Mutter und Großmutter haben einen Zwang zur Sauberkeit
Mutter und Großmutter haben einen Zwang zur Sauberkeit
Hallo lieber Leser, liebe Leserin,
Ich bin eine 25 jährige junge Frau und habe ein Anliegen: Meine Mutter hat einen übernormalen Drang zu Ordnung und Sauberkeit. Jeden Tag putzt sie mind. 10-12 Stunden das Haus. Ordnung und Sauberkeit sind ihre oberste Prämisse im Leben. Jeder andere der dieser Prämisse nicht entspricht ist (O-Ton) "schmierig", "dreckiges Pack" und soll "vergast werden". Gerade diese antisemitischen Gedanken und den Todeswunsch weil jemand "nicht sauber genug" ist finde ich fantasisch. Mir macht es Angst meine eigene Mutter so reden und fluchen zu hören. Ich bin selbst angehende Lehrerin. Meine Mutter hat mehr Schimpfworte auf Lager als sie auf einem Hauptschulpausenhof zu hören werden. Freunde hat meine Mutter keiner. Meine Mutter lebt mit meinem Vater und ihrer Mutter (also meiner Großmutter) zusammen. Mein Vater besitzt keine eigene Meinung und bejaht alles was meine Mutter sagt. Er widerspricht ihr nicht. (Ganz salopp gesagt, könnte man sagen, dass er "keine Eier in der Hose hat"). Meine Großmutter mütterlicherseits ist genauso gepolt wie meine Mutter. Oberste Prämisse ist Sauberkeit. Alles andere ist "schmierig und dreckig". Diese Verhaltensweisen bestehen schon "ewig", zumindest kenne ich es nicht anders. Ich möchte Beispiele aus meiner Erfahrung angeben:
- Ich durfte als Schülerin keine Kinder zu uns einladen, weil diese "schmierig" und "dreckig" waren. Außerdem wurde mir gepredigt: "Du brauchst keine Freunde". Auch durfte ich keinen Kindergarten besuchen, da dort auch viele schmierige und dreckige Kinder umherlaufen. Ich hatte meine Haustiere als Freunde - so wurde es mir erklärt.
- Die Angst vor schrecklichen Keimen und Bakterien ist nicht gegeben. Jedenfalls ist das nie ein Argument. Die "Ordnung" die hier als "Orgnung" bezeichnet wird ist völlig weltfremd. Ordnung nach der Definition meiner Mutter und Großmutter bedeutet: alles staubfrei, alles ohne Fettflecken, alles möglichst gradlinig, parallel, rechtwinkelig sortiert, ob diese Sachen zusammen "passen" ist egal, ein Beispiel: Unser Spülschrank (der Schrank direkt unter der Spüle) sieht wie folgt aus: chemische Reiniger, daneben Tafelkreise, Lebensmittel, Tupperwarebehältnisse, Dekomaterial (z.B. von Weihnachten und Ostern), Medikamente, Putzlappen, Zahstocher. Ich möchte damit verdeutlichen, dass alles gradlinig sortiert ist, aber nichts nach seinem thematischen Schwerpunkt (z.B. Geschir zu Geschir, Medikamente zu Medikamte) geordnet ist, sondern alles liegt irgendwo. Zudem besitzen Mutter und Großmutter noch sehr viel "Kram". Es erinnert an ein Messie-Haus, was aber klinisch steril ist und geometrisch geordnet.
- Als Jugendliche bekam ich ein Mountainbike - ein sehr teures - quasi der Ferrari unter den Mountainbikes. Ich durfte es aber nicht fahren, da es dann schmierig ist, oder ANDERE es kaputt machen. Das Rad steht bis heute im Schuppen. Ich bin damit nur einmal den Gartenweg entlanggefahren.
- Das Haus besitzt zwei Küchen. Eine Singleküche im ersten Stock und eine riesige Landhausküche um Erdgeschoss. Die Landhausküche hat einen Wert von 20.000 DM (Ja, DM). Sie wird nicht benutzt, da sie sonst schmierig wird. Es wird nur die kleine Singleküche im ersten Stock benutzt. Dort ist alles sehr eng, es kann sich nur eine Person dort aufhalten. Zudem alles mit Deko vollsteht und die Anrichte daher nicht benutzt werden kann.
- Eine Spülmaschine wird nicht angeschafft. Es wird von Hand gespült, da "andere sonst denken könnten man ist faul". Immer stehen die Gründe "andere, faul, dreckig und schmierig" im Vordergrund. Wer diese "anderen" sind, kann ich nicht genau sagen, da wenig soziale Kontakte bestehen (außer der Blumenverkäuferin von Blumenladen und der Tante mütterlicherseits, aber nur sporadisch)
- Regale um Gegenstände einzuräumen werden nicht angeschafft, da diese "zuviel Arbeit machen sie jeden Tag zu reinigen" Daher wird alles bei uns am Fußboden gestapelt. Meine Mutter hat blaue Knie da sie jeden tag auf den Knien umherrobbt und alles reinig, "weil wir alle dreckig sind".
- Als ich ein Kind war wurde mir erzählt, dass ich immer sauber Wäsche tragen soll, denn wenn ich mal einen Unfall habe, dann denken die Ärzt "maaaaan, hat die dreckige Wäsche".
- Jeder Kommilitionen oder Freund/Freundin von mir wird als dreckig und assozial bezeichnet. "Assozial" gilt in der Realität meiner Mutter als Synonym für "Dreck, Schmier".
- Wenn mir als Kind etwas von der gabel gefallen ist, wenn wir zu Tisch waren, wurde ich als "Schhhweeeeinchen" bezeichnet. Das Wort wurde immer mit Absicht langgezogen und das "ei" stark betont.
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Ich bin eine 25 jährige junge Frau und habe ein Anliegen: Meine Mutter hat einen übernormalen Drang zu Ordnung und Sauberkeit. Jeden Tag putzt sie mind. 10-12 Stunden das Haus. Ordnung und Sauberkeit sind ihre oberste Prämisse im Leben. Jeder andere der dieser Prämisse nicht entspricht ist (O-Ton) "schmierig", "dreckiges Pack" und soll "vergast werden". Gerade diese antisemitischen Gedanken und den Todeswunsch weil jemand "nicht sauber genug" ist finde ich fantasisch. Mir macht es Angst meine eigene Mutter so reden und fluchen zu hören. Ich bin selbst angehende Lehrerin. Meine Mutter hat mehr Schimpfworte auf Lager als sie auf einem Hauptschulpausenhof zu hören werden. Freunde hat meine Mutter keiner. Meine Mutter lebt mit meinem Vater und ihrer Mutter (also meiner Großmutter) zusammen. Mein Vater besitzt keine eigene Meinung und bejaht alles was meine Mutter sagt. Er widerspricht ihr nicht. (Ganz salopp gesagt, könnte man sagen, dass er "keine Eier in der Hose hat"). Meine Großmutter mütterlicherseits ist genauso gepolt wie meine Mutter. Oberste Prämisse ist Sauberkeit. Alles andere ist "schmierig und dreckig". Diese Verhaltensweisen bestehen schon "ewig", zumindest kenne ich es nicht anders. Ich möchte Beispiele aus meiner Erfahrung angeben:
- Ich durfte als Schülerin keine Kinder zu uns einladen, weil diese "schmierig" und "dreckig" waren. Außerdem wurde mir gepredigt: "Du brauchst keine Freunde". Auch durfte ich keinen Kindergarten besuchen, da dort auch viele schmierige und dreckige Kinder umherlaufen. Ich hatte meine Haustiere als Freunde - so wurde es mir erklärt.
- Die Angst vor schrecklichen Keimen und Bakterien ist nicht gegeben. Jedenfalls ist das nie ein Argument. Die "Ordnung" die hier als "Orgnung" bezeichnet wird ist völlig weltfremd. Ordnung nach der Definition meiner Mutter und Großmutter bedeutet: alles staubfrei, alles ohne Fettflecken, alles möglichst gradlinig, parallel, rechtwinkelig sortiert, ob diese Sachen zusammen "passen" ist egal, ein Beispiel: Unser Spülschrank (der Schrank direkt unter der Spüle) sieht wie folgt aus: chemische Reiniger, daneben Tafelkreise, Lebensmittel, Tupperwarebehältnisse, Dekomaterial (z.B. von Weihnachten und Ostern), Medikamente, Putzlappen, Zahstocher. Ich möchte damit verdeutlichen, dass alles gradlinig sortiert ist, aber nichts nach seinem thematischen Schwerpunkt (z.B. Geschir zu Geschir, Medikamente zu Medikamte) geordnet ist, sondern alles liegt irgendwo. Zudem besitzen Mutter und Großmutter noch sehr viel "Kram". Es erinnert an ein Messie-Haus, was aber klinisch steril ist und geometrisch geordnet.
