Möchte mich auch outen. Aber ich glaub, bei mir liegt das ein wenig anders.
Ich bin 5 Jahre lang gerne und schnell gefahren, hab mein Auto geliebt, war sogar in einem Auto-Club, dann keine Kohle mehr, Umzug in die Stadt, Studium... hab keines gebraucht. Außerdem hat der Ehemann wenn not am Mann war immer gefahren. (Irrsinnigerweise habe ich theorethisch ja ein Auto, zumindest habe ich es damals bezahlt, Ex rückt's nur net raus und ich bin's nie gefahren). Na ja, jetzt bin immer noch mehr als pleite, wohne aber jetzt wieder auf dem hinterletzten Dorf... übelübelübel.
Aber ich bin sehr gerne gefahren. Okay, keine fremde Strecken (Frauen und Orientierung!) und Autobahn mochte ich nicht. Um Unfälle mit Todesfolgen habe ich mir aber nie Gedanken gemacht. Sondern immer nur im die Technik des Autos und den Verkehr. Also, dass ich andere behinderte oder deren Auto kaputt mache. Komisch, gell? Aber Albtraum waren so Szenen wie mitten auf der Kreuzung stehen und meine alte Karre springt nicht mehr an. Ist mir dreimal passiert. Angst, jemanden die Vorfahrt zu nehmen. Oder was wenn ich beim Anfahren am steilen Berg zurückrolle und dem Auto hinter mir drauf? Oder mitten in der Nacht ein Reh vor Auto fällt? Mir auf der Autobahn ein Reifen platzt? Bei Glatteis, wie reagieren? Gedanken wie "Stinkt hier was?" , "Hab ich die Bremse richtig angezogen?", "Wie komme ich wieder aus der Parklücke heraus?"
Vieles davon hat mir ganz eindeutig meine Mutter eingeredet. Punkt. Und eigentlich möchte ich so gerne wieder fahren. Ich LIEBE das Autofahren. Vor allem auf verlassenden Landstraßen, wo ich gerne auch mal Gas gegeben habe (im vernünftigen Rahmen). Ich denke, ich wäre auch wieder bereit. Ich sitze so oft daneben und es kribbelt in meinen Fingern. Ich will! Damit verbinde ich Freiheit, Unabhängigkeit. Momentan muss ich überall hingefahren werden. Mit 18 war ich unabhängiger als jetzt, wo ich wieder hier wohne. Aber ich finde den ersten Schritt nicht. Es hat sich so lange eingeprägt. Nur dieser verdammte erste Schritt. Aber vor allem leiht mir eh keiner hier sein Auto und ich werde mir viele Jahre noch keines leisten könnte.
Und aus irgendeinem Grund finde ich niemanden Geeignetes um mal wieder zu üben. Was mich recht annervt. Meine Mutter wäre zu hysterisch, mein Vater würde mir zu sehr reinreden, der Ex zu passiv (keine Stütze), die Freundin zu pinkelig mit ihrem Auto, das Auto von x zu alt und klapprig...
Kann das gar nicht beschreiben, wie manchmal daneben sitze und einfach nur unbedingt jetzt sofort fahren möchte, schon richtige kribblende Hände habe... aber nie diesen Schritt schaffe.
Und ich möchte übrigens niemanden von Euch anderen Phobikern zu nahe treten, weil es im Vergleich dazu harmlos zu sein scheint. Nein, das ist es. Auch diese Gedanken konnten sich panikartig hochschaukeln, haben mich sehr extrem eingenommen. Zum Beispiel dem Unterricht nicht folgen können, total nervös sein, weil man sich völlig absurderweise fragte, wie man 5 h später wieder ausparken soll...(Das EINPARKEN war nie ein Problem!)... sich bei jedem Steinchen über das man fährt, panisch fragen, ob jetzt was am Auto ist und das für den Rest der Fahrt nicht mehr losbekommen. Bei jedem Schlagloch dachte ich, mir wäre ein Reifen geplatzt...
