Zwänge tiefenpsychologisch betrachtet, Gedanken(anregungen und auch -austausch)

Fragen und Erfahrungsaustausch zu Phobien, Zwängen, Panikattacken und verwandten Beschwerden.
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wind of change
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Beitrag Di., 13.12.2016, 18:39

Hab dann heute wieder was gemerkt: 
Hatte angefangen, ein bisschen aufzuräumen bei mir. erst ging es auch ... aber irgendwann kam der Punkt wo ich wieder nur schlecht hätte aufhören können ... bzw. war über einen bestimmten Punkt " hinweg ", was dazu führte dass ich kaum aufhören konnte. Das war früher noch viel schlimmer, glaub ich: konnte dann nicht mehr aufhören, wurds total hetzig und stressig, immer schneller schneller bis zur totalen Erschöpfung, die wiederum dazu führte dass ich ne ganze Zeit wieder gar nichts machen konnte bis wieder alles " aufgelaufen " war .... und das ganze ging wieder von vorne los ..... und so weiter und so weiter .... es war früher glaub ich schlimmer, aber heute habe ich es, den " Mechanismus " auch wieder gespürt. Fühlte sich ein bisschen so an wie Hunde, die " aufgescheucht werden " und sich dann " ineinander verbeissen ", eine aufgescheuchte Hundemeute ... oder so ( also im wahrsten Sinne des Wortes schlafende " Hunde " geweckt? ) ... oder wie ein Wespennest, das, soweit man es in Ruhe lässt auch ruhig bleibt ... aber durch das " rumstochern " ( anfangen aufzuräumen und dann den " Punkt " überschreiten ) ist jetzt alles aufgescheucht oder " aufgehetzt ". Ich bin dann rausgegangen ( nicht aus " Vernunft " sondern weil ich was bestimmtes nachgucken wollte ) und hab dann eine bestimmte Serie geguckt ( die einzige, wo ich mich entspannen kann ). Aber so richtig " runter " bin ich auch nicht ... 
Gehe so weit, wie du sehen kannst. Wenn du dort ankommst, wirst du sehen, wie es weitergeht.
(Autor unbekannt)
Wege entstehen, indem man sie geht. (Franz Kafka)
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wind of change
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Beitrag Di., 13.12.2016, 20:19

... so, hab die Sache jetzt soweit fertig:
und zwar Tischdecke wechseln. Und dazu gehörte: Tisch soweit abräumen was beinhaltet: Blätter ( Papiere ) teilweise sortieren, teils Sachen wegschmeissen, Sachen an die richtigen Plätze bringen und auch teilweise auspacken, da neue Sachen dabei, bereit-spülen ( grobster Dreck ) für Spülmaschine, Tablett mit Kaffeemaschine und Toaster um / zwischendeponieren und auch Wasserkocher, dann durchsichtige Plastik-Überdecke abwischen, neue Tischdecke ( Weihnachtsdecke ) raussuchen, alte zusammenfalten und fertig machen für Wäsche / wiedereinpacken, neue Tischdecke rauf, durchsichtige Pllastik-Überdecke rauf, Tablett und Wasserkocher wieder rauf ( vor dem Kabel vom Staub befreien ) und andere ( Kleinigkeiten ).
Ich WOLLTE die Weihnachtsdecke rauf haben und sommerliche Decke runter, für mich, was Gönnen ( Neuland ). Und ich bin auch einerseits froh dass ichs jetzt ( heute ) zuende gemacht hab, denn sonst hätte sich wahrscheinlich wieder irgendwas aufm Tisch angesammelt und so hab ichs JETZT gemacht und kann ein bisschen die Weihnachtszeit geniessen ( bevor es nur noch ein paar Tage sind ). Aber ich war schon beim Machen nach der Serie gestresst und auch genervt und jetzt immer noch irgendwie. Es fehlt einfach auch der Ausgleich ( nicht allein sein )
Naja ... trotzdem ok
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Beitrag Di., 13.12.2016, 20:38

Es dürfte, denke ich, bekannt sein, dass Zwänge nichts mit " Lust " zu tun haben ( sind nicht " lustvoll", haben nichts mit " geniessen " zu tun, im Gegenteil, sind eine Qual ( zum grössten Teil ) ).
Bei " Sucht " ist das anders, naja, ich schreib das jetzt mal so, vielleicht nicht immer, sondern eher am Anfang, aber da ist doch dieser " Jieper ", dieses " geiern nach ... " ( obschon Sucht auch ein Zwang ist, wie ich auch schon gelesen hab ).