- Als Jugendliche bekam ich ein Mountainbike - ein sehr teures - quasi der Ferrari unter den Mountainbikes. Ich durfte es aber nicht fahren, da es dann schmierig ist, oder ANDERE es kaputt machen. Das Rad steht bis heute im Schuppen. Ich bin damit nur einmal den Gartenweg entlanggefahren.
- Das Haus besitzt zwei Küchen. Eine Singleküche im ersten Stock und eine riesige Landhausküche um Erdgeschoss. Die Landhausküche hat einen Wert von 20.000 DM (Ja, DM). Sie wird nicht benutzt, da sie sonst schmierig wird. Es wird nur die kleine Singleküche im ersten Stock benutzt. Dort ist alles sehr eng, es kann sich nur eine Person dort aufhalten. Zudem alles mit Deko vollsteht und die Anrichte daher nicht benutzt werden kann.
- Eine Spülmaschine wird nicht angeschafft. Es wird von Hand gespült, da "andere sonst denken könnten man ist faul". Immer stehen die Gründe "andere, faul, dreckig und schmierig" im Vordergrund. Wer diese "anderen" sind, kann ich nicht genau sagen, da wenig soziale Kontakte bestehen (außer der Blumenverkäuferin von Blumenladen und der Tante mütterlicherseits, aber nur sporadisch)
- Regale um Gegenstände einzuräumen werden nicht angeschafft, da diese "zuviel Arbeit machen sie jeden Tag zu reinigen" Daher wird alles bei uns am Fußboden gestapelt. Meine Mutter hat blaue Knie da sie jeden tag auf den Knien umherrobbt und alles reinig, "weil wir alle dreckig sind".
- Als ich ein Kind war wurde mir erzählt, dass ich immer sauber Wäsche tragen soll, denn wenn ich mal einen Unfall habe, dann denken die Ärzt "maaaaan, hat die dreckige Wäsche".
- Jeder Kommilitionen oder Freund/Freundin von mir wird als dreckig und assozial bezeichnet. "Assozial" gilt in der Realität meiner Mutter als Synonym für "Dreck, Schmier".
- Wenn mir als Kind etwas von der gabel gefallen ist, wenn wir zu Tisch waren, wurde ich als "Schhhweeeeinchen" bezeichnet. Das Wort wurde immer mit Absicht langgezogen und das "ei" stark betont.
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Sicher fragen Sie sich ale Leser jetzt: Warum schreibt sie das zu diesem Zeitpunkt?
- Vor 5 Monaten ist mein Großvater mütterlicherseits an Krebs verstorben. Er war der Ruhepol. Er hat der Manie meiner Mutter und Großmutter Einhalt geboten - zumindest etwas. Seit seinem Tod nimmt alles fanatische Züge an. Zumal meine Mutter sich selbst Stress konstruiert, indem sie jeden Tag zum Friedhof zu Großvater fährt und daher jeden Tag vor ihrem Spaziergang mit dem Haushalt fertig sein muss (was sie aber nie schafft). Mein Opa war ein sehr gebildeter und belesener Mensch. Er war der intelligenteste Mensch meiner Blutsverwandtschaft. Er hat sich kurz vor seinem Tod gewünscht, dass meine Mutter von ihrer Manie ablässt. Fehlanzeige. Es wird nur schlimmer.
Ich versuche mit Argumentem und guten Zureden meine Mutter von ihrer Manie zu überzeugen und ihr zu erklären, dass sie Hilfe braucht, aber sie sieht sich nicht als krank an. Auch geht sie NIE auf meine Argumente an, egal wie gut ich sie fomuliere oder wie stichfest die Argumente sind. Sie beginnt zu schreien oder schweigt und ignoriert mich indem sie weiter putzt. Schimpft über andere, über Schmier und Dreck und wünscht sich selbst "einen Strick und möchte sich aufhängen" (O-Ton). Ich werde von ihr nicht ernst genommen und mir wird auch nicht zugehört. Ich bin 25 und bald Lehrerin... wie sollen "meine" Kinder mich jemals ernst nehmen, wenn meine eigene Mutter micht nich nicht mals ernst nimmt?!
Meine Mutter regt sich jeden Tag auf, dass die soviel putzen muss, dabei ist ihr Stress durch das chaotische Ordnungssystem selbst gemacht. Sie ist seitdem sie mich geboren hat nicht mehr berufstätig gewesen. Sie ist seitdem Hausfrau - die definiert das als putzen und einkaufen.
Das, was ich Ihnen hier geschrieben hab, ist gewiss nur DIE SPITZE des Eisbergs. Es ist schwer alles in einem kleinen Internetbeitrag so darzustellen wie ich es empfunden habe.
Ich weiss nicht mehr weiter. Ich habe Angst um meine Mutter.
Sicher fragen Sie sich ale Leser jetzt: Warum schreibt sie das zu diesem Zeitpunkt?
- Vor 5 Monaten ist mein Großvater mütterlicherseits an Krebs verstorben. Er war der Ruhepol. Er hat der Manie meiner Mutter und Großmutter Einhalt geboten - zumindest etwas. Seit seinem Tod nimmt alles fanatische Züge an. Zumal meine Mutter sich selbst Stress konstruiert, indem sie jeden Tag zum Friedhof zu Großvater fährt und daher jeden Tag vor ihrem Spaziergang mit dem Haushalt fertig sein muss (was sie aber nie schafft). Mein Opa war ein sehr gebildeter und belesener Mensch. Er war der intelligenteste Mensch meiner Blutsverwandtschaft. Er hat sich kurz vor seinem Tod gewünscht, dass meine Mutter von ihrer Manie ablässt. Fehlanzeige. Es wird nur schlimmer.
Ich versuche mit Argumentem und guten Zureden meine Mutter von ihrer Manie zu überzeugen und ihr zu erklären, dass sie Hilfe braucht, aber sie sieht sich nicht als krank an. Auch geht sie NIE auf meine Argumente an, egal wie gut ich sie fomuliere oder wie stichfest die Argumente sind. Sie beginnt zu schreien oder schweigt und ignoriert mich indem sie weiter putzt. Schimpft über andere, über Schmier und Dreck und wünscht sich selbst "einen Strick und möchte sich aufhängen" (O-Ton). Ich werde von ihr nicht ernst genommen und mir wird auch nicht zugehört. Ich bin 25 und bald Lehrerin... wie sollen "meine" Kinder mich jemals ernst nehmen, wenn meine eigene Mutter micht nich nicht mals ernst nimmt?!
Meine Mutter regt sich jeden Tag auf, dass die soviel putzen muss, dabei ist ihr Stress durch das chaotische Ordnungssystem selbst gemacht. Sie ist seitdem sie mich geboren hat nicht mehr berufstätig gewesen. Sie ist seitdem Hausfrau - die definiert das als putzen und einkaufen.
Das, was ich Ihnen hier geschrieben hab, ist gewiss nur DIE SPITZE des Eisbergs. Es ist schwer alles in einem kleinen Internetbeitrag so darzustellen wie ich es empfunden habe.
Ich weiss nicht mehr weiter. Ich habe Angst um meine Mutter.
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- Forums-Gruftie
- , 50
- Beiträge: 845
Hallo Tinu,
ich habe jetzt noch nicht ganz verstanden, wo das Problem ist?
Wohnst du noch bei deiner Mutter und Großmutter im Haus?
(Falls ja, wäre es vielleicht einfach mal Zeit, die eine eigene Wohnung zu suchen.)
Ansonsten haben deine Mutter und Großmutter doch das Recht, ihr Leben nach eigenen Vorstellungen zu führen (es sein denn, sie würden ernsthaft sich selbst oder andere gefährden, was ich jedoch deinem Betrag nicht entnehmen kann).
Liebe Grüße
von einem,
der nicht mal einmal im Monat sauber macht, sondern nur dafür sorgt, dass der Küchenmüll entfernt wird, damits nicht stinkt und schummelt.....
ich habe jetzt noch nicht ganz verstanden, wo das Problem ist?
Wohnst du noch bei deiner Mutter und Großmutter im Haus?
(Falls ja, wäre es vielleicht einfach mal Zeit, die eine eigene Wohnung zu suchen.)
Ansonsten haben deine Mutter und Großmutter doch das Recht, ihr Leben nach eigenen Vorstellungen zu führen (es sein denn, sie würden ernsthaft sich selbst oder andere gefährden, was ich jedoch deinem Betrag nicht entnehmen kann).
Liebe Grüße
von einem,
der nicht mal einmal im Monat sauber macht, sondern nur dafür sorgt, dass der Küchenmüll entfernt wird, damits nicht stinkt und schummelt.....
Das was ich ablehne, bleibt an mir kleben!