Angst vor dem Autofahren
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hallo ihr,
ich hab ganz normal mit 18 den führerschein gemacht und bin auch immer gefahren.
aber ich hatte immer einen heidenrespekt und war wirklich sehr lange angespannt und ängstlich beim fahren mit ganz ähnlichen ängsten und bedenken, wie ihr sie beschreibt.
ganz schlimm wurde es, als ich dann mutter war und meine kinder hinten im auto sitzen hatte.
abgesehen davon, dass quengelnde kinder im auto auch den routiniertesten fahrer ganz schön stressen können)
gefahren bin ich dennoch immer und auch teils echt viel und weite strecken.
ich bin ein kontrollfreak und mit dem auto ist man einfach oft in situationen, in denen man nicht die volle kontrolle (z.b. über die vielen anderen autofahrer und deren fahrkünste, oder eventuelle versagende autotechnik, geschwindigkeit) hat.
lange habe ich mich da auch selbst vergewaltigt und bin unter schlechten bedingungen irgendwelche möder-strecken gefahren, weil ich immer dachte, ich muss es nur TUN, also fahren, und automatisch stellt sich die routine irgendwann ein und die anspannung geht weg.
geholfen hat mir dann irgenwann die politik der ganz kleinen schritte.
ich bin eine zeitlang nicht mehr autobahn oder überland gefahren, sondern hab das meinen mann machen lassen (der das voll doof fand und immer meinte, das sei genau der falsche weg über einen rückschritt fortschritte machen zu wollen - aber ich hab mich nicht beirren lassen)
ich bin nur noch in der stadt (immerhin ne großstadt) langsam mir bekannte stecken gefahren und hab mir alle zeit der welt genommen, nochmal wirklich gut mit einer geduldigen freundin einparken zu üben.
und siehe da: irgendwann fühlte ich mich in der stadt sicherer. ich begann in der stadt auch unbekannte neue strecken zu fahren und wurde auch da sicher.
dann begann ich kleine strecken, die ich kannte, aus der stadt raus zu fahren. weiter gings mit größeren, mir nicht bekannten strecken und immer so weiter.
wichtig war für mich, den nächsten schritt immer erst zu machen, wenn ich mich wirklich sicher fühlte und mich da auch nicht unter druck setzen zu lassen, sondern das wirklich komplett in meinem tempo zu machen.
geholfen hat mir auch, dass mein mann meinte, dass schwere unfälle eher denen passieren, die sich überschätzen, und nicht denen, die ihre fahrkünste-wie ich- unterschätzen und die deshalb superaufmerksam, in angemessener geschwindigkeit fahren.
inzwischen fahre ich angst- und anspannungsfrei alle strecken.
ich hab ganz normal mit 18 den führerschein gemacht und bin auch immer gefahren.
aber ich hatte immer einen heidenrespekt und war wirklich sehr lange angespannt und ängstlich beim fahren mit ganz ähnlichen ängsten und bedenken, wie ihr sie beschreibt.
ganz schlimm wurde es, als ich dann mutter war und meine kinder hinten im auto sitzen hatte.
abgesehen davon, dass quengelnde kinder im auto auch den routiniertesten fahrer ganz schön stressen können)
gefahren bin ich dennoch immer und auch teils echt viel und weite strecken.
ich bin ein kontrollfreak und mit dem auto ist man einfach oft in situationen, in denen man nicht die volle kontrolle (z.b. über die vielen anderen autofahrer und deren fahrkünste, oder eventuelle versagende autotechnik, geschwindigkeit) hat.
lange habe ich mich da auch selbst vergewaltigt und bin unter schlechten bedingungen irgendwelche möder-strecken gefahren, weil ich immer dachte, ich muss es nur TUN, also fahren, und automatisch stellt sich die routine irgendwann ein und die anspannung geht weg.
geholfen hat mir dann irgenwann die politik der ganz kleinen schritte.
ich bin eine zeitlang nicht mehr autobahn oder überland gefahren, sondern hab das meinen mann machen lassen (der das voll doof fand und immer meinte, das sei genau der falsche weg über einen rückschritt fortschritte machen zu wollen - aber ich hab mich nicht beirren lassen)
ich bin nur noch in der stadt (immerhin ne großstadt) langsam mir bekannte stecken gefahren und hab mir alle zeit der welt genommen, nochmal wirklich gut mit einer geduldigen freundin einparken zu üben.
und siehe da: irgendwann fühlte ich mich in der stadt sicherer. ich begann in der stadt auch unbekannte neue strecken zu fahren und wurde auch da sicher.
dann begann ich kleine strecken, die ich kannte, aus der stadt raus zu fahren. weiter gings mit größeren, mir nicht bekannten strecken und immer so weiter.
wichtig war für mich, den nächsten schritt immer erst zu machen, wenn ich mich wirklich sicher fühlte und mich da auch nicht unter druck setzen zu lassen, sondern das wirklich komplett in meinem tempo zu machen.
geholfen hat mir auch, dass mein mann meinte, dass schwere unfälle eher denen passieren, die sich überschätzen, und nicht denen, die ihre fahrkünste-wie ich- unterschätzen und die deshalb superaufmerksam, in angemessener geschwindigkeit fahren.
inzwischen fahre ich angst- und anspannungsfrei alle strecken.
