Hallo,
bei mir tauchte vor 6 Woche nachts plötzlich der Gedanke auf "bring dich um" und ich bekam total Angst in dem Moment, denn sterben will ich überhaupt gar nicht! Jedenfalls kreiste mir der Gedanke im Kopf und ich fühlte mich sehr unwohl - wie eine leichte Panik (ich habe mit Ängsten schon meine Erfahrungen in Zeiten der Überlastung - habe auch Therapieerfahrung - bin also nicht ganz unbeleckt, war früher in Behandlung...).
Jedenfalls fand ich den Selbstmordgedanken sehr befremdlich - mir kam das wie ein Zwangsgedanke vor (kenne mich besser mit Ängsten und Depris aus), den ich nicht ausführen will, aber immerhin zu leichter Panik führte.
Zur Zeit gibt es auch ein paar Baustellen in meinem Leben, daher wundert mich die Anfälligkeit nicht. Trotzdem machte es mir Angst, so wie heute morgen, als ich viel zu früh aufwachte und mich der Gedanke aus dem Bett trieb, weil ich Herzklopfen bekam. Ich frage mich, wo das herkommt, wo das hinführt und wie ich damit umgehen soll, denn mir macht das Angst. Frage mich, ob ich erst einmal zu meinem Hausarzt morgen gehen sollte, aber irgendwie habe ich auch Angst, man würde mich für selbstmordgefährdet halten?
Vielleicht hat jmd. ähnliche Erfahrungen oder eine Einschätzung dazu - freue mich über Nachricht*
q
Plötzlich Selbstmordgedanken! Warum?
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Ich kenne dieses Gedanken nur zu gut. Bin ja auch deswegen in Behandlung. Aber so, wie Du es beschreibst ist es bei mir auch. Plötzlich glaube ich, mit nichts mehr klarkommen zu können und dann ist da dieser Gedanke...lauf weg, jetzt, bring Dich um.....
Sicherlich hat der ein- oder andere solche Erfahrungen auch schon gemacht und wie das einzuschätzen ist, kann wohl nur ein Fachmann beurteilen. Ich kann nur von mir sagen, dass es bei mir schlimmer wurde und ich schon mehr als genug wirklich knapp davor war, weil diese Gedanken immer häufiger auftreten und immer intensiver werden.
Dir hier einen Rat zu geben finde ich schwer, weil niemand das aus der Ferne beurteilen kann. Aber wenn Du Erfahrungen mit Depressionen hast, dann weißt Du sicher auch, wie schnell man da total tief abgleiten kann.
Vielleicht magst Du ja doch mal mit einem Arzt darüber sprechen, in erster Instanz ist da wohl der Hausarzt, obwohl da ein Psychologe sicher sinnvoller wäre. Vielleicht wird er Dir auch nur ein Mittel verschreiben wollen.
Selbstmordgedanken finde ich immer sehr sehr schwer auszuhalten und für den einen ist es vielleicht nur so eine Vorstellung, der andere wird sich da mehr hineingeben. Ich bekomme da immer Angst, wenn ich Beiträge wie Deinen lese, weil ich weiß, wie schnell aus solchen Gedanken ganz ernste Absichten werden können.
LG Xanny
Sicherlich hat der ein- oder andere solche Erfahrungen auch schon gemacht und wie das einzuschätzen ist, kann wohl nur ein Fachmann beurteilen. Ich kann nur von mir sagen, dass es bei mir schlimmer wurde und ich schon mehr als genug wirklich knapp davor war, weil diese Gedanken immer häufiger auftreten und immer intensiver werden.
Dir hier einen Rat zu geben finde ich schwer, weil niemand das aus der Ferne beurteilen kann. Aber wenn Du Erfahrungen mit Depressionen hast, dann weißt Du sicher auch, wie schnell man da total tief abgleiten kann.
Vielleicht magst Du ja doch mal mit einem Arzt darüber sprechen, in erster Instanz ist da wohl der Hausarzt, obwohl da ein Psychologe sicher sinnvoller wäre. Vielleicht wird er Dir auch nur ein Mittel verschreiben wollen.
Selbstmordgedanken finde ich immer sehr sehr schwer auszuhalten und für den einen ist es vielleicht nur so eine Vorstellung, der andere wird sich da mehr hineingeben. Ich bekomme da immer Angst, wenn ich Beiträge wie Deinen lese, weil ich weiß, wie schnell aus solchen Gedanken ganz ernste Absichten werden können.