Hallo Tinu,
das hört sich wirklich gruselig an! Ich finde es gut, dass du dich von diesen krankhaften Angewohnheiten deiner Familie so klar distanzierst. Es tut mir leid, dass du dich deshalb in deiner Familie so fremd fühlen musst.
Nicht ganz so extrem, aber in ähnlichen Bahnen verlaufend, sieht es in meiner Familie aus. Ein Beispiel als Ergänzung zu deiner langen Liste:
- Die Fernbedienungen sind in Plastiktütchen eingepackt, damit sie nicht so schnell "schmierig" werden. Genauso geht es einigen Sofas und Sesseln.
Kannst dir ja vorstellen, wie gemütlich es da wird.
Meine Mutter hatte vor Jahren eine Extremphase was Sauberkeit anbelangt. Es hat sich ein kleines bisschen in den letzten Jahren geändert. Also Hoffnung ist gegeben, auch bei dir!
Ich vermute, dass es mit der Geschichte meiner Familie zusammenhängt. Während und kurz nach dem Krieg ging es meinen Großeltern finanziell sehr schlecht, und mit fünf Kindern wurde man in dem Dorf, in dem sie wohnten, schief angesehen.
Um sich vom untersten "Pöbel" (Arbeitslose, v.a.) zu unterscheiden, wurde sehr viel Wert auf Sauberkeit gelegt. Die Nachbarn und Leute im Dorf sollten nichts zu bemängeln haben. Heutzutage wäre ein solches Verhalten gar nicht mehr nötig, aber es sitzt ihnen einfach in den Knochen.
Dreckig, schmutzig, stinkend -> "the scum of the universe" oder mit der nationalsozialistischen Terminologie gesprochen, "Parasiten" des "arischen Wirtsvolkes". Alles sehr pervers. Ich vermute, es ist die tiefverwurzelte (Todes?)Angst, nicht zu den "Ariern" zu gehören. Meine Großmutter, die überhaupt nicht "arisch" aussieht (blond, blauäugig, gerade Nase, etc), hat noch heute ihren Arierausweis in der Bettschublade liegen. Man weiß ja nie, ob nachts nicht plötzlich die SA vor der Tür steht... so denkt sie wahrscheinlich unbewusst.
Ich hoffe für dich, dass sich deine Mutter Hilfe holt. Ich weiß, wie sinnlos es ist, mit ihnen vernünftig zu reden. Man dringt einfach nicht durch. Sie putzen und arbeiten wie die programmierten Roboter. Es ist jedenfalls nicht deine Aufgabe, deiner Mutter die Augen zu öffnen. Aber du könntest ihr durch dein Verhalten (Fortbleiben, Kontakt abbrechen, z.B) die Einsicht in ihr krankhaftes Tun evt. erleichtern. Dann müsste sie ja mal nachfragen.
Alles Gute für dich!
Sandy
das hört sich wirklich gruselig an! Ich finde es gut, dass du dich von diesen krankhaften Angewohnheiten deiner Familie so klar distanzierst. Es tut mir leid, dass du dich deshalb in deiner Familie so fremd fühlen musst.
Nicht ganz so extrem, aber in ähnlichen Bahnen verlaufend, sieht es in meiner Familie aus. Ein Beispiel als Ergänzung zu deiner langen Liste:
- Die Fernbedienungen sind in Plastiktütchen eingepackt, damit sie nicht so schnell "schmierig" werden. Genauso geht es einigen Sofas und Sesseln.
Kannst dir ja vorstellen, wie gemütlich es da wird.
Meine Mutter hatte vor Jahren eine Extremphase was Sauberkeit anbelangt. Es hat sich ein kleines bisschen in den letzten Jahren geändert. Also Hoffnung ist gegeben, auch bei dir!
Ich vermute, dass es mit der Geschichte meiner Familie zusammenhängt. Während und kurz nach dem Krieg ging es meinen Großeltern finanziell sehr schlecht, und mit fünf Kindern wurde man in dem Dorf, in dem sie wohnten, schief angesehen.
Um sich vom untersten "Pöbel" (Arbeitslose, v.a.) zu unterscheiden, wurde sehr viel Wert auf Sauberkeit gelegt. Die Nachbarn und Leute im Dorf sollten nichts zu bemängeln haben. Heutzutage wäre ein solches Verhalten gar nicht mehr nötig, aber es sitzt ihnen einfach in den Knochen.
Dreckig, schmutzig, stinkend -> "the scum of the universe" oder mit der nationalsozialistischen Terminologie gesprochen, "Parasiten" des "arischen Wirtsvolkes". Alles sehr pervers. Ich vermute, es ist die tiefverwurzelte (Todes?)Angst, nicht zu den "Ariern" zu gehören. Meine Großmutter, die überhaupt nicht "arisch" aussieht (blond, blauäugig, gerade Nase, etc), hat noch heute ihren Arierausweis in der Bettschublade liegen. Man weiß ja nie, ob nachts nicht plötzlich die SA vor der Tür steht... so denkt sie wahrscheinlich unbewusst.
Ich hoffe für dich, dass sich deine Mutter Hilfe holt. Ich weiß, wie sinnlos es ist, mit ihnen vernünftig zu reden. Man dringt einfach nicht durch. Sie putzen und arbeiten wie die programmierten Roboter. Es ist jedenfalls nicht deine Aufgabe, deiner Mutter die Augen zu öffnen. Aber du könntest ihr durch dein Verhalten (Fortbleiben, Kontakt abbrechen, z.B) die Einsicht in ihr krankhaftes Tun evt. erleichtern. Dann müsste sie ja mal nachfragen.
Alles Gute für dich!
Sandy
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Ja, ich wohne wieder in dem Haus, da ich in einem halben Jahr in Referendariat gehen werde und mir dann durch das Gehalt wieder eine eigene Wohnung haben und leisten kann. Aber das ist nicht das Problem.
Das Problem ist dieses abnormale übermäßige Putzverhalten. Meine Mutter hat Herzbeschwerden, ist seit Ende der 80er wegen Herzschmerzen in Behandlung. Sie hat kaputte Knie weil sie jeden Tag auf Knien durch das Haus robbt und putzt. Mit ihr ist es nicht möglich sich normal zu unterhalten, weil sie ständig schreit, sich aufregt und das Thema wechselt und sich über "Dreck und Schmier" aufregt... Ich würde ja zu gerne Bilder machen, denn dann wüsstet ihr was ich meine. Es ist unheimlich schwer das Problem mit ein paar Zeilen im Internet zu beschreiben, so dass "anderen" die Schwere und Tragweite bewusst wird.
Z.B. darf niemand Fremdes das Haus betreten. Das gilt z.B. für Leute die Leitungen überprüfen wollen, wie auch den Schornsteinfeger, weil diese Fantatische Angst vor Dreck und Schmier vorhanden ist. Das ist kein normales Putzverhalten. Es ist abnormal und das schon seit Jahrzehnten. Und das sagen so viele Außenstehende, nicht nur ich. Jeder Mensch in der Nachbarschaft der "dreckig und schmierig" ist ist laut meiner Mutter ein "assoziales Pack". Menschen die ich meine Freunde nenne, ebenfalls. Alles assoziales Pack, was am besten vergast werden soll. Meinst du nicht, dass das weh tut, wenn man soetwas hört? Und dieses Argument basiert auf einem verqueerten Denken über Reinlichkeit.
Ich erhoffe mir Hilfe, wie ich es schaffen kann, dass meine Mutter und meine Großmutter Hilfe annehmen und dann ihr Verhalten normalisieren können. Sauberkeit und Putzen ist die Prämisse ihres Lebens. Es gibt ncihts anderes. Ihr leben dreht sich nur um Sauberkeit/Putzen/Aufräumen. Das kann doch bei weitem nicht normal sein und mit dem Kommentar "jeden so leben lassen wie er es will" abgespeißt werden?
Liebe Sandy, danke dir für deinen Beitrag. Es war - als ich deine Zeilen las - ein erleichterndes Gefühl, dass "ich nicht die einzige auf der Welt bin" mit dem oben beschriebenen Problem. Was mich ernüchtert ist, dass es nur leicht besser geworden ist über die Jahre hinweg. Du schreibst von "auf Distanz gehen". Hast du das auch gemacht? Es war auch gut zu lesen, dass Worte auch bei dir nicht geholfen haben. Es ist ein schönes Gefühl, wenn man merkt, dass man nicht die einzigste ist, der es so ergangen ist. Der Gedanke mit den Ariern und Nachkriegszeit hat mich zum Nachdenken angeregt. Bei meiner Oma könnte der Zwang zum ewigen Putzen wirklich daraus entstanden sein. Jedenfalls hat sie die Nachkriegszeit als junges Mädchen miterlebt und da galt Sauberkeit wirklich als eine sehr große Tugend. Auch weiss ich, dass meine Vorfahren noch in den 70er und 80er ärmlich gelebt haben. Z.B. haben sie Ende der 70er noch in einem Bottich gebadet (eine Art Speißfass zum Anrühren von Zement). Auch hatten sie sehr lange nur ein Waschbrett und keine Waschmaschine.
