Zwanghaftes Zurückdenken an Ärger in früherer Stelle

Fragen und Erfahrungsaustausch zu Phobien, Zwängen, Panikattacken und verwandten Beschwerden.
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OlliP
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Zwanghaftes Zurückdenken an Ärger in früherer Stelle

Beitrag Mi., 31.08.2011, 07:28

Hallo,

ich habe das Problem fast jeden Tag an den Ärger mit verschiedenen Leuten in meiner früheren Stelle zurückdenken zu müssen. Ich habe vor über 3 Jahren mir eine neue Stelle gesucht und es ist wieder alles gut und normal in dieser Stelle auch mit den Kollegen wie in den 15 Jahren in meinem Beruf vor dieser letzten sehr schwierigen Stelle. Aber der Ärger aus dieser Stelle läuft mir eigentlich so gut wie jeden Tag nach.

Der Ärger hat natürlich schon in dieser damaligen Stelle selbst angefangen. Ich habe quasi den Ärger mit miesen Arbeitskollegen weggedrückt, indem ich die Gesichtsmuskeln angespannt habe. Das hat zu einem myofasziellem Syndrom am Kopf geführt (v.a. um die Ohren herum). Dies hat während 6 Monaten zu einem richtig lauten Pfeiffen in den Ohren geführt, das zum Glück nach ca. 6 Monaten deutlich schwächer wurde. Ich war natürlich beim HNO, hat aber kaum was gebracht. Die aus meiner Sicht richtige und plausible Diagnose myofaszielles Syndrom kam erst Jahre später durch einen Neurologen. Jetzt habe ich nach insgesamt 5 Jahren noch ein schwaches Rauschen in den Ohren. Dies erzähle ich um zu verdeutlichen, dass schon wirklich ein Problem da ist.

Das Problem ist eigentlich immer wieder das letzte Mitarbeitergespräch mit dem Abteilungsleiter, in dem eine kleine Sintflut über mich hereinbrach. Ich musste mir alle möglichen Vorhaltungen machen lassen und durfte mich ganz am Schluss noch äußern, wenn ich wollte. Ich war so baff, dass ich zum Glück nichts gesagt habe. Da noch die Beherrschung zu behalten wäre wohl nicht möglich gewesen. Was in meinen ständig sich wiederholenden Gedanken sich abspielt ist eigentlich die nachgeholte Replique. Diese fällt halt ziemlich heftig aus, weil die Einfalt von diesem Mann sowas von unglaublich ist bei gleichzeitiger Inkompetenz, wie ich sie in jetzt 20 Jahren Berufsleben nicht gesehen habe. Gerade so jemand macht mir solche Vorwürfe und redet in so einem giftigen Ton mit mir. Die Vorwürfe sind auch überhaupt nicht überprüft worden. Er hätte nur mit verschiedenen Leuten reden können um den wahren Sachverhalt rauszufinden. Hat er nicht gemacht. Ich durfte mich nur ganz am Ende halt noch äußern, wenn ich wollte.

Ich bin inzwischen bei einer Therapeutin gewesen für Hypnose. Sie ist eine Allgemeinmedizinerin. Also kein Hokuspokus. Ich habe mich informiert und es hieß, dass Hypnose für solche Sachen oft schneller und besser wirken würde als Psycho-Therapie. Auch der Neurologe sagte, dass man sowas machen könnte. Es hat aber nichts gebracht. Nur manchmal hatte ich für 1 oder 2 Tage Ruhe und dann gingen die zwanghaften Gedanken wieder los. Diese Typen in "Trance" irgendwohinschließen, wo sie nicht mehr rauskommen, funktioniert für einen Tag vielleicht. Dann sind die Typen wieder los.

Ich habe kürzlich für ein paar Tage einen guten Erfolg gehabt als ich mir einfach immer wieder sagte, dass mir diese Typen komplett egal sein könnten. Was kümmern mich diese Leute? Ich habe Glück und wieder einen sehr guten Chef, nette und gute Kollegen und die Arbeit macht wieder Spaß. Also vergiss diese Leute. Nur hatte ich vor ein paar Tagen wieder einen Rückfall und seitdem habe ich diesen Mist wieder jeden Tag. Aber mir scheint das trotzdem der beste Ansatz.

Ich denke ich bin irgendwie seelisch überlastet. Im Laufe der Jahre sind jetzt zu viele Dinge zusammengekommen. Die Sache mit dieser Stelle ist der letzte Tropfen (wenn auch unglücklicherweise ein ziemlich großer), der als Kristallisationsobjekt für andere Sachen fungiert, die sich im Laufe der Jahre aufgestaut haben. Ich bin ein eher sensibler Mensch und ich muss mir bewusst sein, dass fiese und renitente Menschen für mich wirkliches Gift sind. Wenn ich hier Probleme kriege ist das wegen meines Naturells natürlich. Ich muss einen Weg finden mein Naturell mit seinen Stärken und Schwächen in meinem Bewusstsein einzubauen. Dann erkenne ich die Klippen und mache einen Bogen bevor es dick kommt.

