Dauerhafte Angst- und Unruhegefühle

Fragen und Erfahrungsaustausch zu Phobien, Zwängen, Panikattacken und verwandten Beschwerden.
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dani99511
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Dauerhafte Angst- und Unruhegefühle

Beitrag Sa., 19.03.2016, 12:52

Hallo,
Ich leide seit einiger Zeit an Angstzuständen und Panikattacken.Eigentlich hatte ich in letzter Zeit schon das Gefühl das es etwas besser geworden ist,aber seit vorgestern habe ich wieder eine schlechte Phase.
Ich habe bereits eine Therapie angefangen,aber hatte bisher erst 4 Termine.
Ich nehme keine Anti-Depressiva,nur etwas Pflanzliches(Lasea) und manchmal Bachblüten Tropfen,aber ich habe nicht so richtig das Gefühl das es hilft.
Im Moment fühle ich mich den ganzen Tag angespannt,habe das Gefühl ich zittere und mein Herz klopft total doll,aber wenn ich meinen Pulls kontrolliere ist der völlig normal.Ständig tut mir irgendwas weh und ich fühle mich so schwindelig.Ich habe die ganze Zeit das Gefühl es passiert etwas schlimmes oder ich kippe um und ich bin alleinerziehend mit 2 Kindern.
Habt ihr vielleicht irgendwelche Tipps oder Tricks wie ihr euch ablenkt oder wie man es schafft wieder etwas runter zu kommen?ich habe es schon mit mentalem Training versucht,allerdings habe ich das nirgendwo richtig gelernt sondern nur nach einer Beschreibung aus dem Internet versucht.
Ich bin für jeden Tipp dankbar,heute hat mein Sohn auch noch einen Freund zu Besuch und es fällt mir so schwer die Situation auszuhalten,aber ich möchte natürlich auch nicht das die Kinder es mitbekommen.
Lg Dani

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saffiatou
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Beitrag Sa., 19.03.2016, 13:09

Hallo Dani,

ich leide enorm unter Panikattacken, sie sind besser geworden (nicht mehr diese Todesangst),
seit ich weiß, daß es "nur" Panikattacken sind, aber sie bleiben belastend.

MIr hilft es mich auf die Atmung zu konzentrieren und zu sagen, daß ich jetzt sicher bin.
Häufig lege ich mich dann hin (geht natürlich nur wenn diese zu Hause auftreten). Ich
bin hinterher auch vollkommen erschöpft, weil das Herz so rast.

Ich nehme ein AD, habe eine Weile Johanniskraut eingenommen, aber das sollte man nicht
länger als 6 Monate einnehmen und auch Pflanzliche Medikamente haben Nebenwirkungen!!

Wie kommst Du mit Deiner Therapie klar, Du hattest ja erst 4 Termine...
Konntest Du es da ansprechen? Hat der Thera Tipps gegeben?

Alles Gute,
Saffia
never know better than the natives. Kofi Annan

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dani99511
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Beitrag Sa., 19.03.2016, 13:21

Johanniskraut habe ich auch schon versucht,aber es hat leider auch nicht geholfen.
Die Therapeutin ist wirklich sehr nett und ich habe ihr von den Ängsten erzählt,aber da es in der letzten Zeit eigentlich viel besser geworden ist und eben nicht mehr so akut war,sind wir jetzt erstmal meinen Lebemslauf durch gegangen.Am Montag habe ich wieder einen Termin und dann werde ich ansprechen das es jetzt wieder schlimmer ist.
Wobei es immernoch weniger schlimm ist als vorher...ich hatte in der schlimmsten Phase richtige Panik rauszugehen und hatte immer Angst ich kippe irgendwo um,hab mich nicht getraut Bus zu fahren und so.
Wie lange leidest du schon darunter?und machst du eine Therapie?

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saffiatou
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Beitrag Sa., 19.03.2016, 13:33

Hallo Dani,

ich leide seit meiner Jugendzeit unter den Panikattacken, damals wußte ich nur nicht,
was das ist, ich war einfach sicher, daß ich jetzt sterben würde.

Erst durch meine Therapie (tfP), die mitlerweile 6 Jahre andauert (habe wegen Depressionen
angefangen) erkannt, was bei mir passiert. Ich kenne ein paar Trigger für die Attacken.

Ein Ad solltest Du Dir von einem Facharzt (Psychiater) verschreiben lassen - keinesfalls
von einem Hausarzt, die haben zu wenig Ahnung davon.

Klar, müsst Ihr erstmal die Biographie aufarbeiten, aber die Panik sollte immer wieder
angesprochen werden, damit Ihr gemeinsam die Trigger findet und dann eben auch+
daraus die Hilfe kommt.

Was für eine Therapie-Form machst Du?

Saffia
never know better than the natives. Kofi Annan

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dani99511
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Beitrag Sa., 19.03.2016, 13:40

Ich mache eine Verhaltenstherapie.
Oh man das ist ja wirklich eine wahnsinnig lange Zeit
Eigentlich möchte ich nur sehr ungern ein AD nehmen,weil ich auch Angst vor den Nebenwirkungen habe,bei vielen steht ja das sie die Symptome erstmal verstärken können und sowas....und ich habe Angst das ich mich so darein steiger das es schon alleine deswegen schlimmer wird,weil ich so fest daran glaube

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saffiatou
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Beitrag Sa., 19.03.2016, 13:46

Ich mache die Therapie, wegen der Depressionen und weil dann meine Traumen aufgedeckt
wurden, also die Panik steht bei mir nicht im Fokus.