Dein Beispiel mit der Fernbedienung würde auch in das Haus meiner Mutter passen. Es wundert mich gerade, dass sie noch nicht auf diese Idee gekommen ist, aber ich glaube ich habe die Erklärung. Das Wohnzimmer wird nicht genutzt (außer wenn mal Besuch kommt, das passiert aber höchstens zwei mal im Jahr). Der Raum ist sonst gänzlich ungenutzt. Auch ich *darf* ihn nicht nutzen, z.B. für Fernsehn oder Besuch. Es ist mir verboten worden, denn meine Freunde sind wohlmöglich schmierig und versauen die Möbel. Meine Mutter hält sich oft in der Garage auf, sitzt im Hausflur, auf der Kellertreppe oder in der Singleküche (wenn sie denn nicht putzt). Gerade saugt sie z.B. die Treppe. Daher darf ich die nächste Zeit mein Dachbodenzimmerprovesorium nicht verlassen, da ich die Treppe sonst wieder dreckig machen könnte.
Das Problem ist dieses abnormale übermäßige Putzverhalten. Meine Mutter hat Herzbeschwerden, ist seit Ende der 80er wegen Herzschmerzen in Behandlung. Sie hat kaputte Knie weil sie jeden Tag auf Knien durch das Haus robbt und putzt. Mit ihr ist es nicht möglich sich normal zu unterhalten, weil sie ständig schreit, sich aufregt und das Thema wechselt und sich über "Dreck und Schmier" aufregt... Ich würde ja zu gerne Bilder machen, denn dann wüsstet ihr was ich meine. Es ist unheimlich schwer das Problem mit ein paar Zeilen im Internet zu beschreiben, so dass "anderen" die Schwere und Tragweite bewusst wird.
Z.B. darf niemand Fremdes das Haus betreten. Das gilt z.B. für Leute die Leitungen überprüfen wollen, wie auch den Schornsteinfeger, weil diese Fantatische Angst vor Dreck und Schmier vorhanden ist. Das ist kein normales Putzverhalten. Es ist abnormal und das schon seit Jahrzehnten. Und das sagen so viele Außenstehende, nicht nur ich. Jeder Mensch in der Nachbarschaft der "dreckig und schmierig" ist ist laut meiner Mutter ein "assoziales Pack". Menschen die ich meine Freunde nenne, ebenfalls. Alles assoziales Pack, was am besten vergast werden soll. Meinst du nicht, dass das weh tut, wenn man soetwas hört? Und dieses Argument basiert auf einem verqueerten Denken über Reinlichkeit.
Ich erhoffe mir Hilfe, wie ich es schaffen kann, dass meine Mutter und meine Großmutter Hilfe annehmen und dann ihr Verhalten normalisieren können. Sauberkeit und Putzen ist die Prämisse ihres Lebens. Es gibt ncihts anderes. Ihr leben dreht sich nur um Sauberkeit/Putzen/Aufräumen. Das kann doch bei weitem nicht normal sein und mit dem Kommentar "jeden so leben lassen wie er es will" abgespeißt werden?
Liebe Sandy, danke dir für deinen Beitrag. Es war - als ich deine Zeilen las - ein erleichterndes Gefühl, dass "ich nicht die einzige auf der Welt bin" mit dem oben beschriebenen Problem. Was mich ernüchtert ist, dass es nur leicht besser geworden ist über die Jahre hinweg. Du schreibst von "auf Distanz gehen". Hast du das auch gemacht? Es war auch gut zu lesen, dass Worte auch bei dir nicht geholfen haben. Es ist ein schönes Gefühl, wenn man merkt, dass man nicht die einzigste ist, der es so ergangen ist. Der Gedanke mit den Ariern und Nachkriegszeit hat mich zum Nachdenken angeregt. Bei meiner Oma könnte der Zwang zum ewigen Putzen wirklich daraus entstanden sein. Jedenfalls hat sie die Nachkriegszeit als junges Mädchen miterlebt und da galt Sauberkeit wirklich als eine sehr große Tugend. Auch weiss ich, dass meine Vorfahren noch in den 70er und 80er ärmlich gelebt haben. Z.B. haben sie Ende der 70er noch in einem Bottich gebadet (eine Art Speißfass zum Anrühren von Zement). Auch hatten sie sehr lange nur ein Waschbrett und keine Waschmaschine.
Dein Beispiel mit der Fernbedienung würde auch in das Haus meiner Mutter passen. Es wundert mich gerade, dass sie noch nicht auf diese Idee gekommen ist, aber ich glaube ich habe die Erklärung. Das Wohnzimmer wird nicht genutzt (außer wenn mal Besuch kommt, das passiert aber höchstens zwei mal im Jahr). Der Raum ist sonst gänzlich ungenutzt. Auch ich *darf* ihn nicht nutzen, z.B. für Fernsehn oder Besuch. Es ist mir verboten worden, denn meine Freunde sind wohlmöglich schmierig und versauen die Möbel. Meine Mutter hält sich oft in der Garage auf, sitzt im Hausflur, auf der Kellertreppe oder in der Singleküche (wenn sie denn nicht putzt). Gerade saugt sie z.B. die Treppe. Daher darf ich die nächste Zeit mein Dachbodenzimmerprovesorium nicht verlassen, da ich die Treppe sonst wieder dreckig machen könnte.
Zuletzt geändert von Tinu am Sa., 21.11.2009, 15:20, insgesamt 1-mal geändert.
Hallo!
Obwohl ich das Ganze auch "gruselig" finde und das kaum mit ansehen könnte - möchte ich es doch von einer anderen Seite her betrachten:
Das Verhalten von Mutter und Oma entspricht nicht der Norm, sicher. Es mutet seltsam und sogar für Normalos "krank" an, stimmt.
Nur: Du sagst, Du leidest im Grunde nicht unter dem Verhalten, schreibst oben "Das ist es nicht". Sie selbst scheinen auch nicht direkt darunter zu leiden, wie ich Dich verstehe, sondern wollen und können nicht anders. Die Frage ist: Warum willst Du es für Deine Mutter dann ändern?
Sowohl Mutter als auch die Oma sind mündige, erwachsene Menschen, die über ihr Verhalten, solange es andere Menschen oder sie selbst nicht schädigend beeinträchtigt, frei bestimmen dürfen.
Ihr Verhalten annehmen, ja - das wäre eine gute Möglichkeit. Es "zu normalisieren", daran dürftest Du Dir die Zähne ausbeißen. Warum sollten Mutter und Oma ihr Verhalten, mit dem sie ja ihr Leben auf ihre Art erfolgreich gestaltet haben, jetzt ändern? Die Herz- und Knieprobleme scheinen ja die Mama selbst nicht zu stören ...
Ich verstehe schon, dass Dir Deine Mutter leid tut, dass Du ihr Verhalten unangenehm und unmöglich findest - wie andere auch. Aber DU kannst SIE definitiv nicht ändern, wenn sie selbst es nicht will.
Und selbst dann würde es schwierig, denn ihre Rituale scheinen zwanghaft zu sein. Dahinter steckt oft eine Art verquerer Selbstschutz, deshalb: Selbst wenn sie selbst es wollte, ob sie überhaupt könnte?
Fragende Grüße
Eve
Obwohl ich das Ganze auch "gruselig" finde und das kaum mit ansehen könnte - möchte ich es doch von einer anderen Seite her betrachten:
Das Verhalten von Mutter und Oma entspricht nicht der Norm, sicher. Es mutet seltsam und sogar für Normalos "krank" an, stimmt.
Nur: Du sagst, Du leidest im Grunde nicht unter dem Verhalten, schreibst oben "Das ist es nicht". Sie selbst scheinen auch nicht direkt darunter zu leiden, wie ich Dich verstehe, sondern wollen und können nicht anders. Die Frage ist: Warum willst Du es für Deine Mutter dann ändern?
Sowohl Mutter als auch die Oma sind mündige, erwachsene Menschen, die über ihr Verhalten, solange es andere Menschen oder sie selbst nicht schädigend beeinträchtigt, frei bestimmen dürfen.
Ihr Verhalten annehmen, ja - das wäre eine gute Möglichkeit. Es "zu normalisieren", daran dürftest Du Dir die Zähne ausbeißen. Warum sollten Mutter und Oma ihr Verhalten, mit dem sie ja ihr Leben auf ihre Art erfolgreich gestaltet haben, jetzt ändern? Die Herz- und Knieprobleme scheinen ja die Mama selbst nicht zu stören ...
