daß Du bei einer Verschlimmerung Deines Zustands der Kasse erst recht zur Last fällst und weit mehr kosten könntest als jetzt. Allerdings ist die Kasse dafür da, daß Du ihr zur Last fällst. Du brauchst Hilfe, und diese wird über die Kasse finanziert. Dafür ist sie da, aus, basta. Also, keine falsche Bescheidenheit!

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rextond
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Beitrag Di., 23.03.2010, 19:58

Es geht mir ja primär darum, noch weiterhin selbstbestimmt mein Leben (aber bitte nicht weiterhin wie derzeit) führen zu können.... Meine Beschwerden halte ich für behandlungsbedürftig, jedoch noch eher im "Normalbereich", da meine Störung bspw. für mein Umfeld nicht erkennbar ist
(Ich neige ja auch nicht zu opportunistischem Verhalten....)

Ich werde einfach morgen mal zum PSD gehen und hoffe wirklich innständig, dass die dort agierenden Fachärzte und Psychologen/Psychotherapeuten mittels richtiger (!) Medikation und Therapie intervenieren können und mich NICHT gegen meinen Willen in die Psychiatrie einweisen


Eremit
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Beitrag Di., 23.03.2010, 20:07

rextond hat geschrieben:Es geht mir ja primär darum, noch weiterhin selbstbestimmt mein Leben
Darum geht es den Ärzten ja auch.
rextond hat geschrieben:Meine Beschwerden halte ich für behandlungsbedürftig, jedoch noch eher im "Normalbereich", da meine Störung bspw. für mein Umfeld nicht erkennbar ist
(Ich neige ja auch nicht zu opportunistischem Verhalten....)
Ich kann mir dann wirklich nicht vorstellen, daß Du eingewiesen wirst, Du müßtest Dich schon selbst einweisen, und das ist oft schwerer, als man denkt.

Übrigens, einen Rat hinsichtlich PSD: Wenn Dir die Ärzte auf dem für Dich zuständigen PSD zuwider sind, kannst Du auch woanders hingehen und bitten, dort behandelt zu werden, habe ich auch gemacht, es geht.

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münchnerkindl
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Beitrag Di., 23.03.2010, 20:20

rextond hat geschrieben:Meine derzeitige Lebenssituation ist unerträglich und des Lebens NICHT würdig...

Mein Alltag ist völlig krank gestaltet, ich habe existenzielle und soziale Porbleme bekommen.....ich MUSS endlich was ändern

Ich bekomme mittlerweile Angst vor mir selbst, da ich mir nicht auszumalen wage, worin diese psychiatrischen Symptome gipfeln (erst heute habe ich mir wieder bei 70% aller Passanten gedacht sie würden über mich obszön sprechen, mich als Mensch 3. Klasse ansehen und mich als potentielle Infektionsquelle ansehen - ich weiß: VÖLLIG krank
Komisch, komisch... Weiter oben hast du das da geschrieben.

Das hört sich so an als ob du im Moment komplett aus dem letzten Loch pfeifen würdest und jetzt, wo ich die Ideen eines stationären Aufenthalts in den RIng geworfen habe, stellst du das ganze jetzt in deinem letzten Post ganze plötzlich viel harmloser dar... Sehr komisch....


