Hallo,
ich studiere Tiermedizin im fünften Semester. Im ersten Semester hatte ich erstmals Kreislaufprobleme im OP (hatte ich in den vorherigen Praktika nicht). Diese schrieb ich damals (eigentlich bis heute) dem langen Stehen zu. Sie traten meist auch erst gegen Ende der OP auf, z.B. beim Zunähen, also wenn das "Schlimmste" schon vorbei ist. Damals gab es dann so "lustige Menschen" in meinem Semester, die mir erzählten, dass es oft vorkommt, dass Leute erst nach dem Studium feststellen, dass sie den Job nicht machen können, weil sie keine Wunden sehen können. Das wäre eine Horrorvorstellung für mich. Dadurch setzte ich mich immer mehr selbst unter Druck. Seitdem wurde das Problem im Prinzip immer schlimmer. Während ich anfangs wie gesagt keine Probleme hatte, Wunden zu sehen, bei OPs zuzuschauen und ähnliches, bekomme ich jetzt schon Kreislaufpobleme, wenn ich entsprechende Bilder sehe.
Ich möchte diesen Beruf sehr gerne ausüben und wollte deshalb fragen, ob es vielleicht eine reelle Chance gibt, das Problem von psychischer Seite aus anzugehen.
Über eine Antwort würd ich mich sehr freuen,
Viele Grüße
Kreislaufprobleme im OP
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Zuerst würde ich das medizinisch abklären lassen, aber das weißt Du sicher. Das muß nämlich nicht psychisch sein. Es gibt dazu auch spezielle Tests.
candle
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Es ist besser ein Kerze anzuzünden, als über die Dunkelheit zu klagen.
Sommer-Stumpenhorst
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Hallo Tiikeri!
Ja, gibt es. In dem Du Dir z.B. mit fachlicher Hilfe anschaust, was hinter diesen Kreislaufproblemen steckt/ wofür sie stehen und welche Methoden es für Dich geben kann, mit diesen Situationen dennoch gut umgehen zu können.
Die Frage ist natürlich auch, ob Du eine Weile eine Pause brauchst,...ich meine, wenn Du bei den OP`s nur leicht assistierst oder hospitierst, ist es ja okay, aber ich denke, bevor Du dann selber operierst, sollte geklärt sein, ob und wie Du die Kreislaufprobleme in Griff bekommen kannst, um diesen Beruf wirklich längerfristig ausüben zu können, ohne dass er Dich zu sehr belastet (und die anderen auch, einschließlich Tier),...ansonsten käme für Dich vielleicht auch eher eine andere Ausbildung in Frage,...wie z.B. Tierarzthelferin?...Da hättest Du dann auch den Arztbereich und Tiere,...aber weniger die Situationen im OP,...oder hat ein Biologiestudium oder ein Lehrgang in Tierpsychologie?
...aber da Du ja gerne Tierärztin werden möchtest, würde ich wirklich erst einmal fachlich abklären, woher diese Kreislaufprobleme kommen und wie Du ihnen dauerhaft entgegen wirken kannst. ...Gedanken über eine andere Ausbildung/ Studium (okay, die habe ich jetzt hier reingebracht) kannst Du Dir dann immer noch machen.
Wünsche Dir viel Erfolg,
ENA!
Tiikeri hat geschrieben:Ich möchte diesen Beruf sehr gerne ausüben und wollte deshalb fragen, ob es vielleicht eine reelle Chance gibt, das Problem von psychischer Seite aus anzugehen.
Ja, gibt es. In dem Du Dir z.B. mit fachlicher Hilfe anschaust, was hinter diesen Kreislaufproblemen steckt/ wofür sie stehen und welche Methoden es für Dich geben kann, mit diesen Situationen dennoch gut umgehen zu können.