Ich verstehe schon, dass Dir Deine Mutter leid tut, dass Du ihr Verhalten unangenehm und unmöglich findest - wie andere auch. Aber DU kannst SIE definitiv nicht ändern, wenn sie selbst es nicht will.
Und selbst dann würde es schwierig, denn ihre Rituale scheinen zwanghaft zu sein. Dahinter steckt oft eine Art verquerer Selbstschutz, deshalb: Selbst wenn sie selbst es wollte, ob sie überhaupt könnte?
Fragende Grüße
Eve
"Das ist es nicht" war auf das problem bezogen, dass ich wegen finanziellen Problemen wieder zurückziehen musste, da ich sonst in die Schuldenspirale gefallen wäre. Und das soll nicht das Problem sein (was ich gerne hier mit anderen Menschen diskutieren möchte). Ich muss eingestehen mich da missverständlich ausgedrückt zu haben. Ich empfinde es als sehr schwer mich im Internet richtig hzu artikulieren, ohne Mimiken einsetzen zu können."Nur: Du sagst, Du leidest im Grunde nicht unter dem Verhalten, schreibst oben "Das ist es nicht". Sie selbst scheinen auch nicht direkt darunter zu leiden, wie ich Dich verstehe, sondern wollen und können nicht anders. Die Frage ist: Warum willst Du es für Deine Mutter dann ändern?"
Ich wollte mich hier bewusst nicht als "armes Opfer" darstellen. Ich bin durchaus durch das abstruse Verhalten eingeschränkt, muss mir jeden Tag Beschimpfungen über die assoziale, dreckige Nachbarschaft und meine assozialen, schmierigen Freunde anhören. Das sticht schon ins Herz. Aber ich finde, dass meine Mum einmal mit jemanden darüber reden sollte. Dass sie vielleicht Hilfe von auswärts bekommt. Wenn sie mal weniger Putzen wurde, dann könnte sie das Leben genießen, mal etwas Schönes machen. Sie mag das Putzen ja selbst nicht. Sie schreit jeden Tag und beschwert sich darüber, dass sie soviel Arbeit hat und soviel Putzen muss. Putzen kann doch nicht der Sinn des Lebens sein, wenn man es selbst verhasst?! Und diese Frustration dann an Ehemann, Tochter auslässt.
Normale Gespräche über Gott und die Welt sind auch nicht möglich, da meine Mutter mitten im Gespräch anfängt rumzuschreien (sie wird sehr laut!) und sich dann wieder auf Schmutz,Dreck,Assozial und Schmier aufregt. Z.B. haben meine Mutter und ich uns über mein Staatsexamen unterhalten. "Der XYZ hat auch eine 1,0 in Mathe bekommen! Ich freue mich für sie. Wir haben zusammen gelernt." Sie geht gar nicht auf den Satz ein, sondern sagt direkt "Bleib mir mit der Trulla vom Arsch, wir brauchen das schmiiiiieeerige Pack nicht." Dazu gibts 1000 Beispiele.
Sicher schränkt es mich ein, dass ich das Wohnzimmer und die große Landhausküche nicht benutzen darf. Besonders unangenehm ist es, wenn ich von Freunden und Kommilitonen auf das Verhalten angesprochen werden. Sie verstehen nicht, warum man bei mir nicht im Wohnzimmer sitzen darf. Das war vor meinem Studienbedingten Auszug so und nach meinem Wiedereinzug auch. Es war schon immer so. Ich kenne es nicht anders, als das spezielle Räume nur für besonderen Besuch genutzt werden dürfen und sonst nur zum ankucken sind. Auch dürfen Zimmer direkt nach dem Putzen nicht betreten werden. Ausziehen muss ich mich im Flur (das ist kein Scherz), da ich sonst den Dreck meiner Jeans im Treppenhaus verteilen könnte. Daher muss ich im Flur dann eine Sporthose oder Ähnliches anziehen oder im Slip umherlaufen. Sicher, es ist ihre Regel, sie sagt ich soll die Schmierhose ausziehen, die ich in der Uni getragen habe. Sie selbst allerdings behält ihre Hose an. Meine Oma und mein Vater auch.
Was ich damit zusammenfassend sagen wollte: Meine Mum schreit mich, meinen Vater, meine Tante etc. jeden Tag an, dass sie so viel putzen muss. Sie ist selbst unglücklich damit, meint aber auch, dass sie das alles machen muss. Und diese schlechte Laune lässt sie auch an mir aus. Z.B. hat sie mir damals als ich 8 jahre alt war gesagt, dass sie wegen mir herzkrank ist, weil sie wegen mir soviel putzen muss, weil ich immer so viel Dreck mache. Auch als ich eine Zeit nicht zuhause gewohnt habe und wir ab und an telefoniert haben hat sie sich jedes Mal über das den Dreck der Nachbarn, den Schmier meines Opas, den Dreck der Brieftauben etc. ausgelassen. Ich bin es nicht gewohnt mit meiner Mutter zu reden ohne dass sie auf einmal losschreit/losbrüllt.
Sie ist sehr selten gut gelaunt. Weihnachten wird auch nicht gefeiert, weil es zuviel arbeit macht. Baum macht nur Dreck, großes Essen wird nicht gekocht, macht auch zuviel Arbeit. Dosenkartoffelsalat und Dosenwürstchen reichen.
Es ist nur eine Frage der Zeit bis sie mal zusammenklappt. Ihre Herzgefäße sind verengt. Sie ist schon ewig in Behandlung. Durch das ganze putzen überanstrengt sie sich, da ihr Herz schon beschädigt ist. Aber die putzt weiter. Und mehrere Stunden körperliche Arbeit sind anstrengend. Ich sehe sie immer keuchend auf der Ecke oder im Flur liegen. Wie jemand der gerade Sport getreiben hat. Aber sie will sich nicht schonen und weniger machen, da "sonst alles aussieht wie arsch und wir keine Schweine sind" (O-Ton). Ich habe Angst, dass sie ihren Körper so überlastet, dass sie irgendwann mal in Krankenhaus muss. Ich habe Angst um meine Mama....
Zuletzt geändert von Tinu am Sa., 21.11.2009, 16:08, insgesamt 1-mal geändert.
Hatte ich schon verstanden. Allein die Ausdrucksweise "asoziales Pack" etc. ist schlimm, klar, dass Dir das nicht egal ist. Und auch dass Du in gewisser Weise darunter leidest.
Dennoch: Dein Opa hats nicht geschafft. Du wirst es von Dir aus nicht schaffen. Nur - wirklich NUR und ausschließlich - sie SELBST kann es ändern. WENN sie es KANN.
Das habe ich versucht, Dir zu sagen. Achte darauf, Dich nicht zu sehr in diesen Wunsch, ihr zu helfen, zu verbeißen, das macht Dich unglücklich.
Dennoch: Dein Opa hats nicht geschafft. Du wirst es von Dir aus nicht schaffen. Nur - wirklich NUR und ausschließlich - sie SELBST kann es ändern. WENN sie es KANN.
Das habe ich versucht, Dir zu sagen. Achte darauf, Dich nicht zu sehr in diesen Wunsch, ihr zu helfen, zu verbeißen, das macht Dich unglücklich.
Ok, ich habe jetzt verstanden (oder versuche es zu verstehen), dass ich ihr nicht zwanghaft helfen kann, wenn sie nicht will. Das ist sehr schwer zu verstehen, weil ich ja sehe, dass sie unzufrieden/unglücklich ist, manchmal sogar weint, aber meistens am rumschreien ist.
Heisst dass, dass ich nichts mehr machen soll, alles ignorieren soll und nur nach vorn schauen soll und nur auf mich selbst achten soll und auf mein leben und nicht auf ihrs? Irgendwie finde ich das egoistisch.
(ich muss jetzt los, werde erst abends oder morgens antworten können)
Heisst dass, dass ich nichts mehr machen soll, alles ignorieren soll und nur nach vorn schauen soll und nur auf mich selbst achten soll und auf mein leben und nicht auf ihrs? Irgendwie finde ich das egoistisch.
Ich werde über dieses Einwand nachdenken. "Verquerer Selbstschutz". Ich weiß nicht viel über meine Mutter. Sie hat mir nie viel von sich erzählt. Sie hat immer nur gemeckert und geschrien. Ich weiss noch nicht mals ihre Lieblingsblume. Ihr Lieblingsessen. Ich weiss nicht was passiert sein könnte, so dass sie sich selbst schützen muss. Mein Opa wüsste es sicher. Er wusste fast alles über sie. Aber er ist tot.Und selbst dann würde es schwierig, denn ihre Rituale scheinen zwanghaft zu sein. Dahinter steckt oft eine Art verquerer Selbstschutz, deshalb: Selbst wenn sie selbst es wollte, ob sie überhaupt könnte?
