Hallo zusammen.
Mir fällt es schwer einen passenden Titel für meinen Beitrag zu formulieren, also einfach die paar großen Stichwörter.
Ich kiffe etwa seitdem ich 15 bin, immer wieder mit längeren Unterbrechungen von Monaten bis Jahren dazwischen. Die meiste Zeit davon täglich. Die ersten Panikattacken bekam ich mit 16 oder 17, damals dachte ich es sei "einfach nur" die Folge eines einmaligen Psilocybin-Horrortrips. Mir ging es dann zum Glück recht lange wieder gut, sodass ich Schule, Matura und Zivi fertig machen konnte.
2012 hab ich mit einem Psychotherapie(!)-Studium begonnen, wo ich die ersten 4 Semester sehr erfolgreich war. Mit der Selbstreflexion aus dem Studium kamen aber auch erstmals wieder Panikattacken, mein erstes Mal Cipralex und Xanor bei Bedarf.
Im Lauf des Studiums lernte ich meine Ex kennen und zog sehr schnell zu ihr. Die Beziehung wurde dann nach einem Jahr ziemlich scheiße. Es gab viele Streitthemen, viel Eifersucht, einen "Ausrutscher" meinerseits ... Ich begann in der Zeit auch wieder sehr viel zu kiffen, beschloss dann irgendwann in eine eigene Wohnung zu ziehen, zog mich zurück. Sie machte dann 2015 Schluss. Für mich folgten einige Monate Depressionen, Angstzustände, weitere Medikamente ausprobieren, Wellbutrin und Seroquel glaub ich.
Herbst 2015 ging es mir wieder so gut, dass ich mir einen Teilzeitjob gesucht habe und mein Studium weitermachen wollte. Fürs Studium habe ich nichts gemacht, aus dem Teilzeitjob wurde Vollzeit und eine Ausbildung im Versicherungsbereich für 3 Jahre. War die ganze Zeit über in dem Job eher unzufrieden, weil ja eigentlich mein Studium auf mich wartet. 2017 lernte ich wieder eine Frau in meinem Job kennen, meine Sitznachbarin (eigentlich viel zu alt für mich, mit Kind) und hab mich während einer kurzen Affaire mit ihr in sie verliebt. Sie hat das jedoch nicht erwidert, womit ich überhaupt nicht umgehen konnte. Ich bin dann aus einer Kränkung heraus einfach nicht mehr zur Arbeit gegangen, wurde folglich irgendwann gekündigt.
Danach wieder lange nur zuhause gesessen, gekifft und Computer gespielt, mich irgendwie abgelenkt.. Zusehends gings wieder schlechter, Panikattacken mit Erstickungsangst, Appetitverlust was mich wieder zu einer Psychiaterin geführt hat. Mirtazapin, Cipralex, Seroquel war es diesmal glaub ich. April 2019 war ich dann auf einer psychiatrischen Reha, was mir ziemlich gut getan hat. Ich hab die Reha auch verlängert und währenddessen wieder Pläne für mein Studium gemacht, meinen Kalender befüllt, ...
Jedoch war der Aufschwung nur von kurzer Dauer und nachher landete ich wieder im selben Trott, Kiffen, Zocken, sozialer Rückzug, mal mit Antidepressiva, mal ohne. Das ging dann so über 3+ Jahre, also quasi die komplette Pandemie-Zeit. Ich habe in der Zeit Rehabilitationsgeld bekommen, eine Summe von der ich gerade so leben kann, mit etwas Unterstützung von meinem Vater.
Letzten Herbst 2022 wollte ich wieder weiter studieren, mittlerweile 10 Jahre nach Studienbeginn.. Leider habe ich wieder nichts gemacht und gegen Ende des Jahres erneut heftige Angstzustände bekommen, die mich im November 22 wieder in die Notaufnahme und zu Lungenfachärzten geführt hat, weil ich dachte ich sei körperlich krank.