LG Xanny
*Ein Freund ist jemand, der Deine Vergangenheit versteht, an Deine Zukunft glaubt und Dich so akzeptiert, wie Du bist*
Hallo Xanny,
danke für die Nachricht. Ich denke auch, ich sollte das mal abklären. Es gibt Aspekte in meinem Leben, die machen mich zwar traurig, aber das wäre wirklich kein Grund aus dem Fenster zu springen. Mich empört ja eher der Gedanke "umbringen". Und dass der Gedanke immer mal angesprungen kommt und kreiselt führt mich eher zu der Annahme, ich habe einen Zwangsgedanken! Und die sind wohl selten schön - man sollte mal einen Zwangsgedanken haben wie "ich bin so super mein Leben ist klasse"
Jedenfalls fand ich die Inhalte auf dieser Seite erhellend ...http://www.zwangsstoerung.ch/sh-zwg.htm
Beruhigend fand ich, "Aufdringliche Gedanken sind ein normales Phänomen, das bei praktisch allen Menschen ab und zu auftritt. Die Tatsache, dass Sie unter Ihren Gedanken leiden, weil sie das pure Gegenteil von dem beinhalten, was Ihnen im Leben lieb und teuer ist (z.B. das eigene Kind verletzen), ist das Kardinalindiz dafür, dass es sich nur um einen quälenden Gedanken handelt und sonst nichts."
Tja, mal sehen was der Arzt/Psychotherapeut sagt - ich gebe das wirklich lieber mal in professionelle Hände. VG, q
danke für die Nachricht. Ich denke auch, ich sollte das mal abklären. Es gibt Aspekte in meinem Leben, die machen mich zwar traurig, aber das wäre wirklich kein Grund aus dem Fenster zu springen. Mich empört ja eher der Gedanke "umbringen". Und dass der Gedanke immer mal angesprungen kommt und kreiselt führt mich eher zu der Annahme, ich habe einen Zwangsgedanken! Und die sind wohl selten schön - man sollte mal einen Zwangsgedanken haben wie "ich bin so super mein Leben ist klasse"
Jedenfalls fand ich die Inhalte auf dieser Seite erhellend ...http://www.zwangsstoerung.ch/sh-zwg.htm
Beruhigend fand ich, "Aufdringliche Gedanken sind ein normales Phänomen, das bei praktisch allen Menschen ab und zu auftritt. Die Tatsache, dass Sie unter Ihren Gedanken leiden, weil sie das pure Gegenteil von dem beinhalten, was Ihnen im Leben lieb und teuer ist (z.B. das eigene Kind verletzen), ist das Kardinalindiz dafür, dass es sich nur um einen quälenden Gedanken handelt und sonst nichts."
Tja, mal sehen was der Arzt/Psychotherapeut sagt - ich gebe das wirklich lieber mal in professionelle Hände. VG, q
Mich würde interessieren, weshalb ihr eure Selbstmordgedanken als pathologisch betrachten würdet? Menschen haben sich an allen Orten und zu allen Zeiten das Leben genommen, und es gibt sogar einige Kulturkreise (und gibt sie zum Teil auch jetzt noch), wo es als ehrenhaft angesehen wurde, aus bestimmten Gründen Suizid an sich zu begehen, wie zB um nach einer schändlichen Niederlage die Ehre der Familie wieder herzustellen. Ich denke, viel wichtiger, als diesen Zwangsgedanken ebenso zwanghaft auszuweichen, wäre, sich selbst zu fragen, was die Gründe sind, dass diese Gedanken bei einem selbst hochkommen. Ich denke auch, dass das in Wahrheit nicht ganz unwillkürlich geschieht. Man sitzt in der Küche, alleine, sieht aus dem offenen Fenster und denkt halt, dass es jetzt grundsätzlich möglich wäre, es zu tun. Vielleicht will man es gar nicht, aber eines steht doch fest: man will es denken, man will die Möglichkeit bei sich bejahen, es steckt in dem Gedanken an den Selbstmord (anders als im Suizid selbst) eine morbide Lebensbejahung, weil man sich darin seiner selbst unmittelbar bewusst wird, dh seines körperlichen Selbst, das in Gefahr schwebt, und andererseits seines geistigen Selbst, welches die Freiheit hat, und das heißt: die Macht, über das eigene Leben zu richten. Ich meine, könnte dies nicht bereits der Grund für eure Selbstmordgedanken sein? Uns wird durch das Gesetz, durch Medien, Werte und Traditionen der Glaube aufgedrängt, dass wir eigentlich kein Recht an uns selber haben, das uns nicht durch andere vermittelt wird. Dies muss doch letztlich zu einer immer tieferschürfenden Selbst-Entfremdung, zu Depressionen und zu Verzweiflung führen - und von da ist es dann nicht mehr weit bis zum Gedanken an den Selbstmord. Dieser aber gibt es uns vermeintlich wieder unser Recht an uns selbst zurück, indem wir in einem kurzen Augenblick der Möglichkeit Gewahr werden, dass wir selber Hand an uns legen können, und das heißt eigentlich: wir werden uns eben jener Freiheit bewusst, die wir bereits an irgendeinem früheren Stadium unseres Lebens zu Gunsten unserer Eltern, Familie, unseres Staates oder Gottes aufgegeben haben. Das ist sehr radikal ausgedrückt und sollte nicht missverstanden werden. Dieser Gedanke an den Selbstmord erscheint dem Bewusstsein jedoch als die allerletzte Möglichkeit, diese Genugtuung aus dem eigenen Selbstgefühl wieder zu erlangen. Letztlich ist der Selbstmordgedanke aber natürlich völlig unsinnig, wenn es nicht zum eigentlichen Akt kommt. Insofern ist es nur die Vorspiegelung einer Freiheit an sich selbst, von der man ohnehin nicht Gebrauch machen möchte, und wenn man von ihr Gebrauch macht, damit alle Freiheit aufgibt, die einem noch bleibt.
