zwanghafte Ängste ums Kind

Fragen und Erfahrungsaustausch zu Phobien, Zwängen, Panikattacken und verwandten Beschwerden.
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wilma2011
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zwanghafte Ängste ums Kind

Beitrag Fr., 06.02.2015, 10:48

hallo zusammen
ich weiss gar nicht wie ich anfangen soll ....
also alles hat angefangen als mein kind zur welt kam. seit dem zeitpunkt bin ich völlig panisch, mache mir zwanghaft gedanken, dass meinem kind etwas passieren könnte, krankheit, unfall, gewaltverbrechen etc ...meine tochter ist nun 4 jahre alt. ich hatte die ersten zwei jahre wochenbettdepressionen mit äusserst krassen panikattacken in der nacht ( herzrasen, nicht schlafen, blutdruckentgleisungen, totale verzweiflung). ich habe etwas über ein jahr diazepam oder ähnliches genommen damit ich wenigstens ein paar stunden in der nacht schlafen konnte, dann hab ich irgendwann wieder mit sport angefangen und die attacken waren irgendwann weg. allerdings sind die zwanghaften gedanken geblieben, fast täglich ... es macht mich total fertig, oft muss ich weinen bei der vorstellung dass ihr was passiert ( jetzt als kind oder schon als erwachsene). ich kann im tv nichts mehr ansehen was irgendwie mit krankheit oder gar tod eines kindes zu tun hat, nichts mehr derartiges lesen, aufrufe zur blutspende die mit kindern bebildert sind machen mich total fertig. irre oder? wie geht das wieder weg? oder ist das das los aller mütter? es hemmt mich bei allem was ich tue, es begleitet mich den ganzen tag und oft die ganze nacht ... kennt das jemand? sollte ich eine therapie beginnen und würde die auch helfen? vielen dank schon mal für antworten . lg

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Schnuckmuck
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Beitrag Fr., 06.02.2015, 11:01

Hallo Wilma,

hattest du denn eine ich nenns mal normale Kindheit?

Und machst du das jetzt seit 4 Jahren mit ohne Therapie?

Liebe Grüße

Schnuckmuck

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wilma2011
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Beitrag Fr., 06.02.2015, 11:28

hallo,
nein ich hatte keine normale kindheit ... zwar gewaltfrei, aber trotzdem nicht schön. meine mutter war im erziehungswahn, heisst kurz und knapp .. veraltete nazimethoden . als säugling von geburt an alleine im dunklen zimmer, niemals elternbett, kein aufmucken, nicht wehren und immer schön klein gehalten, ehefrust und frustration an allen ecken. soviel zu meiner kindheit, alles andere würde zu weit führen.
mein kind ist von geburt an in meinem bett, mittlerweile neben uns in ihrem bett. wir verweigern ihr keinen nächtlichen körperkontakt wenn sie ihn brauch, sind aber sicherlich auch mal gestresst und überfordert, geht wohl jedem mal so ...und ja ich mache das seit vier jahren mit und bin nun an einem punkt wo ich nicht mehr kann ...vor lauter sorgen mein kind könnte sterben. irgendwann wird sie wohl sterben, wie alle menschen aber ich wünsche mir einen normalen lebensverlauf, erst ich und dann irgendwann mein kind. aber leider hab ich keine garantie und das macht mich wahnsinnig und sicherlich überträgt sich das auf die kleine. ich überlege ernsthaft ob ich ein pflegekind in ihrem alter aufnehmen soll, damit ich nicht so zwanghaft auf mein kind fixiert bin. ob das sinn macht? wahrscheinlich nicht ... wohl eher würde ein therapie sinn machen, aber ich finde keinen anfang, weiss nicht wohin ich mich wenden kann ... mein hausarzt hat mir damals nur die medis verschrieben, ich war kurz vorm selbstmord, mein mann war fix und fertig ... von einer therapieempfehlung hab ich nichts gehört .... ich weiss nicht wo ich hin soll ... mittlerweile bin ich wenigstens weg von schlafmitteln, wenigstens das habe ich ohne hilfe geschafft. total irre oder? und ich kann mir selbst nicht helfen ... gleichzeitig möchte ich niemanden mit meinem seelenmüll quälen, rede nicht drüber .... auch nicht mit freundinnen die selbst kinder haben.