Hab dann irgendwann kapiert, dass es "nur" die Angststörung ist und bin zur Hausärztin damit, welche mir Sertralin verschrieben hat, da es angeblich gut bei Ängsten sein soll.
Nach 10 Tagen Einnahme habe ich einen unerträglichen Tinnitus im linken Ohr entwickelt. Sertralin sofort abgesetzt, wieder Cipralex stattdessen..
Der Tinnitus ist leider bis heute noch immer da und mittlerweile schon fast mein Hauptproblem Ich war deswegen beim HNO-Arzt, hab Prednisolon Tabletten bekommen über 10 Tage, hat nichts gebracht.
Ich nehme wegen des Tinnitus fast täglich irgendwann im Laufe des Tages eine Xanor weil ich mich sonst auf nichts anderes konzentrieren kann als dieses unangenehme Pfeifen und Dröhnen im Ohr.
Hab auch vor kurzem wieder eine psychiatrische Reha beantragt, hoffe dass der Termin nicht allzuweit weg ist..
Ich fühle mich insgesamt wie in einem riesigen Teufelskreis.
In mir streiten sich Stimmen: "Du fauler Hund, such dir einfach einen Job und tu was.", "Du kannst das alles nicht, du bist zu krank" und wieder eine Andere traut mir sogar ein Psychotherapie-Studium zu.
Ich weiß auch überhaupt nicht, was ich mir hier in diesem Forum genau erwarte oder ob sich das überhaupt jemand antut meinen ganzen Post zu lesen. Aber es tut schon irgendwie gut, das alles mal niederzuschreiben.
Ich hab in der ganzen Zeit schon viel Therapie gemacht, immer beim selben Therapeuten, über Jahre hinweg, leider wie alles andere eine Zeit lang aktiv betrieben und dann wieder eine Zeit lang nicht. Hatte oft, das Gefühl, dass die Therapie einfach nur "Einmal die Woche plaudern für viel Geld" ist.
Ich habe sicher sehr viel vergessen und weggelassen, ihr könnt mir gerne Fragen stellen.
Ängste, Cannabis, Psychopharmaka, Tinnitus
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Wie du die Therapie nutzt, liegt an dir.
Du kannst oberflächlich plaudern oder die Themen wirklich an dich ranlassen.
Vielleicht geht es auch darum Erwachsen zu werden, Verantwortung für das eigene Leben übernehmen.
Du kannst oberflächlich plaudern oder die Themen wirklich an dich ranlassen.
Vielleicht geht es auch darum Erwachsen zu werden, Verantwortung für das eigene Leben übernehmen.
amor fati
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- [nicht mehr wegzudenken]
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dir ist sicherlich klar dass bei einer Therapie der eigene Wille, die Motivation und ehrliche Mitarbeit entscheidend ist.dashout hat geschrieben: ↑Mo., 20.02.2023, 17:06 Ich hab in der ganzen Zeit schon viel Therapie gemacht, immer beim selben Therapeuten, über Jahre hinweg, leider wie alles andere eine Zeit lang aktiv betrieben und dann wieder eine Zeit lang nicht. Hatte oft, das Gefühl, dass die Therapie einfach nur "Einmal die Woche plaudern für viel Geld" ist.
Es liegt an dir ob du Therapiestunden zum netten Plaudern nutzt oder an deine Themen gehst.
Es wäre vermutlich sinnvoll neu zu starten bei einem anderne Therapeuten, denn nach vielen Jahren seid ihr da zu eingespielt auf diesem lässigen Level. Natürlich nur wenn du tatsächlich bereit bist an dir zu arbeiten, das kannst nur du entscheiden, jeden Tag neu.
Es ist viel Zeit vergangen in deinem Leben mit den negativen Dingen. Das kannst du nicht mehr ändern, du kannst nur die Entscheidung treffen die Zukunft anders zu gestalten
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