Die Frage ist natürlich auch, ob Du eine Weile eine Pause brauchst,...ich meine, wenn Du bei den OP`s nur leicht assistierst oder hospitierst, ist es ja okay, aber ich denke, bevor Du dann selber operierst, sollte geklärt sein, ob und wie Du die Kreislaufprobleme in Griff bekommen kannst, um diesen Beruf wirklich längerfristig ausüben zu können, ohne dass er Dich zu sehr belastet (und die anderen auch, einschließlich Tier),...ansonsten käme für Dich vielleicht auch eher eine andere Ausbildung in Frage,...wie z.B. Tierarzthelferin?...Da hättest Du dann auch den Arztbereich und Tiere,...aber weniger die Situationen im OP,...oder hat ein Biologiestudium oder ein Lehrgang in Tierpsychologie?
...aber da Du ja gerne Tierärztin werden möchtest, würde ich wirklich erst einmal fachlich abklären, woher diese Kreislaufprobleme kommen und wie Du ihnen dauerhaft entgegen wirken kannst. ...Gedanken über eine andere Ausbildung/ Studium (okay, die habe ich jetzt hier reingebracht) kannst Du Dir dann immer noch machen.
Wünsche Dir viel Erfolg,
ENA!
Ich habe auch Kreislaufprobleme, allerdings wenn ich wieder einmal an Chemie verzweifle
So wie sich das anhört, kann ich mir eigentlich nicht vorstellen, dass es wirklich so ist, dass du kein Blut oder Wunden sehen kannst. Vor allem weil du sagst, dass du erst gegen Ende der op Kreislaufprobleme bekommst. Ist es heiß in den opsälen? Wie schlimm ist es- wird dir schwarz vor Augen? Wird dir auch schwindelig, wenn die op nur kurz dauert? Wie oft stehst du im op?
Vielleicht hilft es dir auch, öfters dabei zu sein ohne irgendetwas zu machen? Einfach nur zusehen. Dabei hast du keinen Druck, du musst nichts richtig machen und nichts wissen. Schau es dir einfach an ohne, dass du daran denkst, dass du das aber unbedingt können musst- ansonsten bist du für den Beruf völlig ungeeignet. So setzt du dich unter Druck und ich bin mir sicher, dem wäre keiner gewachsen. Immerhin ist deine Angst, die du dir so immer größer redest, existenzbedrohend.
Meine Angst bestimmt nicht mein Leben, sondern ich. Jedenfalls sage ich mir das immer.
Alles Gute!
So wie sich das anhört, kann ich mir eigentlich nicht vorstellen, dass es wirklich so ist, dass du kein Blut oder Wunden sehen kannst. Vor allem weil du sagst, dass du erst gegen Ende der op Kreislaufprobleme bekommst. Ist es heiß in den opsälen? Wie schlimm ist es- wird dir schwarz vor Augen? Wird dir auch schwindelig, wenn die op nur kurz dauert? Wie oft stehst du im op?
Vielleicht hilft es dir auch, öfters dabei zu sein ohne irgendetwas zu machen? Einfach nur zusehen. Dabei hast du keinen Druck, du musst nichts richtig machen und nichts wissen. Schau es dir einfach an ohne, dass du daran denkst, dass du das aber unbedingt können musst- ansonsten bist du für den Beruf völlig ungeeignet. So setzt du dich unter Druck und ich bin mir sicher, dem wäre keiner gewachsen. Immerhin ist deine Angst, die du dir so immer größer redest, existenzbedrohend.
Meine Angst bestimmt nicht mein Leben, sondern ich. Jedenfalls sage ich mir das immer.
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We fight.........or we die
Aufgeben ist manchmal
nicht nur ein Fehler
sondern endgültig.
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ich hab auch mal im op gearbeitet. ich weis nicht wie es bei den vets ist, aber bei uns hast du elend viel kleidung an, dann die haube, die maske, handschuhe, das brennheiße licht (was gegen ende der op unerträglich ist) und ich hatte auch oft kreislaufprobleme.
bei mir lag es tatsächlich am körperlichen (hatte keine probleme mit wunden, blut, nähen....)...mir halfen gut die effortil-tropfen und ich hab immer traubenzucker einstecken...
bei mir lag es tatsächlich am körperlichen (hatte keine probleme mit wunden, blut, nähen....)...mir halfen gut die effortil-tropfen und ich hab immer traubenzucker einstecken...