rextond hat geschrieben:Einen stationären Aufenthalt möchte ich jedoch ABSOLUT abwenden, da ich mit dieser Situation wahrscheinl. nicht gut klarkommen könnte (bisher wurde mir auch von keinem FA dazu geraten)
Warum? Weil der Aufenthalt dort mit deinen Zwängen kollidieren könnte? Hast du generell ein Problem mit anderen Menschen?
rextond hat geschrieben:Ich bin doch noch, was bspw. die kognitiven Fähigkeiten des Gehirns betrifft, überdurchschnittlich gesund und würde keinesfalls der Meinung sein, dass auch nur eine geringste Fremdgefährdung von mir ausgeht
Das hat absolut nichts mit den nebenher noch völlig intakten kognitiven Fähigkeiten zu tun. In psychiatrischen oder psychotherapeutischen Kliniken laufen völlig normal intelligente Leute rum.
Und Fremd- oder Eigengefährdend muss man auch nicht sein für einen stationären Aufenthalt. Viele Menschen mit schweren psychischen Krankheiten sind das nicht.
rextond hat geschrieben:Nur wenn ich jemanden nicht Grüße/ in einer besonderen Situation nicht helfe breitet sich in mir die Angst die "schlecht zurückzubekommen" aus, wonach ich Buße tun muss um nicht negativ behaftet zu werden (ja: auch das ist wiedermal KRANK)
Das hat sich weiter oben erheblich dramatischer angehört...
rextond hat geschrieben:Es MUSS doch auch eine andere Lösung geben - ich will weiterhin SELBSTBESTIMMT agieren können und niemandem (und auch nicht der Kasse) zur Last fallen
Ach und wie selbstbestimmt lebst du jetzt?

Und die Kasse ist dazu da die Behandlung von kranken Menschen zu finanzieren.

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rextond
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Beitrag Di., 23.03.2010, 20:40

Okay, zugegeben - Du hast recht....
Die obere Version entspricht eher der Realität.....

Korrigiere mich, wenn ich was falsches schreibe, aber ist es nicht so, dass bestimmte Kriterien wie selbst bzw. fremdgefährdung gegeben sein müssen, um stationär eingewiesen zu werden?

Ich erkenne darin für mich persönlich keinen Sinn, denn die Medikation kann ich mir durch das Rezept des Arztes auch aus der Apotheke holen und selbstständig einnehmen (für die Kasse billiger und für mich irgendwie einfacher (?) )

Genau deshalb werde ich beim Gespräch mit dem Arzt wieder dazu neigen was "wegfallen zu lassen" um eine Zwangseinweisung nicht zu "provozieren"

Zudem: Die Alltagsbewältigung fällt mir sehr schwer, diese hat aber noch kein "untolerierbares Ausmaß" angenommen

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münchnerkindl
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Beitrag Di., 23.03.2010, 21:16

rextond hat geschrieben:
Korrigiere mich, wenn ich was falsches schreibe, aber ist es nicht so, dass bestimmte Kriterien wie selbst bzw. fremdgefährdung gegeben sein müssen, um stationär eingewiesen zu werden?
Das sind die Kriterien für eine Zwangseinweisung, wo die Leute dann auf eine geschlossene Station kommen.
Es gibt aber mehr offene als geschlossene Stationen, die Mehrheit der Patienten sind freiwillig dort.
rextond hat geschrieben:Ich erkenne darin für mich persönlich keinen Sinn, denn die Medikation kann ich mir durch das Rezept des Arztes auch aus der Apotheke holen und selbstständig einnehmen (für die Kasse billiger und für mich irgendwie einfacher (?) )
Glaub bloss nicht daß du das ganze mit ein paar Pillen in den Griff bekommen kannst. Das ist maximal ein Hilfsmittel.
Und in einigen Fällen ist es auch sinnvoll die EInstellung auf Medikamente stationär zu machen.
rextond hat geschrieben:Zudem: Die Alltagsbewältigung fällt mir sehr schwer, diese hat aber noch kein "untolerierbares Ausmaß" angenommen
Fällt mir sehr schwer ist für meine Begriffe schon ziemlich nahe an "untolerierbares Ausmass". Ich glaube, du hast dich an diese "Wahnsinnsexistenz" gewöhnt, weil sowas ja auch schleichend kommt.

Wie schauts denn mit Arbeiten/Arbeitsfähigkeit aus?

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Obelix44
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Beitrag So., 04.04.2010, 08:20

Hallo rextond

Ich habe ein wenig eine Ahnung von was zu schreibst. Ich hatte ähnlich grausames durchgemacht. Habe allerdings meinen Heilungsweg aufgeschrieben (natürlich völlig kostenlos ).

