Verschlechterung der Panik trotz Verhaltenstherapie

Fragen und Erfahrungsaustausch zu Phobien, Zwängen, Panikattacken und verwandten Beschwerden.
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Andrea40
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Verschlechterung der Panik trotz Verhaltenstherapie

Beitrag So., 18.10.2009, 09:59

Hallo,
ich bin gerade ziemlich verzweifelt. Ich leide seit Jahren unter Panikattacken und inzwischen auch unter Depressionen. Habe schon verschiedene Therapien hinter mir und mache seit dem Frühjahr eine Verhaltens
therapie.
Am Anfang habe ich dort auch einige Fortschritte gemacht und mich unter anderem von meinem Freund getrennt.
Aber inzwischen gehts es mir immer schlechter. Die Symptome holen mich gerade alle wieder ein. Ganz schlimm ist im Moment der Schwindel geworden, der sich auch in seiner Art verändert hat. Muß mich überall festhalten (Einkaufswagen etc.), da ich das Gefühl habe nicht alleine stehen zu können. Hände zittern beim Essen, Kopf wie in Watte gepackt usw..
Meine Therapeutin meinte, ich sei der "einzige Panikpatient, bei dem die VT nichts helfen würde".
Hat jemand von euch ähnliche Erfahrungen gemacht? Ich trau mich fast nirgends mehr hin und meine sozialen Kontakte sind dadurch auch stark eingeschränkt. Zu meinen schlechtesten Panikzeiten traute ich mich komischerweise mehr.
Wahrscheinlich hat auch meine Beziehung den Zustand noch verschlimmert. Mein Freund meinte immer, mir fehle doch nichts und das bisserl Angst...Mir gings immer schlechter und ihm immer besser....(er befand sich damals in einer ziemlichen Krise und hatte auch schon mal Panik)

Das schlimmste ist jedoch, daß ich in ein paar Tagen zu einer Schulung muß, vor der ich mich nicht drücken kann und mir graut so richtig.

Weiß jemand einen Rat?

Es grüßt euch herzlich
Andrea

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MrN
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Beitrag So., 18.10.2009, 11:38

Andrea40 hat geschrieben: Meine Therapeutin meinte, ich sei der "einzige Panikpatient, bei dem die VT nichts helfen würde".
Hat jemand von euch ähnliche Erfahrungen gemacht? Ich trau mich fast nirgends mehr hin und meine sozialen Kontakte sind dadurch auch stark eingeschränkt. Zu meinen schlechtesten Panikzeiten traute ich mich komischerweise mehr.
Hallo Andrea,
meine Frau leidet häufig an Panikattacken und im Rahmen einer Depression ist es auch leider immer schlimmer geworden.

Sie hatte vor Jahren bereits eine VT gemacht. Da hat sie so Skills wie "Tief-in-den-Bauch-atmen" gelernt. Das hat geholfen. Danach ging es ein paar Jahre ein wenig besser.

Im Frühling war sie dann in einer Klinik, um ihren beständigen Problemen auf den Grund zu gehen. Dort - wie auch schon in der Therapie zuvor - wurde festgestellt, daß sie eigentlich nicht genau weiß, was bei ihr die Panik auslöst.
Und die Überraschung: Bei Meditations- und Entspannungsübungen wurde sie nicht gelöst und entspannt, sondern bekam schlimmste Beklemmungen. Folglich sind es vermutlich unbewußte Faktoren, welche die Panik auslösen. Daher wurde ihr in der Klinik von der Therapeutin eine Weiterführung der Therapie, aber mit einer psychoanalytischen Ausrichtung empfohlen.

Zurück daheim hat sie sich auf die Suche nach einem Therapeuten gemacht. Die Analytiker haben sich meist nicht einmal gemeldet. Zwei haben ihr einen Termin gegeben, da hat die Chemie nicht gestimmt. Dann fand sie eine Adresse, die Therapeuten vermitteln. Dort wurde sie erst untersucht und befragt. Danach hat man sie wieder an einen Verhaltenstherapeuten vermittelt. Der ist bereits während der Probesitzungen mit seinem Latein am Ende und unterstützt die Notwendigkeit eine analytischen Therapie.


