Ist es Angst oder sind es Benzo-Entzugssymptome?

Fragen und Erfahrungsaustausch zu Phobien, Zwängen, Panikattacken und verwandten Beschwerden.
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Angustus
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Beitrag Di., 30.11.2010, 10:19

Hi, der Entzug ist ja durch, zumindest nehme ich keinerlei Benzos mehr seit 3 Wochen. Bekommen hatte ich dummer Weise eine 20er Packung "Expedit" als die Attacken vor 7 Monaten anfingen, danach wurde es weiter verschrieben mit der Info: "Jetzt einfach weglassen geht nicht!". Ja, da ist einiges falsch gelaufen. Entzug wurde ambulant mit "Rivotril" gemacht, ein entkrampfendes Benzo, Krämpfe hatte ich nie (toi, toi, toi!).

War gerade bei einem neuen "Psychodoc", der Termin war ein Witz... 10 Minuten, hat sich gar nicht richtig für die Geschichte interessiert, hat nebenbei noch was Homöopathisches mit gegeben ("Lycopodium", Potenz "C30") aber wohl nur, weil er das mit 120 Euro bei der Krankenkasse abrechnen kann. Dann noch "Amitriptylin" bei innerere Unruhe, insgesamt bin ich nur noch kopfschüttelnd aus der Praxis, so was habe ich jetzt dummer Weise schon mehrmals in der Art erlebt und langsam aber sicher habe ich die berühmten "Faxen dicke" von diesen Ärzten....

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chandelle
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Beitrag Di., 30.11.2010, 10:48

Ja, irgendwie sind die Anderen immer Schuld. *Ironie

chandelle

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worst case
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Beitrag Di., 30.11.2010, 10:58

morgen!

ich habe sehr lange und hochdosiert tavor eingenommen. dann einfach abgesetzt. das ging schon irgendwie, aber ich hatte auch diese seltsamen befindlichkeiten die du beschreibst. und noch lange monate danach.
ich kann mich erinnern, dass mir z.b. arme und beine so kurz vorkamen.

du hast ja dein grundproblem nicht behandelt mit dem tavor. du sagst, du warst nie entspannt. das mit dem amitryptilin ist vielleicht nicht so verkehrt wie es dir scheint.

das musste halt austesten.
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Angustus
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Beitrag Di., 30.11.2010, 11:33

Es scheint mir ja nicht verkehrt, ich habe nur einen RIESEN SCHISS vor allen möglichen Medis, weil die ja irgendwie erst alles ausgelöst haben. Und dann gleich so eine "Hammerdroge"... WENN, würde ich es erst mal mit 2 Tropfen "antesten", was für viele hier einen Witz darstellen mag, aber ich möchte nicht mit 10 Tropfen oder mehr einsteigen und dann womöglich eine paradoxe Wirkung erleben und die ist bei mir leider nicht selten, egal was man mir verschreiben würde: Es wäre immer nur ein Ausprobieren und "Abwarten, was so kommt!".

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autumnflower
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Beitrag Di., 30.11.2010, 11:34

Hallo Angustus,

d.h. die Angstzustände sind in dem Moment aufgetaucht als Du das AD abgesetzt hast? Klingt zumindest logisch, wenn man sie nicht ausschleichen lässt, dann passiert das. Kann Deine Geschichte auch sehr gut nachvollziehen. Ich war immer ängstlich, aber nie auffallend, ein überdosiertes AD hat dann diese Ängste sozusagen an die Oberfläche gebracht. Ich würde sagen, dass ich erst seitdem eine Angsterkrankung im klassischen Sinne habe. Auch Deine Erfahrung mit Psychiatern teile ich.
Wenn ich Benzos abgesetzt habe, dann konnte ich meist unterscheiden, ob es sich um die "normalen" Ängste handelt oder eben der Entzug ist. Was ich momentan nicht unterscheiden kann, ich nehme nun seit einer Woche keine Benzos mehr, ob meine depressive Stimmung auf den Entzug zurückzuführen ist oder ganz normal ist. Ich warte jetzt einfach ab und quäle mich dadurch.
Ich werde sehen, was es morgen gibt und kann dann ja immer noch frei entscheiden - das Problem ist halt wirklich meine abnorme Angst vor Medikamenten - damit stehe ich einer Wirkung natürlich im Wege, aber durch Medikamente fing das alles ja irgendwie an. Ich habe halt Angst, nicht mehr "ich selbst" zu sein - vielleicht ist es Angst vor Kontrollverlust.
Ich kann Dir nur empfehlen, weiter nach einem guten Psychiater zu suchen. Bei mir war es so, dass ich nach meiner schlechten Erfahrung eine Art Medikamentenphobie hatte. Ist jetzt schon besser, aber ich soll gerade wieder ein anderes Medikament ausprobieren und ich traue mich nicht daran. Nächste Woche habe ich einen Termin und vermutlich wird es wieder so sein, dass ich einen Notfallplan mit ihm vereinbare, also, dass er im Notfall für mich erreichbar ist. Das hat bei der letzten Medikementenumstellung ganz gut geklappt.
Mich wundert es nicht, dass man Dich mit irgendwelchen Pillen nach Hause schickt und Du Dir selbst überlassen bleibst, trotzdem ärgere ich mich darüber, weil Du sicher mutiger wärst, andere Wege zu gehen bzw. Medikamente auszuprobieren, wenn man Dich anständig beraten und begleiten würde.

