Panikattacken und Krebsangst

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Schwinnie
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Panikattacken und Krebsangst

Beitrag So., 20.09.2009, 20:06

Hallo, ich habe mich hier heute angemeldet, nachdem
ich ein paar Beiträge gelesen und mich gleich wieder-
gefunden habe, s. paar Beiträge weiter unten. Ich bin w. und morgen 41 J. alt.
Bei meiner Angst geht es speziell um Bauchspeichel-drüsenkrebs. Seit ein paar Wochen habe ich deswegen auch Panikattacken, weshalb ich heute
nicht mehr in der Lage war, Auto zu fahren, Zittern,
Kreislaufzusammenbruch, Unterzuckersymptome.
Da ich einen Sohn von 7 Jahren habe und alleinerziehend bin, weiß ich im Moment nicht mehr
aus noch ein, auch nicht was passiert, wenn ich in die Klapse komme...Da es mir von Mai bis Juli schonmal sehr schlecht ging wegen wochenlangen Schwindelanfällen, konnte eine Psychotherapie angeregt werden, die ich seit letzter Woche besuchen kann.
Das ganze Ausmaß an psych. Krankheit ging im Mai 2009 Jahr los. Im März ist eine junge (gleichaltrige) Kollegin an Brustkrebs gestorben, im August eine berentete (aber zu junge) Kollegin an Bauchspeicheldrüsenkrebs.
Ich selber hatte vor 6 Jahren eine Brustkrebs- Problematik, die erstmal glimpflich verlief.
Ich würde mich freuen, wenn ich mit Eurer Hilfe die
Zeit zwischen Therapiestunden ohne Notarzteinsätze
bewältigen kann.

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Hiob
[nicht mehr wegzudenken]
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Beitrag So., 20.09.2009, 21:04

Hallo Schwinnie.

Überlegst du manchmal, ob es vielleicht Sinn machen könnte, sich mit seiner Lebensweise allgemein auseinander zu setzen? Den Blick über die täglichen Aufgaben und Pflichten hinaus zu wagen? Du redest vom Bewältigen.

Willst du dein Leben wirklich bewältigen?
Es überstehen? Es hinter dich bringen. So gut es geht?
Du hast doch nie darum gebeten. Oder hast du damals vor 41,9 Jahren darum gebeten?
*dir einen Kuchen hinschieb und die Kerzen anzünde*
Aber wenn du nie darum gebeten hast, warum spielst du dann alle Spiele mit? Arbeit, Pflichterfüllung, Sorgen machen, Verantwortung, erwachsen sein, erwachsen gemacht werden.

Das klingt sicher alles kindlich oder gar esoterisch. Aber ich finde, es lohnt sich, sich auch damit zu beschäftigen. Ist Leben denn ein Sollprogramm, wie uns die Menschen klarmachen wollen? Eins, wo wir eine Art unerfahrene schwankende Größe darstellen, die es zu leiten und lenken gilt? Ist Leben das Ausmalen eines Malbuches? In dem wir nur Fehler machen können oder entsprechen? Es falsch oder richtig machen können? In dem vielleicht irgendwo der Krebs als Folge eines Versagens, einer schlechten Lebensweise oder eines Schicksals oder Karmas wartet? Meinst du, das sei eine Folge eines Fehlers von dir?

Aus meiner Sicht gibt es das nicht. Das Malbuch scheint mir eine Erfindung. Dennoch kreist das Denken gern um das Malbuch. Und um den Buntstift, der es ausmalt. Das scheint eine Eigenart des Denkens zu sein, nichtmal eine Böswilligkeit. Diese Panikattacken kenn ich übrigens auch. Aus meiner Sicht sind sie eher eine Folge von zu viel Kontrolle, als von zu wenig. Man kann über den Rand hinausmalen. Und manchmal rutscht der Stift völlig aus. Du hast dir das Malbuch nie gewünscht. Wenn das Herz rast, dann rast es. Ich hab kein Rezept für dich, vielleicht gibt es keins. Vielleicht denkst du einfach mal eine Weile über das Malbuch nach...und nicht über die Fehler des Stiftes. Der Buntstift ist eigentlich nur da. Erst das Malbuch mit seinen Umrandungen brachte den Stift zu Problemen? Ich weiß es nicht.
Vielleicht ist es schon weiß. Und kann so bleiben.

Hiob

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