So weit erst einmal die Odyssee meiner Frau. Vielleicht kannst du ja das Eine odere Andere davon bei Dir wiedererkennen? Ansonsten weiß ich nämlich auch keinen Rat...
Liebe Grüße
MrN

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Robbins
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Beitrag So., 18.10.2009, 20:38

Hallo Andrea,
Meine Therapeutin meinte, ich sei der "einzige Panikpatient, bei dem die VT nichts helfen würde".
Was ist das denn für eine Aussage? Darf ich mal fragen, wie alt Deine Therapeutin ist und wielange sie schon praktiziert?
Ansonsten würde ich die Verschlechterung der Symptome nicht unbedingt negativ bewerten. Klar ist es für Dich sicher sehr unangenehm, aber es ist was in Bewegung, sieh es mal so.
Am Anfang habe ich dort auch einige Fortschritte gemacht und mich unter anderem von meinem Freund getrennt.
Das spricht übrigens auch dafür.
Ganz schlimm ist im Moment der Schwindel geworden, der sich auch in seiner Art verändert hat. Muß mich überall festhalten (Einkaufswagen etc.), da ich das Gefühl habe nicht alleine stehen zu können.
Du hast Dich von Deinem Freund getrennt, der Dir sicher Halt gegeben hat!? Erkennst Du den Zusammenhang? Die Trennung für sich alleine genommen, war sicher schon ein großer Schritt. Mit anderen Worten, laß Dir Zeit und gehe in dem Tempo vor, das gut für Dich ist!
Das schlimmste ist jedoch, daß ich in ein paar Tagen zu einer Schulung muß, vor der ich mich nicht drücken kann und mir graut so richtig.
Du wirst mir sicher Recht geben, das Schlimmste ist die Angst vor der Angst. Spiel das Ganze vorher gedanklich durch wenn Du kannst. Aus meiner persönlichen Erfahrung kann ich Dir nur sagen, je mehr Du Dich dagegen wehrst, desto schlimmer wird es. Was steht hinter dieser Angst? Kannst Du das beantworten?
Ich bin ohnehin kein Freund von VT. Ein Maulwurfshügel wird zugetrampelt und früher oder später erscheint er an einer anderen Stelle. Symptombekämpfung kann nicht die Lösung sein. Trotzdem würde ich an Deiner Stelle keine übereilten Entscheidungen treffen. Du hättest jetzt die Möglichkeit erst mal alles sacken zu lassen, und wenn Du bereit bist, dann gehst Du eben wieder ein Stück weiter.

Alles Gute und Liebe Grüße,

Robbins
Jene, die ihre Sehnsucht zu zügeln wissen, können das nur, weil ihre Sehnsucht schwach genug ist, beherrscht zu werden.

William Blake

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stern
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Beitrag So., 18.10.2009, 22:00

Andrea40 hat geschrieben:Meine Therapeutin meinte, ich sei der "einzige Panikpatient, bei dem die VT nichts helfen würde".
Auch wenn es mir gerade auf der Zunge liegt: Nein, ich kommentiere diese Bemerkung nicht... denn bei mir würde sie (würde ich denn sowas vernehmen müssen) nicht sehr freudig ankommen.

Sondern ich schließe mich insoweit mrn an: Vielleicht könnte sie sich ja mal Gedanken machen, ob ihr an der "richtigen" Angst ansetzt, wenn die Angst nicht weniger, sondern sogar mehr wird. Das kann eine Grund sein, so dass evtl. erst herauszufinden ist, wo die Angst ihren Ursprung hat (wozu grds. jede Therapieform in der Lage sein sollte).

Oder: Zweiter Gedanke: Wenn die Herausforderungen noch zu überfordernd sind, kann das meiner Erfahrung nach Ängste auch verstärken. Weil man dann eben nicht die Erfahrung macht, dass die Angst auch nachlassen kann, sondern evtl. im Gegenteil: Es tritt dann im ungünstigsten Fall evtl. sogar genau das ein, was man befürchtet. Passiert das häufiger, geht man zunehmend befangener in solche Situationen (Angst vor der Angst nimmt zu). Oder kurz gesagt: In einer Tiefphase (vor meinem stat. Aufenthalt) hat mein amb. Thera mir sogar von manchen "Konfrontationen" abgeraten.
Liebe Grüße
stern 🌈💫
»Je größer der Haufen,
umso mehr Fliegen sitzen drauf
«

(alte Weisheit)

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münchnerkindl
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Beitrag Mo., 19.10.2009, 17:45

Wie stressig und anstrengend ist denn dein Leben?

Arbeit und so... Oder in wieweit stresst du dich selbst mit irgendwas?