Um von der abstrakten auf die Ebene eures Anliegens zurückzukommen. Überlegt euch doch mal, welche Dinge in eurem Leben euch gefangen nehmen, ob es irgendetwas gibt, wo ihr zu früh aufgegeben habt, oder was ihr immer wieder in euch hineinfresst, obwohl es euch schon tierisch auf den Geist geht.
Hingegen fürchte ich, dass ihr, indem ihr eure Selbstmordgedanken so tabuisiert, das eigentliche Problem nicht werdet lösen können. Ihr müsst auch bedenken: eigentlich ängstigt ihr euch vor euch selbst und eurer eigenen Freiheit! Besser wäre es die eigene Freiheit zu akzeptieren und das Beste aus seinem Leben zu machen.
LG
Chopin
Um von der abstrakten auf die Ebene eures Anliegens zurückzukommen. Überlegt euch doch mal, welche Dinge in eurem Leben euch gefangen nehmen, ob es irgendetwas gibt, wo ihr zu früh aufgegeben habt, oder was ihr immer wieder in euch hineinfresst, obwohl es euch schon tierisch auf den Geist geht.
Hingegen fürchte ich, dass ihr, indem ihr eure Selbstmordgedanken so tabuisiert, das eigentliche Problem nicht werdet lösen können. Ihr müsst auch bedenken: eigentlich ängstigt ihr euch vor euch selbst und eurer eigenen Freiheit! Besser wäre es die eigene Freiheit zu akzeptieren und das Beste aus seinem Leben zu machen.
LG
Chopin
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Hallo Chopin,
vielen Dank für die Teilhabe an deiner Philosophie (klingt viell. ironisch, ist aber überhaupt nicht so gemeint !)
Natürlich habe ich mich auch gefragt, warum es um Selbstmord geht - das spricht für sich. Deine Aussage "Überlegt euch doch mal, welche Dinge in eurem Leben euch gefangen nehmen, ob es irgendetwas gibt, wo ihr zu früh aufgegeben habt, oder was ihr immer wieder in euch hineinfresst, obwohl es euch schon tierisch auf den Geist geht." finde ich auch anregend. Aber auf diese Fragen hätte auch jedermann Antworten, aber nicht jeder hätte "Selbstmordzwangsgedanken", die Angst machen.
Trotzdem finde ich das mit der Freiheit sehr treffend, das passt zu meiner Lebenssituation - vielleicht habe ich gerade Angst vor der Freiheit, die ich geschaffen habe. Danke jdf. für deine interessanten Gedanken!
Bist Du echt erst 23? Ganz schön weise.
VG, q
vielen Dank für die Teilhabe an deiner Philosophie (klingt viell. ironisch, ist aber überhaupt nicht so gemeint !)
Natürlich habe ich mich auch gefragt, warum es um Selbstmord geht - das spricht für sich. Deine Aussage "Überlegt euch doch mal, welche Dinge in eurem Leben euch gefangen nehmen, ob es irgendetwas gibt, wo ihr zu früh aufgegeben habt, oder was ihr immer wieder in euch hineinfresst, obwohl es euch schon tierisch auf den Geist geht." finde ich auch anregend. Aber auf diese Fragen hätte auch jedermann Antworten, aber nicht jeder hätte "Selbstmordzwangsgedanken", die Angst machen.
Trotzdem finde ich das mit der Freiheit sehr treffend, das passt zu meiner Lebenssituation - vielleicht habe ich gerade Angst vor der Freiheit, die ich geschaffen habe. Danke jdf. für deine interessanten Gedanken!
Bist Du echt erst 23? Ganz schön weise.
VG, q
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