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Schnuckmuck
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Beitrag Fr., 06.02.2015, 11:36

Oh, ich kann dir nur stark ans Herz legen Therapie zu machen!

Ich ansäen Teilbereichen auch so wie du, mit anderen Schwerpunkten,Bis zu einem Totalzusammenbruch vor über zwei Jahren!

Weißt du, in einer Therapie kannst du lernen, dass dein Kind NICHT in der identischen Lebensatmosphäre groß wird wie du, deine Ängste und Sorgen beruhen auf deinen Erfahrungen in DEINER Kindheit und haben mit der Kindheit deines Kindes nichts gemein.

Es ist unglaublich schwer, ohne Therapie zu lernen, dass es nicht gleich ist. Dein Leben und ihr Leben.

Du solltest dir darüber im Klären sein, dass die Lebenserfahrungen die dein Kind mit dir als Mutter sammelt nicht optimal sind, da du ihr vermutlich falsche Verhaltensweisen vorlebst. Aber du willst ja gerade. Ur Gutes für dein Kind. Das ist so schwer möglich.

Überdenke, wie du auf dein Kind wirkst und was du in Verbindung mit der Außenwelt in ihr auslöst. Was wird erst, wenn du sie in die Schule "abgeben" musst?

Ich meine es nur gut mit dir und deinem Kind, mach dringend eine Therapie!

Liebe Grüße

Schnuckmuck

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wilma2011
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Beitrag Fr., 06.02.2015, 11:41

danke für die antwort, ich weiss dass sie das vielleicht unterschwellig mitbekommt ... ich musste sie ja schon in den kindergarten abgeben, das habe ich gut gemeistert *lach* wirklich sehr gut, mir tut die zeit vormittags ganz gut. gerade steht zur debatte dass mein mann und ich uns selbstständig machen und ich dann zumindest vormittags eine ablenkung habe ... vielleicht hilft mir das wieder in normale bahnen und eine therapie zusätzlich. ich werde wohl nicht drum herum kommen.
danke fürs "zuhören"

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hawi
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Beitrag Fr., 06.02.2015, 12:11

Hallo Wilma,

das folgende hab ich geschrieben, als nur der erste Beitrag hier zu lesen. Die weiteren hab ich nicht gelesen, noch nicht. Vielleicht passt dadurch schon einiges gar nicht mehr?!
……

Womöglich findet sich hier ja noch die ein oder andere Mutter, die dir aus eigner Erfahrung heraus weiter helfen kann.

Ich hab da nur sehr allgemeine Anmerkungen, Ideen, Hinweise.
Eins dürfte klar sein, das, was dich belastet, ist mehr, als die übliche Sorge einer Mutter um ihr Kind.

Trotzdem, meine erste Idee, mein erster Hinweis, meine erste Frage, ob du dich mit anderen Müttern austauschst? Ganz real konkret in deiner Nähe.
Einen Teil deiner Ängste, mit dem du mir grad recht allein erscheinst, würdest du zum einen so dann wohl auch bei anderen Müttern wiederfinden, könntest deine erzählen.

Wovon du auch nicht schreibst, ob du alleinerziehend alles selbst tragen musst.
Klingt danach, dass du recht allein mit deinen Ängsten bist.

Hab grad mal im Netz geschaut, wenn Saarbrücken stimmt, könntest du vielleicht auf dieser
Seite in Sachen „Selbsthilfegruppen“ fündig werden.

http://www.selbsthilfe-saar.de/php/gruppen.php

Therapie?
Wie gesagt, vielleicht schreibt dir hier ja noch jemand, dem es mal ähnlich ging,
ich könnte mir gut vorstellen, dass eine Therapie für dich sinnvoll und hilfreich wäre, aber schon die Frage, ob überhaupt eine Therapie nötig ist, kann dir wohl nur jemand vom Fach beantworten.
Hast du schon mal deinen Hausarzt drauf angesprochen? Oder warst beim entsprechenden Facharzt?
Und auch da gibt es im Vorfeld ja Beratungsstellen?!