Wenn du interessiert bist, so lade ich dich gerne ein, deine "Krankheit" für einen Augenblick unter einem völlig anderen Blickwinkel zu betrachten:

http://sites.google.com/site/angstpanik

Wie gesagt, mir hat der neue Blickwinkel ultimativ geholfen. Das gleiche hoffe ich für dich!
Alles Gute und viel Kraft!
Liebe Grüsse,
Obelix


Onlyinfront
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Beitrag Fr., 05.09.2014, 19:42

Hallo miteinander,

ich weiß, dass das Thema schon öfter behandelt wurde. Habe mir einige Meinungen zusammengesucht, allerdings bin ich fest davon überzeugt, dass jeder Fall persönlich und in sich einzigartig ist und es würde mir helfen, wenn ich ein paar Meinungen zu meinem Zustand bekomme.

Wie der Titel schon sagt, leide ich under Zwangsstörungen und Gedanken. Es fing vor ca. drei Jahren mit einfachen Zwangsstörungen an, wie zum Beispiel, dass ich den Lichtschalter mehrmals betätigen musste (meistens durfte es sogar nicht in einer ungeraden Anzahl geschehen), oder dass ich einen hellen Punkt auf dem Boden fixieren musste, bevor ich den Raum verlassen konnte. Am Anfang habe ich mir nicht viel dabei gedacht und getan, was ich gefühlt tun musste. Dann hat es mich immer mehr gestört und auch psychisch in Form von negativen Gefühlen belastet. Die Gefühle wurden zunehmend schlimmer und behindern mich heute trivial. Ich fühle mich konstant panisch, dass alles was ich mache falsch ist und ich mit dem nichts erreichen kann was mich im späteren Leben glücklich machen würde.
Objektiv gesehen, weiß ich, dass ich dazu keinen Grund habe. Ich bin ansonsten gesund, habe eine perfekte Beziehung und studiere.
Allerdings ist es da und ich bin nicht fähig es zu bewältigen. Ich habe mich vor ca. einer Woche selbstdiagnostiziert. Ich habe mir schon öfters gesagt, dass ich mit diesen Zwangsstörungen aufhören muss, mich aber nie darüber erkundigt. Allerdings konnte ich ab und zu kleinere Erfolgserlebnisse verbuchen, in denen ich es geschafft habe zu sagen, dass ich gegen das Gefühl ankämpfe und dem Zwang nicht nachgehe. Letzte Woche bin ich dann auf OCD gestoßen und habe mich über Zwangsstörungen und Gedanken informiert. Fast alles trifft auf mich zu, gerade weil alles mit den simplen Störungen anfing.
Seit ich weiß, dass es daher kommt habe ich es geschafft im Grunde genommen alle Störungen abzustellen.
Was mich aber immer noch belastet, und ich habe das Gefühl, dass es immer weiter zunimmt, ist das panische Magengefühl, dass ich alles falsch mache.
Neben dem Studium habe ich gerne an Musikproduktion gearbeitet. Wenn ich nun Zeit habe, möchte ich nicht daran weiterarbeiten, weil ich denke, dass ich nicht erfahren genug bin, dass ich viel zu viel lernen muss und es eh keinen Sinn hat daran weiterzuarbeiten. Auf der anderen Seite denke ich mir dann aber, dass ich die Zeit in die Musik investieren sollte, um weiterzukommen und fühle mich furchtbar, weil ich es nicht tue.
Ich weiß noch nicht, ob ich einen Psychiater aufsuchen möchte. Ich denke immer öfter daran, weil ich so nicht weiterleben kann, aber hoffe, dass ich es vielleicht selbst bewältigen kann. Ich habe keine Selbstmordgedanken, aber ich fühle mich von Zeit zu Zeit deprimiert, weil ich jeden Tag ein schlechtes Gefühl mit mir rumtrage. Es schränkt mich ein und macht mich ineffektiv.

Wie gesagt, das Thema wurde schon öfters und divers besprochen, allerdings hoffe ich durch das Niederschreiben und durch Ratschläge, die speziell auf meinen Fall zugeschnitten sind, etwas gegen diese Gefühle unternehmen zu können.

Beste Grüße.

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