Meine Frage ist jetzt was tun? Ich denke mir, dass ich es halt jetzt mit einer Psycho-Therapie versuchen sollte. Aber ich würde noch gerne in die Runde fragen, was man da noch machen könnte. Ich habe schon tausende Sachen versucht. Ich mache privat in meinem Beruf eine ganz tolle Arbeit. Sowas würden meine miesen Kollegen von damals nie hinbekommen. Diese Leute waren so charakterlich mies wie sie fachlich schlecht waren. Dann hätte ich sowas wie meine Satisfaktion. Aber das erinnert mich dann nur an diese Geschichten von damals wieder. Ich muss irgendwie meinen Ärger und meine Wut loswerden. Ich fürchte mit beim Psychologen auf der Couch liegen klappt das nicht.

Für irgendwelche Ideen oder Ratschläge wäre ich sehr dankbar. Und vielen Dank an alle, die sich das alles bis hierhin durchgelesen haben :-).

Viele Grüße, Oliver

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Ratlosigkeit
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Beitrag Do., 01.09.2011, 20:13

Hi Oliver,
oja, ich verstehe das gut. Der Punkt ist, dass da einfach eine fette Rechnung offen ist. Der Fehler war, dass Du "zum Glück nichts gesagt hast". Du hättest etwas sagen müssen, sei es "fuck you" oder "Sie sind in wichtigen Punkten falsch informiert und ich hätte gerne die Gelegenheit, das ausführlich darzulegen".
Ich habe das früher auch gehabt, dass ich vor irgendwelchen Anschuldigungen baff verstummt bin und mich nachher gequält habe. Nicht so schlimm wie Du, aber es reichte. Seither habe ich immer die beiden o.a. Antworten parat .
Gibt es für Dich irgendeine Möglichkeit diesen Leuten noch im Nachhinein eine gebührende Antwort zu geben? Vielleicht nur symbolisch?
Alles ist gut, wenn es aus Schokolade ist.

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sofa-held
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Beitrag Do., 01.09.2011, 20:33

Hallo OlliP.

Bezüglich eines solchen abwertenden Schlussgespräches, oder was das immer war, können wir eine kleine Leidensgemeinschaft gründen. Ich werde nie vergessen, wie ich zu diesem Gespräch eingeladen wurde und diese Proleten über mich geurteilt hatten und ich dazu nur gelächelt hatte, weil ich ohnehin keine Chance hatte.
Ich wünsche denen immer noch eine seltene Krankheit an der sie langsam und qualvoll verrecken, aber nicht einmal dieser Wunsch ist bisher leider nicht in Erfühllung gegangen. Jedes Mal, wenn im TV von einem Kleinflugzeugabsturz berichtet wird , hoffe ich die Ex-Chefin hat´s endlich erwischt. Erbämlich solche Rachegefühle, aber sie halten sich in Grenzen und ich kann mittlerweile ganz gut leben. Damals überhaupt, weil ich gerade in der buddhistischen Phase war und Rachegelüste damals wegmeditiert hatte.

Das Problem stellt sich für mich so dar, dass ich in der Sitution völlig machtlos war, die Kontrolle über meinen beruflichen Werdegang verloren hatte und dieser in der Hand dieser Affen und dieser Äffin war. Das hat alles so sehr in Frage gestellt, was bis dahin wichtig war. Man darf nicht vergessen, dass diese bösartigen Menschen selbst auch nur so bösartig waren, weil ihnen das Leben übel mitgespielt hatte. Von einem weiß ich, dass er selbst auf ähnliche Weise hinausgeworfen wurde. Vielleicht war das seine Art, sein Scheitern zu verarbeiten. Die anderen beiden hattens auch nicht leicht, wirklich nicht.

Andererseits wusste ich die ganze Zeit, dass man vor dem 10-Jahressprung in der Abfertig etc. schon gerne mal gekündigt wurde. Irgendwie glaubte ich, dass für mich eine Ausnahme gemacht werden würde. Das traf mich natürlich auch, meine eigene Dummheit.

Zum Glück haben sich bei mir keine Zwangsgedanken gebildet und die Wut, die ich heute empfinde, erlaube ich mir. Vielleicht ist auch das ein Unterschied. Aber ich hab einmal was gemacht, was mir sehr geholfen hat. Die hatten dort eine personelle und wirtschaftliche Krise von der ich was mitbekommen hatte, und ich hatte eine E-Mail an die gesamte Geschäftsleitung geschreiben, in der sie dezent verhöhnte, mit dem Hinweis, hach das sei ja alles so lustig, ich hätte das gerade beim Abendessen gehört, sei nicht mehr ganz nüchtern, nur um auch gerichtlich nicht so leicht belangt werden zu können und hab handverlesene Gemeinheiten vom Stapel gelassen. Das mag wie blöde Rache klingen, aber Rache tut halt manchmal gut. Das Wort "gerecht" kommt doch von "gerächt", oder?

