Nervige Zwänge? Sexualität. Kommentare?

[Wolkenfabrik]

Guten Abend liebes Forum,

um mein — zugegebenermaßen recht dummes — Problem zu erklären, muss ich ein wenig ausholen…

ich, m, Mitte 20, hatte während meiner Jugend häufig Gedanken mit aggressivem Inhalt. Grob gesagt ging es immer darum, jemandem etwas antun zu können und/oder etwas Moralisch-verwerfliches zu tun. Zu dieser Zeit ging es mir sehr schlecht, eine Diagnose habe ich allerdings nicht bekommen. Erst irgendwann viel später begann ich eine Gesprächstherapie (mittlerweile abgeschlossen). Diese Therapie half mir in einigen Belangen viel weiter und bin mMn unterdessen auf einem guten Weg, mein Leben aktiv mehr so zu gestalten, wie ich das möchte. V. a. was meine Sexualität betrifft (dabei ging es unter anderem um Fantasien mit dem gleichen Geschlecht), bin ich ermutigt worden, mich auszuprobieren. Auch im Rahmen dieser Gesprächstherapie stellte die Therapeutin — zumindest meines Wissens nach — keine Diagnose. Weil mich die Gedanken von damals (damit meine ich zum Beispiel die Umstände, unter denen die Gedanken damals aufgetreten sind bzw. auch, was das jetzt genau war — solche Gedanken selbst habe ich nicht mehr) allerdings noch in unterschiedlicher Intensität beschäftigen (insgesamt geht es mir allerdings viel viel besser), habe ich erneut eine Beratung aufgesucht. Dort verwies man mich an eine Einrichtung spezifisch für Angst und Zwangserkrankungen, um noch einmal genauer zu schauen, was derzeitiger Stand ist, was damals los war und um ggf. mit weiterer Therapie dagegen vorzubeugen, dass so etwas noch mal vorkommt. Da möchte ich demnächst eigentlich anrufen (dabei komm ich mir zwar etwas dumm vor, weil es mir wie gesagt ja schon viel besser geht, aber ich wurde in dem Beratungsgespräch dazu ermutigt).

Doch nun genug Background und zu meinem Problem. Tatsächlich habe ich jmd gefunden, der ähnliche Vorlieben teilt wie ich, nett ist und wir haben nun ein Treffen vereinbart (keine Sorge, ich habe die Person auch vorher schon einmal unter „neutralen Bedingungen“ getroffen und auch Vorkehrungen für meine Sicherheit getroffen). Zur Vereinfachung nenne ich Ihn einfach X.

U. a. behandeln diese Vorlieben einen Fußfetish. Leider habe ich an meinen Füßen leichte Besenreiser, die mich seit längerer Zeit auch mal mehr und mal weniger stören. Je weiter es auf das Treffen zugeht, desto schlimmer wird das Ganze leider. Mittlerweile komme ich kaum noch umhin darüber nachzudenken, ob X das unästhetisch finden könnte und kontrolliere sogar regelmäßig, ob sich da an den Besenreisern etwas verändert Jetzt wo ich das verbalisiere, wirkt der Gedanke selbst schon recht lächerlich auf mich. MMn steht dahinter einfach die Angst, abgelehnt zu werden. Das passt auch zu den Gedanken während meiner Jugend, weil ich dort immer Angst davor hatte, gesellschaftlich verstoßen zu werden, sodass ich niemals wieder von irgendwem gemocht werde. Außerdem habe ich auch häufig die Sorge, bis zu dem geplanten Treffen krank zu werden, sodass ich absagen muss oder am Vortag nicht schlafen zu können.

So, erst einmal Respekt, falls jemand das Ganze hier gelesen hat doch worum geht es mir jetzt?

Im Verhältnis zu früher ist das ganze nicht sonderlich schlimm. Allerdings stresst es mich jetzt schon, je mehr es auf das Treffen zugeht, obwohl ich mich eigentlich sehr darauf gefreut habe. Wenn das Treffen dann stattfindet, sehe ich ja wahrscheinlich, dass ich alles nur in Gedanken schlimmer gemacht habe als es ist. Und selbst falls X die Besenreiser wirklich stören sollten, oder falls ich bis da hin krank werden sollte, ändert das ständige Nachdenken darüber ja auch nichts.

Ich wollte mir die Gedanken einfach mal „aus dem Kopf rausschreiben“ und Meinungen von Außenstehenden hören. Vielleicht hat ja jemand ein paar Tipps, wie ich die Gedanken bis zu dem treffen möglichst in Schach halten kann. Gehen die Gedanken nicht auch ein bisschen in so eine Zwangsrichtung? Vielleicht ist ja dann wirklich gut, den Termin bei der erwähnten Einrichtung auszumachen? Oder vielleicht hat jemand ja auch bloß einen Kommentar zu den obigen Schilderungen.

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