Angst in der Nacht alleine zu sein evtl aus Kindheitstagen

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vauweh86
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Angst in der Nacht alleine zu sein evtl aus Kindheitstagen

Beitrag Fr., 22.01.2016, 12:33

Hallo! ACHTUNG - sehr langer Text
Das Thema wurde bestimmt schon oft behandelt. Aber ich muss mich irgendwo austauschen.

Bereits als Kleinkind war ich sehr viel bei Tagesmüttern, weil meine Eltern sehr viel arbeiten waren. Als ich im Volksschulalter war zogen wir in ein Haus. Meine Eltern arbeiteten nach wie vor sehr viel und mein Vater auch des öfteren Nachschicht. So war ich dann mit meiner Mutter alleine zu Hause. Und meine Mutter ist ein sehr ängstlicher Mensch und auch Oma. Und wenn wir alleine zu Hause waren natürlich auch Angst vor Einbrechern. Wenn mein Vater Nachtschicht hatte schlief ich immer bei ihr im Schlaftzimmer. Bei jedem Geräusch wurde sie wach. Wegen der frühen Arbeitszeiten meiner Eltern war ich ein paar Stunden in der Früh alleine zu Hause war. Dann kam mich eine Nachbarin wecken, ich machte mich alleine zu Hause fertig und ging dann alleine zu ihr, wo ich mein Frühstück bekam. Für mich war diese kurze Zeit die Hölle. Ich lag dann oft schon wach im Bett und zog mir die Decke über den Kopf, weil ich so Angst hatte. Als ich dann so 12 Jahre war wurde es etwas besser. Mit meinem Vater konnte ich über meine Ängste nicht reden, der zog es ins Lächerliche oder schimpfte sogar mit mir. Ich war auch bis zu meinem 18 Lebensjahr Bettnässerin. Als ich 13 Jahre war ließen sich meine Eltern scheiden und ich zog mit meiner Mutter in eine Wohnung. Auch dort hatte sie Angst vor Einbrechern. In der zwischen Zeit wurde in mein Elternhaus 2 x mal eingebrochen. Aber beide Einbrüche dürften am Tag passiert sein. Wo man dazu sagen muss, dass mein Vater oft sehr viele Tage nicht zu Hause ist. Mit 20 zog ich in meine erste eigene Wohnung wo ich anfangs auch Angst hatte. Die legte sich aber dann bald. Vor drei Jahren bot mir mein Vater an, weil er eine Freundin wo anders hat, die weiter weg wohnt, dass ich in mein Elternhaus wieder einziehe. Was ja eigentlich voll super ist, weil ich das Haus ja auch voll gern mag. Ich zog ein und die ersten Nächte ergriff ich die Flucht, weil meine Wohnung noch parallel lief wegen Kündigungsfrist usw. Dann bot mir meine Mutter an, dass sie bei mir schläft, damit ich keine Angst habe. Und sie wurde zum Dauergast. Sie hatte auch finanzielle Probleme, dass sie dann zwei Jahre fix bei mir wohnte. In diesen dreiJahren lernte ich meinen jetzigen Mann kennen, der akzeptierte es, als er bei mir einzog, dass meine Mutter noch eine Weile hier wohnte. Mein Mann arbeitet fast nur Nachtschicht. Letzten Sommer hatte meine Mutter dann einen Freund und war oft über Nacht nicht da. Mein Mann auch nicht und ich war plötzlich alleine. Die ersten Nächte waren für mich der blanke Horror. Noch dazu erzählte mir sie irgenwann, jemand wäre in der Nacht im Haus gewesen, als wir nicht zu Hause waren. Und ich weiß nicht ob ich das glauben soll oder nicht. Seit Dezember hat sie nun ihre eigene Wohnung und mein Mann arbeitet nach wie vor Nachtschicht. Nun bin ich jede Nacht alleine. Tagsüber denke ich mir: Ach das geht schon. Machst dir einen schönen Abend.Wenn ich dann alleine bin (mein Mann geht 20:30 Uhr außer Haus). Fängt es an. Ich setze mich noch ein bisschen vor den Fernseher. Ich schau zwar drauf aber innerlich kreisen die Gedanken um die kommende Nacht. Ich lege mich auch bald ins Bett, weil ich lange zum Einschlafen brauche. Und ich kann nicht schlafen, wenn es im ganzen Haus dunkel ist. Obwohl ich mir jeden Tag vornehme ohne Licht zu schlafen. Ich schaffe es inzwischen in Ruhe durchzuschlafen. Ich habe auch schon versucht, den Gedanken zu Ende zu denken, wenn jemand einbricht. In Wirklichkeit kann nicht viel sein. Ich schlafe in der oberen Etage und mein Hund bellt sogar, wenn nachts noch jemand durch die Gasse geht. Rund herum sind Nachbarn. Ich habe auch einen Taschenalarm am Nachttisch liegen. Aber die größte Angst besteht darin, dass jemand ins Haus eindringt und mir etwas tut.Wenn mich meiner Mutter von meiner Angst erzähle habe ich oft das Gefühl, dass sie mir noch mehr Angst machen möchte. Und umso mehr ich sie um Hilfe bitte (telefonieren, wenn ich außer Haus gehe) hab ich das Gefühl, dass sie es schlimmer macht. Sie bedauert mich, macht Vorschläge, dass ich bei ihr schlafe usw.) Jetzt hab ich mich einige Tage zusammen genommen und sie nicht angerufen und es wurde besser. Gestern Nacht war ich so sauer auf mich selbst, dass ich mir dann dachte: "JA dann passierts halt...kann ich eh nicht ändernd. Drehte die Nachttischlampe ab und schlief ein. Mein Mann beruhigt mich immer und erklärt mir, dass die Wahrscheinlichkeit gering ist, dass hier eingebrochen wird. Er kennt meine Angst, versteht sie, macht aber nichts "Schlimmes" daraus. Einerseits bin ich ihm dankbar darüber. Aber manchmal fühl ich mich unverstanden, wobei er es nicht böse meint. Ich will diese Angst los werden. Ich hab keine Lust Nacht für Nacht mit Angst einzuschlafen und mein Leben und meine Freizeit wegen dieser Angst über den Haufen zu werfen.
Tut mir leid, dass es so lang wurde.

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Kekskrümel
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Beitrag So., 24.01.2016, 00:41

hallo vauweh86,
Ich kann dich gut verstehen. Ich bin nachts auch nicht gerne alleine und meine Mutter war auch so. Ich durfte vor meinem 8. Lebensjahr nicht in meinem eigenen Zimmer schlafen, musste bei meiner Mutter schlafen und ihre Hand halten. Panik und Angst wurde von ihr verbreitet, ständig!
Aber du bist jetzt erwachsen und merkst doch sicher selbst, dass dir deine Mutter in der Hinsicht keine Unterstützung ist oder?! Von daher wird es allmählich Zeit sich da von ihr abzugrenzen, lass ihre Angst bei ihr! Schließe nachts deine Tür ab, mache die Rollläden runter und gehe zu Bett oder lass in Flur (oder wo auch immer) ein kleines Licht an, wenn dir das hilft. Die Gefahr ist wirklich gering und was hast du davon jede Nacht diese Angst durchzumachen ? Nichts, ganz im Gegenteil. Grenze dich von deiner Mutter ab, diese Abhängigkeit tut dir nicht gut. Überlege mal, wieviel Zeit und Kraft du dieser Angst widmest und es passierte nichts !!
Mir hilft es oft abends dann noch zu telefonieren/ chatten oder zu lesen und ich habe immer ein Telefon am Bett. Dadurch fühle ich mich sicher.

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