Eventuell könntest du einen fiktiven Brief schreiben, oder, könntest du vielleicht das Gespräch bewusst reinszenieren, mit Freunden zb. , spielerisch? Ich hab sowas selbst noch nie gemacht, weiß aber, dass diese Art der Dramatisierung sehr befreiend wirken kann.

Im Prinzip ist dieses Öffnen von dir hier im Forum ja auch schon ein Schritt in diese Richtung, deine Schleusen aufzumachen und etwas Dampf abzulassen.

LG sofa

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OlliP
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Beitrag Do., 01.09.2011, 22:22

Der Fehler war, dass Du "zum Glück nichts gesagt hast". Du hättest etwas sagen müssen, sei es "f*** you" oder "Sie sind in wichtigen Punkten falsch informiert und ich hätte gerne die Gelegenheit, das ausführlich darzulegen".
Ja, das ist natürlich genau richtig. In dem Moment war es gut nichts zu sagen, da ich auch noch mit einem guten Zeugnis da raus will. Aber ich hätte im Nachhinein schon was machen können. Ich hätte ihm mein Gedächtnisprotokoll unterschrieben ins Fach legen können. Dann hätte er auch gewusst, was in Wirklichkeit los gewesen ist (er kann ja die erwähnten Personen, die dabei waren, fragen, ob das wirklich so gewesen ist). Ihm wär dann auch klar gewesen was von ihm und seiner Abteilung zu halten gewesen ist. Oder ich hätte nachdem ich mein Zeugnis erhalten habe es dem Personalleiter schicken können. Das Ganze war von Anfang an eine Katastrophe und sagte mir nur noch "raus hier!". Es ist ein Problem von meinem Naturell, dass ich nicht am Abzug ziehe.

Viele Monate später bekam ich eine Mail von dem Ingenieur, mit dem meine Stelle neu besetzt wurde. Er würde sich gerne mit mir treffen um ein paar Tipps zu bekommen wie man mit diesen Leuten umgehen können.Er hat in Dokumenten von mir meinen Namen gefunden und mich übers Internet ausfindig gemacht. Ich hätte diese Mail mit dem Gedächtnisprotokoll an den Personalleiter schicken können. Der hätte dann schon nach dem Rechten geguckt oder den Abteilungsleiter einen Strich in dem großen roten Buch reingesetzt. Aber das wäre ein Vertrauensverrat an dem Kollegen gewesen und ich habe es daher nicht getan.

Was mich eigentlich quält ist die Bosheit von diesen beiden Leuten. Die hat wohl auch gar nichts mit mir zu tun. Es gab mehrere Jahre mit Verlusten und daher wurde Personal abgebaut. In meiner Abteilung musste fast die Hälfte gehen (bekamen aber akzeptable Abfindungen). Dieser Idiot von Abteilungsleiter sagte das den betroffenen dermaßen herzlos und unvorbereitet, dass einmal eine Frau weinend aus dem Büro kam. Was mich verfolgt ist diese Bosheit. Ich bin da einfach ein sensibler harmonibedürftiger Mensch, der sowas gar nicht verträgt.

In dieser Firma wurden manchmal recht seltsame tribunalartige Veranstaltungen abgezogen. Jemand musste dann erscheinen und es wurde quasi über ihn zu Gericht gesessen. Davon war mein Chef sehr geprägt (wie die meisten in diesem rentenabwartenden Minimalistenladen hat er nie wo anders gearbeitet). Entweder man saß auf der Seite des Tribunals oder auf der anderen Seite. Dieses idiotische Mitarbeitergespräch war für ihn einfach mal eine Sitzung, wo er auf der Seite des Tribunals stand. Als ich reinkam um ihn die Kündigung mitzuteilen begriff er, dass was ernstes kommt. Er rückte dann krampfhaft seinen Stuhl zurecht und sass ganz aufrecht und steif wie ein Soldat da. Er wusste sofort, dass er jetzt auf der anderen Seite sitzt und wie er sich jetzt verhalten muss. Im Prinzip ist er ein armer Mensch, der nichts anderes kennt.