Es gibt soooo viele unterschiedliche ADs und jeder reagiert anders auf eines, daher werde ich
den Teufel tun und eines empfehlen. Ich habe mit meiner Psychiaterin lange gebraucht, bis
ich eines gefudnen habe, das mir hilft - manchmal... nicht immer.

Ja, es stehen viele Nebenwirkungen auf dem Beipackzettel, aber die müssen nicht bei Dir
auftreten, sie können... Ich will Dich nicht dazu überreden eines verschreiben zu lassen,
daß solltest Du gemeinsam mit dem Arzt und auch mit der Thera besprechen.

Meine Ärztin ist sehr gewissenhaft, jeden Termin bei ihr muss ich genau über die Wirkung
des Medis berichten und auch wenn es Probleme gab, wir überlegen dann immer gemeinsam,
ob wir dabei bleiben oder wechseln...

Saffia
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Hiob
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Beitrag Sa., 19.03.2016, 19:29

Hai dani.
Ich vermute, um eine für dich geeignete Methode zur Ruhe zu kommen, wird es nicht gehen. Welche? Das musst du ausprobieren, die meisten sind sehr anstrengend, erfordern Übung. Ich würde nach dem suchen, wohin es mich zieht. Ob eher spirituell/religiös oder eher kopflastig/psychologisch, das wirst du selber entscheiden.

H.

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Mäggie1
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Beitrag So., 29.05.2016, 14:53

Hej, Mäggie hier Ich habe ja bereits vor 3 Jahren bei euch um Hilfe angesucht, weil ich massive Panikattacken hatte nach langer schwer einsamer Phase in Schweden. Mir ist, wie ich damals eh geschrieben habe, ein Gedanke wieder aufgekommen, den ein Freund einmal geäußert hat und zwar, dass manche Menschen glauben dass nur sie und nichts anderes existiert. Dass quasi alles ein Konstrukt des Kopfes ist. Das hat mir damals schon zu schaffen gemacht und ich war total verzweifet nach seiner Aussage ( Wir haben auch solche Sachen im Philosophieunterricht durchgenommen ) und hatte schlimme Panikattacken danach, dachte mir ich würde nie wieder daraus kommen, was wenn das wirklich alles stimmt.... Ich kam nicht mehr klar. Ich sah keinen Weg, wie ich da jemals wieder rauskommen sollte. Das erste Mal habe ich es nach ca einer Woche geschafft, nachdem ich mich durch eine Reise zu meinem Freund abgelenkt habe und plötzlich waren diese Gedanken wie ausgelöscht. Das zweite Mal, eben besagte Zeit in Schweden, hatte ich einen Zusammenbruch nach langer trauriger Phase und plötzlich waren diese Gedanken wieder da. Dasselbe Spiel von vorne: Was, wenn das wahr ist. Was, wenn ich hier nie wieder rauskomme. Ich hatte Panik, daran zu zerbrechen. Dann habe ich mich an euch gewandt und habe durch die Worte von Chancen, durch den Abbruch des Aupair Aufenthalts und durch massive Ablenkungstherapie nach ca 4 Tagen wieder herausgefunden aus dem Schlamassel.
Danach gings in meinem Leben steil bergauf: Uni, Job alles wunderbar. Ich schwamm auf der Erfolgswelle. Ich habe den Gedanken an dieses Problem abgestellt und wenn er aufkam machte er mir nichts aus. Ich konnte sogar über Schweden reden und die schlimme Zeit reflektieren. Ich fühlte mich psychisch total stabil!

Seit Februar habe ich eine etwas schlechtere Phase durchgemacht: Ich bin verlassen worden und das brach mir das Herz. Ich bin immer noch nicht vollständig drüber hinweg. Hierzu kamen noch andere Probleme und ich bemerkte, dass ich viel sensibler als sonst auf diese Dinge reagierte: Alles fiel mir schwer, ich fand keine Motivation für nichts, ich fühlte mich ausgebrannt, ich konnte nichts mehr leisten.
Und nun, seit nunmehr 2 Wochen bin ich wieder abgeschlittert. Der Gedanke kam wieder auf wie ohnehin öfters in letzter Zeit. Ich hatte generell seit der Trennung zunehmend negative Gedanken, was sehr untypisch ist für mich, weil ich ansonsten ein so starker und fröhlicher Mensch bin. Jedenfalls kam der Gedanke wieder auf, ich nahm es zuerst nicht so schwer wie sonst, ich war sicher dass es wieder spurlos vorüber geht. Das tat es aber nicht: Der Gedanke blieb und wurde immer stärker. Ich beschwichtigte die Situation zuerst, aber nun bin ich wieder an demselben apathischen Punkt wie vor 3 Jahren. Ich kann nichts mehr machen, ich habe nur noch Panikzustände, ich kann weder vernünftig essen, noch schlafen. Ich finde keinen Abstand mehr dazu und habe Angst, dass ich nie mehr in mein normales Leben zurückkehren kann.
Die letzten 2 Wochen fühlen sich wie eine Ewigkeit an und ich habe Angst, nie wieder hier rauszukommen. Ich habe Angst dass die 2 Wochen zu lang sind um noch umzukehren. Ich habe Angst, dass sich diese Gedanken verfestigen und ich dran zerbreche.

Vor 3 Jahren waren die Worte von Chancen maßgeblich dran beteiligt, dass ich nochmal rausgefunden habe aus dieser Katastrophe. Gibt es jemanden der noch andere Ideen dazu hat, wie ich mir selbst hier raushelfen kann. Welche Gedanken können diese "Konstruktions-Gedanken" zunichte machen?
Wie kann ich wieder an die Existenz meiner Umwelt wieder glauben?
Hat jemand ähnliches schon durchgemacht?
Benötige ich Hilfe?

LG,
Mäggie

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