Vergänglichkeit

Fragen und Erfahrungsaustausch zu Phobien, Zwängen, Panikattacken und verwandten Beschwerden.
Antworten

Thread-EröffnerIn
Piana
neu an Bo(a)rd!
neu an Bo(a)rd!
weiblich/female, 28
Beiträge: 1

Vergänglichkeit

Beitrag Do., 15.12.2016, 16:52

Hallo liebes Forum,

ich leide seit 2 Wochen an Panikattacken und dem minütlichen Zwang an die Vergänglichkeit zu denken. Zum Sinn des Lebens heißt es häufig glücklich zu sein und im Hier und Jetzt zu leben. Das versuche ich, mir wird aber nur bewusst, dass der Moment schon wieder vorbei ist. Ich weiß jetzt schon, dass Weihnachten wieder vorbei geht etc. Damit vermiese ich mir jede Vorfreude und Freude. Das erzeugt in mir Angst, Schlafstörungen, Appetitlosigkeit und reinste Panik mir mein ganzes Leben zu vermiesen.
Ich hatte das schon immer im Hinterkopf, aber ich habe vor allem die Erinnerungen als mein wertvollstes Geschenk gesehen und das Leben als Ziel Erfahrungen zu sammeln und selbst wenn ich in Erinnerungen schwelge bin ich im Hier und Jetzt. Das mit dem Denken im Hier und Jetzt bekomme ich nicht hin und habe Angst aufgrund dieses Gedankens nicht mehr glücklich zu werden und nur an die vergangene Zukunft zu denken. Ich denke da spielt aber auch mit die Angst vor dem Alter und dem Tod mit hinein und dem Zwang das Leben genießen zu müssen jetzt. Kann ich das irgendwie überwinden nicht bei schönen Dingen gleich an ihre Vergänglichkeit zu denken?

Lieber Gruß an alle

Werbung


sine.nomine
[nicht mehr wegzudenken]
[nicht mehr wegzudenken]
männlich/male, 33
Beiträge: 1373

Beitrag Do., 15.12.2016, 19:19

Hallo Piana,

also mir hilft es an die Vergänglichkeit zu denken. Das nimmt mir den Druck und die Erwartungshaltung weg, was Anlässe wie Weihnachten betrifft.Eine hohe Erwartungshaltung kann nämlich leicht enttäuscht werden. Erinnerungen als solche halte ich teilweise für etwas Positives und Wertvolles.
Ich persönlich finde, dass Weihnachten nur mehr von der Erinnerung an früher lebt(wo es schön gewesen sein mag) und dass die Realität weniger erfreulich ist. In der Kindheit gibt es noch die heile Welt, als Erwachsener erlebt man dann alles anders.

Und weil wir schon dabei sind, auch wenn es nichts mit dir und dem Thread hier zu tun hat. Ich halte, obwohl ich Christ bin, nichts davon, wenn man nur wegen Weihnachten so tut, als wäre bspw in der Familie alles in Ordnung und man Probleme mit Geschenken überdeckt. Das ist der falsche Weg Konflikte zu lösen und früher oder später rächt sich das. Das ist zwar Off Topic, aber ich wollte es irgendwie geschrieben haben.

LG

Benutzeravatar

Naomidav
sporadischer Gast
sporadischer Gast
männlich/male, 23
Beiträge: 11

Beitrag Fr., 24.02.2017, 08:00

Hallo Piana und sine.nomine

Mir hilft es in solchen Augenblicken immer Psalm 139 zu lesen.
Alles Gute für euch

Benutzeravatar

Elfchen
[nicht mehr wegzudenken]
[nicht mehr wegzudenken]
weiblich/female, 51
Beiträge: 2845

Beitrag Fr., 24.02.2017, 09:29

Liebe Piana

Erst mal herzlich willkommen im Forum .

Kannst du dir eine Vorstellung machen, woher das Problem kommt?
Leider kenne ich das nämlich auch. Meine Grossmutter hat mir schon als sehr kleines Kind immer erzählt, dass Zeit nur ein "Flügelschlag der Ewigkeit" sei, dass das Leben schnell vorbei geht, und somit sehr viel Schweres, morbides, Pessimismus und Angst nicht nur mitgegeben, sondern regelrecht eingepflanzt. Die ganzen Symptome, die du beschreibst, kenne ich leider auch. So kann kein Urvertrauen entstehen.
Leben ist nunmal vergänglich, das ist eine Tatsache.
Dennoch.
Man kann es mit Gedankenstopps versuchen, versuchen, die Zeit mit schönen Gedanken zu füllen, mit Freude. Vielleicht kann dir Epikur dabei helfen. Vielleicht auch eine Therapie, zu der ich dir unbedingt raten möchte, wenn du das nicht schon machst. Es ist schwer, solche Gedanken auszuhalten, aber man kann lernen, damit umzugehen. Mir hat auch sehr geholfen, mich mit Achtsamkeit auseinander zu setzen. Sich im Moment zu verankern, sehen, was gerade ist.
Ich wünsche dir alles Liebe!

Liebe Grüsse
Elfchen
Es sind nicht die Dinge, die uns beunruhigen, sondern die Meinungen, die wir von den Dingen haben. Epiktet

Werbung

Antworten
  • Vergleichbare Themen
    Antworten
    Zugriffe
    Letzter Beitrag