Was ich brauche ist eigentlich nicht so sehr die Möglichkeit zu einer Replique. Ich muss vielmehr das Gift von diesen bösen Leuten loswerden. Wenn ich da im Internet lese, was in solchen Therapien gemacht wird, denke ich mir, dass ich mir das schenken kann. Ich denke das Zurückdenken bei mir ist nicht zwanghaft wie jemand, der sich mit einem Messer schneidet oder sowas. Es ist eher eine Art Trauma, das ich nicht hinter mich bringen kann. Das Problem ist wohl auch, dass ich diesen Leuten eigentlich helfen wollte und was beibringen wollte. Das Niveau war einfach dermaßen schlecht, dass man was machen musste. Der nach mir eingestellte Kollege verhielt sich eigentlich auch so als er sah wie wenig die Leute kennen. Und was dann zurückkommt ist nur Gift und mieses Verhalten. Und von genau solchen Leuten wird man dann vors Tribunal gezogen. Wie ich schon sagte: sie kennen es halt nicht anders.

Mein Vater hat einmal einen Teddy-Bären aus meiner Kindheit aus dem Mülleimer geholt und ihn mir freudestrahlend gebracht. Das sei doch mein Teddy-Bär. Er habe ihn im Mülleimer gesehen und ihn dort rausgeholt. Dabei hatte ich ihn selbst weggeschmissen, weil ich meine Kindheit als Teenager abschließen wollte. Ich brachte es nicht übers Herz ihm das zu sagen. Seitdem habe ich diesen Teddy-Bär und er sitzt neben meinem Bett. Mit der Zeit nehme ich ihn schon nicht mehr wahr. Gestern Nacht ist er mir wieder eingefallen und ich habe ihn geholt und neben mich gelegt wie damals in meiner Kindheit. In dem Moment kam mir der Gedanke, dass ich von meinem Naturell eigentlich noch genau der kleine sensible Junge von damals bin. Meine "Heilung" müsste eigentlich genau wieder so ein Teddy-Bär sein. Klingt jetzt zum Lachen, aber ich muss mal darüber nachdenken ...

Und wieder einmal: Vielen Dank an jeden, der bisher sich das alles durchgelesen hat :-).
Gute Nacht, Oliver

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blumen_mädchen
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Beitrag Fr., 02.09.2011, 06:14

Lieber Ollip

Wenn das Wörtchen Wenn nicht wäre.
Man kann echt daran verzweifeln sich über vergangene Situationen zu ärgern und trotzdem lassen sie sich nicht mehr ändern. Dann kommt das endlose Gedankenkreisen was hätte ich tun können/sollen/müssen..

Ja du hättest vl eine Nachricht hinterlassen können und ja du hättest die Mail weiterschicken können .. toll aber es hätte sich bestimmt keiner gemeldet und gesagt ja es tut mir leid wir haben die ganze sache völlig falsch gesehen und möchten uns hiermit entschuldigen.. da bin ich mir fast sicher
Wenn die damals schon nicht fähig waren die Situation richtig einzuschätzen sind sie auch nicht fähig fehler einzusehen..

Ja die Bosheit solcher Menschen könnte einen fast verzweifeln lassen .. wenn mann es einfach nicht versteht das es so etwas gibt und wie jemand so sein kann

Aber im großen und ganzen ist die Situation vorbei , da lässt sich nichts mehr dran ändern.
Du machst das beste daraus damit klar zu kommen..der Versuch es iagendwie los zu werden ist schon mal viel wert.

Vl helfen dir die Gedanken die ich zu solchen Sachen habe weiter , am Anfang ist es schwer aber wenn man sich das mal angewöhnt geht es echt gut

Es ist nunmal so wie es ist und nichts ist für immer da nichtmal das Leid.
Das mag dir jetzt vl noch nicht die Erleuchtung sein,
aber mal ehrlich aus dem was war hast du gelernt und durch das was war bist du jetzt da wo du bist , in ner neuen Arbeit mit neuen Kollegen

wer weiss wo du wärsd wenn nicht alles so gelaufen ist wie es gelaufen ist!Vl hilft es dir in allem was passier einen Sinn zu sehen.

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Ratlosigkeit
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Beitrag Fr., 02.09.2011, 06:43

Also, ich finde Dich nicht aussergewöhnlich sensibel - solche Geschichten nagen an jedem. Und ich glaube, dass so gut wie jeder solche Traumata mit sich rumschleppt (aus dem beruflichen oder privaten Bereich). Ich z.B. habe eine kleine schwarze Liste von Leuten (zum Teil Leute aus meiner Kindheit!), denen ich gerne mal im Mondschein auf der Blutwiese begegnen möchte, ich mit Anklageschrift&Racheschwert&griechischen Chor zur Unterstützung und die bewußten Personen allein, leicht, aber effizient gefesselt - krach, bum, aus.
Solche Rachefantasien sind erlaubt und auch irgendwie gesund.

Ich kann Dir mein kleines banales Rezept geben, wie ich damit umgehe. Ich halte mich an zwei alte Sprichwörter:
"Wenn du lange genug am Fluß sitzt, siehst du die Leichen deiner Feinde vorbeitreiben." ist, glaub ich, indianisch. Und "Die beste Rache ist ein glückliches Leben"
Letzteres hilft mir am meisten. Irgendwelche Idioten sollen nicht das Recht haben mir mein Leben zu ruinieren, oder es auch nur zu beeinträchtigen. Das sind sie nicht wert. Und mein Leben ist mir zu wichtig, als dass ich irgendwelchen Idioten erlaube, es zu versauen.