Danke für Eure Einschätzungen.
Den Studiengang zu wechseln wäre die allerletzte Möglichkeit, deswegen will ich das ja irgendwie in den Griff bekommen. Denn genau der Gedanke (das Studium abzubrechen) macht das Ganze ja immer schlimmer... Das hat Kiyoko ganz gut beschrieben. Ich werde auf jeden Fall nochmal zum Arzt gehen und mich durchchecken lassen. Aber ich kanns mir nicht vorstellen, dass das eine rein medizinische Sache ist.
Früher war es lange Zeit so, dass die Probleme wirklich erst ganz am Ende aufkamen, also erst nach einiger Zeit. Inzwischen reichen schon einige Minuten. Meine Gedanken drehen sich dabei vor allem darum, dass ich nicht umfallen darf... Hab alles mögliche probiert, mich abzulenken (die anatomischen Strukturen aufzählen, irgendwelche immunologische Vorgänge durchgehen, die da grad ablaufen...). Hat nichts geholfen. Ich schaue in letzter Zeit nur noch zu, weil ich nicht immer jemand rufen will, der übernimmt. Die OPs, die ich (unter Aufsicht) selbst machen dürfte, waren nie ein Problem! Nur beim Assistieren oder beim Zuschauen... Auch wenn es darum geht, Wunden zu säubern oder Abszesse auszuräumen, krieg ich die Probleme immer nur beim Zuschauen, nicht wenn ich selber ranmuss. Nur: genau das (zuschauen) muss ich ja während des Studiums können.
Mal schauen, was mein Arzt sagt. Dann seh ich weiter.
Danke nochmal,
Grüßles
Den Studiengang zu wechseln wäre die allerletzte Möglichkeit, deswegen will ich das ja irgendwie in den Griff bekommen. Denn genau der Gedanke (das Studium abzubrechen) macht das Ganze ja immer schlimmer... Das hat Kiyoko ganz gut beschrieben. Ich werde auf jeden Fall nochmal zum Arzt gehen und mich durchchecken lassen. Aber ich kanns mir nicht vorstellen, dass das eine rein medizinische Sache ist.
Früher war es lange Zeit so, dass die Probleme wirklich erst ganz am Ende aufkamen, also erst nach einiger Zeit. Inzwischen reichen schon einige Minuten. Meine Gedanken drehen sich dabei vor allem darum, dass ich nicht umfallen darf... Hab alles mögliche probiert, mich abzulenken (die anatomischen Strukturen aufzählen, irgendwelche immunologische Vorgänge durchgehen, die da grad ablaufen...). Hat nichts geholfen. Ich schaue in letzter Zeit nur noch zu, weil ich nicht immer jemand rufen will, der übernimmt. Die OPs, die ich (unter Aufsicht) selbst machen dürfte, waren nie ein Problem! Nur beim Assistieren oder beim Zuschauen... Auch wenn es darum geht, Wunden zu säubern oder Abszesse auszuräumen, krieg ich die Probleme immer nur beim Zuschauen, nicht wenn ich selber ranmuss. Nur: genau das (zuschauen) muss ich ja während des Studiums können.
Mal schauen, was mein Arzt sagt. Dann seh ich weiter.
Danke nochmal,
Grüßles
Ich glaube daran solltest du wirklich arbeiten, evtl. mit einem Therapeuten der Kurzzeittherapie anbietet. Das Ausschlaggebende und "Alarmierende" ist, dass du selbst operieren, aber nicht zuschauen kannst. Wie sollten demnach deine Kreislaufprobleme mit der Hitze etc. zusammenhängen?! Meine Überlegung wäre, dass du dich wenn du zuschaust, immer weiter in deine Angst steigerst. Die Angst vor Kreislaufproblemen (was auch immer wirklich dahinter steckt) ist dein Mittelpunkt. Woran denkst du, wenn du zuschaust? Konzentrierst du dich auf das, was gemacht wird? Oder hängst du deinen Gedanken nach?
liebe grüße!
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