(ich muss jetzt los, werde erst abends oder morgens antworten können)
Hm, ich versuche, wenn es für Dich so schwer verständlich ist, es noch weiter zu erklären. (Natürlich ist das nur meine Sicht, ich muss damit nicht Recht haben - entscheide das für Dich.)
Es gibt für jede unserer Verhaltensweisen einen Grund. Niemand macht etwas, von dem wenn er weiß, dass es eigenartig - seltsam - krankhaft anmutet, ohne dass er damit etwas bewusst oder unbewusst kompensiert, sich zu schützen versucht vor etwas, das für ihn möglicherweise schlimmer wäre. Die Psychologie bezeichnet so etwas auch als "Versuch einer ungeeigneten Selbstbehandlung".
Nimm als Beispiel eine Zwangsstörung: Waschzwang. Der daran Erkrankte hat vielleicht längst eine kaputte Haut, leidet selbst sehr unter dem Zwang, andere sagen ihm dauernd, wie verrückt es ist - und er wäscht sich dennoch weiter, schadet sich damit, ärgert sein Umfeld ...
Fazit: Du kannst niemanden "zwingen" bzw. veranlassen, mit einem Zwang aufzuhören. Bei Deiner Mama kann man es wohl Putz-Zwang nennen, von ihrem übrigen Verhalten ganz abgesehen.
Was Du nun machen sollst? Ich kann Dir das nicht sagen. Mit ihr reden wird wenig bringen, der Opa hat das ja bei der Oma schon versucht. Quengeln, schimpfen, Ultimaten stellen - all das wird wenn überhaupt nur einen vorübergehenden Effekt haben.
Du kannst natürlich sagen, dass ich spinne - würde ich Dir nicht mal übelnehmen - und all das versuchen.
Ich meine eben, Deine Mama hat irgend etwas in ihrem Unterbewussten, das sie veranlasst, sich so zu verhalten wie sie es tut. Da ihre Mutter schon ihr Beispiel war, hat sie vermutlich auch noch vordergründig den Eindruck, sie macht alles richtig. Dagegen dürften alle noch so berechtigten Einwände von Dir und anderen sie wenig erreichen.
Da aber immer wieder Wunder geschehen: Sollte sie selbst allerdings wider Erwarten Einsicht zeigen und ihr Problem angehen wollen ... aber ehrlich, ich kann es mir, so wie sie gestrickt zu sein scheint, kaum vorstellen.
Eve
Es gibt für jede unserer Verhaltensweisen einen Grund. Niemand macht etwas, von dem wenn er weiß, dass es eigenartig - seltsam - krankhaft anmutet, ohne dass er damit etwas bewusst oder unbewusst kompensiert, sich zu schützen versucht vor etwas, das für ihn möglicherweise schlimmer wäre. Die Psychologie bezeichnet so etwas auch als "Versuch einer ungeeigneten Selbstbehandlung".
Nimm als Beispiel eine Zwangsstörung: Waschzwang. Der daran Erkrankte hat vielleicht längst eine kaputte Haut, leidet selbst sehr unter dem Zwang, andere sagen ihm dauernd, wie verrückt es ist - und er wäscht sich dennoch weiter, schadet sich damit, ärgert sein Umfeld ...
Fazit: Du kannst niemanden "zwingen" bzw. veranlassen, mit einem Zwang aufzuhören. Bei Deiner Mama kann man es wohl Putz-Zwang nennen, von ihrem übrigen Verhalten ganz abgesehen.
Was Du nun machen sollst? Ich kann Dir das nicht sagen. Mit ihr reden wird wenig bringen, der Opa hat das ja bei der Oma schon versucht. Quengeln, schimpfen, Ultimaten stellen - all das wird wenn überhaupt nur einen vorübergehenden Effekt haben.
Du kannst natürlich sagen, dass ich spinne - würde ich Dir nicht mal übelnehmen - und all das versuchen.
Ich meine eben, Deine Mama hat irgend etwas in ihrem Unterbewussten, das sie veranlasst, sich so zu verhalten wie sie es tut. Da ihre Mutter schon ihr Beispiel war, hat sie vermutlich auch noch vordergründig den Eindruck, sie macht alles richtig. Dagegen dürften alle noch so berechtigten Einwände von Dir und anderen sie wenig erreichen.
Da aber immer wieder Wunder geschehen: Sollte sie selbst allerdings wider Erwarten Einsicht zeigen und ihr Problem angehen wollen ... aber ehrlich, ich kann es mir, so wie sie gestrickt zu sein scheint, kaum vorstellen.
Eve
Liebe Tinu,
weißt du was mich freut? Trotz dieser unmenschlichen Sauberkeitsorgien in deinem Elternhaus, wirkst du auf mich gefestigt und geerdet. Deine Familie kann echt froh sein, dass du durch ihre Behandlung, v.a. in deiner Kindheit, keinen Schaden davongetragen hast.
Mir kam der Gedanke, dass im übertragenen Sinne das Saubermachen ja auch den Versuch darstellt, einen "seelischen Makel" reinzuwaschen. Meine Mutter z.B. wurde in ihrer frühen Jugend sexuell missbraucht und leidet noch heute unter dem Schweigen ihrer Eltern damals. Ich könnte mir vorstellen, dass der "Putzzwang" seine Ursachen u.a. hier haben könnte.
Hast du deiner Mutter schonmal ganz deutlich gesagt, wie unerträglich du ihr Verhalten findest? Ich meine, so deutlich, dass du es nicht mehr bei ihr aushältst und evtl. jegliche Besuche ausschließen müsstest?
LG
Sandy
weißt du was mich freut? Trotz dieser unmenschlichen Sauberkeitsorgien in deinem Elternhaus, wirkst du auf mich gefestigt und geerdet. Deine Familie kann echt froh sein, dass du durch ihre Behandlung, v.a. in deiner Kindheit, keinen Schaden davongetragen hast.
Mir kam der Gedanke, dass im übertragenen Sinne das Saubermachen ja auch den Versuch darstellt, einen "seelischen Makel" reinzuwaschen. Meine Mutter z.B. wurde in ihrer frühen Jugend sexuell missbraucht und leidet noch heute unter dem Schweigen ihrer Eltern damals. Ich könnte mir vorstellen, dass der "Putzzwang" seine Ursachen u.a. hier haben könnte.
Hast du deiner Mutter schonmal ganz deutlich gesagt, wie unerträglich du ihr Verhalten findest? Ich meine, so deutlich, dass du es nicht mehr bei ihr aushältst und evtl. jegliche Besuche ausschließen müsstest?
LG
Sandy
Klingt ganz nach meiner Mutter. Leider.
Wenn man gezwungen ist im selben Haus zu leben, aus welchen Gründen auch immer, kann mir keiner sagen, dass er nicht auch darunter leidet, wenn man permanent total irrational beschimpft und angeschrieen wird. Und ganz genau weiß, dass alles sinnlos ist. Man nichts dagegen tun kann. Gerade wenn man damit aufgewachsen ist, prägen sich so einige Gegenmuster.
Ebenso wenig kann man mir sagen, dass solche Mütter nicht erheblichen Schaden an den Kindern anrichten. Zwar baut man als Kind sehr schnell Distanz auf, aber man fühlt sich auch verantwortlich, will gerne helfen, hat nie wirklich eine richtige Mutter, hat später im Leben Probleme ein eigenes Ordnungsmaß zu finden und viele andere, eher subtile, aber durchaus deutliche Spätfolgen finden sich erst später.
Es stimmt, jeder hat das Recht zu leben wie es ihm gefällt, solange er anderen nicht schadet. Aber so ein krankes Elternhaus SCHADET definitiv dem Kind. Und es täglich mitansehen zu müssen - egal warum als Erwachsene jetzt wieder zuhause wohnt - , sich hilflos fühlen, sich ständig beschimpfen lassen...das geht auch gehörig auf die eigene Psyche.
Ich denke, genau so etwas sind die Spätfolgen, du steckst schon mittendrin: Dass du dich zwangsweise beschimpfen lässt ohne Ende, aber VERSTÄNDNIS aufbringst (wo keines angebracht ist) und HELFEN möchtest. Ich würde meinen Hand ins Feuer dafür legen, unbekannterweise, dass wenn man genau hinschaut, dich dieses Muster (zu viel Verständnis, zu wenig Selbstschutz) dich auch in deinem sonstigen Leben begleitet. Schau doch nur: Du redest hier eigentlich so wie gar nicht über DEINE Gefühle, dass, was es mit DIR macht. Das ist vermutlich etwas, dass schon als Kind gestorben ist. Klar, du bist gefestigt, dir geht es gut, du kommst damit klar, du machst dir lediglich Sorgen um sie? Ich denke, genau da fängt es schon an. Das von Kind an verbal eingeprügelte Vernachlässigen der eigenen Bedürfnisse. Parentifizierung ist auch so ein Schlagwort.