Im Übrigen hat sofa-held vollkommen recht, wenn er sagt
sofa-held hat geschrieben:Im Prinzip ist dieses Öffnen von dir hier im Forum ja auch schon ein Schritt in diese Richtung, deine Schleusen aufzumachen und etwas Dampf abzulassen.
Es ist ein alter Kampf zwischen Kopf&Bauch: Man ist gekränkt, beleidigt, wird angegriffen - der natürliche Reflex ist zurückschlagen. Aber der Verstand verbietet das (was vermutlich auch gut ist). Aber Kränkung macht eben krank.
Alles ist gut, wenn es aus Schokolade ist.

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OlliP
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Beitrag Mo., 05.09.2011, 19:48

Hallo,

nach einem Wochenende, das meiner Freundin und mir gehört hat, melde ich mich mal wieder. Danke für die guten Antworten.

@sofa-held: Danke für dein langes Posting. Als ich damals meine Reply geschrieben habe war es schon sehr spät und so musste ich einen Punkt machen.

Ich hatte gestern Abend einen hellen Moment... Beim nächsten Mal gehe ich gleich beim ersten "Sie machen einen ambivalenten Eindruck" auf Stellensuche und fertig. Dieser Spruch mit dem "ambivalenten Eindruck" ist völlig unkonkret. Keine Ahnung was gemeint ist. Die Therapeutin meinte das wäre eine Art Programmierungsversuch wie im NLP. Er bringt dem Mitarbeiter überhaupt kein wohnwollenden konstruktive Haltung gegenüber, wie das gute oder normale Chefs tun.

Dieser Abteilungsleiter kann ohnehin keine Entwickler beurteilen. Er ist nicht vom Fach und denkt wie ein Bänker, bei dem schön Lächeln und Anzug Tragen das Beurteilungskriterium ist. Wenn ich der einzige war, der eine brauchbare Lösung präsentiert hat, ist er nur mit versteinertem Gesicht dagesessen. Aus irgendeinem Grund gelten meine Aktien nicht viel. Dagegen kann man nichts machen. Einfach Schluss machen und woanders hingehen. Beim ersten "Sie machen einen ambivalenten" auf Stellensuche und fertig. Damit werde ich mir bei einem nächsten Mal den ganzen großen restlichen Rest gleich sparen. Das beruhigt mich doch dann für die Zukunft ein großes Stück.

Heute habe ich dann dummerweise einen kleinen Rückfall gehabt, weil ich wieder an das letzte Mitarbeitergespräch dachte. Ich werde beim nächsten Mal das Gedächtnis-Protokoll ins Fach legen. Einen direkten Dialog gibt es mit dieser Person nicht. Die Mitteilung, dass ich gekündigt habe mache ich natürlich persönlich. Aber dann kann ich erzählen was ich will. Er weiss auch so, warum es kommt. Es gibt dann gar nicht so ein Mitarbeitergespräch. Wenn man nicht früh Schlussmacht, gerät man nur immer mehr und mehr in die Defensive. Es ist jedes Jahr nur schlimmer geworden. Er hat mich immer härter und härter behandelt, nur ich habe ihn nicht mit meinen bisherigen Chefs verglichen und Tschüss gesagt.

Ich wollte für die Firma möglichst noch was retten, weil das Niveau so schlecht war. Der nach mir eingestellte Entwickler dachte wohl auch so. Er hat auch gleich versucht den Leuten was beizubringen und die Abläufe zu verbessern. Deswegen ist wohl auch eine emotionale Bindung entstanden. Ohne die wäre mir das nicht so nahe gegangen. Aber wenn der Chef ein Idiot ist, kann man nichts retten, nur verlieren und über lang nur weiter verlieren. Also Stellensuche und Schluss.

Ich versuche das mal so und achte v.a. darauf, dass ich gedanklich dem letzten Mitarbeitergespräch aus dem Weg gehe um Rückfälle zu vermeiden. Schauen wir mal :-).

Viele Grüße,

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blumen_mädchen
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Beitrag Mi., 07.09.2011, 08:16

Du machst das beste draus und jetzt heissts dran arbeiten um es zu verinnerlichen. Ist e super gratuliere!