Weil Angst kann auch ein Symptom von Burn Out oder dauerhafter Überforderung sein. Und in solchen Fällen KANN eine Verhaltenstherapie die darauf abzieht, sich Ängsten zu stellen nix helfen. Da müssten erst die Umstände abgestellt werden die zu der Überlastung führt.

Oder hast du irgendwelche traumatischen Dinge erlebt in deinem Leben? Ängste können auch ein Symptom von posttraumatischer Belastungsstörung sein.


Also man muss erst mal sehen, wo die Ursache sitzt, daß du solche Ängste entwickelt hast, um rauszufinden, was du genau brauchst damit es dir besser geht.

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Andrea40
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Beitrag Di., 20.10.2009, 19:19

Liebes Münchner Kindl,
münchnerkindl hat geschrieben:Wie stressig und anstrengend ist denn dein Leben?
münchnerkindl hat geschrieben:Arbeit und so... Oder in wieweit stresst du dich selbst mit irgendwas?
münchnerkindl hat geschrieben:Weil Angst kann auch ein Symptom von Burn Out oder dauerhafter Überforderung sein. Und in solchen Fällen KANN eine Verhaltenstherapie die darauf abzieht, sich Ängsten zu stellen nix helfen. Da müssten erst die Umstände abgestellt werden die zu der Überlastung führt.
ich arbeite im sozialen Bereich. Das sagt wahrscheinlich schon alles. Außerdem bin ich Teamleiter. D.h. jeder will etwas, viel Verantwortung für wenig Geld...
münchnerkindl hat geschrieben:Also man muss erst mal sehen, wo die Ursache sitzt, daß du solche Ängste entwickelt hast, um rauszufinden, was du genau brauchst damit es dir besser geht.
Du hast recht, ich glaube ich habe ein Burn Out. Habe auch gar nicht mehr den Nerv groß zu kämpfen und mich diversen Angstsituationen in einer VT zu stellen.
Meine VT scheint da aber anderer Ansicht zu sein. Es geht ihr hauptsächlich um die Bekämpfung der Ängste in Geschäfte etc.. Alles andere wir ziemlich beiseite geschoben. Ich werde sie aber darauf ansprechen.
Danke Dir für die guten Ideen. Wir scheinen übrigens Nachbarn zu sein...

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Andrea40
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Beitrag Di., 20.10.2009, 19:35

Lieber MrN, lieben Dank für die nette Nachricht,
bei mir ist es auch eine Odysee...
MrN hat geschrieben:Und die Überraschung: Bei Meditations- und Entspannungsübungen wurde sie nicht gelöst und entspannt, sondern bekam schlimmste Beklemmungen. Folglich sind es vermutlich unbewußte Faktoren, welche die Panik auslösen. Daher wurde ihr in der Klinik von der Therapeutin eine Weiterführung der Therapie, aber mit einer psychoanalytischen Ausrichtung empfohlen.
Im Moment bin ich auch ratlos, welche Therpie überhaupt die richtige ist. Tiefenpsycholog. Gesprächstherpie hab ich schon hinter mir. Verhaltenstherpie ist jetzt auch nicht so toll. Die Sache mit der Entspannung kann ich zum Teil bestätigen. Während eines Klinikaufenthaltes hatte ich wöchentlich Progressive Muskelentspannung und das ganze fand im Sitzen statt. Ich hatte damals so schlimme Attacken, es war echt schlimm. Jahre später habe ich es nochmal probiert und diesmal im Liegen, da fehlte mir gar nichts.
Es kommt auch sehr auf das Umfeld an.
MrN hat geschrieben:Zurück daheim hat sie sich auf die Suche nach einem Therapeuten gemacht. Die Analytiker haben sich meist nicht einmal gemeldet. Zwei haben ihr einen Termin gegeben, da hat die Chemie nicht gestimmt. Dann fand sie eine Adresse, die Therapeuten vermitteln. Dort wurde sie erst untersucht und befragt. Danach hat man sie wieder an einen Verhaltenstherapeuten vermittelt. Der ist bereits während der Probesitzungen mit seinem Latein am Ende und unterstützt die Notwendigkeit eine analytischen Therapie.
Die Therapeuten Suche war für mich auch eine Katastrophe. Da es sich um einen Therapiewechsel handelte, hatte keiner Lust drauf, zu viel Aufwand bekam ich gesagt. Bringt kein Geld....

Wie sind die Erfahrungen deiner Frau mit Kliniken? Ich komme ja aus der gleichen Gegend anscheinend.