Du kannst ja überhaupt gar nicht mir ihr interagieren. Nur zusehen so schnell wie möglich wegzukommen und dich selbst zu schützen. Oh mann, ich sag nur: Viel Spaß damit, wenn du ein Kind bekommst/sie ein Enkelkind. Dann geht es ja weiter. Endlose Diskussionen, wüste Beschimpfungen.
Außerdem bin ich mir auch recht sicher, dass solche wahnhafte Menschen gemeingefährlich werden können, wenn sie ihrer Meinung nach ihre "heile, saubere Welt" bedroht sehen. Und was tut das mittlerweile Erwachsene Kind dann? Den Kopf senken, passiv erdulden und sich auch noch Sorgen um den "Täter" machen...
Ach, ich könnte dir so viele ähnliche Geschichten erzählen, die einem einfach nur die Fußnägel hochrollen lassen... ...Aber die allerwichtigste Lektion, die ich gelernt habe, ist die: Mir das Mitleid/Mitgefühl abzugewöhnen! Sie wollen offenbar nicht anders. Sie werden sich nie Hilfe suchen oder annehmen. Null Einsicht. Sind eine Pest für ihr Umfeld. Machen dich nieder und was machst du? Ja, du bist stark. Das musstest du sein, deine ganze Kindheit über. Und du bist es immer noch. Du erträgst es schon, dass du völlig irrational beschimpft und beleidigt bist. Um dich müsse man sich keine Sorgen machen...
Du steckst schon mitten drin. Du weißt es nur noch nicht!!!
Die zweitwichtigste Lektion, die ich gelernt habe? Dass ich keine Mutter habe. Welche psychische Störung auch immer dahinter steckt, sie hat sie schon lange innerlich aufgefressen und zerfressen. Von meiner MAMI ist nichts mehr da. Sie existiert nicht. Nur noch diese lebendige psychische Krankheit.
Wenn man gezwungen ist im selben Haus zu leben, aus welchen Gründen auch immer, kann mir keiner sagen, dass er nicht auch darunter leidet, wenn man permanent total irrational beschimpft und angeschrieen wird. Und ganz genau weiß, dass alles sinnlos ist. Man nichts dagegen tun kann. Gerade wenn man damit aufgewachsen ist, prägen sich so einige Gegenmuster.
Ebenso wenig kann man mir sagen, dass solche Mütter nicht erheblichen Schaden an den Kindern anrichten. Zwar baut man als Kind sehr schnell Distanz auf, aber man fühlt sich auch verantwortlich, will gerne helfen, hat nie wirklich eine richtige Mutter, hat später im Leben Probleme ein eigenes Ordnungsmaß zu finden und viele andere, eher subtile, aber durchaus deutliche Spätfolgen finden sich erst später.
Es stimmt, jeder hat das Recht zu leben wie es ihm gefällt, solange er anderen nicht schadet. Aber so ein krankes Elternhaus SCHADET definitiv dem Kind. Und es täglich mitansehen zu müssen - egal warum als Erwachsene jetzt wieder zuhause wohnt - , sich hilflos fühlen, sich ständig beschimpfen lassen...das geht auch gehörig auf die eigene Psyche.
Ich denke, genau so etwas sind die Spätfolgen, du steckst schon mittendrin: Dass du dich zwangsweise beschimpfen lässt ohne Ende, aber VERSTÄNDNIS aufbringst (wo keines angebracht ist) und HELFEN möchtest. Ich würde meinen Hand ins Feuer dafür legen, unbekannterweise, dass wenn man genau hinschaut, dich dieses Muster (zu viel Verständnis, zu wenig Selbstschutz) dich auch in deinem sonstigen Leben begleitet. Schau doch nur: Du redest hier eigentlich so wie gar nicht über DEINE Gefühle, dass, was es mit DIR macht. Das ist vermutlich etwas, dass schon als Kind gestorben ist. Klar, du bist gefestigt, dir geht es gut, du kommst damit klar, du machst dir lediglich Sorgen um sie? Ich denke, genau da fängt es schon an. Das von Kind an verbal eingeprügelte Vernachlässigen der eigenen Bedürfnisse. Parentifizierung ist auch so ein Schlagwort.
Du kannst ja überhaupt gar nicht mir ihr interagieren. Nur zusehen so schnell wie möglich wegzukommen und dich selbst zu schützen. Oh mann, ich sag nur: Viel Spaß damit, wenn du ein Kind bekommst/sie ein Enkelkind. Dann geht es ja weiter. Endlose Diskussionen, wüste Beschimpfungen.
Außerdem bin ich mir auch recht sicher, dass solche wahnhafte Menschen gemeingefährlich werden können, wenn sie ihrer Meinung nach ihre "heile, saubere Welt" bedroht sehen. Und was tut das mittlerweile Erwachsene Kind dann? Den Kopf senken, passiv erdulden und sich auch noch Sorgen um den "Täter" machen...
Ach, ich könnte dir so viele ähnliche Geschichten erzählen, die einem einfach nur die Fußnägel hochrollen lassen... ...Aber die allerwichtigste Lektion, die ich gelernt habe, ist die: Mir das Mitleid/Mitgefühl abzugewöhnen! Sie wollen offenbar nicht anders. Sie werden sich nie Hilfe suchen oder annehmen. Null Einsicht. Sind eine Pest für ihr Umfeld. Machen dich nieder und was machst du? Ja, du bist stark. Das musstest du sein, deine ganze Kindheit über. Und du bist es immer noch. Du erträgst es schon, dass du völlig irrational beschimpft und beleidigt bist. Um dich müsse man sich keine Sorgen machen...
Du steckst schon mitten drin. Du weißt es nur noch nicht!!!
Die zweitwichtigste Lektion, die ich gelernt habe? Dass ich keine Mutter habe. Welche psychische Störung auch immer dahinter steckt, sie hat sie schon lange innerlich aufgefressen und zerfressen. Von meiner MAMI ist nichts mehr da. Sie existiert nicht. Nur noch diese lebendige psychische Krankheit.
Finde es irgendwie bezeichnend, dass du Lehrerin werden möchtest. Auch ich durfte NIE Besuch bekommen. Offizieller Grund war der Schäferhund meiner Schwester, die Küche, wie es immer aussah... Ich war 18 als der Hund starb, ihre Lieblingsausrede wegfiel, und ich hatte die Frechheit Klassenkameraden spontan mit auf einen Kaffee heimzubringen. Na, was meinst du, was dann HINTERHER los war?! Natürlich nur hinterher, wenn Fremde da sind, da wird ja immer geschleimt, geheuchelt, freundlich getan.
Hab das mal einer Psychotherapeutin erzählt, es war eigentlich nur ein Vorgespräch, sie meinte gleich sofort: "Oh weh! Dann hatten sie ja niemals die Möglichkeit ihre soziale Fähigkeiten normal auszubauen!" (Btr. kein Besuch bekommen dürfen). Und da eben Dorf, kam ich auch selten woanders hin. Ich antworte: Na ja, dafür hatte man ja die Schule. Ich habe Schule geliebt. Denn das war der einzige Ort, wo es "sozialen Austausch" für mich möglich war. Ich hab geweint, wenn Ferien anfingen usw. Mit 22/23 war ich soziophob. Meine sozialen Fertigkeiten habe ich dann später an der Uni erst nachgeholt.
Na ja, auf jeden Fall könnt ich mir vorstellen, bei deiner Berufswahl, dass es dir da ein wenig ähnlich ging, genau daher eine große Zuneigung/Sympathie für die Schule entwickelt hast.
Höhepunkte, an die ich mich erinnere. Da war ich schon Ende 20, eigene Wohnung, eigenes Kind. Möglichst weit, weit weg von meiner Mutter. Dann kam sie mal für eine Woche vorbei um beim Kind zu sein, Geburtstagsvorbereitungen, ich hatte gerade Prüfungen... wie gesagt, in meiner Wohnung. Es war soweit alles halbwegs okay, bis sie mitangehört hat, dass ich eine befreundete Mutter nebst Kind mit zum Kindergeburtstag am Telefon einlud. Wohlgemerkt: MEINE Wohnung. Ich beinahe schon 30. Sie ist so ausgerastet, dass es zu handfesten Handgreiflichen kam. Weil: Wie es bei mir aussieht!!!