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OlliP
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Beitrag Sa., 01.10.2011, 21:21

Hallo,

jetzt ist etwas witziges passiert: ich habe ein Buch über Mobbing in die Hände bekommen. Als ich darin las wurde mir klar, dass da genau besschrieben ist was mir passiert ist. Ich dachte immer Mobbing wäre auf Schwächere gerichtet. Sonst hätte ich mich schon lange informiert und das Problem begriffen. War bei mir ein unglücklicher Umstand, dass der Chef selbst mich wohl auch klein halten wollte und ich so "eingekreist" war. Ist eigentlich klar: er muss dort ebenfalls um jeden Preis bis zur Rente bleiben können, sonst ist er geliefert. Und dazu muss er als großer Held dastehen.

Naja, egal. Das Gute darin ist jetzt, dass dies meine Sichtweise auf diese Sache umgedreht hat. Ich habe kein Problem nicht erklären zu können, dass es so nicht war. Die Sache war eh abgekartert. Diese Leute waren nur ein paar miese Pferdediebe, die mich mal wo können. Seit etwa zwei Wochen merke ich, dass ich kaum an diese Sache denke und ich hatte keinen Rückfall. Die Ohren sind deutlich besser und ich bekomme langsam Hoffnung, wenn die nächsten zwei Wochen auch so sind, dass die Ohren nach ein paar weiteren Wochen wieder ziemlich gut sein könnten.

Ich denke zwar manchmal daran, dass ich diesem ... gerne was erzählt hätte. Das ist aber normal. Es hält auch nicht lange an und führt gar nicht oder nur ganz schwach zu diesen Muskelverspannunfen. Das ist der Anfang vom Ende von dieser Quälerei :-).

Grüße, Oliver


TCMAUS
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Beitrag Mo., 14.11.2011, 14:07

Hallo OlliP!

Ich habe mir alle Deine Texte durchgelesen.Und mein Eindruck von Dir ist: Du bist echt mutig! Ich bin auch der Meinung dass Du den ersten Schritt schon gemacht hast-hier um Rat zu fragen. Das finde ich gut und deshalb bin ich auch hier. Mein erstes Magengeschwür bekam ich in meiner Lehrzeit da wurde ich gemobbt.
Vor 4 Jahren verschwand mein einzigster Freund , mein wie ich glaubte Partner. Er schriebeine letzte Mail dass er sein Leben in den Griff bekommen müsse -leder ohne mich. Ich zerfiel in grosse Depression und weder meine Kids noch mein geborener Enkel konnte mir helfen.Ich funktionierte-aber ich lebte nicht mehr. Ich hatte diesem Mann mein herz geschenkt ihm alles anvertraut. kurz danach erfuhr ich durch eine Routineuntersuchung dass ich Krebs hatte.Ich ignorierte ihn mir war alles egal-ich färbte meine Haare schwarz und nahm ab. Ich lebte mit der Aussicht dass er den nächsten Tag sich melden würde--er schrieb zwar sms-alle zwei Tage-aber auch die blieben dann aus.. Alles versuchte ich um ihn zu finden -alle die ich kannte im Net fragte ich wo er sei. Ich wollte das warum wissen.Warum er ich alleine liess! Ich fühlte mich schuldig und wurde krank.Nach 1,5 Jahren ging ich nicht mehr ins Net--ich konnte nicht mehr! Bekam auch ziepende Ohrengeräusche--Herzweh usw. Als mein damalger Mann mich dann im Streit mal wieder schubste fiel ich so unglücklich dass ich eine grössere Op hatte.Ich habe mir danach ein Tagebuch zugelegt wo ich all meine Erlebnisse niederschrieb und jedenTag alles was mich bewegt eintrage. Es hat mir geholfen vielleicht auch Dir?
Ich wünsche Dir dass du es schaffst !
Liebe Grüsse H.

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xyz10
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Beitrag Fr., 20.01.2012, 19:14