Lg Andrea

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Andrea40
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Beitrag Di., 20.10.2009, 19:42

stern hat geschrieben:Auch wenn es mir gerade auf der Zunge liegt: Nein, ich kommentiere diese Bemerkung nicht... denn bei mir würde sie (würde ich denn sowas vernehmen müssen) nicht sehr freudig ankommen.
Hallo Stern, mich hat die Aussage meiner Therapeutin sehr gekränkt. Ich kenne genügend Leute, die auch damit kämpfen.
Du hast recht, ich fühle mich im Moment total überfordert. Hat Dir den der Klinikaufenthalt was gebracht?

Lg Andrea

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candle
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Beitrag Di., 20.10.2009, 19:44

Konntest Du denn so gar nicht an Deine Erfolge anknüpfen bzw. ausbauen? Wie lange dauert denn die VT? Ich finde sie optimal bei Panikstörung.

candle
Es ist besser ein Kerze anzuzünden, als über die Dunkelheit zu klagen.
Sommer-Stumpenhorst

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Andrea40
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Beitrag Di., 20.10.2009, 19:52

Robbins hat geschrieben: Was ist das denn für eine Aussage? Darf ich mal fragen, wie alt Deine Therapeutin ist und wielange sie schon praktiziert?
Hallo Robbis, meine Therapeutin ist so um die 50 und hat schon einige Erfahrung angeblich.
Robbins hat geschrieben:Du hast Dich von Deinem Freund getrennt, der Dir sicher Halt gegeben hat!? Erkennst Du den Zusammenhang? Die Trennung für sich alleine genommen, war sicher schon ein großer Schritt. Mit anderen Worten, laß Dir Zeit und gehe in dem Tempo vor, das gut für Dich ist!
Für meine Therapeutin ist das Trennungsthema schon abgehakt. Ich solle ihm nicht die Schuld geben. Klar sind immer zwei Schuld aber er hat schon seinen Teil dazu beigetragen...Trotzdem hat er mir Halt gegeben. Da hast du recht. Jetzt fühle ich mich halt auf freier Bahn ganz allein. Obwohl mir die Beziehung nicht gut getan hat.

Danke für deine Ideen.

Lg Andrea

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münchnerkindl
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Beitrag Di., 20.10.2009, 19:55

Andrea40 hat geschrieben: Du hast recht, ich glaube ich habe ein Burn Out. Habe auch gar nicht mehr den Nerv groß zu kämpfen und mich diversen Angstsituationen in einer VT zu stellen.
Meine VT scheint da aber anderer Ansicht zu sein. Es geht ihr hauptsächlich um die Bekämpfung der Ängste in Geschäfte etc.. Alles andere wir ziemlich beiseite geschoben. Ich werde sie aber darauf ansprechen.
Danke Dir für die guten Ideen. Wir scheinen übrigens Nachbarn zu sein...
Hm, ich kenne das ja alles selbst. Hatte einen krassen Zusammenbruch durch Wechselschichtdienst, den ich absolut nicht verkraftet habe und danach hat man mich zu einer Umschulung gezwungen bei der das ganze dann nochmal eine Stufe eskaliert ist. Von daher weiß ich ziemlich genau, was da so alles anfangen kann, auszufallen bzw verrückt zu spielen, wenn man sich dauerhaft zu viel zumutet...

Wenn du aus München bist kann ich dir zwar keinen guten Therapeuten (ich hab die Suche inzwischen aufgegeben, keinen BOCK mehr) aber einen wie ich finde SEHR guten Psychiater empfehlen.

Du brauchst eine andere Lebensführung bzw Strategien die dir erfolgreich helfen den Stress zu reduzieren. Ich bin mir ziemlich sicher, daß sich dann langfristig auch die Panikprobleme reduzieren werden.

In was für Situationen genau kriegst du denn die Panik?

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münchnerkindl
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Beitrag Di., 20.10.2009, 19:59

candle hat geschrieben:Wie lange dauert denn die VT? Ich finde sie optimal bei Panikstörung.
Es ist vermute ich mal keine normale Panikstörung..

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münchnerkindl
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Beitrag Di., 20.10.2009, 20:02

Robbins hat geschrieben:
Hallo Robbis, meine Therapeutin ist so um die 50 und hat schon einige Erfahrung angeblich.

Für meine Therapeutin ist das Trennungsthema schon abgehakt. Ich solle ihm nicht die Schuld geben.