Kein vernünftiges Wort mehr möglich. Kein Abstand möglich. (Dass besagte Bekannte mit Kind schon mehrmals im komplett unaufgeräumten Zustand bei mir war, spielte natürlich keine Rolle). Argumente wie dass ICH zwangseingewiesen gehöre, weil ich nur 3 Suppenteller habe und im Wohnzimmerschrank BÜCHER (!!!) habe... (wie kann man nur!) statt Sonntagsgeschirr für 12 Personen.
Und viele, viele solcher echt heftigen Sachen. Sie ist zwar keine "schlagende Mutter", aber wenn sie ihre Ordnung bedroht sieht... (und meinen Bereich sieht sie definitiv als IHREN Bereich an!)...tickt da oben im Kopf was aus.
Weißt du, du kannst bei solchen Müttern und solch heftiger Ausprägung, rein gar nichts machen. Null nada. Es ist auch völlig egal, was du tust. Du kannst Verständnis haben. Wird nichts ändern. Du kannst dich wehren und brüllen. Wird sich nichts ändern! Du kannst dich vor ihr hinstellen und dir die Pulsadern aufschneiden und schreien: "Ich halt das nicht mehr aus!"... Egal. Bleibt wie es ist. Wenn ihre Knie erst richtig kaputt sind und die sie im Alter im Rollstuhl rumschiebst, dann wird sie dich immer noch beschimpfen!
Ich glaube dir, dass du stark bist. Blieb dir auch als Kind schon keine andere Wahl. Aber wird Zeit, an dich selbst zu denken. Abgrenzung. Abgrenzung. Abgrenzung.
Persönlich finde ich es immer wieder erschreckend, dass viele User hier im Forum es offenbar völlig okay finden, wenn man permanent auf übleste Art und Weise fertiggemacht wird, und sagt, dass sei deren "freie Lebensentscheidung", wie sie leben wollen. Aber ein bisschen liegt das auch daran, dass es eben GENAU das Muster ist, dass solche Kinder nicht klagen, nicht darüber klagen, was es MIT IHNEN anstellt, sondern sogar noch Verständnis und Hilfe für diese psychische Misshandlungen, die damit einhergehen, suchen. Solange es dich nicht betreffe? So what? Ihre Wahl! Aber dich betrifft es! Und wie! Du merkst es nur noch nicht. Du kannst es vermutlich schon gar nicht mehr richtig mitteilen, wie sehr es DICH belastet, ständig so behandelt zu werden, ständig so beschimpft zu werden, nie eine richtige Mutter gehabt zu haben und nie haben werden...
Weißt du, die meisten lesen nur, dass die Mutter halt es gerne ÜBERSAUBER mag. Den Rest überlesen sie offenbar. Ja, wie sauber oder nichtsauber jemand den eigenen Haushalt führt, ist sicherlich dessen Sache. Aber die psychische Gewalt und Misshandlungen, die damit einher gehen, die sieht man kaum. Die Betroffenen nehmen es oft selber gar nicht mehr wirklich wahr.
Und wenn ich mir deine Fallbeispiele so durchlese, glaube ich auch nicht, dass diese "Einstellung" bei der eigenen Haustüre Halt machen. So getreu dem Motto in ihrer Wohnung kann sie machen was sie will, und schulterzuck.
Sorry, ich kriege da echt soooo einen Hals. Aus eigener Erfahrung, versteht sich. Auf solche Mütter. Auf Mütter, die JAHRZEHNTE LANG ihre Zwangsneurosen an ihren Kindern auslassen und NULL einsichtig sind. Schade, dass so etwas nicht strafbar ist. Aber Mitgefühl haben sie sicherlich nicht verdient.
Hab das mal einer Psychotherapeutin erzählt, es war eigentlich nur ein Vorgespräch, sie meinte gleich sofort: "Oh weh! Dann hatten sie ja niemals die Möglichkeit ihre soziale Fähigkeiten normal auszubauen!" (Btr. kein Besuch bekommen dürfen). Und da eben Dorf, kam ich auch selten woanders hin. Ich antworte: Na ja, dafür hatte man ja die Schule. Ich habe Schule geliebt. Denn das war der einzige Ort, wo es "sozialen Austausch" für mich möglich war. Ich hab geweint, wenn Ferien anfingen usw. Mit 22/23 war ich soziophob. Meine sozialen Fertigkeiten habe ich dann später an der Uni erst nachgeholt.
Na ja, auf jeden Fall könnt ich mir vorstellen, bei deiner Berufswahl, dass es dir da ein wenig ähnlich ging, genau daher eine große Zuneigung/Sympathie für die Schule entwickelt hast.
Höhepunkte, an die ich mich erinnere. Da war ich schon Ende 20, eigene Wohnung, eigenes Kind. Möglichst weit, weit weg von meiner Mutter. Dann kam sie mal für eine Woche vorbei um beim Kind zu sein, Geburtstagsvorbereitungen, ich hatte gerade Prüfungen... wie gesagt, in meiner Wohnung. Es war soweit alles halbwegs okay, bis sie mitangehört hat, dass ich eine befreundete Mutter nebst Kind mit zum Kindergeburtstag am Telefon einlud. Wohlgemerkt: MEINE Wohnung. Ich beinahe schon 30. Sie ist so ausgerastet, dass es zu handfesten Handgreiflichen kam. Weil: Wie es bei mir aussieht!!!
Kein vernünftiges Wort mehr möglich. Kein Abstand möglich. (Dass besagte Bekannte mit Kind schon mehrmals im komplett unaufgeräumten Zustand bei mir war, spielte natürlich keine Rolle). Argumente wie dass ICH zwangseingewiesen gehöre, weil ich nur 3 Suppenteller habe und im Wohnzimmerschrank BÜCHER (!!!) habe... (wie kann man nur!) statt Sonntagsgeschirr für 12 Personen.
Und viele, viele solcher echt heftigen Sachen. Sie ist zwar keine "schlagende Mutter", aber wenn sie ihre Ordnung bedroht sieht... (und meinen Bereich sieht sie definitiv als IHREN Bereich an!)...tickt da oben im Kopf was aus.
Weißt du, du kannst bei solchen Müttern und solch heftiger Ausprägung, rein gar nichts machen. Null nada. Es ist auch völlig egal, was du tust. Du kannst Verständnis haben. Wird nichts ändern. Du kannst dich wehren und brüllen. Wird sich nichts ändern! Du kannst dich vor ihr hinstellen und dir die Pulsadern aufschneiden und schreien: "Ich halt das nicht mehr aus!"... Egal. Bleibt wie es ist. Wenn ihre Knie erst richtig kaputt sind und die sie im Alter im Rollstuhl rumschiebst, dann wird sie dich immer noch beschimpfen!
Ich glaube dir, dass du stark bist. Blieb dir auch als Kind schon keine andere Wahl. Aber wird Zeit, an dich selbst zu denken. Abgrenzung. Abgrenzung. Abgrenzung.
Persönlich finde ich es immer wieder erschreckend, dass viele User hier im Forum es offenbar völlig okay finden, wenn man permanent auf übleste Art und Weise fertiggemacht wird, und sagt, dass sei deren "freie Lebensentscheidung", wie sie leben wollen. Aber ein bisschen liegt das auch daran, dass es eben GENAU das Muster ist, dass solche Kinder nicht klagen, nicht darüber klagen, was es MIT IHNEN anstellt, sondern sogar noch Verständnis und Hilfe für diese psychische Misshandlungen, die damit einhergehen, suchen. Solange es dich nicht betreffe? So what? Ihre Wahl! Aber dich betrifft es! Und wie! Du merkst es nur noch nicht. Du kannst es vermutlich schon gar nicht mehr richtig mitteilen, wie sehr es DICH belastet, ständig so behandelt zu werden, ständig so beschimpft zu werden, nie eine richtige Mutter gehabt zu haben und nie haben werden...
Weißt du, die meisten lesen nur, dass die Mutter halt es gerne ÜBERSAUBER mag. Den Rest überlesen sie offenbar. Ja, wie sauber oder nichtsauber jemand den eigenen Haushalt führt, ist sicherlich dessen Sache. Aber die psychische Gewalt und Misshandlungen, die damit einher gehen, die sieht man kaum. Die Betroffenen nehmen es oft selber gar nicht mehr wirklich wahr.
Und wenn ich mir deine Fallbeispiele so durchlese, glaube ich auch nicht, dass diese "Einstellung" bei der eigenen Haustüre Halt machen. So getreu dem Motto in ihrer Wohnung kann sie machen was sie will, und schulterzuck.
Sorry, ich kriege da echt soooo einen Hals. Aus eigener Erfahrung, versteht sich. Auf solche Mütter. Auf Mütter, die JAHRZEHNTE LANG ihre Zwangsneurosen an ihren Kindern auslassen und NULL einsichtig sind. Schade, dass so etwas nicht strafbar ist. Aber Mitgefühl haben sie sicherlich nicht verdient.
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