Hallo OlliP,

ich kann dir lediglich von meinen eigenen Erfahrungen berichten, die ich mit einer Stelle gemacht habe, auf der ich 5 Jahre saß. Ich habe letzten Herbst die Stelle gewechselt und bin sehr zufrieden. Allerdings denke ich oft an meine alte Arbeit zurück. Es war die erste Stelle nach meiner Ausbildung und sie hat mich dementsprechend nachhaltig geprägt. Dort kamen so viele Probleme zusammen, dass ich die gar nicht alle aufzählen könnte. Das erste Problem war natürlich ich selbst: als ich die Stelle antrat, war ich 21 und hatte ein wenig ausgeprägtes Selbstbewusstsein und wenig Erfahrung. Das wurde dann auch ausgenutzt. An der Stelle war so ziemlich alles scheiße: es war eine Vertretungsstelle, die immer wieder verlängert wurde, der Chef war extrem gestört, schüchterte die Leute ein, die Kollegen behandelten mich wie eine Vertretung und behandelten mich mies, waren egoistisch und ätzend, meine Bedürfnisse wurden ignoriert (ich sagte, ich habe keine Zeit, sie sagten, ist mir egal), das fachliche Niveau war unter aller Sau und ich habe bei keinem meiner Arbeitsaktivitäten Unterstützung gehabt. Als ich ging, musste ich einen Abschlussbericht schreiben. Dies ist in meiner Branche so üblich. Ich habe dort einige Probleme ziemlich hart beschrieben. Die Reaktion darauf habe ich nie mitbekommen. Das war für mich befreiend. Als ich gekündigt hatte, habe ich darauf gedrungen, dass ich einen Auflösungsvertrag bekomme und mir mein ganzer Urlaub plus Überstunden nicht ausgezahlt wird, sondern ich die Tage allesamt noch vor Arbeitsende verbraten kann. Das hat dann erhebliche Konsequenzen für die Mitarbeiter gehabt, da ich schon einen Monat vor Arbeitsende plötzlich und unvorhergesehen weg war und zwar im Sommer, wo schon alle Urlaub gebucht hatten und ich dann eben eigentlich zu arbeiten hatte. Ich habe am Ende Sachen gemacht, die den anderen schaden sollten. Das hat mir gut getan. Ich habe dort so viele extreme Sachen erlebt, wie z.B. unbegründete negative Beurteilungen durch den Chef, Beleidigungen, Anschreien, Demütigungen, Kontrolle der Arbeitsleistung ohne Grund. Mir geht das auch fast täglich im Kopf herum und ich kann nicht wirklich loslassen. Es war eine schwierige Zeit, die mich extrem fertig gemacht und erschöpft hat. Erst jetzt nach dem Wechsel geht es mir wirklich besser. Ich kann vieles auch viel besser einschätzen, was damals passiert ist. Ich habe zwei Kollegen von dort jetzt neulich auf einer Fortbildung gesehen und habe sie konsequent ignoriert. Auch das ist für mich wichtig, denn ich kann die Zeit nicht abschließen und ich will nicht wissen, was sie machen usw. Die Wunden sind noch da. Ich weiß nicht, ob dir das hilft.
Schweigen ist manchmal die beste Antwort.

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OlliP
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Beitrag So., 22.01.2012, 22:48

Hallo,

danke für die beiden Antworten! Wird Zeit sich mal wieder zu melden . Jo, habe vor einigen Wochen eine Neuraltherapie gehabt (5 Sitzungen). Die verspannten Muskelstränge werden dabei betäubt. Das soll die Muskeln zurücksetzen, so dass sie ihr "Scherzgedächtnis" verlieren. Die ersten 3 Sitzungen waren sehr gut und haben viel gebracht. Die Wirkung war deutlich stärker als wenn ich den ganzen Tag autogenenes Training gemacht hätte. Am Tag von der 5. und letzten Sitzung habe ich mir nur ein paar Stunden später wieder eine starke Verspannung gefangen. Oh jeh, dachte ich: Der ganze Nutzen ist wieder dahin. Tja, Fakt ist, dass diese Neuraltherapie eine gute Idee war und es gut war sie zu machen, aber das psychische Problem ist immer noch da und verursacht immer noch Rückfälle. Hoffe ich nerve euch nicht schon langsam: dieser Typ, der nie richtig weiterkommt .

Aber ich bin jetzt doch weitergekommen. Ich habe erkannt, dass ich die einzelnen Personen trennen muss. Der Chef hat mit der Kündigung sein Fett weggekriegt. Mit dem bin ich quitt. Mit dem anderen, habe ich noch eine Rechnung offen. Die einzelnen Leute zu trennen ist sehr gut, weil sich dann die Sache nicht mehr so hochschaukeln kann. Alsoetwa so: "Dieser Typ beschwert sich hinterrückst, obwohl ich sogar manchmal seine Arbeit mache, weil er sie einfach nicht machen kann. Mein Chef prüft diese hinterhältigen Anschuldigungen nicht, sondern schreibt sie mir einfach so in die Mitarbeiterbewertung. Ich darf mich ganz am Ende des Gesprächs noch äußern.". Hier schaukelt es sich von einem zum anderen auf. VOn hier an kann es dann richtig losgehen, dass sich mein Ärger aufschaukelt.

Dann bin ich noch auf etwas neues gekommen, was ganz gut wirkt: Wenn Gedanken an früher kommen, nicht in Ärger verfallen, sondern das Unmögliche dieser Situation aushalten. Witzigerweise gehen die Gedanken dann realtiv schnell wieder weg. Kontrollieren kann man die Gedanken nicht. Sie kommen einfach und gehen wieder. Wenn ich den Aberwitz der Situation versuche auszuhalten, muss ich das nur für ein paar Augenblicke oder 1-2 Minuten tun. Dann ist der böse Gedanke von damals wieder weg. Naja, ich habe ja nicht wirklich was furchtbares erlebt wie andere Leute im Krieg was so furchtbar ist, dass man es nicht aushalten kann. Also müsste man es aushalten können. Scheint ganz gut zu gehen. Schon mal ein fortschritt.