Jetzt fühle ich mich halt auf freier Bahn ganz allein. Obwohl mir die Beziehung nicht gut getan hat.
"Angeblich".. hm.... ja...., "abgehakt".. für sie jedenfalls, "du sollst ihm nicht die Schuld geben" .... toller Rat, kann ich da nur sagen ....

Echt, ich kriege hier den Eindruck daß es evtl nicht die dümmste Idee wäre diese Therapeutin "abzuhaken"

Wenn ich sowas lese "biagts ma d'Zehanägl auf" wie man in Bayern so zu sagen pflegt..

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Andrea40
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Beitrag Mi., 21.10.2009, 19:15

münchnerkindl hat geschrieben:Echt, ich kriege hier den Eindruck daß es evtl nicht die dümmste Idee wäre diese Therapeutin "abzuhaken"
Ganz ehrlich, ich hab auch keine große Lust mehr hinzugehen. Aber wo nehme ich einen anderen Therapeuten her? Hier auf dem Land ist das nicht einfach.
Aber die Adresse von einem guten Psychiater wäre auch nicht schlecht.
münchnerkindl hat geschrieben:In was für Situationen genau kriegst du denn die Panik?
Panik bekomme ich zur Zeit, wenn mir Leute zu Nahe kommen. Wenn ich auf Tagungen muß, in Geschäften, in öffentl. Verkehrsmitteln, in der Arbeit...usw.

Die Panik ist auch gekoppelt mit hohem Blutdruck. Die Nervosität kommt auch davon. Aber ich reagiere total krass auf die Blutdrucktabletten. Deshalb mag ich keine nehmen. Mein Arzt hat mir jetzt einen Betablocker aufgeschrieben. Jetzt hab ich Angst, daß mich das Zeug umhaut.

Übrigens, es beruhigt mich schon, daß andere Leute auch Probleme mit Therapeuten haben....

Wie gehts Du mit deiner Angst um? So ohne Therapeut?

Liebe Grüße
Andrea

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münchnerkindl
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Beitrag Do., 22.10.2009, 18:40

Andrea40 hat geschrieben: Aber die Adresse von einem guten Psychiater wäre auch nicht schlecht.
Doktor Ehrlinger. Findest ihn im Telefonbuch. Ich würde mal zu dem gehen an deiner Stelle...
Andrea40 hat geschrieben:Panik bekomme ich zur Zeit, wenn mir Leute zu Nahe kommen. Wenn ich auf Tagungen muß, in Geschäften, in öffentl. Verkehrsmitteln, in der Arbeit...usw.
Und du bist auch sonst dünnhäutig und schreckhaft? Vergesslich, fahrig, ab und zu schusselig? Schläfst du gut?
Andrea40 hat geschrieben:Wie gehts Du mit deiner Angst um? So ohne Therapeut?
Beten. Gott, oder wie man die höhere Instanz auch immer nennen mag labert einen auf keinen Fall mit irgendeinem Müll zu... Und ja, ich finde es hilft. Ich hab nix gegen meine Mitmenschen, aber in gewissen Dingen vertraue ich ihnen nur bis zu einem gewissen Grad. Bin ein bischen zu oft in die Pfanne gehauen worden...
Mit Freunden drüber reden.
Ausserdem, ich bin mittlerweile berentet. Von daher MUSS ich mich diversen Dingen nicht mehr aussetzen. Was paradoxerweise den Effekt hat, daß ich viel besser damit umgehen kann, wenn ich mich irgendwas aussetze. Weil ich genau weiß, ich bin nicht GEZWUNGEN irgendwas zu machen.

Ich hab früher mal mit Pferden gearbeitet, und du wirst evtl überrascht sein, daß Pferde psychisch zT ganz extrem verschieden gestrickt sind. Es gibt da welche, die brauchen einen gewissen Druck, damit sie tun, was sie tun sollen. Aber es gibt auch welche, die wenn du sie irgendwie zwingst oder unter Druck setzt irgendwas zu machen sich nur noch verspannen oder explodieren. So ein Exemplar bin ich halt auch. Ich habe viele Stärken, aber ich habe diese eine Schwäche. Und ich gestehe mir zu sie zu haben. Sie darf da sein und ich sehe mich überhaupt nicht in Zugzwang, sie "wegtherapieren" lassen zu wollen. Weil wie inhuman ist eine Welt, in der ein Mensch keine individuelle Schwäche haben "darf"...
Wer was von mir will, der muss sich damit arrangieren.

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