Nimm was du willst und zahl dafür.
Das ist genau die Art, wie solche Ängste wohl zu überwinden SIND - toll!
Dazu brauchts aber einen seeeehr langen Atem - und ich hätte den nur, wenn ich noch wesentlich jünger wäre, glaube ich. Den Jüngeren würde ich es sogar empfehlen.
LG, Eve
Dazu brauchts aber einen seeeehr langen Atem - und ich hätte den nur, wenn ich noch wesentlich jünger wäre, glaube ich. Den Jüngeren würde ich es sogar empfehlen.
LG, Eve
Hallo!
Ich muss mich leider auch in die Reihe derer stellen, die Angst haben vor dem Autofahren- obwohl ich es täglich tue.
Ich habe meinen Ausweis auch mit 18 gemacht, das Mitten in der Stadt Zürich, und war damals die erste, die die Prüfung beim ersten Mal bestanden hatte in dem Jahr. Trotzdem- vielleicht weil ich mir der Gefahren zu sehr bewusst bin, weil ich berufsmässig viel mit Schwerverletzten zu tun habe, weil mein Bruder als Kind viermal von einem Auto angefahren wurde, wovon ich dreimal "zusah", weil ich Angst habe, einen Menschen zu Schaden zu bringen, weil ich Angst habe, in unbekanntem Gebiet auf die Gegenfahrbahn zu geraten- ich weiss es nicht.
Ich fahre grundsätzlich nur Strecken, die ich kenne. Und wehe, es ist eine Umleitung! Dann fängt mein Herz zu rasen an, ich bekomme eine Panikattacke.
Auch Autobahnfahren macht mir Angst. Trotzdem tue ich es, wenn ich muss. Die Strecke, die ich zur Arbeit fahre, ist sehr gefährlich. Es hat keine Mittelplanke, über einem starten und landen die Flugzeuge, was manchen Autofahrer so ablenkt, dass öfters ein Schwenker nötig ist. Meistens fahren alle mehr wie die vorgeschriebenen 80 km/h. Nachts hab ich Angst, ein Reh oder Fuchs könnte aus dem Wald kommen, und ich würde es anfahren.
Diese Angst würde ich auch gerne überwinden. Va. die Angst vor unbekannten Strecken. Wobei ich diese noch akzeptieren würde, müsste ich nicht auf eine Autobahn.
glg
Ich muss mich leider auch in die Reihe derer stellen, die Angst haben vor dem Autofahren- obwohl ich es täglich tue.
Ich habe meinen Ausweis auch mit 18 gemacht, das Mitten in der Stadt Zürich, und war damals die erste, die die Prüfung beim ersten Mal bestanden hatte in dem Jahr. Trotzdem- vielleicht weil ich mir der Gefahren zu sehr bewusst bin, weil ich berufsmässig viel mit Schwerverletzten zu tun habe, weil mein Bruder als Kind viermal von einem Auto angefahren wurde, wovon ich dreimal "zusah", weil ich Angst habe, einen Menschen zu Schaden zu bringen, weil ich Angst habe, in unbekanntem Gebiet auf die Gegenfahrbahn zu geraten- ich weiss es nicht.
Ich fahre grundsätzlich nur Strecken, die ich kenne. Und wehe, es ist eine Umleitung! Dann fängt mein Herz zu rasen an, ich bekomme eine Panikattacke.
Auch Autobahnfahren macht mir Angst. Trotzdem tue ich es, wenn ich muss. Die Strecke, die ich zur Arbeit fahre, ist sehr gefährlich. Es hat keine Mittelplanke, über einem starten und landen die Flugzeuge, was manchen Autofahrer so ablenkt, dass öfters ein Schwenker nötig ist. Meistens fahren alle mehr wie die vorgeschriebenen 80 km/h. Nachts hab ich Angst, ein Reh oder Fuchs könnte aus dem Wald kommen, und ich würde es anfahren.
Diese Angst würde ich auch gerne überwinden. Va. die Angst vor unbekannten Strecken. Wobei ich diese noch akzeptieren würde, müsste ich nicht auf eine Autobahn.
glg
Es sind nicht die Dinge, die uns beunruhigen, sondern die Meinungen, die wir von den Dingen haben. Epiktet
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