@xyz10: Dich hat es da auch ziemlich heftig erwischt . Ich denke, du hattest es vielleicht sogar übler als ich. Aber du hast dich im Gegenteil zu mir gewehrt und zurückgeschlagen. Das ist sehr gut und hat dir wahrscheinlich auch viel geholfen. Hätte ich das auch getan, könnte ich die Sache wohl leichter hinter mir lassen. Ich bin vor ein paar Wochen auf eine Homepage für hochsensible Menschen gestoßen. Habe dort so einen Test gemacht. Tja, ich bin mit deutlichem Abstand zu den Normalos im Bereich der Hochsensiblen. Deswegen kämpfe ich wohl auch sehr schwer mit dieser Sache. Dass das fachliche Niveau schlecht war, halte ich nicht für einen Zufall. Das war es bei mir nämlich auch. Wo die Leute fachlich richtig schlecht sind, sind sie es charakterlich scheinbar auch.

"Ich habe zwei Kollegen von dort jetzt neulich auf einer Fortbildung gesehen und habe sie konsequent ignoriert". Juhuu, supi, Applaus, Applaus ) !!! Genau richtig gemacht! Ich bin auch noch jemand, der Harmonie braucht und fast noch so blöd wäre und den Frieden suchen würde. Mit den Jahren habe ich begriffen, dass ich aber den Leuten auch mal die rote Karte zeigen muss. Du hast das so genau richtig gemacht, finde ich . Supi!

@TCMAUS: Das ist eine ziemlich üble Geschichte. Weisst du was? Ich denke du bist ebenfalls hochsensibel. Trennungen von Menschen ganz schwer verkraften zu können ist ein ganz typisches Merkmal. Du kannst ja mal im Internet surfen zu dem Thema. Dann findest du vielleicht Wege deine Sensibilität zu leben (hat ja auch seine Starken Seiten, weil man andere Menschen schneller verstehst und auf sie eingehen kann) und die problematischen Seiten davon besser hanzuhaben. "Als mein damalger Mann mich dann im Streit mal wieder schubste fiel ich so unglücklich dass ich eine grössere Op hatte." An diesem Satz ist "mein >damaliger< Mann" das Wort, das ich gerne lese. Unglaublich sowas. Solche Typen zum Mond schießen. "Bekam auch ziepende Ohrengeräusche". Das könnte ebenfalls durch Verspannungen um die Ohren herum bedingt durch psychischen Stress verursacht sein wie bei mir. Sind die Ohrgeräusche jetzt weg? Wenn nicht, melde ich bei mir. Ich kann dir erzählen, was mir da so hilft.

Macht's gut da draußen .
Gute Nacht, Oliver

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OlliP
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Beitrag Mo., 17.09.2012, 22:04

Hallo Leute,

ich habe heute nach einer Selbstbeobachtung eine Idee gehabt und dann etwas gegoogelt und es stimmte! Ich hab' dich Erklärung für das Ganze: Negative Verstärkung. Ich habe schon 100 Mal gedacht, dass ich dem ganzen jetzt auf der Spur wäre und dann hat es sich verlaufen oder nur zur Verwirrung geführt. Aber das ist so simpel, dass es leicht ist zu sehen, dass es stimmt.

Diese Stelle damals zusammen mit der negativen Verstärkung hat eine Belastung auf den Kopf durch die Verspannungen gegeben, die die Muskeln auf die Dauer nicht aushalten konnten. Ich habe in 20 Berufsjahren vorher und nachher sowas nicht erlebt und dann mein Hang dazu Dinge negativ zu verstärken und dann war es nicht mehr aufzuhalten...

Negative Verstärkung ist mein halbes Leben. Ich kann damit eigentlich erklären, warum mir immer wieder die gleichen Dinge durch den Kopf gehen. Ich habe nie etwas verbrochen. Vielleicht habe ich mal jemanden enttäuscht, aber ich kann halt nicht alles schaffen. Das ganze hat sich wohl über die Jahrzehnte herangebildet. Ich war immer traurig über die Streiterein meiner Eltern, dass es meiner Mutter nicht gut ging. Dann war ich immer introverrtiert und eher still. Dann hat sich der Eindruck verfestigt, dass man mich eigentlich nicht will und irgendwann nach dem x-ten gescheiterten Versuch da rauszukommen habe ich definitiv angefangen schwarz zu sehen. So wurde mein Denken mit den Jahren immer negativer bis es dann in dieser Stelle definitiv übergelaufen ist.

Ich habe seit 2 Jahren eine sehr liebe Freundin. Ist wirklich sehr schön. Ich verstehe jetzt das Ganze und jetzt wird das Feld von hinten aufgeräumt. Fertig mit negativer Verstärkung. Viele Leute mögen mich und das kann man positiv verstärken .

Viele Grüße,
Oliver

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