LG hawi
„Das Ärgerlichste in dieser Welt ist, daß die Dummen todsicher
und die Intelligenten voller Zweifel sind.“
Bertrand Russell

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hawi
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Beitrag Fr., 06.02.2015, 12:26

Hab nun das weitere gelesen. Sorry, ein Teil meines schreibens eben passte natürlich nicht, nicht mehr. Ein Teil schon, meine ich.

Dein „ich weiß nicht wo ich hin soll“?!

Ergänzend noch dies, auch Möglichkeiten:
http://www.depression-saarland.de/resou ... B_2013.pdf
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wilma2011
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Beitrag Fr., 06.02.2015, 12:38

hallo, hab gerade auch erst bemerkt dass du hawi bist und nicht schnuckmuck ...
danke für deinen beitrag... ich werde mir ernsthaft über hilfe gedanken machen müssen ....

lg
wilma

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Schnuckmuck
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Beitrag Fr., 06.02.2015, 12:43

Ja, weil du dadurch deinem Anspruch eine tolle Mutter zu sein, näher kommst.

Und damit meine ich nicht, dass du jetzt eine schlechte Mutter bist!

Alles Liebe

Schnuckmuck

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sonja2015
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Beitrag Mo., 30.03.2015, 13:55

Hallo liebe wilma... Wollt etwas mit dir quatschen da esmir genauuuuuu so geht wie dir mit meiner tochter... Schreib mir ruhig.. Gruss sonja


Feenya
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Beitrag Mo., 30.03.2015, 14:11

wilma2011 hat geschrieben: .. ich überlege ernsthaft ob ich ein pflegekind in ihrem alter aufnehmen soll, damit ich nicht so zwanghaft auf mein kind fixiert bin. ob das sinn macht? wahrscheinlich nicht ... wohl eher würde ein therapie sinn machen, ...
Ich denke, die Sache mit dem Pflegekind würde total nach hinten los gehen. Wenn dir dieses Kind am Herzen liegt, dann wirst du noch mehr Ängste ausstehen. Ängste, dass dem "fremden" Kind etwas passieren kann, und die leibliche Mutter dann ....

... suche dir etwas aus, was auf dich zukommen könnte, wenn diesem Kind - für das du eine ganz besondere Verantwortung hättest - etwas zustoßen würde.

Das kann ein ganz banaler Unfall sein. Beim eigenen Kind, das vom Sofa plumpst, muss du dich nur dir gegenüber rechtfertigen. Beim Pflegekind wird die leibliche Mutter mit einbezogen und du musst dich ihr (bzw. dem Jugendamt) gegenüber womöglich rechtfertigen, weshalb du "nicht aufgepasst" hast.

Ich sehe auch nur die richtige Lösung in einer Therapie, wo du lernst mit diesen Ängsten umzugehen. Alleine schon deinem Kind zuliebe.
Ich kann mir vorstellen, dass du es irgendwie unbewusst immer unter einer Glasglocke halten möchtest.
Mit 4 Jahren ist es noch normal, das Kind beinahe rund um die Uhr zu beschützen. Aber in ein paar Jahren sollte es sich unbefangen von dir wegbewegen dürfen, und auch nicht deine Angst spüren müssen.
Und Kinder spüren die Angst der Mutter. Auch dann, wenn sie nicht direkt angesprochen wird. Das ist so wie ein unsichtbares Band. Ähnlich wie Telepathie.

Darum solltest du bis dahin deine Sorgen und Befürchtungen auf ein normales Maß hinbekommen.
Der Horizont vieler Menschen ist ein Kreis mit dem Radius Null - und das nennen sie ihren Standpunkt.

*Albert Einstein*

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