Ich versuche jetzt, wirklich auch Sachen zu machen, die mir evtl. Freude bereiten ( wie das mit der Weihnachtsdecke oder die Lichterkette), es drängt mich Keiner und noch gar nicht lange her wahrscheinlich und ich hätte das als totale Zeitverschwendung angesehen ( ist ja nichts " effektives " ). Zudem komnt das Zusamnenpacken ja auch wieder irgendwann auf mich zu und das könnte auch wieder zum Zwang und zur Qual werden. Aber ich lass das jetzt einfach mal so und versuch mir zu sagen " kommt Zeit kommt Rat ". Ich hab hier schon so lange so viel Sachen
( das war damals ein KaufZwang ( nicht KaufSucht! ) und ironischerweise mit dem Ziel, eine gute Gastgeberin zu sein ... ironischerweise, weil irgendwann meine Wohnung so voll war, dass ich gar keinen mehr reinlassen wollte und konnte )
und jetzt erst beginne ich, sie auszupacken und zu benutzen!
Fehlt die Freude ... kommt der Zwang (?)
Leben! Anfangen zu leben!
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Beitrag Di., 13.12.2016, 21:12

... was mir noch als Gedanke kommt:
Zwang und Sucht = zwei Enden ( Extreme ) ein und desselben " Fadens " ( zwei Symptome ein und desselben " Grundthemas " ) ?

(nebenbei, ich habe auch ' Suchtzüge ' in mir, bin mir z.B. ziemlich sicher, dass ich drogensüchtig geworden wäre wenn meine soziale Phobie nicht gewesen wäre ( da hatte die soziale Phobie doch glatt auch was gutes ... trotzdem war es nicht schön, das alles und die Zeit ) )
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Beitrag Di., 13.12.2016, 21:15

... ich weiss ja nicht, wie das bei euch anderen " Zwänglern " ist?
Habt ihr z.B. Hobbies, irgendwas was euch Freude macht UND übt es auch aus?
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saffiatou
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Beitrag Mi., 14.12.2016, 10:28

Hallo Wind,

interessanter Thread! Habe es aber noch nicht geschafft alles zu lesen.

Mir ist das erst durch die Thera aufgefallen, daß ich (mich) zwanghaft kontrolliere. Wenn ich abends ins Bett gehe, gibt es ein richtiges Riutual, das ich auch in der Reihenfolge durchziehen muss, ansonsten komme ich nicht zur Ruhe (Wasserhahn in der küch kontrollieren, dann den Herd, nachsehen ob Kphlschranktür und Tür der Kühltruhe geschlossen sind, dann die Haustür und die Zwischentür abgeschlossen (wobei ich im Winter nur die Zwischentür kontrolliere, da ich mich in der DUnkelheit nicht mehr in den Flur traue !). Dann erst kann ich mich im Schlafzimmer einschließen.

Ähnlich ist es, wenn ich das Haus verlasse, lange bin ich immer gefühlte 10000 mal zurück um zu kontrollieren, ob ich abgeschlossen habe, auch dann ob das Bügeleisen eingeschaltet ist. Ich konnte mir angewöhnen, daß ich bestimmte Dinge wie abschließen und Bügeleisen ganz bewußt mache. Mir deutlich sage, daß ich jetzt abschließe oder den Stecker ziehe. Dann erspare ich mir das Kontrollieren.

Im Beruf ist es klar schwieriger, wenn ich dann immer alles nachkontrolliert habe, weil es länger dauert. Ich war dafür immer sehr präzise.... aber es gibt eben auch Situationen in denen man sich verheddert vor lauter Kontrolliererei.
wind of change hat geschrieben:. ich weiss ja nicht, wie das bei euch anderen " Zwänglern " ist?
Habt ihr z.B. Hobbies, irgendwas was euch Freude macht UND übt es auch aus?
JA! Ich lese viel, koche, habe viel fotografiert und damit sogar Geld verdient, habe Klarinette gespielt (kann den Unterricht mir leider nicht mehr leisten)
wind of change hat geschrieben:.. was mir noch als Gedanke kommt:
Zwang und Sucht = zwei Enden ( Extreme ) ein und desselben " Fadens " ( zwei Symptome ein und desselben " Grundthemas " ) ?
Ich glaube, das passt nicht zusammen.
Liebe Grüße,
Saffia
never know better than the natives. Kofi Annan

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