LG
autumnflower

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Angustus
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Beitrag Di., 30.11.2010, 11:56

Hallo, nein, die ADs (gegen ADHS, NICHT gegen Depressionen!) haben mich nur so weit "enthemmt" das ich gegen aufkommende Zahnschmerzen nach dem schlagartigen Absetzen (auf ärztlichen Rat) alle möglichen Mittelchen "einwarf", wie in einem "Mir doch egal"-Rausch (keine Suizidabsicht!). Aufgrund dieser Medikamente die ich "durcheinander" warf, hatte ich eine allergische Reaktion und DIESE löste DANN die Angst- und Panikattacken aus. Und ja, Du hast Recht: Jetzt sitze ich hier, wieder irgendein Mittel in der Hand und vermutlich wird das auch wieder ungeöffnet liegen bleiben, denn so langsam k***t mich das mit den ganzen Ärzten nur noch an. Vorteil: Nach jedem Termin der so abläuft, fühle ich mich bestätigt im Sinne von: "Leckt mich alle, ich mach das jetzt ohne Euch!". Dumm nur, dass diese Stimmung nicht so lange durchgehend anhält

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autumnflower
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Beitrag Fr., 10.12.2010, 22:32

Hallo Angustus,

hast Du das Amitriptylin ausprobiert?

Grüße
autumnflower

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Angustus
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Beitrag Sa., 11.12.2010, 11:24

Ja, vor ca. 2 Wochen mal einen Tropfen, vor ca. 1 Woche mal zwei Tropfen - mehr nicht. Es scheint nach 3 - 4 Stunden etwas müde zu machen, danach folgt eine leicht gefühlte Ruhe gepaart mit einem Hungergefühl - das kann jetzt an dem Mittel selbst oder an dem Effekt der Ruhe liegen - nach jeder Einnahme (und es waren ja erst zwei und dann auch noch sehr, sehr wenig) hatte ich nach ein paar Stunden Heißhungerattacken. Mehr kann ich jetzt dazu nicht sagen, da ich insgesamt halt sehr vorsichtig bin mit solchen Mitteln...

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autumnflower
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Beitrag Sa., 11.12.2010, 16:33

Das klingt doch ganz gut, oder? Was ist das eigentlich für ein Medikament? Nimmt man sie nur im Notfall? Ansonsten kann ich Dir empfehlen, weiter nach einem guten Psychiater zu suchen. Ich weiss, wie schwer das ist, momentan denke ich auch über einen Arztwechsel nach, denn nichts mit Notfallplan, ich solle mich dann irgendwann melden, ob die Medikamentenumstellung geklappt hat. Na, danke... An ein Medikament habe ich mich erst gar nicht getraut und das andere nehme ich seit drei Tagen, 40mg sollte ich nehmen, ich habe mit 10mg angefangen. Soviel dazu.

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Angustus
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Beitrag Sa., 11.12.2010, 16:45

Hallo, einfach mal googlen, das bringt mehr als wenn ich es jetzt alles "runterschreibe"


Heimatlos
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Beitrag Sa., 11.12.2010, 17:01

Angustus, habe nicht alles gelesen, aber mit dem Rivotril gegen Tavor kämpfen, sehr schlimme Perspektive. Rivotril wirkt sehr stärker, deswegen das Stoff meistens gegen Epilepsie man verwendet.... Ich weiss, wovon ich rede, sitze viele jahre auf dem Rivotril, Tavor wirkt wie fast nichts auf mich. Pass auf. Vorsicht!
LG.
Unser wahres Leben liegt nicht in Worten
von Liebe oder Hass oder Kälte, sondern in den
feurigen Tiefen des Herzens
.
William Q. Judge

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autumnflower
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Beitrag Sa., 11.12.2010, 17:14

Ein Antidepressivum! Warum nimmst Du es nicht täglich?

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Angustus
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Beitrag Sa., 11.12.2010, 17:44

Heimatlos: Du hast nicht alles gelesen, eben - dann wäre Dein Beitrag ein anderer. Das Tavor wurde mit Rivotril ausgeschlichen, bin seit 5 Wochen Benzoclean, ich muss also kein Rivotril nehmen.

Und das Amitritylin wirkt antidepressiv, aber als depressiv würde ich mich nicht bezeichnen. Es hat ja nach Menge und Dauer der Einnahme verschiedene Wirkungen: Beruhigend, Schlaffördern, Angstbefreiend, Antidepressiv, usw... steht doch auch alles in meinen Texten.

Seid mir nicht böse, aber es wäre für jeden hilfreich, wenn er (sie) die Texte vor einer Antwort GENAU lesen würde, denn so spart man sich Zeit und ich muss nicht immer wieder alles (aufs Neue) erklären - so viel Zeit: Darf sein, oder?


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autumnflower
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Beitrag Sa., 11.12.2010, 20:59

Mir ist schon klar, dass Du diese Medikamente nicht nimmst, weil Du Angst hast. Ich wollte Dir eigentlich nur Mut machen, sie vielleicht doch eine Zeit regelmässig zu nehmen, weil Deine jetztige Ausgangssituation eine andere ist.

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